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Terrarium selber bauen: Der vollständige Guide für Einsteiger

Aktualisiert: vor 7 Tagen

Warum ein Terrarium? Ein pflegeleichter Mini-Dschungel, der wirklich funktioniert


Deine Zimmerpflanzen machen schlapp – obwohl du gießt, wie es das Etikett sagt? Ein Terrarium kann genau das lösen.


Ob als selbstgebautes Regenwaldglas mit hoher Luftfeuchtigkeit oder als offene Sukkulentenschale: Terrarien schaffen ein stabiles Mikroklima, das die Pflege deutlich vereinfacht. Sie halten Feuchtigkeit konstant, reduzieren Verdunstung und brauchen kaum Eingriffe. Ein echtes Mini-Ökosystem im Glas, das sich weitgehend selbst reguliert.


Ein Terrarium selber zu bauen ist ideal, wenn du in einer kleinen Wohnung wohnst, wenig natürliches Licht hast oder einfach keine Lust auf tägliches Gießen hast. Auch als pflegeleichte Terrarium-Idee fürs Büro, für die Fensterbank oder das Homeoffice funktioniert dieses Setup hervorragend.


Im Vergleich zu klassischen Blumentöpfen arbeiten Terrarien mit einem geschlossenen oder halbgeschlossenen Kreislauf: Sie recyceln Feuchtigkeit, verlangsamen das Wachstum und sorgen für konstante Bedingungen – perfekt für alle, die Pflanzen mögen, aber keinen Pflegeaufwand wollen.


Mehrere Terrarien in offenen und geschlossenen Gläsern auf einem Regal, mit sichtbaren Substratschichten und verschiedenen Pflanzen
Offene und geschlossene Terrarien mit Schichtaufbau – pflegeleichte Mini-Gärten fürs Zuhause

INHALT:

  1. Was ist ein Terrarium – und warum funktioniert es anders?


Ein Terrarium ist ein durchsichtiges Glasgefäß, in dem Pflanzen in einem kontrollierten Mikroklima wachsen. Im Gegensatz zum klassischen Pflanzentopf sorgt das Terrarium selbst für eine gleichmäßige Umgebung – mit stabiler Luftfeuchte, wenig Verdunstung und reduzierter Pflege.



Einsteiger bauen meist eines von zwei Grundtypen:


  • Geschlossene Terrarien besitzen einen Deckel oder Korkverschluss. Feuchtigkeit bleibt im Glas, zirkuliert über Kondensation und gelangt zurück zu den Wurzeln – ideal für Moose, Farne und tropische Zimmerpflanzen.


  • Offene Terrarien haben keine Abdeckung. Sie erlauben mehr Luftzirkulation und sind perfekt für trockenheitsliebende Pflanzen wie Sukkulenten oder Tillandsien.


Beide Systeme unterstützen kompakt wachsende Arten, reduzieren den Pflegeaufwand und ermöglichen dauerhaft stabile Bedingungen – gerade bei Zimmerterrarien unter 30 cm ein echter Vorteil.



Wie regulieren Terrarien Luft und Feuchtigkeit?

Das Geheimnis liegt im ausgeglichenen Wasser- und Luftkreislauf:


  • In geschlossenen Terrarien verdunstet Feuchtigkeit aus Substrat und Blättern, schlägt sich am Glas nieder und gelangt als Kondenswasser zurück – ein selbstlaufender Mini-Kreislauf.


  • In offenen Gefäßen verdunstet das Wasser nach außen. Du musst öfter gießen, aber das Risiko für Schimmel ist geringer, weil die Luft besser zirkuliert.


Selbst in zugigen oder dunkleren Räumen bleibt das Klima im Terrarium relativ konstant – ideal für ein kompaktes, pflegeleichtes Pflanzen-Setup.



📌 Terrarium oder Blumentopf – die wichtigsten Unterschiede

Merkmal

Klassischer Blumentopf

Terrarium

Luftzirkulation

Offen

Reduziert oder kontrolliert

Luftfeuchtigkeit

Entspricht Raumklima

Stabil und gespeichert

Drainage

Löcher im Boden

Feste Drainageschicht

Substrattiefe

Tief und locker

Flach, geschichtet, leicht verdichtet

Gießen

Regelmäßig

Selten bis sehr selten

Lichtsteuerung

Pro Pflanze individuell

Eine Lichtquelle für alle

Pflanzenauswahl

Sehr breit

Nur kompakte, feuchtigkeitskompatible Arten


Kurz gesagt: Wenn du weißt, wie sich ein Terrarium von einem normalen Pflanzgefäß unterscheidet, vermeidest du klassische Fehler – wie etwa Sukkulenten in geschlossenen Gläsern (die fast immer verfaulen) oder Moose in offenen Schalen (die meist vertrocknen).

Starter-Terrarien in großen Glasgefäßen, offen und geschlossen, auf einem Holztisch arrangiert
Einsteigerfreundliche Terrarien mit unterschiedlichem Luftaustausch – ideal zum Vergleichen von Pflanzenbedürfnissen


  1. Offenes oder geschlossenes Terrarium – welches System passt zu dir?


Die wichtigste Entscheidung beim Terrarium selber machen ist nicht das Glas oder die Deko – sondern, ob du ein offenes oder geschlossenes System baust. Denn diese Wahl bestimmt das Mikroklima, die Luftfeuchtigkeit und wie viel Pflege dein Pflanzenglas später braucht.


Hier erfährst du, worin sich beide Varianten unterscheiden – und wie du das passende Setup für deinen Alltag, deine Lichtverhältnisse und deine Wunschpflanzen findest.



Der zentrale Unterschied: Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation

Eigenschaft

Offenes Terrarium (ohne Deckel)

Geschlossenes Terrarium (mit Deckel oder Kork)

Luftzirkulation

Ungehindert, sehr hoch

Versiegelt oder stark eingeschränkt

Luftfeuchtigkeit

Niedrig bis moderat

Hoch, konstant und feucht

Gießbedarf

Wöchentlich oder bei Bedarf

Selten – meist alle paar Wochen ausreichend

Passende Pflanzen

Sukkulenten, Tillandsien, Kakteen

Moose, Farne, Fittonia, Mini-Peperomia

Schimmelrisiko

Gering

Mittel – bei fehlender Belüftung

Pflegeaufwand

Mittel – Substrat muss beobachtet werden

Gering – wenn einmal stabilisiert

Lichtbedarf

Viel Licht, gerne auch direkte Sonne

Helles, indirektes Licht reicht

Glasbeschlag

Immer klar

Kann leicht beschlagen

Typische Gefäße

Offene Vasen, Schalen, DIY Glasterrarien

Vorratsgläser mit Deckel, Apothekergefäße


➜ Wann solltest du ein offenes Terrarium bauen?

Offene Terrarien eignen sich perfekt für Pflanzen, die trockene Luft lieben – und für alle, die gerne öfter umgestalten oder mit neuen Arten experimentieren. Es gibt keine Feuchtigkeitsansammlung, die Belüftung ist hoch, und das Glas bleibt klar.


Ideales DIY-Terrarium, wenn du:

  • Sukkulenten, Tillandsien oder andere trockenheitsliebende Arten magst

  • Wert auf glasklare Sicht legst – ohne Kondenswasser

  • kein Problem mit regelmäßigem Gießen hast

  • viel Licht oder Pflanzenlampen nutzt


Beispiele für passende Pflanzen:

  • Haworthia

  • Echeveria

  • Sedum

  • Crassula

  • Tillandsia

  • Kleine Ableger von Pothos oder Pfennigbaum


💡 Auch ein Sukkulenten-Terrarium ohne Deckel lässt sich gut auf Fensterbänken oder in sonnigen Nischen platzieren.




➜ Wann ist ein geschlossenes Terrarium besser?

Ein geschlossenes Pflanzenterrarium erzeugt ein dauerhaft feuchtes Klima – vergleichbar mit einem Mini-Regenwald im Glas. Das perfekte Setup für alle, die wenig gießen wollen und auf natürliche Optik stehen.


Das richtige System für dich, wenn du:

  • ein selbstregulierendes Ökosystem mit hoher Luftfeuchte suchst

  • tropische Pflanzen oder Moose kultivieren möchtest

  • mittelhelles bis helles indirektes Licht zur Verfügung hast

  • möglichst selten eingreifen willst


Geeignete Pflanzenarten:

  • Fittonia (Nervenpflanze)

  • Moose wie Leucobryum, Hypnum oder Thuidium

  • Kleine Farne (Asplenium, Pteris, Blechnum)

  • Peperomia caperata & prostrata

  • Pilea depressa

  • Selaginella


💡 Diese Arten bleiben kompakt und kommen mit hoher Luftfeuchte im geschlossenen Terrarium dauerhaft zurecht.



Typische Fehler vermeiden – das solltest du wissen

Sukkulenten in geschlossenen Gläsern → verfaulen schnell

Kein Deckel heißt nicht automatisch weniger Arbeit → offene Gefäße trocknen zügig aus

Beschlagenes Glas = gutes Zeichen → es zeigt, dass der Feuchtigkeitskreislauf funktioniert

Nur ein Deckel reicht nicht → auch Pflanzenwahl und Substrat müssen passen



Noch unsicher? Diese Fragen helfen dir weiter:

  • Will ich eher wöchentlich oder monatlich gießen?

  • Kommt bei mir direktes Sonnenlicht ans Glas – oder nur Streulicht?

  • Mag ich Wüstenpflanzen oder lieber tropische Arten mit Moos?

  • Habe ich Spaß am Rückschnitt und Umgestalten – oder lieber ein stabiles Setup?

  • Finde ich beschlagenes Glas störend – oder dekorativ?



📌 Entscheidungshilfe auf einen Blick:

Wunsch

Passendes System

Sukkulentenschale mit Deko

Offenes Terrarium

Tropenlandschaft mit Moosen und Farnen

Geschlossenes Terrarium

Flexibilität und Zugriff

Offenes Terrarium

Konstante Luftfeuchte, wenig Aufwand

Geschlossenes Terrarium

Immer freie Sicht

Offenes Terrarium

Natürliches Mini-Ökosystem

Geschlossenes Terrarium


Großes, klares Glas mit weiter Öffnung und Korkdeckel – ideal für ein Terrarium
Ein gutes Gefäß ist entscheidend – breite Öffnungen und atmungsaktive Deckel erleichtern Pflege und Belüftung
  1. Das richtige Terrarium-Gefäß – worauf es wirklich ankommt


Die Wahl des richtigen Terrarium-Gefäßes entscheidet maßgeblich darüber, ob dein selbstgebautes Pflanzenglas langfristig funktioniert – oder schnell kippt. Dein Glasgefäß beeinflusst Lichtdurchlässigkeit, Luftzirkulation, Feuchtigkeitsverhalten und langfristige Pflanzenentwicklung. Selbst das beste Substrat bringt nichts, wenn das Glas nicht passt.


Egal ob du ein geschlossenes Glasterrarium mit Regenwaldklima oder ein luftiges DIY-Terrarium für Sukkulenten planst – hier erfährst du, worauf du achten musst.



➜ Die besten Gefäße für geschlossene Terrarien

Ein geschlossenes Terrarium braucht ein Gefäß, das Feuchtigkeit zuverlässig speichert – aber nicht komplett hermetisch abschließt. Nur so funktioniert der Feuchtigkeitskreislauf im Glas dauerhaft, ohne Schimmel oder Staunässe.


Achte auf folgende Eigenschaften:

  • Klares Glas oder Acryl: Lässt Licht durch und zeigt frühzeitig Veränderungen im Mikroklima.

  • Deckel oder Korkverschluss: Muss Feuchtigkeit halten, aber leicht entlüften können.

  • Mindesthöhe 15–30 cm: Ermöglicht stabile Luftzirkulation und Pflanzenentwicklung.

  • Weite Öffnung: Erleichtert Bepflanzung und spätere Pflege.


Geeignet sind z. B.:

  • Vorratsgläser mit Kork

  • Apothekergläser

  • Zylindergläser mit Deckel

  • Bonbongläser


Vermeide:

  • Flaschen mit engem Hals → schwer zu bepflanzen, kaum Luftaustausch

  • Mini-Gläser unter 15 cm → überhitzen schnell, kaum Wurzelraum


💡 Tipp: Höhere Gläser verhindern, dass sich Kondenswasser zu stark an den Wänden sammelt – und verbessern den Kreislauf.



➜ Die besten Gefäße für offene Terrarien

Ein offenes Terrarium muss atmungsaktiv bleiben. Die Form sollte Luftzirkulation erlauben, Feuchtigkeit schnell entweichen lassen und den Wurzeln genug Platz bieten.


Achte auf:

  • Offen ohne Deckel: Vasen, Schalen, offene Gläser

  • Tiefe von 8–20 cm: Flach genug zum Austrocknen, tief genug für die Schichten

  • Große Öffnung & breiter Boden: Ermöglicht einfache Bepflanzung und gute Belüftung

  • Transparente Seiten: Damit Licht auch den Wurzelbereich erreicht


Ungeeignet sind:

  • Hohe, schlanke Vasen → feucht im unteren Bereich, schlechte Durchlüftung

  • Undurchsichtiges oder getöntes Glas → behindert Licht, begünstigt Schimmel


💡 Auch bei Sukkulenten-Terrarien ist Luftkontakt zum Substrat wichtig – sonst entstehen Faulstellen trotz offener Oberfläche.



Welches Material eignet sich am besten?

Material

Vorteile

Nachteile

Glas

Klar, stabil, leicht zu reinigen

Schwer, bruchanfällig

Acryl

Leicht, stoßfest

Verkratzt schnell, kann vergilben

Keramik

Dekorativ und robust

Meist undurchsichtig – ungeeignet für Terrarien

Kunststoff

Günstig, leicht

Schlechte Lichtqualität, altert schneller

Terrakotta

Natürlich und atmungsaktiv

Nicht luftdicht, speichert kaum Feuchtigkeit


📌 Wenn du ein altes Glas recycelst: Gründlich mit heißem Wasser und Essig reinigen – Rückstände oder Spülmittelreste können Mikroklima und Pflanzen stark schädigen.




Form & Größe – was funktioniert im Alltag?

Gefäßgröße

Empfehlung

Klein (<2 L)

Nur für erfahrene Nutzer – z. B. Moos

Mittel (2–5 L)

Perfekt für Einsteiger – stabil & handlich

Groß (5–20 L+)

Ideal für bioaktive Systeme & Hardscapes


Geeignete Gefäßformen:

  • Gläser mit breitem Hals

  • Apothekergläser oder Bonbongläser

  • Zylindergläser mit großer Öffnung

  • Einmachgläser mit Kork oder Deckel


Ungeeignet:

  • Flaschenhälse oder Mini-Gefäße mit schlechter Zugänglichkeit

  • Milchglas oder lackierte Gläser, die Licht blockieren


💡 Für bioaktive Terrarien solltest du mindestens 10–15 cm Substrattiefe einplanen – damit Springschwänze & Co. funktional arbeiten können.



📌 Letzte Checkliste vor dem Bepflanzen


Bevor du dein Terrarium selber machst – prüfe:

  • Ist das Terrarium-Gefäß komplett durchsichtig?

  • Kommst du mit Werkzeugen problemlos ins Innere?

  • Passt die Form zur geplanten Nutzung (offen vs. geschlossen)?

  • Gibt’s genug Platz für mindestens 3 cm Drainage + 5 cm Substrat?

  • Erreicht Tages- oder Pflanzenlicht den Bodenbereich?

  • Steht das Gefäß stabil und kippsicher?


Hände befüllen ein geometrisches Glas-Terrarium mit Blähton, drumherum stehen verschiedene Substrate in Schalen
Der Schichtaufbau in Aktion – starte mit Blähton und arbeite sauber Schicht für Schicht, um Fäulnis zu vermeiden
  1. Terrarium richtig schichten – so entsteht eine stabile, faulfreie Basis


Ein gut geschichteter Terrariumboden ist das Fundament deines Glasgartens. Anders als bei Blumentöpfen gibt es hier keine Drainagelöcher – das heißt: Jede Schicht muss gezielt Feuchtigkeit steuern, Luft zirkulieren lassen und den Wurzeln Halt geben.


Ob geschlossenes Feuchtterrarium oder trockenes Sukkulentenglas – der Schichtaufbau im Terrarium ist entscheidend. Und ja: Das richtige Terrarium-Substrat ist der wichtigste Teil. Wer an Drainage oder Materialien spart, riskiert Fäulnis, Schimmel oder Nährstoffstaus.


Schichtaufbau im Glas – von unten nach oben:

  1. Drainageschicht (falscher Boden)

  2. Aktivkohle-Schicht (Filterzone)

  3. Substrat (Wurzelraum)

  4. (Optional) Moosschicht

  5. Pflanzen & Dekoration

  6. (Optional) Oberflächendeko / Top Dressing


1. Drainageschicht – schützt die Wurzeln vor Staunässe


Funktion:

Sammelt überschüssiges Wasser unterhalb des Wurzelbereichs. Pflicht in jedem DIY-Terrarium ohne Ablaufloch.


Materialempfehlung:

  • Blähton (LECA)

  • Lavagranulat oder Pumice

  • Aquariumkies (gründlich gewaschen)


Höhe:

  • Geschlossenes Terrarium: 2–4 cm

  • Offenes Terrarium: 1,5–3 cm


📌 Immer gründlich spülen – feiner Staub kann das Substrat verdichten. In höheren Gläsern empfiehlt sich ein leichter Neigungswinkel nach vorne, damit Wasser besser zirkuliert.


💡 Unverzichtbar: Keine Drainageschicht = Wasserstau + anaerobe Bedingungen = Wurzelfäule.




Nahaufnahme von Erde, Kies und Aktivkohle für den Terrariumaufbau
Kohle, Kies und Substrat – essenzielle Materialien für Drainage, Filterung und ein stabiles Mikroklima

2. Aktivkohle – das natürliche Filtersystem


Funktion:

Bindet Gerüche, reduziert Bakterien- und Schimmelbildung – vor allem in geschlossenen Systemen.


Nur geeignet:

  • Aktivkohle aus Garten- oder Aquaristikbedarf

  • Keine Grillkohle (Enthält Zusatzstoffe!)


Höhe:

  • Geschlossen: 0,5–1 cm

  • Offen: Optional – nur bei organischem Substrat sinnvoll


📌 Dünn und gleichmäßig einarbeiten. Bei Platzmangel kannst du Aktivkohle auch leicht unters Substrat mischen.


💡 Für bioaktive oder tropische Terrarien stark empfohlen.



3. Substrat – die Lebensbasis im Terrarium


Funktion:

Versorgt Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen, stabilisiert sie und sorgt für Durchlüftung.


Substratmischungen nach Terrarientyp:


Geschlossenes Terrarium:

  • Aroid-Mix mit Kokosfaser, Rinde, Perlite, Pumice

  • Torffreies Moos-/Farnsubstrat mit Drainageanteil

  • Für bioaktive Systeme: Kokoshumus + Wurmhumus + Sand + Aktivkohle


Offenes Terrarium:

  • Kakteenerde oder mineralischer Mix

  • DIY-Mischung: 50 % Pumice/Perlite, 30 % Sand, 20 % Kokosfaser


Höhe:

4–6 cm Minimum, 8–10 cm bei größeren Gläsern oder tief wurzelnden Arten


Vermeide unbedingt:

  • Normale Blumenerde → verdichtet, speichert zu viel Wasser

  • Torfhaltige Mischungen → schlecht belüftet, versauern schnell


📌 Merke: Nicht das Glas bestimmt die Mischung – sondern die Pflanze.💡 Immer substratgerecht pflanzen – nie gefäßgerecht.



4. Moosschicht (optional)


Funktion:

Stabilisiert die Oberfläche, verhindert Substratverlagerung beim Gießen, speichert Luftfeuchtigkeit – und sieht dekorativ aus.


Geeignet:

  • Blatt- oder Polstermoos (lebend oder konserviert)

  • Vorher gut ausspülen!


Wann sinnvoll:

  • Geschlossene Terrarien: Ja

  • Offene Terrarien: Nein – hält zu viel Feuchtigkeit


💡 In bioaktiven Setups kannst du Moos mit Laub kombinieren – ideal für Mikrofauna wie Springschwänze.



5. Pflanzen & Hardscape


Jetzt wird bepflanzt:

  • Strukturelemente zuerst: Steine, Rinde, Holz

  • Danach die Hauptpflanzen setzen

  • Zum Schluss Bodendecker und kriechende Arten


Tipp:Verwende Pinzette oder Stäbchen bei schmalen Gefäßen. Wurzeln leicht andrücken – nicht verdichten. Zwischen Pflanzen Luft lassen – das verhindert Schimmel.


💡 Keine Pflanze direkt ans Glas setzen. Das fördert Kondensation und Pilzbildung.



6. Oberflächendeko / Top Dressing (optional)


Funktion:

Hält Substrat stabil, unterdrückt Trauermücken und verbessert die Optik.


Geeignet:

  • Aquariumkies oder Sand

  • Dekosteine, gereinigte Rinde

  • Flechten, Holzstücke (nur in offenen Gläsern)


Vermeide:

  • Gefärbte oder lackierte Deko

  • Alles, was bei Feuchtigkeit matschig oder klebrig wird


💡 Abstand zum Pflanzenstängel halten – sonst staut sich Feuchtigkeit und es bildet sich Schimmel.



📌 Terrarienschichten nach System – Kurzüberblick

Schicht

Geschlossenes Terrarium

Offenes Terrarium

Drainage

✅ Pflicht

✅ Pflicht

Aktivkohle

✅ Empfohlen

❕ Optional

Substrat

Feuchtespeichernd + locker

Mineralisch + durchlässig

Moosbarriere

❕ Optional

❌ Nicht empfohlen

Top Dressing

❕ Optional

❕ Optional



📌 Typische Schicht-Probleme – und wie du sie behebst

Symptom

Ursache

Lösung

Wasser steht unten

Drainageschicht zu dünn oder schief

Mehr Material, ggf. neu schichten

Schimmel oder Algen

Zu feucht, keine Luftbewegung

Weniger gießen, entlüften, Deko prüfen

Trauermücken

Offene, dauerhaft feuchte Erde

Kies-/Sandabdeckung, verrottetes Material entfernen

Fauliger Geruch

Verdichtetes Substrat

Substrat tauschen, Aktivkohle ergänzen

💡 Die häufigsten Fehler beim Terrarium-Aufbau passieren durch falsche Drainage oder zu nährstoffreiche Erde – nicht wegen der Pflanzenwahl.

Mehrere Glas-Terrarien mit Moosen, Farnen, Fittonia und Peperomia
Moos, Farne und kompakte Peperomia – ideale Pflanzen für feuchte, geschlossene Pflanzengläser

  1. Die besten Pflanzen für Starter-Terrarien – was funktioniert, was nichtSchnellcheck: Welche Pflanzen passen wohin?


Nicht jede Zimmerpflanze ist fürs Terrarium geeignet. Viele Arten wachsen zu schnell, vertragen keine hohe Luftfeuchtigkeit oder leiden unter dem fehlenden Luftaustausch im Glas.


Wenn du ein Terrarium selber baust, zählt neben dem Glas und Substrat vor allem eines: die passende Pflanzenwahl für das jeweilige Mikroklima. In diesem Guide findest du bewährte Terrarium-Pflanzen für Anfänger, beliebte Sukkulenten fürs offene Glas – und Arten, die du besser nicht einsetzt.




➜ Perfekt für geschlossene Terrarien – klein, feuchteliebend, pflegeleicht


Ein geschlossenes Glasterrarium funktioniert wie ein Miniatur-Regenwald: feucht, warm, lichtgeschützt. Hier fühlen sich tropische, kompakt wachsende Pflanzen wohl, die mit hoher Luftfeuchtigkeit klarkommen.


Bewährte Pflanzen fürs geschlossene Terrarium:

  • Farne – Nephrolepis, Pteris, Asplenium, Blechnum

  • Mini-Peperomia – prostrata, caperata ‘Quito’, perciliata

  • Ficus pumila – dezenter Kletterer, ideal als Rückwandgrün

  • Fittonia (Nervenpflanze) – farbig, niedrig, stabil

  • Marcgravia (z. B. sintenisii) – klettert flächig, aber nicht invasiv

  • Selaginella-Arten – moosähnlich, ideal bei wenig Luftbewegung

  • Moose – Thuidium, Hypnum, Leucobryum, Sphagnum


💡 Tipp: Achte auf Begriffe wie „mini“, „dwarf“ oder „kompakt“ – großblättrige Arten führen schnell zu Lichtstau, Kondenswasserproblemen und Wurzelfäule.



➜ Geeignet für offene Terrarien – trockenresistent, langsam wachsend, sonnenliebend


Ein offenes Terrarium ist perfekt für Arten, die mit trockener Luft und starker Belichtung gut klarkommen – vergleichbar mit einem dekorativen Mini-Sukkulentenbeet im Glas.


Ideale Pflanzen fürs offene Terrarium:

  • Sukkulenten – Echeveria, Haworthia, Gasteria, Graptopetalum

  • Mini-Kakteen – Mammillaria, Parodia, Rebutia

  • Crassula-Arten – z. B. C. ovata ‘Minima’, C. perforata

  • String Plants – Ceropegia woodii, Senecio rowleyanus

  • Sansevieria ‘Hahnii’ – kompakt, architektonisch

  • Lithops & Pleiospilos – ideal für flache Gefäße

  • Tillandsien (Luftpflanzen) – nur aufgelegt, niemals eingepflanzt


📌 Hinweis: Setze offene Glasterrarien niemals in direkte Mittagssonne – das Glas wirkt wie ein Brennglas und kann die Pflanzen im Inneren verbrennen.




Ungeeignete Arten – schöne Pflanzen, aber keine gute Idee im Glas

Viele beliebte Zimmerpflanzen sind für das Mikroklima im Glasterrarium leider völlig ungeeignet: zu groß, zu schnell, zu empfindlich oder zu lufthungrig.

Pflanze

Warum es im Terrarium scheitert

Monstera (alle Arten)

Zu schnell, zu groß, braucht Luft

Philodendron hederaceum

Verdrängt andere durch starkes Ranken

Calathea / Goeppertia

Empfindlich gegenüber stehender Luft

Pilea peperomioides

Wird schnell lappig, verliert Blätter

Sukkulenten im Glas mit Deckel

Faulen durch zu hohe Luftfeuchte

Basilikum, Minze & Kräuter

Zu kurzlebig, brauchen Luft und Schnitt

Orchideen (außer Mini-Arten)

Wollen Trockenphasen, freie Wurzeln

Begonia rex Hybriden

Schimmel-anfällig bei Feuchtigkeit

💡 Faustregel: Je größer, schneller oder empfindlicher die Pflanze, desto ungeeigneter ist sie fürs Terrarium.

Draufsicht auf Hände, die Sukkulenten in offene Glasgefäße einsetzen
Offene Terrarien bieten Luftzirkulation – perfekt für trockenheitsverträgliche Pflanzen wie Echeveria oder Haworthia

📌 Schnellcheck: Welche Pflanzen passen wohin?

Pflanzengruppe

Geschlossenes Terrarium

Offenes Terrarium

Tropische Farne

✅ Ja

❌ Trocknet aus

Sukkulenten & Kakteen

❌ Faulen

✅ Ideal

Kriechende Peperomia-Arten

✅ Mit Rückschnitt

✅ Mit Luftzirkulation

Fittonia

✅ Ideal

❌ Welkt schnell

Tillandsien

❌ Zu wenig Luft

✅ Nur lose aufgelegt

Mini-Orchideen

⚠️ Nur mit Belüftung

❌ Keine Trockenphasen

Moose

✅ Sehr stabil

⚠️ Nur mit Deckmaterial



💡 Zusätzliche Tipps für langfristigen Erfolg


  • Keine Glasberührung: Große Blätter an der Scheibe fördern Kondenswasser → Fäulnis

  • Langsam wachsende Arten bevorzugen: Auch kompakte Pflanzen brauchen gelegentlichen Schnitt

  • Skalierung beachten: In Mini-Gläsern unter 20 cm nur Moos, Mini-Farn oder eine kriechende Art verwenden

  • Nicht überpflanzen: 1–2 Pflanzen pro Glas reichen – mehr sorgt für Instabilität

  • Beobachten statt überpflegen: Lieber wenig eingreifen – Pflanzen anpassen lassen


  1. Terrarium-Pflege – gießen, beleuchten, düngen, lüften


Auch wenn ein Terrarium als geschlossenes Pflanzenglas fast pflegefrei wirkt – ganz ohne Aufmerksamkeit geht’s nicht. Mit ein paar einfachen Routinen bleibt dein Mini-Terrarium stabil, schön und schimmelfrei – ohne übermäßigen Aufwand.


In diesem Abschnitt findest du die wichtigsten Hinweise zum Gießen, Beleuchten, Lüften und Düngen – angepasst auf offene und geschlossene Systeme.



Gießen – selten, gezielt und unbedingt dosiert


Geschlossene Terrarien:


Ein ausbalanciertes System bildet einen eigenen Feuchtigkeitskreislauf. Mehr als ein paar Tropfen alle paar Wochen brauchst du kaum – und selbst die nur, wenn das Glas es zeigt.


  • Gieße erst, wenn 48 Stunden lang kein Kondenswasser sichtbar ist

  • Verwende nur 5–10 ml bei Gläsern bis 30 cm – am besten per Pipette

  • Keine Pfützen in der Drainage – das deutet auf Überwässerung hin


💡 Keine Sprühflasche. Du brauchst Feuchtigkeit im Substrat, nicht auf dem Glas oder den Blättern.


Zu viel gegossen? Kein Drama – einfach den Deckel abnehmen und 1–2 Tage offen stehen lassen.



Offene Terrarien:


Diese trocknen schneller aus – aber ihr geringes Erdvolumen macht sie empfindlich für Wurzelfäule bei Überpflege.


  • Gieße erst, wenn das Substrat bis zum Boden trocken ist

  • Immer an der Basis gießen – nie auf Pflanzen oder Glas

  • Keine festen Intervalle – geh nach Gefühl, nicht nach Kalender


📌 Fingerprobe, Holzstäbchen oder einfach mit dem Auge prüfen – das reicht völlig.



Beleuchtung – hell, konstant, aber ohne Hitzestau

Terrarien brauchen Licht, aber kein direktes Sonnenlicht – das heizt Glasgefäße schnell auf und bringt das Innenklima aus dem Takt.


  • Geschlossene Gefäße: Helles, indirektes Licht – Nord- oder Ostfenster sind ideal

  • Offene Sukkulentengläser: Heller Standort mit Morgenlicht oder Pflanzenlampe

  • Mittagssonne vermeiden – auch bei offenen Systemen


Wenn du künstlich beleuchtest:

  • Vollspektrum-LED (5.000–6.500 K) verwenden

  • Abstand: 20–30 cm über dem Glas

  • Dauer: 10–12 Stunden täglich mit Zeitschaltuhr


💡 Dreh dein Terrarium wöchentlich um 90°, damit alle Seiten gleich viel Licht bekommen.



Lüften – auch geschlossene Systeme brauchen frische Luft


Ein versiegeltes Terrarium darf nicht dauerhaft dicht bleiben – ohne Luftaustausch staut sich Feuchtigkeit, es bilden sich Schimmel oder Algen.


  • Deckel 1–2× pro Woche öffnen, jeweils 1–2 Stunden

  • Bei täglichem Beschlag: länger oder häufiger lüften

  • Abgestorbene Blätter entfernen, Glas innen gelegentlich abwischen

  • Dicke Moosauflagen ggf. ausdünnen, um Luftzirkulation zu erhalten


💡 Dauerbeschlag = Ungleichgewicht. Leichter Nebel direkt nach dem Gießen = völlig normal.



Düngen – weniger ist mehr (oder gar nicht)

Terrarienpflanzen wachsen langsam – vor allem in geschlossenen Pflanzengläsern. Nährstoffüberschüsse führen schneller zu Algen, Wachstumsschüben oder Schimmel als zu gesunden Pflanzen.


  • Düngung? Nur bei Bedarf alle 3–4 Monate, wenn überhaupt

  • Verwende ¼ der normalen Konzentration eines Flüssigdüngers

  • Nur ins Substrat geben – nie auf Blätter, Moos oder Deko

  • In Moosterrarien oder bioaktiven Setups nicht düngen


💡 Wenn deine Pflanzen nach einem Jahr blass wirken, reicht meist etwas frische Erde oder ein winziger Klecks Wurmhumus.


Häufige Pflegeprobleme – Symptome & Lösungen

Symptom

Ursache

Lösung

Dauerbeschlag

Zu viel Feuchtigkeit

Deckel öfter öffnen, weniger gießen

Weiche, matschige Triebe

Wurzelfäule durch Nässe

Rückschnitt, Substrat antrocknen lassen

Weißer Belag (Schimmel)

Keine Luftzirkulation, zu feucht

Lüften, Oberfläche erneuern

Pflanzen wachsen schief

Lichtmangel

Standort wechseln, ggf. Licht ergänzen

Moos wird gelb oder braun

Lichtstress oder trockene Wurzeln

Standort anpassen, Substrattiefe prüfen

💡 Wenn du unsicher bist: lieber beobachten als überreagieren. Ein Glasgarten lebt vom Gleichgewicht – nicht vom ständigen Eingreifen.


Überwachsene Terrarien mit zu großen Pflanzen, die das Glas berühren und den Raum überfüllen
Häufiger Fehler: zu große Pflanzen im kleinen Glas – sie blockieren Luftaustausch und Licht
  1. Typische Fehler im Terrarium – und wie du sie vermeidest

Auch mit dem besten Setup passieren Fehler. Terrarien sind robuste Mini-Ökosysteme – aber wenn das Gleichgewicht im Pflanzenglas kippt, reagiert das System schnell mit Schimmel, Fäulnis oder instabiler Entwicklung.


Dieser Abschnitt zeigt dir die häufigsten Pflegefehler – und wie du sie vermeidest, erkennst und behebst. So bleibt dein Terrarium dauerhaft gesund.



Fehler Nr. 1: Zu viel gegossen


Warum passiert das?

Weil das Substrat oben trocken aussieht, obwohl unten alles durchnässt ist. Viele gießen nach Plan statt nach Anzeichen – und bringen so das Mikroklima aus der Balance.


Symptome:

  • Starker Beschlag oder Tropfenbildung an der Glasscheibe

  • Weiche, matschige Stängel oder Bodendecker

  • Fauliger, gäriger Geruch aus dem Substrat


Was tun?

  • Terrarium mindestens 24 Stunden offen stehen lassen

  • Überflüssige Feuchtigkeit mit Pipette oder Papier abnehmen

  • Verfaulte Pflanzenteile komplett entfernen

  • Ist der Wurzelballen betroffen? → Neu aufsetzen


📌 Vorbeugung: Gieße nur, wenn 48 Stunden lang kein Kondenswasser mehr sichtbar war. Wenn du dir unsicher bist: lieber abwarten.



Fehler Nr. 2: Kein Luftaustausch bei geschlossenem Glas


Warum passiert das?

Viele denken, „geschlossen“ heißt „nicht öffnen“. Aber selbst ein Feuchtterrarium braucht Sauerstoffaustausch, um Schimmel und Gärprozesse zu vermeiden.


Symptome:

  • Weißer Belag auf Substrat, Moos oder Deko

  • Algenfilm auf Glas oder Steinen

  • Blätter vergilben oder wirken kraftlos

  • Moos wird grau oder fleckig


Was tun?

  • Deckel 1–2× pro Woche für 1–2 Stunden lüften

  • Modrige Stellen oder abgestorbene Pflanzenteile entfernen

  • Substrat leicht lockern oder neu bedecken

  • Glasscheiben innen mit fusselfreiem Tuch abwischen

📌 Vorbeugung: Auch ein „versiegeltes“ Pflanzenglas ist kein luftdichter Raum. Lüften gehört zur Basisroutine.



Fehler Nr. 3: Direktes Sonnenlicht


Warum passiert das?

Weil viele das Terrarium ans Fenster stellen – dort sieht es schön aus, aber das Glas wirkt wie ein Brennglas. Die Temperaturen steigen extrem schnell.


Symptome:

  • Blätter werden glasig, blass oder zeigen Sonnenbrand

  • Starke, feuchte Beschlagbildung trotz wenig Gießens

  • Substrat fühlt sich heiß an, Pflanzen welken schlagartig


Was tun?

  • Sofort an einen hellen, aber sonnenfreien Standort stellen

  • Temperatur prüfen – ggf. Deckel abnehmen

  • Verbrannte Pflanzenteile entfernen

  • Licht künftig nur indirekt oder über Pflanzenlampe


📌 Vorbeugung: Fensterplatz? Ja. Mittagssonne auf Glas? Niemals.



Fehler Nr. 4: Zu viel Dünger

Warum passiert das?

Weil viele glauben, etwas „Extra-Wachstum“ könne nicht schaden. Doch in einem Glasgefäß ohne Nährstoffaustrag führen Überschüsse schnell zu Problemen.


Symptome:

  • Unnatürlich schnelles oder „schlappes“ Wachstum

  • Verfärbte oder verbrannte Blattspitzen

  • Algenbildung auf Glas oder Substrat


Was tun?

  • Sofort aufhören zu düngen, mindestens 3 Monate lang

  • Bei offenen Gläsern ggf. Substrat durchspülen oder teilweise tauschen

  • Krusten auf der Oberfläche vorsichtig entfernen

  • Bei starker Belastung: Setup neu aufbauen


📌 Vorbeugung: Düngung nur, wenn Pflanzen sichtbar Nährstoffmangel zeigen – und auch dann stark verdünnt.

🌿 Bioaktive Setups und Moosterrarien brauchen keinen Dünger.



Fehler Nr. 5: Ungeeignete Pflanzenwahl


Warum passiert das?

Weil viele nach Optik entscheiden – nicht nach Klimaanspruch oder Wuchsgeschwindigkeit. Das führt schnell zu Überfüllung, Luftstau und Fäulnis.


Symptome:

  • Pflanzen wachsen aus dem Glas, heben Deckel oder kippen

  • Blätter liegen am Glas, werden feucht oder faul

  • Ständiger Rückschnitt nötig – das System kommt nicht zur Ruhe


Was tun?

  • Überwuchernde Pflanzen entfernen

  • Durch Miniaturpflanzen, Moose oder kriechende Sorten ersetzen

  • Maximal 2–3 Arten pro Glas – besser: nur eine


📌 Vorbeugung: Setze nur Pflanzen ein, die klein bleiben, langsames Wachstum, kompakte Blattformen und hohe Luftfeuchte mögen.


Neustart statt Rettungsversuch – wann sich’s lohnt

Manchmal ist ein kompletter Neuaufbau effizienter als wochenlanges Herumdoktern an einem instabilen Glasgarten.


Neustart ist sinnvoll, wenn:

  • Das Substrat dauerhaft faul oder schleimig riecht

  • Schimmel trotz Lüften immer wieder zurückkommt

  • Mehrere Pflanzen abgestorben sind

  • Drainage versagt oder Schichten verrutscht sind


So gehst du vor:

  • Terrarium komplett entleeren

  • Gefäß mit heißem Wasser & Essig gründlich reinigen

  • Frische Drainage + Substrat aufbauen

  • Nur gesunde Pflanzen wieder einsetzen – den Rest austauschen


📌 Mini-Ökosysteme im Gleichgewicht brauchen keine Perfektion – nur gute Startbedingungen. Und manchmal ist ein Reset der schnellste Weg dahin.



Tisch mit Terrarium-Werkzeug, Substraten, Moos und Pflanzen – alles bereit für den Aufbau
Alles, was du brauchst: Ein gut vorbereitetes Setup macht den Bau deines Terrariums einfach und erfolgreich


  1. Terrarium Schritt für Schritt bauen – Anleitung für Einsteiger


Du willst dein erstes Pflanzenglas richtig aufbauen – aber keine Lust auf Experimente? Diese Terrarium-Anleitung für Einsteiger zeigt dir Schritt für Schritt, wie du ein stabiles, funktionierendes Mini-Ökosystem im Glas einrichtest – ganz ohne Rätselraten.


Egal ob offen oder geschlossen, mit Set oder DIY-Materialien: So wird dein erstes Terrarium kein Feuchtigkeitsgrab, sondern ein lang haltbares Indoor-Biotop.



Schritt 1: Alles bereitstellen

Bevor du loslegst, sorge dafür, dass alles griffbereit ist – das spart Nerven beim Bepflanzen.


  • Glasgefäß: Vorratsglas, Apothekenglas, Vase oder Zylinder – möglichst mit breiter Öffnung

  • Drainage: Blähton, Lava, Aquariumkies

  • Aktivkohle: Garten- oder Aquaristikqualität

  • Substrat: je nach Pflanzenwahl (Details siehe unten)

  • Werkzeug: Löffel, Pinzette, Trichter, Essstäbchen

  • Pflanzen & Moos: kompakt, feuchteliebend oder trockenresistent

  • Gießhilfe: Pipette, Quetschflasche, feiner Aufsatz (kein Sprühnebelgerät)


💡 Wichtig: Alle Komponenten vorher mit heißem Wasser und Essig spülen – besonders Glas, Steine, Moos oder recycelte Deko. So verhinderst du Keime von Anfang an.



Schritt 2: Drainageschicht einfüllen

2–3 cm Drainagematerial auf den Boden geben – das ist dein falscher Boden, der Wasser vom Wurzelraum fernhält.


  • In hohen Gläsern leicht schräg einfüllen → bessere Wasserverteilung

  • Ideal: 15–25 % der Gesamttiefe als Drainage


📌 Unverzichtbar – auch in offenen Gläsern. Ohne Drainage staut sich Wasser → Fäulnis.



Schritt 3: Aktivkohle auftragen

Eine flache Schicht Aktivkohle filtert Schadstoffe, Gerüche und Nährstoffüberschüsse – besonders wichtig in geschlossenen Pflanzengläsern.


💡 Nur geeignete Aktivkohle verwenden. Keine Grill- oder chemisch behandelte Kohle!



Schritt 4: Das passende Substrat einfüllen

Die Substratschicht bildet die Grundlage für Wurzelhalt, Feuchtigkeitsmanagement und Luftzirkulation.


  • Feuchtes Glas-Terrarium: Kokosfaser + Rinde + Perlite

  • Moos-/Farn-Terrarium: Torffreie Mischung mit fein strukturierter Drainage

  • Sukkulenten-Terrarium (offen): Pumice, Sand, wenig Organik


5–10 cm Höhe, locker einfüllen, nicht pressen.

📌 Keine vorgedüngte Erde verwenden – sie destabilisiert das Mikroklima.



Schritt 5: Pflanzen einsetzen

Jetzt gestaltest du dein Miniaturgarten:


  • Erst große, aufrechte Pflanzen platzieren

  • Dann Bodendecker und Moos

  • Verwende Pinzette oder Essstäbchen

  • Wurzeln leicht andrücken – nicht einquetschen

  • Pflanzen mit Luftbedarf nie direkt an die Glaswand setzen


📌 Weniger ist mehr: 1–3 Pflanzenarten reichen für Einsteiger-Terrarien völlig aus.



Schritt 6: Moos und Deko ergänzen

Jetzt wird’s dekorativ – aber funktional:


  • Moos: hält Feuchtigkeit und schützt das Substrat

  • Steine, Holz, Rinde: sorgen für Struktur, aber nur gereinigt verwenden

  • Deko: Nur, wenn sie atmungsaktiv ist und kein Wasser speichert


💡 Kein Rindenmulch, kein unbehandeltes Holz – das fault in feuchten Systemen schnell.



Schritt 7: Erstes Gießen

Gieße je nach Terrarientyp vorsichtig:


  • Geschlossen: Nur leicht befeuchten – 2–3 cm Substrat anfeuchten reicht

  • Offen: Etwas mehr, aber niemals Staunässe


📌 Verwende Pipette oder feine Flasche. Keine Sprühnebel.Ziel: Gleichmäßige Feuchtigkeit ohne durchnässte Erde.



Schritt 8: Glas reinigen & ggf. verschließen

Bevor du den Deckel aufsetzt:

  • Glas von innen mit Mikrofasertuch abwischen

  • Deckel anfangs nur lose auflegen, bis sich das Feuchtigkeitsniveau einpendelt

  • Beschriftung mit Datum kann helfen, Veränderungen zu tracken


💡 Je breiter die Öffnung, desto stabiler das Gleichgewicht. Enge Gefäße sind anfälliger.



Schritt 9: Stabilisierung abwarten

In den ersten 2–3 Wochen reagiert dein neues Einsteiger-Terrarium empfindlich auf Licht, Luft und Temperatur. Beobachte es regelmäßig:


  • Kondenswasser täglich? → Lüften

  • Moos wird braun? → Standort prüfen

  • Algen an der Glaswand? → Weniger gießen

  • Pflanzen kippen? → Lichtanpassung


📌 Keine neuen Pflanzen in Woche 1 nachsetzen. Erst wenn das System ruhig läuft, kannst du optimieren.

💬 Hinweis: Auch bei Komplettsets gelten diese Schritte. Achte auf Schichtaufbau, Materialqualität und Durchlüftung – nicht jedes Set ist ausgewogen zusammengestellt.



Nahaufnahme von Asseln (Merulanella sp.) auf Holz oder Substrat
In bioaktiven Terrarien helfen Asseln und Springschwänze beim Zersetzen – so bleibt dein Glas stabil und pflegeleicht
  1. Bioaktive und fortgeschrittene Terrarien – wenn dein Glas zum Ökosystem wird


Ein Terrarium kann mehr sein als ein dekoratives Pflanzenarrangement. Mit der richtigen Mikrofauna und einem geeigneten Substrat wird es zu einem lebendigen Ökosystem im Glas, das sich weitgehend selbst reguliert. Das Prinzip: bioaktiv.

Solche Setups reinigen sich selbst, reduzieren Pflegeaufwand und funktionieren oft über Jahre hinweg – ohne ständiges Gießen, Düngen oder Umsetzen.



Was bedeutet „bioaktiv“ im Terrarium?

Ein bioaktives Terrarium enthält kleinste Bodenlebewesen, die abgestorbene Pflanzenreste zersetzen, Schimmel verhindern und das Substrat belüften. So entsteht ein natürliches Gleichgewicht, das dauerhaft stabil bleibt.


Typische Mikrofauna im Pflanzenglas:

  • Springschwänze (Collembola): Fressen Schimmel, abgestorbenes Pflanzenmaterial, Mikroalgen

  • Asseln (z. B. Dwarf White, Tropical Grey): Verwerten Laub, tote Wurzeln, alte Moosreste

  • (Optional) Bodenmilben oder Nematoden: Eher für sehr große Systeme – meist überflüssig im Pflanzenterrarium


📌 Verwende ausschließlich gezüchtete Starterkulturen aus kontrollierten Quellen – keine Erde aus dem Garten. Wildfauna bringt oft Schimmel, Trauermücken oder Pilzinfektionen mit sich.



Was brauchst du für ein funktionierendes Mikrosystem?

Ein stabiles, bioaktives Glasterrarium mit Bodenorganismen braucht eine durchdachte Struktur:


  • Atmungsaktives, organikarmes Substrat: torffrei, luftig, nährstoffarm

  • Detritus-Schicht: getrocknete Blätter, Rindenstücke, Moosreste als Nährboden für Mikrofauna

  • Hohe Luftfeuchtigkeit: ideal in geschlossenen oder teilversiegelten Behältern

  • Keine Chemikalien: keine Pestizide, Fungizide oder desinfizierenden Zusätze

  • Passende Pflanzen: langsam wachsend, feuchtigkeitsverträglich, kleinbleibend (z. B. Moose, Marcgravia, Mini-Farne, Peperomia, Fittonia)


💡 Vermeide vorgedüngte Erde, Wasserspeicherperlen und torfbasierte Blumenerde. Diese Substrate stören das empfindliche Gleichgewicht.



Brauchst du Licht?

Kommt auf die Pflanzen und den Standort an. Steht dein Terrarium nicht direkt an einem Nord- oder Ostfenster, oder nutzt du tropische Pflanzen mit Lichtbedarf, ist eine LED-Lösung sinnvoll.


Empfohlene Lichtquelle:

  • Vollspektrum-LED (5.000–6.500 K)

  • Abstand: ca. 20–30 cm über dem Glas

  • Dauer: 10–12 Stunden täglich per Zeitschaltuhr

  • Wichtig: Niedrige Hitzeentwicklung → kein Wärmestau


📌 Auch geschlossene Systeme mit Mikrofauna brauchen Licht – sonst verlangsamt sich das Bodenleben und Pflanzen degenerieren.



Fortgeschrittene Zusätze – optional, nicht zwingend

Für große Gläser oder feuchtintensive Systeme kannst du Technik ergänzen. Aber: Mehr Technik = mehr Pflege.


Optional für Fortgeschrittene:

  • Ultraschallvernebler: erzeugt Nebel (nur außerhalb des Glases platzieren)

  • Miniatur-Wasserfälle oder Tropfwände: nur bei entsprechender Belüftung sinnvoll

  • Mesh-Deckel oder Mikroventilator: zur gezielten Luftzirkulation

  • Hygrometer & Thermometer: zur Überwachung bei hochsensiblen Arten


📌 Je simpler dein System, desto stabiler läuft es. Bioaktiv heißt nicht automatisch technisch komplex.



Lass das System arbeiten – nicht dich

Das Besondere am bioaktiven Terrarium: Es braucht kaum Eingriffe, wenn die Balance stimmt. Die wichtigste Pflege ist: nicht eingreifen, wenn’s läuft.


  • Gefallene Blätter nicht sofort entfernen – sie dienen der Mikrofauna als Nahrung

  • Nicht nach Zeitplan gießen – sondern nach Bedarf

  • Nur gezielt und sparsam schneiden – kein kosmetischer Dauereingriff

  • Nicht ständig nachbesetzen – lass Pflanzen und Fauna ein stabiles Gleichgewicht bilden


💡 Leichter, temporärer Schimmel ist normal. Springschwänze räumen in der Regel in 1–2 Tagen auf. Nur bei sichtbarem Ausbreitungsdruck eingreifen.



➜ Beispiel für ein wartungsarmes Ökosystem

Ein geschlossenes Glas (10–15 L), eingerichtet mit:


  • Kokosfaser, Pumice und feiner Kohle

  • 2–3 cm Laubstreu als Detritus

  • Mini-Peperomia, Moos, Marcgravia

  • Starterkultur aus Springschwänzen + Dwarf White Asseln


…läuft bei indirekter Beleuchtung oft über 24 Monate stabil – ohne Umsetzen, ohne Neupflanzung, ohne sichtbare Fäulnis.


Kondenswasser auf der Innenwand einer geschlossenen Terrarium-Flasche
Leichte Kondensation zeigt ein funktionierendes Mikroklima – Teil des natürlichen Wasserzyklus im geschlossenen Terrarium

  1. Terrarium langfristig pflegen – was beobachten, was ignorieren


Ein Terrarium ist kein Pflegefall – aber es lebt. Und damit es langfristig gesund und stabil bleibt, braucht es keine tägliche Kontrolle, sondern gezielte Beobachtung.


Mit der richtigen Routine erkennst du frühzeitig, ob dein Glasgarten kippt oder aus der Balance gerät – und kannst mit wenigen Handgriffen gegensteuern. Dieser Abschnitt zeigt dir, wie du dein Pflanzenglas pflegeleicht und vital hältst.




Wöchentlicher Check – was zählt, was nicht

Einmal pro Woche kurz reinschauen reicht meist aus. Achte dabei auf:


  • Kondenswasser: ⅓ beschlagen = ideal. Komplett trocken oder komplett beschlagen → System prüfen.


  • Blattfarbe & Haltung: Hängende, blasse oder gelbe Blätter? → Licht, Feuchtigkeit oder Luftzirkulation anpassen.


  • Schräg wachsende Pflanzen: Zeichen für einseitige Beleuchtung – dreh das Glas um 90 °.


  • Ungeziefer: Kleine schwarze Fliegen = evtl. Trauermücken → Gießverhalten anpassen, Oberfläche abtrocknen lassen.


  • Weiße Beläge / Schimmel: Beobachten, nicht direkt eingreifen – Mikroorganismen oder Springschwänze erledigen oft die Arbeit.


💡 Tipp: Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob die Feuchtigkeit auch im unteren Substratbereich passt – die Oberfläche kann täuschen.



Rückschnitt, Korrektur, Gleichgewicht – nicht Kosmetik

Terrarien brauchen keine ständige Pflege – aber etwas Ordnung.


  • Abgestorbene Blätter: immer sauber am Stielansatz abschneiden – nicht reißen

  • Mooswuchs: Bei zu dichter Decke vorsichtig lichten – mehr Licht, bessere Luft

  • Überwachsene Pflanzen: oberhalb eines Blattknotens kürzen, nicht bodennah stutzen

  • Nie unnötig umpflanzen oder ausgraben – das destabilisiert Substratschichten und Mikroklima


📌 Immer desinfizierte Werkzeuge verwenden – z. B. mit Alkohol oder heißem Wasser abwischen.



Gießen – wenn’s Sinn ergibt, nicht nach Kalender


Die meisten Probleme entstehen durch falsches Gießverhalten. Weniger ist fast immer besser.


  • Geschlossene Systeme: Nur gießen, wenn seit 2–3 Tagen kein Kondenswasser sichtbar ist

  • Offene Systeme: Gießen, wenn die oberen 2–3 cm Substrat trocken sind

  • Nie über Blätter oder auf Moos gießen – immer direkt ins Substrat, am besten mit Pipette oder feinem Ausguss


💡 Verwende nach Möglichkeit Regen- oder destilliertes Wasser, um Kalkränder und Substratversalzung zu vermeiden.



Algen, Schimmel & Co – nicht jeder Fleck ist ein Problem

Terrarien sind lebendige Ökosysteme. Ein wenig Algenfilm oder weißer Belag gehört dazu. Wichtig ist: wird es mehr – oder verschwindet es wieder?

Erscheinung

Ursache

Reaktion

Weißer Flaum auf Holz/Moos

Oberflächenpilz, meist harmlos

Erst beobachten – oft verschwindet er spontan

Grünlicher Film an der Scheibe

Algen durch zu viel Licht/Feuchte

Mit weichem Tuch abwischen, Standort prüfen

Saurer Geruch / schmierige Oberfläche

Sauerstoffmangel, anaerobes Substrat

Oberfläche lüften, ggf. punktuell Substrat wechseln

Moos wird gelb oder braun

Lichtstress, Trockenheit, Verdichtung

Standort anpassen, Substratiefe prüfen, vorsichtig lockern

Ein bisschen Biofilm ist kein Weltuntergang. Dein Terrarium lebt – solange sich nichts explosionsartig ausbreitet, ist meist alles in Ordnung.


Wann es Zeit für einen Refresh oder Neustart ist

Auch das beste Setup kommt irgendwann an seine Grenze – vor allem in nicht-bioaktiven Systemen ohne Mikrofauna.


Typische Neustart-Signale:

  • Substrat dauerhaft matschig oder riecht faul

  • Schimmel kehrt trotz Belüften immer wieder zurück

  • Pflanzen stagnieren oder kippen regelmäßig

  • Glas bleibt dauerhaft fettig, feucht oder neblig

  • Optisches Ungleichgewicht trotz Rückschnitt



📌 Pflege-Tipps für stabile Setups – drei goldene Regeln

  • Rückschnitt hält das Gleichgewicht – perfektes Styling ist zweitrangig.


  • Bioaktive Setups mit Springschwänzen und Asseln regulieren vieles selbst – hier reicht oft gezieltes Nachjustieren statt Komplettwechsel.


  • Frisches Substrat, neue Drainage, saubere Basis – das spart auf Dauer mehr Arbeit als Flickwerk.





11. Terrarium FAQ & typische Irrtümer vermeiden

Auch das bestgeplante Terrarium wirft irgendwann Fragen auf. Besonders für Einsteiger*innen sind bestimmte Unsicherheiten ganz normal – von ständigem Beschlag über Schimmel bis zu Wurzelfäule.


Hier findest du die häufigsten Fragen und Terrarium-Pflegefehler, die du leicht vermeiden kannst – kurz, klar und mythenfrei erklärt.



Häufige Fragen – verständlich beantwortet

Braucht ein Terrarium ein Abflussloch?

Nein. Terrarien funktionieren ohne Abzug – stattdessen brauchst du eine Drainageschicht aus Lava, Kies oder Blähton, die überschüssige Feuchtigkeit vom Wurzelbereich trennt.



Wie lange hält ein Terrarium?

Ein sorgfältig aufgebautes Pflanzenglas bleibt oft 12–24 Monate stabil, teils länger. Bioaktive Systeme mit Springschwänzen oder Asseln laufen bei guter Pflege mehrere Jahre – ohne komplette Neubepflanzung.



Was tun, wenn das Glas ständig beschlägt?

Ein leichter Film ist normal. Starke Dauerkondensation (besonders oben am Deckel) ist ein Hinweis auf zu viel Feuchtigkeit oder mangelnde Belüftung.→ Lüfte das Glas kurz, überprüfe die Substratiefe und passe den Standort an.



Kann ich Sukkulenten in einem geschlossenen Terrarium halten?

Nein – sie vertragen weder Luftstau noch konstante Feuchte. Sukkulenten brauchen trockene, durchlüftete Bedingungen mit viel Licht.→ Verwende für sie offene Gläser mit mineralischem Substrat.



Muss ich ein geschlossenes Terrarium öffnen?

Ja, unbedingt. Auch versiegelte Systeme brauchen regelmäßige Belüftung – etwa 1–2× wöchentlich für 1–2 Stunden.Ohne Frischluft kippt das Mikroklima → Sauerstoffmangel, Schimmelbildung, Moossterben.



Insekten im Glas – gut oder schlecht?

Kommt darauf an:

  • Springschwänze: sehr nützlich – sie halten Schimmel und Biofilm in Schach

  • Asseln: bauen Detritus ab – wichtig für bioaktive Setups

  • Trauermücken: Warnsignal für zu nasses Substrat – Oberfläche trocknen lassen, Gelbsticker verwenden



Braucht ein Terrarium Dünger?

In der Regel nicht. Nur bei offenen oder bioaktiven Systemen, und auch dann nur punktuell und stark verdünnt – z. B. 1 Tropfen pro Quartal auf das Substrat, nie aufs Moos.



Warum wird mein Moos gelb oder braun?

Häufige Ursachen:

  • Zu viel direktes Licht → Standort wechseln

  • Verdichtetes Substrat → vorsichtig auflockern

  • Ungleichmäßige Feuchte → Substratiefe prüfen

  • Schlechter Luftaustausch → regelmäßig lüften


📌 Lichtstress und Wurzelstaunässe sind häufige Ursachen für Moosverfärbung.



Wie erkenne ich, ob die Wurzeln faulen?

Gesunde Wurzeln sind fest, hell, geruchslos.Faulige Wurzeln sind matschig, dunkelbraun bis schwarz und riechen modrig → betroffenes Material entfernen, Gießmenge reduzieren, ggf. Teil-Refresh.



Typische Irrtümer – und was wirklich stimmt

Pflege-Irrtum

Was wirklich gilt

„Ein Terrarium ist wartungsfrei.“

Nein – Beobachtung, Lüften, gelegentliches Gießen & Rückschnitt sind nötig

„Je dichter der Deckel, desto besser.“

Falsch – Luftaustausch ist überlebenswichtig, auch in geschlossenen Gläsern

„Sukkulenten gehen immer.“

Nein – sie faulen in hoher Luftfeuchte

„Moos braucht keine Pflege.“

Doch – Licht, Luft und Feuchte müssen stimmen

„Schimmel = Setup gescheitert“

Nein – in Maßen ist Schimmel normal und regulierbar

„Einfach Erde rein und Pflanze drauf.“

Reicht nicht – es braucht Drainage, Substratschichtung und Balance

„Mehr Dünger = schnelleres Wachstum.“

Im Terrarium führt das oft zu Algen, Überwuchs und Stress

„Alles Kleine passt ins Glas.“

Auch Mini-Pflanzen brauchen passende Bedingungen – Licht, Luft, Substrat müssen stimmen

📌 Praxisbezug statt Panik: Schimmel, Algen und weiches Moos sind meist Symptome – nicht sofortige Fehler. Erst beobachten, dann handeln.

Mini-Schaufel und Harke für Terrarienpflege mit Teleskopgriff auf weißem Hintergrund
Kompakte Werkzeuge wie Teleskopharke und Schaufel erleichtern Pflege und Feinarbeit im Pflanzenglas

12. Terrarium-Zubehör, Substrate & Starter-Sets für Einsteiger


Du willst dein erstes Terrarium bauen – aber kein billiges Set, das nach drei Wochen kippt?


Dann brauchst du keine 20 Einzelteile, sondern die richtigen Materialien, gut geschichtet, gut durchlüftet – und auf deine Pflanzen abgestimmt.


Egal ob du dein Terrarium-Glas selbst vorbereitest oder ein Starterpaket nutzen willst: Hier erfährst du, was wirklich funktioniert – und was nicht.



Was gehört in die Schichten – und warum?

Ein funktionierendes Pflanzenglas basiert auf einem stabilen, durchlüfteten Unterbau.Ob DIY oder fertig gemischt: Diese Komponenten brauchst du für jedes Setup – offen oder geschlossen.


  • Lava, Blähton oder Kies: als Drainage, verhindert Wurzelfäule

  • Aktivkohle: filtert Gerüche & Schimmelsporen, stabilisiert das Bodenklima

  • Torffreie Kokosbasis oder Coir-Mix: leicht, speicherfähig, strukturstabil

  • Rindenstückchen oder Holzfaser: für bessere Luftzirkulation im Wurzelbereich

  • Pumice, Perlite oder Sand: sorgt für lockere Durchlässigkeit – besonders wichtig bei offenen Gläsern

  • Optional: Sphagnum oder Moosmatten: für dekorativen Abschluss & Feuchtepuffer


📏 Für Gläser unter 5 L empfehlen wir:➜ 2–3 cm Drainage + 3–5 cm Substrat, je nach Pflanzentyp und Systemart.



Werkzeuge – kompakt, aber funktional

Du brauchst kein 20-teiliges Set – aber auch keine Zahnbürste und Grillzange.


Diese Tools machen dein Leben leichter:


  • Pinzette: für präzises Einsetzen in schmalen Gläsern

  • Schere mit langem Schaft: für saubere Rückschnitte ohne Chaos

  • Greifer mit Klaue: super bei hohen oder engen Gefäßen

  • Mini-Schaufel & Harke: für sauberes Schichten & spätere Pflege

  • Gießhilfe (Pipette / Quetschflasche): zielgenau & ohne Nässefilm

  • Reinigungstuch: verhindert dauerhafte Kalkränder



💡 Besonders bei Moos oder empfindlichen Pflanzen lohnt sich schon bei kleinen Gläsern eine saubere Grundausstattung.



Bioaktiv starten – oder klassisch?

Wenn du dein Terrarium langfristig wartungsarm halten willst, starte gleich mit einer bioaktiven Mikrofauna.So erledigt sich vieles von selbst – besonders Schimmel, Detritus und Nährstoffreste.


Was du dafür brauchst:


  • Springschwänze: bauen Biofilm und Schimmel ab

  • Tropenasseln: verarbeiten abgestorbene Pflanzenteile & Laub

  • Detritusmischung: Laub, Rinde, Flechten – Nahrung für Mikrofauna

  • Atmungsaktives Substrat: ohne Dünger, ohne Wassergels



Komplettset oder DIY – was passt zu dir?


DIY (selbst zusammenstellen):

  • maximale Kontrolle über Material & Pflanzen

  • oft günstiger bei mehreren Gläsern– etwas mehr Vorbereitung nötig



Starterset (fertig zusammengestellt):

  • sofort loslegen, gut für erste Versuche

  • meist inklusive Anleitung– Qualität und Pflanzenwahl prüfen!



Du bist jetzt bestens vorbereitet – entscheide selbst, wie’s weitergeht, und viel Spaß!





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