Terrarium selber bauen: Der vollständige Guide für Einsteiger
- Foliage Factory
- 27. Aug. 2024
- 25 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 7 Tagen
Warum ein Terrarium? Ein pflegeleichter Mini-Dschungel, der wirklich funktioniert
Deine Zimmerpflanzen machen schlapp – obwohl du gießt, wie es das Etikett sagt? Ein Terrarium kann genau das lösen.
Ob als selbstgebautes Regenwaldglas mit hoher Luftfeuchtigkeit oder als offene Sukkulentenschale: Terrarien schaffen ein stabiles Mikroklima, das die Pflege deutlich vereinfacht. Sie halten Feuchtigkeit konstant, reduzieren Verdunstung und brauchen kaum Eingriffe. Ein echtes Mini-Ökosystem im Glas, das sich weitgehend selbst reguliert.
Ein Terrarium selber zu bauen ist ideal, wenn du in einer kleinen Wohnung wohnst, wenig natürliches Licht hast oder einfach keine Lust auf tägliches Gießen hast. Auch als pflegeleichte Terrarium-Idee fürs Büro, für die Fensterbank oder das Homeoffice funktioniert dieses Setup hervorragend.
Im Vergleich zu klassischen Blumentöpfen arbeiten Terrarien mit einem geschlossenen oder halbgeschlossenen Kreislauf: Sie recyceln Feuchtigkeit, verlangsamen das Wachstum und sorgen für konstante Bedingungen – perfekt für alle, die Pflanzen mögen, aber keinen Pflegeaufwand wollen.

INHALT:
Was ist ein Terrarium – und warum funktioniert es anders als ein Topf?
Offen oder geschlossen? – Welche Terrarienform passt zu dir?
Die richtige Glasform – Worauf du bei Gefäßen achten solltest
Terrarium richtig schichten – Drainage, Substrat, Moos & Deko
Geeignete Pflanzen für Einsteiger-Terrarien – was klappt, was nicht
Terrarium pflegen – Gießen, Lüften, Düngen & Licht richtig einsetzen
Typische Pflegefehler im Terrarium – und wie du sie vermeidest
Terrarium Schritt für Schritt bauen – Anleitung für Einsteiger
Bioaktive Terrarien – wenn dein Glas zum funktionierenden Ökosystem wird
FAQ & Irrtümer – Antworten auf häufige Fragen und falsche Annahmen
Substrate, Werkzeuge & Startersets – Was du wirklich brauchst
Was ist ein Terrarium – und warum funktioniert es anders?
Ein Terrarium ist ein durchsichtiges Glasgefäß, in dem Pflanzen in einem kontrollierten Mikroklima wachsen. Im Gegensatz zum klassischen Pflanzentopf sorgt das Terrarium selbst für eine gleichmäßige Umgebung – mit stabiler Luftfeuchte, wenig Verdunstung und reduzierter Pflege.
Einsteiger bauen meist eines von zwei Grundtypen:
Geschlossene Terrarien besitzen einen Deckel oder Korkverschluss. Feuchtigkeit bleibt im Glas, zirkuliert über Kondensation und gelangt zurück zu den Wurzeln – ideal für Moose, Farne und tropische Zimmerpflanzen.
Offene Terrarien haben keine Abdeckung. Sie erlauben mehr Luftzirkulation und sind perfekt für trockenheitsliebende Pflanzen wie Sukkulenten oder Tillandsien.
Beide Systeme unterstützen kompakt wachsende Arten, reduzieren den Pflegeaufwand und ermöglichen dauerhaft stabile Bedingungen – gerade bei Zimmerterrarien unter 30 cm ein echter Vorteil.
Wie regulieren Terrarien Luft und Feuchtigkeit?
Das Geheimnis liegt im ausgeglichenen Wasser- und Luftkreislauf:
In geschlossenen Terrarien verdunstet Feuchtigkeit aus Substrat und Blättern, schlägt sich am Glas nieder und gelangt als Kondenswasser zurück – ein selbstlaufender Mini-Kreislauf.
In offenen Gefäßen verdunstet das Wasser nach außen. Du musst öfter gießen, aber das Risiko für Schimmel ist geringer, weil die Luft besser zirkuliert.
Selbst in zugigen oder dunkleren Räumen bleibt das Klima im Terrarium relativ konstant – ideal für ein kompaktes, pflegeleichtes Pflanzen-Setup.
📌 Terrarium oder Blumentopf – die wichtigsten Unterschiede
Merkmal | Klassischer Blumentopf | Terrarium |
---|---|---|
Luftzirkulation | Offen | Reduziert oder kontrolliert |
Luftfeuchtigkeit | Entspricht Raumklima | Stabil und gespeichert |
Drainage | Löcher im Boden | Feste Drainageschicht |
Substrattiefe | Tief und locker | Flach, geschichtet, leicht verdichtet |
Gießen | Regelmäßig | Selten bis sehr selten |
Lichtsteuerung | Pro Pflanze individuell | Eine Lichtquelle für alle |
Pflanzenauswahl | Sehr breit | Nur kompakte, feuchtigkeitskompatible Arten |
Kurz gesagt: Wenn du weißt, wie sich ein Terrarium von einem normalen Pflanzgefäß unterscheidet, vermeidest du klassische Fehler – wie etwa Sukkulenten in geschlossenen Gläsern (die fast immer verfaulen) oder Moose in offenen Schalen (die meist vertrocknen).

Offenes oder geschlossenes Terrarium – welches System passt zu dir?
Die wichtigste Entscheidung beim Terrarium selber machen ist nicht das Glas oder die Deko – sondern, ob du ein offenes oder geschlossenes System baust. Denn diese Wahl bestimmt das Mikroklima, die Luftfeuchtigkeit und wie viel Pflege dein Pflanzenglas später braucht.
Hier erfährst du, worin sich beide Varianten unterscheiden – und wie du das passende Setup für deinen Alltag, deine Lichtverhältnisse und deine Wunschpflanzen findest.
Der zentrale Unterschied: Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation
Eigenschaft | Offenes Terrarium (ohne Deckel) | Geschlossenes Terrarium (mit Deckel oder Kork) |
---|---|---|
Luftzirkulation | Ungehindert, sehr hoch | Versiegelt oder stark eingeschränkt |
Luftfeuchtigkeit | Niedrig bis moderat | Hoch, konstant und feucht |
Gießbedarf | Wöchentlich oder bei Bedarf | Selten – meist alle paar Wochen ausreichend |
Passende Pflanzen | Sukkulenten, Tillandsien, Kakteen | Moose, Farne, Fittonia, Mini-Peperomia |
Schimmelrisiko | Gering | Mittel – bei fehlender Belüftung |
Pflegeaufwand | Mittel – Substrat muss beobachtet werden | Gering – wenn einmal stabilisiert |
Lichtbedarf | Viel Licht, gerne auch direkte Sonne | Helles, indirektes Licht reicht |
Glasbeschlag | Immer klar | Kann leicht beschlagen |
Typische Gefäße | Offene Vasen, Schalen, DIY Glasterrarien | Vorratsgläser mit Deckel, Apothekergefäße |
➜ Wann solltest du ein offenes Terrarium bauen?
Offene Terrarien eignen sich perfekt für Pflanzen, die trockene Luft lieben – und für alle, die gerne öfter umgestalten oder mit neuen Arten experimentieren. Es gibt keine Feuchtigkeitsansammlung, die Belüftung ist hoch, und das Glas bleibt klar.
Ideales DIY-Terrarium, wenn du:
Sukkulenten, Tillandsien oder andere trockenheitsliebende Arten magst
Wert auf glasklare Sicht legst – ohne Kondenswasser
kein Problem mit regelmäßigem Gießen hast
viel Licht oder Pflanzenlampen nutzt
✓ Beispiele für passende Pflanzen:
Haworthia
Echeveria
Sedum
Crassula
Tillandsia
Kleine Ableger von Pothos oder Pfennigbaum
💡 Auch ein Sukkulenten-Terrarium ohne Deckel lässt sich gut auf Fensterbänken oder in sonnigen Nischen platzieren.
➜ Wann ist ein geschlossenes Terrarium besser?
Ein geschlossenes Pflanzenterrarium erzeugt ein dauerhaft feuchtes Klima – vergleichbar mit einem Mini-Regenwald im Glas. Das perfekte Setup für alle, die wenig gießen wollen und auf natürliche Optik stehen.
Das richtige System für dich, wenn du:
ein selbstregulierendes Ökosystem mit hoher Luftfeuchte suchst
tropische Pflanzen oder Moose kultivieren möchtest
mittelhelles bis helles indirektes Licht zur Verfügung hast
möglichst selten eingreifen willst
✓ Geeignete Pflanzenarten:
Fittonia (Nervenpflanze)
Moose wie Leucobryum, Hypnum oder Thuidium
Kleine Farne (Asplenium, Pteris, Blechnum)
Peperomia caperata & prostrata
Pilea depressa
Selaginella
💡 Diese Arten bleiben kompakt und kommen mit hoher Luftfeuchte im geschlossenen Terrarium dauerhaft zurecht.
Typische Fehler vermeiden – das solltest du wissen
✘ Sukkulenten in geschlossenen Gläsern → verfaulen schnell
✘ Kein Deckel heißt nicht automatisch weniger Arbeit → offene Gefäße trocknen zügig aus
✘ Beschlagenes Glas = gutes Zeichen → es zeigt, dass der Feuchtigkeitskreislauf funktioniert
✘ Nur ein Deckel reicht nicht → auch Pflanzenwahl und Substrat müssen passen
Noch unsicher? Diese Fragen helfen dir weiter:
Will ich eher wöchentlich oder monatlich gießen?
Kommt bei mir direktes Sonnenlicht ans Glas – oder nur Streulicht?
Mag ich Wüstenpflanzen oder lieber tropische Arten mit Moos?
Habe ich Spaß am Rückschnitt und Umgestalten – oder lieber ein stabiles Setup?
Finde ich beschlagenes Glas störend – oder dekorativ?
📌 Entscheidungshilfe auf einen Blick:
Wunsch | Passendes System |
---|---|
Sukkulentenschale mit Deko | Offenes Terrarium |
Tropenlandschaft mit Moosen und Farnen | Geschlossenes Terrarium |
Flexibilität und Zugriff | Offenes Terrarium |
Konstante Luftfeuchte, wenig Aufwand | Geschlossenes Terrarium |
Immer freie Sicht | Offenes Terrarium |
Natürliches Mini-Ökosystem | Geschlossenes Terrarium |

Das richtige Terrarium-Gefäß – worauf es wirklich ankommt
Die Wahl des richtigen Terrarium-Gefäßes entscheidet maßgeblich darüber, ob dein selbstgebautes Pflanzenglas langfristig funktioniert – oder schnell kippt. Dein Glasgefäß beeinflusst Lichtdurchlässigkeit, Luftzirkulation, Feuchtigkeitsverhalten und langfristige Pflanzenentwicklung. Selbst das beste Substrat bringt nichts, wenn das Glas nicht passt.
Egal ob du ein geschlossenes Glasterrarium mit Regenwaldklima oder ein luftiges DIY-Terrarium für Sukkulenten planst – hier erfährst du, worauf du achten musst.
➜ Die besten Gefäße für geschlossene Terrarien
Ein geschlossenes Terrarium braucht ein Gefäß, das Feuchtigkeit zuverlässig speichert – aber nicht komplett hermetisch abschließt. Nur so funktioniert der Feuchtigkeitskreislauf im Glas dauerhaft, ohne Schimmel oder Staunässe.
Achte auf folgende Eigenschaften:
Klares Glas oder Acryl: Lässt Licht durch und zeigt frühzeitig Veränderungen im Mikroklima.
Deckel oder Korkverschluss: Muss Feuchtigkeit halten, aber leicht entlüften können.
Mindesthöhe 15–30 cm: Ermöglicht stabile Luftzirkulation und Pflanzenentwicklung.
Weite Öffnung: Erleichtert Bepflanzung und spätere Pflege.
✓ Geeignet sind z. B.:
Vorratsgläser mit Kork
Apothekergläser
Zylindergläser mit Deckel
Bonbongläser
✗ Vermeide:
Flaschen mit engem Hals → schwer zu bepflanzen, kaum Luftaustausch
Mini-Gläser unter 15 cm → überhitzen schnell, kaum Wurzelraum
💡 Tipp: Höhere Gläser verhindern, dass sich Kondenswasser zu stark an den Wänden sammelt – und verbessern den Kreislauf.
➜ Die besten Gefäße für offene Terrarien
Ein offenes Terrarium muss atmungsaktiv bleiben. Die Form sollte Luftzirkulation erlauben, Feuchtigkeit schnell entweichen lassen und den Wurzeln genug Platz bieten.
Achte auf:
Offen ohne Deckel: Vasen, Schalen, offene Gläser
Tiefe von 8–20 cm: Flach genug zum Austrocknen, tief genug für die Schichten
Große Öffnung & breiter Boden: Ermöglicht einfache Bepflanzung und gute Belüftung
Transparente Seiten: Damit Licht auch den Wurzelbereich erreicht
✗ Ungeeignet sind:
Hohe, schlanke Vasen → feucht im unteren Bereich, schlechte Durchlüftung
Undurchsichtiges oder getöntes Glas → behindert Licht, begünstigt Schimmel
💡 Auch bei Sukkulenten-Terrarien ist Luftkontakt zum Substrat wichtig – sonst entstehen Faulstellen trotz offener Oberfläche.
Welches Material eignet sich am besten?
Material | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Glas | Klar, stabil, leicht zu reinigen | Schwer, bruchanfällig |
Acryl | Leicht, stoßfest | Verkratzt schnell, kann vergilben |
Keramik | Dekorativ und robust | Meist undurchsichtig – ungeeignet für Terrarien |
Kunststoff | Günstig, leicht | Schlechte Lichtqualität, altert schneller |
Terrakotta | Natürlich und atmungsaktiv | Nicht luftdicht, speichert kaum Feuchtigkeit |
📌 Wenn du ein altes Glas recycelst: Gründlich mit heißem Wasser und Essig reinigen – Rückstände oder Spülmittelreste können Mikroklima und Pflanzen stark schädigen.
Form & Größe – was funktioniert im Alltag?
Gefäßgröße | Empfehlung |
Klein (<2 L) | Nur für erfahrene Nutzer – z. B. Moos |
Mittel (2–5 L) | Perfekt für Einsteiger – stabil & handlich |
Groß (5–20 L+) | Ideal für bioaktive Systeme & Hardscapes |
✓ Geeignete Gefäßformen:
Gläser mit breitem Hals
Apothekergläser oder Bonbongläser
Zylindergläser mit großer Öffnung
Einmachgläser mit Kork oder Deckel
✗ Ungeeignet:
Flaschenhälse oder Mini-Gefäße mit schlechter Zugänglichkeit
Milchglas oder lackierte Gläser, die Licht blockieren
💡 Für bioaktive Terrarien solltest du mindestens 10–15 cm Substrattiefe einplanen – damit Springschwänze & Co. funktional arbeiten können.
📌 Letzte Checkliste vor dem Bepflanzen
Bevor du dein Terrarium selber machst – prüfe:
Ist das Terrarium-Gefäß komplett durchsichtig?
Kommst du mit Werkzeugen problemlos ins Innere?
Passt die Form zur geplanten Nutzung (offen vs. geschlossen)?
Gibt’s genug Platz für mindestens 3 cm Drainage + 5 cm Substrat?
Erreicht Tages- oder Pflanzenlicht den Bodenbereich?
Steht das Gefäß stabil und kippsicher?

Terrarium richtig schichten – so entsteht eine stabile, faulfreie Basis
Ein gut geschichteter Terrariumboden ist das Fundament deines Glasgartens. Anders als bei Blumentöpfen gibt es hier keine Drainagelöcher – das heißt: Jede Schicht muss gezielt Feuchtigkeit steuern, Luft zirkulieren lassen und den Wurzeln Halt geben.
Ob geschlossenes Feuchtterrarium oder trockenes Sukkulentenglas – der Schichtaufbau im Terrarium ist entscheidend. Und ja: Das richtige Terrarium-Substrat ist der wichtigste Teil. Wer an Drainage oder Materialien spart, riskiert Fäulnis, Schimmel oder Nährstoffstaus.
Schichtaufbau im Glas – von unten nach oben:
Drainageschicht (falscher Boden)
Aktivkohle-Schicht (Filterzone)
Substrat (Wurzelraum)
(Optional) Moosschicht
Pflanzen & Dekoration
(Optional) Oberflächendeko / Top Dressing
1. Drainageschicht – schützt die Wurzeln vor Staunässe
?Funktion:
Sammelt überschüssiges Wasser unterhalb des Wurzelbereichs. Pflicht in jedem DIY-Terrarium ohne Ablaufloch.
✓ Materialempfehlung:
Blähton (LECA)
Lavagranulat oder Pumice
Aquariumkies (gründlich gewaschen)
⇡ Höhe:
Geschlossenes Terrarium: 2–4 cm
Offenes Terrarium: 1,5–3 cm
📌 Immer gründlich spülen – feiner Staub kann das Substrat verdichten. In höheren Gläsern empfiehlt sich ein leichter Neigungswinkel nach vorne, damit Wasser besser zirkuliert.
💡 Unverzichtbar: Keine Drainageschicht = Wasserstau + anaerobe Bedingungen = Wurzelfäule.

2. Aktivkohle – das natürliche Filtersystem
?Funktion:
Bindet Gerüche, reduziert Bakterien- und Schimmelbildung – vor allem in geschlossenen Systemen.
✓ Nur geeignet:
Aktivkohle aus Garten- oder Aquaristikbedarf
Keine Grillkohle (Enthält Zusatzstoffe!)
⇡ Höhe:
Geschlossen: 0,5–1 cm
Offen: Optional – nur bei organischem Substrat sinnvoll
📌 Dünn und gleichmäßig einarbeiten. Bei Platzmangel kannst du Aktivkohle auch leicht unters Substrat mischen.
💡 Für bioaktive oder tropische Terrarien stark empfohlen.
3. Substrat – die Lebensbasis im Terrarium
?Funktion:
Versorgt Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen, stabilisiert sie und sorgt für Durchlüftung.
Substratmischungen nach Terrarientyp:
Geschlossenes Terrarium:
Aroid-Mix mit Kokosfaser, Rinde, Perlite, Pumice
Torffreies Moos-/Farnsubstrat mit Drainageanteil
Für bioaktive Systeme: Kokoshumus + Wurmhumus + Sand + Aktivkohle
Offenes Terrarium:
Kakteenerde oder mineralischer Mix
DIY-Mischung: 50 % Pumice/Perlite, 30 % Sand, 20 % Kokosfaser
⇡ Höhe:
4–6 cm Minimum, 8–10 cm bei größeren Gläsern oder tief wurzelnden Arten
✗ Vermeide unbedingt:
Normale Blumenerde → verdichtet, speichert zu viel Wasser
Torfhaltige Mischungen → schlecht belüftet, versauern schnell
📌 Merke: Nicht das Glas bestimmt die Mischung – sondern die Pflanze.💡 Immer substratgerecht pflanzen – nie gefäßgerecht.
4. Moosschicht (optional)
?Funktion:
Stabilisiert die Oberfläche, verhindert Substratverlagerung beim Gießen, speichert Luftfeuchtigkeit – und sieht dekorativ aus.
✓ Geeignet:
Blatt- oder Polstermoos (lebend oder konserviert)
Vorher gut ausspülen!
✓ Wann sinnvoll:
Geschlossene Terrarien: Ja
Offene Terrarien: Nein – hält zu viel Feuchtigkeit
💡 In bioaktiven Setups kannst du Moos mit Laub kombinieren – ideal für Mikrofauna wie Springschwänze.
5. Pflanzen & Hardscape
Jetzt wird bepflanzt:
Strukturelemente zuerst: Steine, Rinde, Holz
Danach die Hauptpflanzen setzen
Zum Schluss Bodendecker und kriechende Arten
Tipp:Verwende Pinzette oder Stäbchen bei schmalen Gefäßen. Wurzeln leicht andrücken – nicht verdichten. Zwischen Pflanzen Luft lassen – das verhindert Schimmel.
💡 Keine Pflanze direkt ans Glas setzen. Das fördert Kondensation und Pilzbildung.
6. Oberflächendeko / Top Dressing (optional)
?Funktion:
Hält Substrat stabil, unterdrückt Trauermücken und verbessert die Optik.
✓ Geeignet:
Aquariumkies oder Sand
Dekosteine, gereinigte Rinde
Flechten, Holzstücke (nur in offenen Gläsern)
✓ Vermeide:
Gefärbte oder lackierte Deko
Alles, was bei Feuchtigkeit matschig oder klebrig wird
💡 Abstand zum Pflanzenstängel halten – sonst staut sich Feuchtigkeit und es bildet sich Schimmel.
📌 Terrarienschichten nach System – Kurzüberblick
Schicht | Geschlossenes Terrarium | Offenes Terrarium |
---|---|---|
Drainage | ✅ Pflicht | ✅ Pflicht |
Aktivkohle | ✅ Empfohlen | ❕ Optional |
Substrat | Feuchtespeichernd + locker | Mineralisch + durchlässig |
Moosbarriere | ❕ Optional | ❌ Nicht empfohlen |
Top Dressing | ❕ Optional | ❕ Optional |
📌 Typische Schicht-Probleme – und wie du sie behebst
Symptom | Ursache | Lösung |
---|---|---|
Wasser steht unten | Drainageschicht zu dünn oder schief | Mehr Material, ggf. neu schichten |
Schimmel oder Algen | Zu feucht, keine Luftbewegung | Weniger gießen, entlüften, Deko prüfen |
Trauermücken | Offene, dauerhaft feuchte Erde | Kies-/Sandabdeckung, verrottetes Material entfernen |
Fauliger Geruch | Verdichtetes Substrat | Substrat tauschen, Aktivkohle ergänzen |
💡 Die häufigsten Fehler beim Terrarium-Aufbau passieren durch falsche Drainage oder zu nährstoffreiche Erde – nicht wegen der Pflanzenwahl.

Die besten Pflanzen für Starter-Terrarien – was funktioniert, was nichtSchnellcheck: Welche Pflanzen passen wohin?
Nicht jede Zimmerpflanze ist fürs Terrarium geeignet. Viele Arten wachsen zu schnell, vertragen keine hohe Luftfeuchtigkeit oder leiden unter dem fehlenden Luftaustausch im Glas.
Wenn du ein Terrarium selber baust, zählt neben dem Glas und Substrat vor allem eines: die passende Pflanzenwahl für das jeweilige Mikroklima. In diesem Guide findest du bewährte Terrarium-Pflanzen für Anfänger, beliebte Sukkulenten fürs offene Glas – und Arten, die du besser nicht einsetzt.
➜ Perfekt für geschlossene Terrarien – klein, feuchteliebend, pflegeleicht
Ein geschlossenes Glasterrarium funktioniert wie ein Miniatur-Regenwald: feucht, warm, lichtgeschützt. Hier fühlen sich tropische, kompakt wachsende Pflanzen wohl, die mit hoher Luftfeuchtigkeit klarkommen.
Bewährte Pflanzen fürs geschlossene Terrarium:
Farne – Nephrolepis, Pteris, Asplenium, Blechnum
Mini-Peperomia – prostrata, caperata ‘Quito’, perciliata
Ficus pumila – dezenter Kletterer, ideal als Rückwandgrün
Fittonia (Nervenpflanze) – farbig, niedrig, stabil
Marcgravia (z. B. sintenisii) – klettert flächig, aber nicht invasiv
Selaginella-Arten – moosähnlich, ideal bei wenig Luftbewegung
Moose – Thuidium, Hypnum, Leucobryum, Sphagnum
💡 Tipp: Achte auf Begriffe wie „mini“, „dwarf“ oder „kompakt“ – großblättrige Arten führen schnell zu Lichtstau, Kondenswasserproblemen und Wurzelfäule.
➜ Geeignet für offene Terrarien – trockenresistent, langsam wachsend, sonnenliebend
Ein offenes Terrarium ist perfekt für Arten, die mit trockener Luft und starker Belichtung gut klarkommen – vergleichbar mit einem dekorativen Mini-Sukkulentenbeet im Glas.
Ideale Pflanzen fürs offene Terrarium:
Sukkulenten – Echeveria, Haworthia, Gasteria, Graptopetalum
Mini-Kakteen – Mammillaria, Parodia, Rebutia
Crassula-Arten – z. B. C. ovata ‘Minima’, C. perforata
String Plants – Ceropegia woodii, Senecio rowleyanus
Sansevieria ‘Hahnii’ – kompakt, architektonisch
Lithops & Pleiospilos – ideal für flache Gefäße
Tillandsien (Luftpflanzen) – nur aufgelegt, niemals eingepflanzt
📌 Hinweis: Setze offene Glasterrarien niemals in direkte Mittagssonne – das Glas wirkt wie ein Brennglas und kann die Pflanzen im Inneren verbrennen.
Ungeeignete Arten – schöne Pflanzen, aber keine gute Idee im Glas
Viele beliebte Zimmerpflanzen sind für das Mikroklima im Glasterrarium leider völlig ungeeignet: zu groß, zu schnell, zu empfindlich oder zu lufthungrig.
Pflanze | Warum es im Terrarium scheitert |
Monstera (alle Arten) | Zu schnell, zu groß, braucht Luft |
Philodendron hederaceum | Verdrängt andere durch starkes Ranken |
Calathea / Goeppertia | Empfindlich gegenüber stehender Luft |
Pilea peperomioides | Wird schnell lappig, verliert Blätter |
Sukkulenten im Glas mit Deckel | Faulen durch zu hohe Luftfeuchte |
Basilikum, Minze & Kräuter | Zu kurzlebig, brauchen Luft und Schnitt |
Orchideen (außer Mini-Arten) | Wollen Trockenphasen, freie Wurzeln |
Begonia rex Hybriden | Schimmel-anfällig bei Feuchtigkeit |
💡 Faustregel: Je größer, schneller oder empfindlicher die Pflanze, desto ungeeigneter ist sie fürs Terrarium.

📌 Schnellcheck: Welche Pflanzen passen wohin?
Pflanzengruppe | Geschlossenes Terrarium | Offenes Terrarium |
---|---|---|
Tropische Farne | ✅ Ja | ❌ Trocknet aus |
Sukkulenten & Kakteen | ❌ Faulen | ✅ Ideal |
Kriechende Peperomia-Arten | ✅ Mit Rückschnitt | ✅ Mit Luftzirkulation |
Fittonia | ✅ Ideal | ❌ Welkt schnell |
Tillandsien | ❌ Zu wenig Luft | ✅ Nur lose aufgelegt |
Mini-Orchideen | ⚠️ Nur mit Belüftung | ❌ Keine Trockenphasen |
Moose | ✅ Sehr stabil | ⚠️ Nur mit Deckmaterial |
💡 Zusätzliche Tipps für langfristigen Erfolg
Keine Glasberührung: Große Blätter an der Scheibe fördern Kondenswasser → Fäulnis
Langsam wachsende Arten bevorzugen: Auch kompakte Pflanzen brauchen gelegentlichen Schnitt
Skalierung beachten: In Mini-Gläsern unter 20 cm nur Moos, Mini-Farn oder eine kriechende Art verwenden
Nicht überpflanzen: 1–2 Pflanzen pro Glas reichen – mehr sorgt für Instabilität
Beobachten statt überpflegen: Lieber wenig eingreifen – Pflanzen anpassen lassen
Terrarium-Pflege – gießen, beleuchten, düngen, lüften
Auch wenn ein Terrarium als geschlossenes Pflanzenglas fast pflegefrei wirkt – ganz ohne Aufmerksamkeit geht’s nicht. Mit ein paar einfachen Routinen bleibt dein Mini-Terrarium stabil, schön und schimmelfrei – ohne übermäßigen Aufwand.
In diesem Abschnitt findest du die wichtigsten Hinweise zum Gießen, Beleuchten, Lüften und Düngen – angepasst auf offene und geschlossene Systeme.
Gießen – selten, gezielt und unbedingt dosiert
➜ Geschlossene Terrarien:
Ein ausbalanciertes System bildet einen eigenen Feuchtigkeitskreislauf. Mehr als ein paar Tropfen alle paar Wochen brauchst du kaum – und selbst die nur, wenn das Glas es zeigt.
Gieße erst, wenn 48 Stunden lang kein Kondenswasser sichtbar ist
Verwende nur 5–10 ml bei Gläsern bis 30 cm – am besten per Pipette
Keine Pfützen in der Drainage – das deutet auf Überwässerung hin
💡 Keine Sprühflasche. Du brauchst Feuchtigkeit im Substrat, nicht auf dem Glas oder den Blättern.
Zu viel gegossen? Kein Drama – einfach den Deckel abnehmen und 1–2 Tage offen stehen lassen.
➜ Offene Terrarien:
Diese trocknen schneller aus – aber ihr geringes Erdvolumen macht sie empfindlich für Wurzelfäule bei Überpflege.
Gieße erst, wenn das Substrat bis zum Boden trocken ist
Immer an der Basis gießen – nie auf Pflanzen oder Glas
Keine festen Intervalle – geh nach Gefühl, nicht nach Kalender
📌 Fingerprobe, Holzstäbchen oder einfach mit dem Auge prüfen – das reicht völlig.
Beleuchtung – hell, konstant, aber ohne Hitzestau
Terrarien brauchen Licht, aber kein direktes Sonnenlicht – das heizt Glasgefäße schnell auf und bringt das Innenklima aus dem Takt.
Geschlossene Gefäße: Helles, indirektes Licht – Nord- oder Ostfenster sind ideal
Offene Sukkulentengläser: Heller Standort mit Morgenlicht oder Pflanzenlampe
Mittagssonne vermeiden – auch bei offenen Systemen
Wenn du künstlich beleuchtest:
Vollspektrum-LED (5.000–6.500 K) verwenden
Abstand: 20–30 cm über dem Glas
Dauer: 10–12 Stunden täglich mit Zeitschaltuhr
💡 Dreh dein Terrarium wöchentlich um 90°, damit alle Seiten gleich viel Licht bekommen.
Lüften – auch geschlossene Systeme brauchen frische Luft
Ein versiegeltes Terrarium darf nicht dauerhaft dicht bleiben – ohne Luftaustausch staut sich Feuchtigkeit, es bilden sich Schimmel oder Algen.
Deckel 1–2× pro Woche öffnen, jeweils 1–2 Stunden
Bei täglichem Beschlag: länger oder häufiger lüften
Abgestorbene Blätter entfernen, Glas innen gelegentlich abwischen
Dicke Moosauflagen ggf. ausdünnen, um Luftzirkulation zu erhalten
💡 Dauerbeschlag = Ungleichgewicht. Leichter Nebel direkt nach dem Gießen = völlig normal.
Düngen – weniger ist mehr (oder gar nicht)
Terrarienpflanzen wachsen langsam – vor allem in geschlossenen Pflanzengläsern. Nährstoffüberschüsse führen schneller zu Algen, Wachstumsschüben oder Schimmel als zu gesunden Pflanzen.
Düngung? Nur bei Bedarf alle 3–4 Monate, wenn überhaupt
Verwende ¼ der normalen Konzentration eines Flüssigdüngers
Nur ins Substrat geben – nie auf Blätter, Moos oder Deko
In Moosterrarien oder bioaktiven Setups nicht düngen
💡 Wenn deine Pflanzen nach einem Jahr blass wirken, reicht meist etwas frische Erde oder ein winziger Klecks Wurmhumus.
Häufige Pflegeprobleme – Symptome & Lösungen
Symptom | Ursache | Lösung |
---|---|---|
Dauerbeschlag | Zu viel Feuchtigkeit | Deckel öfter öffnen, weniger gießen |
Weiche, matschige Triebe | Wurzelfäule durch Nässe | Rückschnitt, Substrat antrocknen lassen |
Weißer Belag (Schimmel) | Keine Luftzirkulation, zu feucht | Lüften, Oberfläche erneuern |
Pflanzen wachsen schief | Lichtmangel | Standort wechseln, ggf. Licht ergänzen |
Moos wird gelb oder braun | Lichtstress oder trockene Wurzeln | Standort anpassen, Substrattiefe prüfen |
💡 Wenn du unsicher bist: lieber beobachten als überreagieren. Ein Glasgarten lebt vom Gleichgewicht – nicht vom ständigen Eingreifen.

Typische Fehler im Terrarium – und wie du sie vermeidest
Auch mit dem besten Setup passieren Fehler. Terrarien sind robuste Mini-Ökosysteme – aber wenn das Gleichgewicht im Pflanzenglas kippt, reagiert das System schnell mit Schimmel, Fäulnis oder instabiler Entwicklung.
Dieser Abschnitt zeigt dir die häufigsten Pflegefehler – und wie du sie vermeidest, erkennst und behebst. So bleibt dein Terrarium dauerhaft gesund.
Fehler Nr. 1: Zu viel gegossen
?Warum passiert das?
Weil das Substrat oben trocken aussieht, obwohl unten alles durchnässt ist. Viele gießen nach Plan statt nach Anzeichen – und bringen so das Mikroklima aus der Balance.
Symptome:
Starker Beschlag oder Tropfenbildung an der Glasscheibe
Weiche, matschige Stängel oder Bodendecker
Fauliger, gäriger Geruch aus dem Substrat
Was tun?
Terrarium mindestens 24 Stunden offen stehen lassen
Überflüssige Feuchtigkeit mit Pipette oder Papier abnehmen
Verfaulte Pflanzenteile komplett entfernen
Ist der Wurzelballen betroffen? → Neu aufsetzen
📌 Vorbeugung: Gieße nur, wenn 48 Stunden lang kein Kondenswasser mehr sichtbar war. Wenn du dir unsicher bist: lieber abwarten.
Fehler Nr. 2: Kein Luftaustausch bei geschlossenem Glas
?Warum passiert das?
Viele denken, „geschlossen“ heißt „nicht öffnen“. Aber selbst ein Feuchtterrarium braucht Sauerstoffaustausch, um Schimmel und Gärprozesse zu vermeiden.
Symptome:
Weißer Belag auf Substrat, Moos oder Deko
Algenfilm auf Glas oder Steinen
Blätter vergilben oder wirken kraftlos
Moos wird grau oder fleckig
Was tun?
Deckel 1–2× pro Woche für 1–2 Stunden lüften
Modrige Stellen oder abgestorbene Pflanzenteile entfernen
Substrat leicht lockern oder neu bedecken
Glasscheiben innen mit fusselfreiem Tuch abwischen
📌 Vorbeugung: Auch ein „versiegeltes“ Pflanzenglas ist kein luftdichter Raum. Lüften gehört zur Basisroutine.
Fehler Nr. 3: Direktes Sonnenlicht
?Warum passiert das?
Weil viele das Terrarium ans Fenster stellen – dort sieht es schön aus, aber das Glas wirkt wie ein Brennglas. Die Temperaturen steigen extrem schnell.
Symptome:
Blätter werden glasig, blass oder zeigen Sonnenbrand
Starke, feuchte Beschlagbildung trotz wenig Gießens
Substrat fühlt sich heiß an, Pflanzen welken schlagartig
Was tun?
Sofort an einen hellen, aber sonnenfreien Standort stellen
Temperatur prüfen – ggf. Deckel abnehmen
Verbrannte Pflanzenteile entfernen
Licht künftig nur indirekt oder über Pflanzenlampe
📌 Vorbeugung: Fensterplatz? Ja. Mittagssonne auf Glas? Niemals.
Fehler Nr. 4: Zu viel Dünger
?Warum passiert das?
Weil viele glauben, etwas „Extra-Wachstum“ könne nicht schaden. Doch in einem Glasgefäß ohne Nährstoffaustrag führen Überschüsse schnell zu Problemen.
Symptome:
Unnatürlich schnelles oder „schlappes“ Wachstum
Verfärbte oder verbrannte Blattspitzen
Algenbildung auf Glas oder Substrat
Was tun?
Sofort aufhören zu düngen, mindestens 3 Monate lang
Bei offenen Gläsern ggf. Substrat durchspülen oder teilweise tauschen
Krusten auf der Oberfläche vorsichtig entfernen
Bei starker Belastung: Setup neu aufbauen
📌 Vorbeugung: Düngung nur, wenn Pflanzen sichtbar Nährstoffmangel zeigen – und auch dann stark verdünnt.
🌿 Bioaktive Setups und Moosterrarien brauchen keinen Dünger.
Fehler Nr. 5: Ungeeignete Pflanzenwahl
?Warum passiert das?
Weil viele nach Optik entscheiden – nicht nach Klimaanspruch oder Wuchsgeschwindigkeit. Das führt schnell zu Überfüllung, Luftstau und Fäulnis.
Symptome:
Pflanzen wachsen aus dem Glas, heben Deckel oder kippen
Blätter liegen am Glas, werden feucht oder faul
Ständiger Rückschnitt nötig – das System kommt nicht zur Ruhe
Was tun?
Überwuchernde Pflanzen entfernen
Durch Miniaturpflanzen, Moose oder kriechende Sorten ersetzen
Maximal 2–3 Arten pro Glas – besser: nur eine
📌 Vorbeugung: Setze nur Pflanzen ein, die klein bleiben, langsames Wachstum, kompakte Blattformen und hohe Luftfeuchte mögen.
Neustart statt Rettungsversuch – wann sich’s lohnt
Manchmal ist ein kompletter Neuaufbau effizienter als wochenlanges Herumdoktern an einem instabilen Glasgarten.
Neustart ist sinnvoll, wenn:
Das Substrat dauerhaft faul oder schleimig riecht
Schimmel trotz Lüften immer wieder zurückkommt
Mehrere Pflanzen abgestorben sind
Drainage versagt oder Schichten verrutscht sind
So gehst du vor:
Terrarium komplett entleeren
Gefäß mit heißem Wasser & Essig gründlich reinigen
Frische Drainage + Substrat aufbauen
Nur gesunde Pflanzen wieder einsetzen – den Rest austauschen
📌 Mini-Ökosysteme im Gleichgewicht brauchen keine Perfektion – nur gute Startbedingungen. Und manchmal ist ein Reset der schnellste Weg dahin.

Terrarium Schritt für Schritt bauen – Anleitung für Einsteiger
Du willst dein erstes Pflanzenglas richtig aufbauen – aber keine Lust auf Experimente? Diese Terrarium-Anleitung für Einsteiger zeigt dir Schritt für Schritt, wie du ein stabiles, funktionierendes Mini-Ökosystem im Glas einrichtest – ganz ohne Rätselraten.
Egal ob offen oder geschlossen, mit Set oder DIY-Materialien: So wird dein erstes Terrarium kein Feuchtigkeitsgrab, sondern ein lang haltbares Indoor-Biotop.
Schritt 1: Alles bereitstellen
Bevor du loslegst, sorge dafür, dass alles griffbereit ist – das spart Nerven beim Bepflanzen.
Glasgefäß: Vorratsglas, Apothekenglas, Vase oder Zylinder – möglichst mit breiter Öffnung
Drainage: Blähton, Lava, Aquariumkies
Aktivkohle: Garten- oder Aquaristikqualität
Substrat: je nach Pflanzenwahl (Details siehe unten)
Werkzeug: Löffel, Pinzette, Trichter, Essstäbchen
Pflanzen & Moos: kompakt, feuchteliebend oder trockenresistent
Gießhilfe: Pipette, Quetschflasche, feiner Aufsatz (kein Sprühnebelgerät)
💡 Wichtig: Alle Komponenten vorher mit heißem Wasser und Essig spülen – besonders Glas, Steine, Moos oder recycelte Deko. So verhinderst du Keime von Anfang an.
Schritt 2: Drainageschicht einfüllen
2–3 cm Drainagematerial auf den Boden geben – das ist dein falscher Boden, der Wasser vom Wurzelraum fernhält.
In hohen Gläsern leicht schräg einfüllen → bessere Wasserverteilung
Ideal: 15–25 % der Gesamttiefe als Drainage
📌 Unverzichtbar – auch in offenen Gläsern. Ohne Drainage staut sich Wasser → Fäulnis.
Schritt 3: Aktivkohle auftragen
Eine flache Schicht Aktivkohle filtert Schadstoffe, Gerüche und Nährstoffüberschüsse – besonders wichtig in geschlossenen Pflanzengläsern.
💡 Nur geeignete Aktivkohle verwenden. Keine Grill- oder chemisch behandelte Kohle!
Schritt 4: Das passende Substrat einfüllen
Die Substratschicht bildet die Grundlage für Wurzelhalt, Feuchtigkeitsmanagement und Luftzirkulation.
Feuchtes Glas-Terrarium: Kokosfaser + Rinde + Perlite
Moos-/Farn-Terrarium: Torffreie Mischung mit fein strukturierter Drainage
Sukkulenten-Terrarium (offen): Pumice, Sand, wenig Organik
5–10 cm Höhe, locker einfüllen, nicht pressen.
📌 Keine vorgedüngte Erde verwenden – sie destabilisiert das Mikroklima.
Schritt 5: Pflanzen einsetzen
Jetzt gestaltest du dein Miniaturgarten:
Erst große, aufrechte Pflanzen platzieren
Dann Bodendecker und Moos
Verwende Pinzette oder Essstäbchen
Wurzeln leicht andrücken – nicht einquetschen
Pflanzen mit Luftbedarf nie direkt an die Glaswand setzen
📌 Weniger ist mehr: 1–3 Pflanzenarten reichen für Einsteiger-Terrarien völlig aus.
Schritt 6: Moos und Deko ergänzen
Jetzt wird’s dekorativ – aber funktional:
Moos: hält Feuchtigkeit und schützt das Substrat
Steine, Holz, Rinde: sorgen für Struktur, aber nur gereinigt verwenden
Deko: Nur, wenn sie atmungsaktiv ist und kein Wasser speichert
💡 Kein Rindenmulch, kein unbehandeltes Holz – das fault in feuchten Systemen schnell.
Schritt 7: Erstes Gießen
Gieße je nach Terrarientyp vorsichtig:
Geschlossen: Nur leicht befeuchten – 2–3 cm Substrat anfeuchten reicht
Offen: Etwas mehr, aber niemals Staunässe
📌 Verwende Pipette oder feine Flasche. Keine Sprühnebel.Ziel: Gleichmäßige Feuchtigkeit ohne durchnässte Erde.
Schritt 8: Glas reinigen & ggf. verschließen
Bevor du den Deckel aufsetzt:
Glas von innen mit Mikrofasertuch abwischen
Deckel anfangs nur lose auflegen, bis sich das Feuchtigkeitsniveau einpendelt
Beschriftung mit Datum kann helfen, Veränderungen zu tracken
💡 Je breiter die Öffnung, desto stabiler das Gleichgewicht. Enge Gefäße sind anfälliger.
Schritt 9: Stabilisierung abwarten
In den ersten 2–3 Wochen reagiert dein neues Einsteiger-Terrarium empfindlich auf Licht, Luft und Temperatur. Beobachte es regelmäßig:
Kondenswasser täglich? → Lüften
Moos wird braun? → Standort prüfen
Algen an der Glaswand? → Weniger gießen
Pflanzen kippen? → Lichtanpassung
📌 Keine neuen Pflanzen in Woche 1 nachsetzen. Erst wenn das System ruhig läuft, kannst du optimieren.
💬 Hinweis: Auch bei Komplettsets gelten diese Schritte. Achte auf Schichtaufbau, Materialqualität und Durchlüftung – nicht jedes Set ist ausgewogen zusammengestellt.

Bioaktive und fortgeschrittene Terrarien – wenn dein Glas zum Ökosystem wird
Ein Terrarium kann mehr sein als ein dekoratives Pflanzenarrangement. Mit der richtigen Mikrofauna und einem geeigneten Substrat wird es zu einem lebendigen Ökosystem im Glas, das sich weitgehend selbst reguliert. Das Prinzip: bioaktiv.
Solche Setups reinigen sich selbst, reduzieren Pflegeaufwand und funktionieren oft über Jahre hinweg – ohne ständiges Gießen, Düngen oder Umsetzen.
Was bedeutet „bioaktiv“ im Terrarium?
Ein bioaktives Terrarium enthält kleinste Bodenlebewesen, die abgestorbene Pflanzenreste zersetzen, Schimmel verhindern und das Substrat belüften. So entsteht ein natürliches Gleichgewicht, das dauerhaft stabil bleibt.
Typische Mikrofauna im Pflanzenglas:
Springschwänze (Collembola): Fressen Schimmel, abgestorbenes Pflanzenmaterial, Mikroalgen
Asseln (z. B. Dwarf White, Tropical Grey): Verwerten Laub, tote Wurzeln, alte Moosreste
(Optional) Bodenmilben oder Nematoden: Eher für sehr große Systeme – meist überflüssig im Pflanzenterrarium
📌 Verwende ausschließlich gezüchtete Starterkulturen aus kontrollierten Quellen – keine Erde aus dem Garten. Wildfauna bringt oft Schimmel, Trauermücken oder Pilzinfektionen mit sich.
Was brauchst du für ein funktionierendes Mikrosystem?
Ein stabiles, bioaktives Glasterrarium mit Bodenorganismen braucht eine durchdachte Struktur:
Atmungsaktives, organikarmes Substrat: torffrei, luftig, nährstoffarm
Detritus-Schicht: getrocknete Blätter, Rindenstücke, Moosreste als Nährboden für Mikrofauna
Hohe Luftfeuchtigkeit: ideal in geschlossenen oder teilversiegelten Behältern
Keine Chemikalien: keine Pestizide, Fungizide oder desinfizierenden Zusätze
Passende Pflanzen: langsam wachsend, feuchtigkeitsverträglich, kleinbleibend (z. B. Moose, Marcgravia, Mini-Farne, Peperomia, Fittonia)
💡 Vermeide vorgedüngte Erde, Wasserspeicherperlen und torfbasierte Blumenerde. Diese Substrate stören das empfindliche Gleichgewicht.
Brauchst du Licht?
Kommt auf die Pflanzen und den Standort an. Steht dein Terrarium nicht direkt an einem Nord- oder Ostfenster, oder nutzt du tropische Pflanzen mit Lichtbedarf, ist eine LED-Lösung sinnvoll.
Empfohlene Lichtquelle:
Vollspektrum-LED (5.000–6.500 K)
Abstand: ca. 20–30 cm über dem Glas
Dauer: 10–12 Stunden täglich per Zeitschaltuhr
Wichtig: Niedrige Hitzeentwicklung → kein Wärmestau
📌 Auch geschlossene Systeme mit Mikrofauna brauchen Licht – sonst verlangsamt sich das Bodenleben und Pflanzen degenerieren.
Fortgeschrittene Zusätze – optional, nicht zwingend
Für große Gläser oder feuchtintensive Systeme kannst du Technik ergänzen. Aber: Mehr Technik = mehr Pflege.
Optional für Fortgeschrittene:
Ultraschallvernebler: erzeugt Nebel (nur außerhalb des Glases platzieren)
Miniatur-Wasserfälle oder Tropfwände: nur bei entsprechender Belüftung sinnvoll
Mesh-Deckel oder Mikroventilator: zur gezielten Luftzirkulation
Hygrometer & Thermometer: zur Überwachung bei hochsensiblen Arten
📌 Je simpler dein System, desto stabiler läuft es. Bioaktiv heißt nicht automatisch technisch komplex.
Lass das System arbeiten – nicht dich
Das Besondere am bioaktiven Terrarium: Es braucht kaum Eingriffe, wenn die Balance stimmt. Die wichtigste Pflege ist: nicht eingreifen, wenn’s läuft.
Gefallene Blätter nicht sofort entfernen – sie dienen der Mikrofauna als Nahrung
Nicht nach Zeitplan gießen – sondern nach Bedarf
Nur gezielt und sparsam schneiden – kein kosmetischer Dauereingriff
Nicht ständig nachbesetzen – lass Pflanzen und Fauna ein stabiles Gleichgewicht bilden
💡 Leichter, temporärer Schimmel ist normal. Springschwänze räumen in der Regel in 1–2 Tagen auf. Nur bei sichtbarem Ausbreitungsdruck eingreifen.
➜ Beispiel für ein wartungsarmes Ökosystem
Ein geschlossenes Glas (10–15 L), eingerichtet mit:
Kokosfaser, Pumice und feiner Kohle
2–3 cm Laubstreu als Detritus
Mini-Peperomia, Moos, Marcgravia
Starterkultur aus Springschwänzen + Dwarf White Asseln
…läuft bei indirekter Beleuchtung oft über 24 Monate stabil – ohne Umsetzen, ohne Neupflanzung, ohne sichtbare Fäulnis.

Terrarium langfristig pflegen – was beobachten, was ignorieren
Ein Terrarium ist kein Pflegefall – aber es lebt. Und damit es langfristig gesund und stabil bleibt, braucht es keine tägliche Kontrolle, sondern gezielte Beobachtung.
Mit der richtigen Routine erkennst du frühzeitig, ob dein Glasgarten kippt oder aus der Balance gerät – und kannst mit wenigen Handgriffen gegensteuern. Dieser Abschnitt zeigt dir, wie du dein Pflanzenglas pflegeleicht und vital hältst.
Wöchentlicher Check – was zählt, was nicht
Einmal pro Woche kurz reinschauen reicht meist aus. Achte dabei auf:
Kondenswasser: ⅓ beschlagen = ideal. Komplett trocken oder komplett beschlagen → System prüfen.
Blattfarbe & Haltung: Hängende, blasse oder gelbe Blätter? → Licht, Feuchtigkeit oder Luftzirkulation anpassen.
Schräg wachsende Pflanzen: Zeichen für einseitige Beleuchtung – dreh das Glas um 90 °.
Ungeziefer: Kleine schwarze Fliegen = evtl. Trauermücken → Gießverhalten anpassen, Oberfläche abtrocknen lassen.
Weiße Beläge / Schimmel: Beobachten, nicht direkt eingreifen – Mikroorganismen oder Springschwänze erledigen oft die Arbeit.
💡 Tipp: Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob die Feuchtigkeit auch im unteren Substratbereich passt – die Oberfläche kann täuschen.
Rückschnitt, Korrektur, Gleichgewicht – nicht Kosmetik
Terrarien brauchen keine ständige Pflege – aber etwas Ordnung.
Abgestorbene Blätter: immer sauber am Stielansatz abschneiden – nicht reißen
Mooswuchs: Bei zu dichter Decke vorsichtig lichten – mehr Licht, bessere Luft
Überwachsene Pflanzen: oberhalb eines Blattknotens kürzen, nicht bodennah stutzen
Nie unnötig umpflanzen oder ausgraben – das destabilisiert Substratschichten und Mikroklima
📌 Immer desinfizierte Werkzeuge verwenden – z. B. mit Alkohol oder heißem Wasser abwischen.
Gießen – wenn’s Sinn ergibt, nicht nach Kalender
Die meisten Probleme entstehen durch falsches Gießverhalten. Weniger ist fast immer besser.
Geschlossene Systeme: Nur gießen, wenn seit 2–3 Tagen kein Kondenswasser sichtbar ist
Offene Systeme: Gießen, wenn die oberen 2–3 cm Substrat trocken sind
Nie über Blätter oder auf Moos gießen – immer direkt ins Substrat, am besten mit Pipette oder feinem Ausguss
💡 Verwende nach Möglichkeit Regen- oder destilliertes Wasser, um Kalkränder und Substratversalzung zu vermeiden.
Algen, Schimmel & Co – nicht jeder Fleck ist ein Problem
Terrarien sind lebendige Ökosysteme. Ein wenig Algenfilm oder weißer Belag gehört dazu. Wichtig ist: wird es mehr – oder verschwindet es wieder?
Erscheinung | Ursache | Reaktion |
Weißer Flaum auf Holz/Moos | Oberflächenpilz, meist harmlos | Erst beobachten – oft verschwindet er spontan |
Grünlicher Film an der Scheibe | Algen durch zu viel Licht/Feuchte | Mit weichem Tuch abwischen, Standort prüfen |
Saurer Geruch / schmierige Oberfläche | Sauerstoffmangel, anaerobes Substrat | Oberfläche lüften, ggf. punktuell Substrat wechseln |
Moos wird gelb oder braun | Lichtstress, Trockenheit, Verdichtung | Standort anpassen, Substratiefe prüfen, vorsichtig lockern |
Ein bisschen Biofilm ist kein Weltuntergang. Dein Terrarium lebt – solange sich nichts explosionsartig ausbreitet, ist meist alles in Ordnung.
Wann es Zeit für einen Refresh oder Neustart ist
Auch das beste Setup kommt irgendwann an seine Grenze – vor allem in nicht-bioaktiven Systemen ohne Mikrofauna.
Typische Neustart-Signale:
Substrat dauerhaft matschig oder riecht faul
Schimmel kehrt trotz Belüften immer wieder zurück
Pflanzen stagnieren oder kippen regelmäßig
Glas bleibt dauerhaft fettig, feucht oder neblig
Optisches Ungleichgewicht trotz Rückschnitt
📌 Pflege-Tipps für stabile Setups – drei goldene Regeln
Rückschnitt hält das Gleichgewicht – perfektes Styling ist zweitrangig.
Bioaktive Setups mit Springschwänzen und Asseln regulieren vieles selbst – hier reicht oft gezieltes Nachjustieren statt Komplettwechsel.
Frisches Substrat, neue Drainage, saubere Basis – das spart auf Dauer mehr Arbeit als Flickwerk.
11. Terrarium FAQ & typische Irrtümer vermeiden
Auch das bestgeplante Terrarium wirft irgendwann Fragen auf. Besonders für Einsteiger*innen sind bestimmte Unsicherheiten ganz normal – von ständigem Beschlag über Schimmel bis zu Wurzelfäule.
Hier findest du die häufigsten Fragen und Terrarium-Pflegefehler, die du leicht vermeiden kannst – kurz, klar und mythenfrei erklärt.
Häufige Fragen – verständlich beantwortet
Braucht ein Terrarium ein Abflussloch?
Nein. Terrarien funktionieren ohne Abzug – stattdessen brauchst du eine Drainageschicht aus Lava, Kies oder Blähton, die überschüssige Feuchtigkeit vom Wurzelbereich trennt.
Wie lange hält ein Terrarium?
Ein sorgfältig aufgebautes Pflanzenglas bleibt oft 12–24 Monate stabil, teils länger. Bioaktive Systeme mit Springschwänzen oder Asseln laufen bei guter Pflege mehrere Jahre – ohne komplette Neubepflanzung.
Was tun, wenn das Glas ständig beschlägt?
Ein leichter Film ist normal. Starke Dauerkondensation (besonders oben am Deckel) ist ein Hinweis auf zu viel Feuchtigkeit oder mangelnde Belüftung.→ Lüfte das Glas kurz, überprüfe die Substratiefe und passe den Standort an.
Kann ich Sukkulenten in einem geschlossenen Terrarium halten?
Nein – sie vertragen weder Luftstau noch konstante Feuchte. Sukkulenten brauchen trockene, durchlüftete Bedingungen mit viel Licht.→ Verwende für sie offene Gläser mit mineralischem Substrat.
Muss ich ein geschlossenes Terrarium öffnen?
Ja, unbedingt. Auch versiegelte Systeme brauchen regelmäßige Belüftung – etwa 1–2× wöchentlich für 1–2 Stunden.Ohne Frischluft kippt das Mikroklima → Sauerstoffmangel, Schimmelbildung, Moossterben.
Insekten im Glas – gut oder schlecht?
Kommt darauf an:
Springschwänze: sehr nützlich – sie halten Schimmel und Biofilm in Schach
Asseln: bauen Detritus ab – wichtig für bioaktive Setups
Trauermücken: Warnsignal für zu nasses Substrat – Oberfläche trocknen lassen, Gelbsticker verwenden
Braucht ein Terrarium Dünger?
In der Regel nicht. Nur bei offenen oder bioaktiven Systemen, und auch dann nur punktuell und stark verdünnt – z. B. 1 Tropfen pro Quartal auf das Substrat, nie aufs Moos.
Warum wird mein Moos gelb oder braun?
Häufige Ursachen:
Zu viel direktes Licht → Standort wechseln
Verdichtetes Substrat → vorsichtig auflockern
Ungleichmäßige Feuchte → Substratiefe prüfen
Schlechter Luftaustausch → regelmäßig lüften
📌 Lichtstress und Wurzelstaunässe sind häufige Ursachen für Moosverfärbung.
Wie erkenne ich, ob die Wurzeln faulen?
Gesunde Wurzeln sind fest, hell, geruchslos.Faulige Wurzeln sind matschig, dunkelbraun bis schwarz und riechen modrig → betroffenes Material entfernen, Gießmenge reduzieren, ggf. Teil-Refresh.
Typische Irrtümer – und was wirklich stimmt
Pflege-Irrtum | Was wirklich gilt |
„Ein Terrarium ist wartungsfrei.“ | Nein – Beobachtung, Lüften, gelegentliches Gießen & Rückschnitt sind nötig |
„Je dichter der Deckel, desto besser.“ | Falsch – Luftaustausch ist überlebenswichtig, auch in geschlossenen Gläsern |
„Sukkulenten gehen immer.“ | Nein – sie faulen in hoher Luftfeuchte |
„Moos braucht keine Pflege.“ | Doch – Licht, Luft und Feuchte müssen stimmen |
„Schimmel = Setup gescheitert“ | Nein – in Maßen ist Schimmel normal und regulierbar |
„Einfach Erde rein und Pflanze drauf.“ | Reicht nicht – es braucht Drainage, Substratschichtung und Balance |
„Mehr Dünger = schnelleres Wachstum.“ | Im Terrarium führt das oft zu Algen, Überwuchs und Stress |
„Alles Kleine passt ins Glas.“ | Auch Mini-Pflanzen brauchen passende Bedingungen – Licht, Luft, Substrat müssen stimmen |
📌 Praxisbezug statt Panik: Schimmel, Algen und weiches Moos sind meist Symptome – nicht sofortige Fehler. Erst beobachten, dann handeln.

12. Terrarium-Zubehör, Substrate & Starter-Sets für Einsteiger
Du willst dein erstes Terrarium bauen – aber kein billiges Set, das nach drei Wochen kippt?
Dann brauchst du keine 20 Einzelteile, sondern die richtigen Materialien, gut geschichtet, gut durchlüftet – und auf deine Pflanzen abgestimmt.
Egal ob du dein Terrarium-Glas selbst vorbereitest oder ein Starterpaket nutzen willst: Hier erfährst du, was wirklich funktioniert – und was nicht.
Was gehört in die Schichten – und warum?
Ein funktionierendes Pflanzenglas basiert auf einem stabilen, durchlüfteten Unterbau.Ob DIY oder fertig gemischt: Diese Komponenten brauchst du für jedes Setup – offen oder geschlossen.
Lava, Blähton oder Kies: als Drainage, verhindert Wurzelfäule
Aktivkohle: filtert Gerüche & Schimmelsporen, stabilisiert das Bodenklima
Torffreie Kokosbasis oder Coir-Mix: leicht, speicherfähig, strukturstabil
Rindenstückchen oder Holzfaser: für bessere Luftzirkulation im Wurzelbereich
Pumice, Perlite oder Sand: sorgt für lockere Durchlässigkeit – besonders wichtig bei offenen Gläsern
Optional: Sphagnum oder Moosmatten: für dekorativen Abschluss & Feuchtepuffer
📏 Für Gläser unter 5 L empfehlen wir:➜ 2–3 cm Drainage + 3–5 cm Substrat, je nach Pflanzentyp und Systemart.
Werkzeuge – kompakt, aber funktional
Du brauchst kein 20-teiliges Set – aber auch keine Zahnbürste und Grillzange.
Diese Tools machen dein Leben leichter:
Pinzette: für präzises Einsetzen in schmalen Gläsern
Schere mit langem Schaft: für saubere Rückschnitte ohne Chaos
Greifer mit Klaue: super bei hohen oder engen Gefäßen
Mini-Schaufel & Harke: für sauberes Schichten & spätere Pflege
Gießhilfe (Pipette / Quetschflasche): zielgenau & ohne Nässefilm
Reinigungstuch: verhindert dauerhafte Kalkränder
💡 Besonders bei Moos oder empfindlichen Pflanzen lohnt sich schon bei kleinen Gläsern eine saubere Grundausstattung.
Bioaktiv starten – oder klassisch?
Wenn du dein Terrarium langfristig wartungsarm halten willst, starte gleich mit einer bioaktiven Mikrofauna.So erledigt sich vieles von selbst – besonders Schimmel, Detritus und Nährstoffreste.
Was du dafür brauchst:
Springschwänze: bauen Biofilm und Schimmel ab
Tropenasseln: verarbeiten abgestorbene Pflanzenteile & Laub
Detritusmischung: Laub, Rinde, Flechten – Nahrung für Mikrofauna
Atmungsaktives Substrat: ohne Dünger, ohne Wassergels
Komplettset oder DIY – was passt zu dir?
DIY (selbst zusammenstellen):
maximale Kontrolle über Material & Pflanzen
oft günstiger bei mehreren Gläsern– etwas mehr Vorbereitung nötig
Starterset (fertig zusammengestellt):
sofort loslegen, gut für erste Versuche
meist inklusive Anleitung– Qualität und Pflanzenwahl prüfen!
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