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Jungpflanzen ("Plug-Pflanzen") – Der komplette Pflegeguide für tropische Zimmerpflanzen von TC bis zur Wuchsreife


Vier Alocasia-Jungpflanzen mit sichtbarem Wurzelnetz auf weißem Hintergrund
Alocasia-Jungpflanzen mit Wurzelnetz – kompakt, bewurzelt und bereit für den Start

Was sind „Plug-Pflanzen“ – und warum sind sie ein cleverer Start für Indoor-Gärtner:innen?


„Plug Plants“, im deutschen Gartenbau meist als Jungpflanzen im Anzuchtballen bezeichnet, sind kleine, bereits vollständig bewurzelte tropische Pflanzen. Sie wachsen in einem kompakten Substratwürfel – meist 2 bis 3 cm breit – und kommen häufig bei Gattungen wie Alocasia, Philodendron, Calathea und Anthurium vor.


Diese Jungpflanzen haben die heikelste Phase der Vermehrung bereits hinter sich. Sie besitzen echte Wurzeln, erste Blätter und sind bereit für das weitere Wachstum – allerdings noch nicht eingetopft. Sie werden wurzelnackt, aber mit Substratballen geliefert, meist in Kokosfaser oder einem torffreien Mix.


Im Vergleich zu Samen oder frischen Stecklingen bieten „Plugs“ einen idealen Mittelweg zwischen In-vitro-Vermehrung (Tissue Culture) und ausgereiften Pflanzen. Sie sind transportfreundlich, zuverlässig, und bereit für die Eingewöhnung bei dir zu Hause.



Für wen sich Plug Plants lohnen

Dieser Guide begleitet dich Schritt für Schritt: vom sicheren Auspacken über Luftfeuchtigkeit, Licht und Substratwahl bis hin zur langfristigen Pflege. Besonders hilfreich ist er für alle, die:


  • Seltene Tropenpflanzen zu einem erschwinglichen Preis großziehen möchten

  • Den kompletten Wachstumsprozess miterleben und kräftige Wurzelsysteme fördern wollen

  • Fehler bei der Vermehrung von heiklen Arten oder Stecklingen vermeiden möchten


Mit der richtigen Pflege entwickelt sich selbst der kleinste Plug zu einer robusten und langlebigen Zimmerpflanze. Lass uns gemeinsam starten.





Inhalt:

Hand hält ein Glas mit drei Monstera 'Thai Constellation' in Gewebekultur
Gewebekultur im Labor – Monstera 'Thai Constellation' als winzige Jungpflanzen


Woher kommen Plug-Pflanzen? – Gewebekultur, klassische Vermehrung & frühes Wachstum


Die meisten tropischen Jungpflanzen im Anzuchtballen stammen nicht aus einem klassischen Gewächshaus – sie beginnen ihr Leben im Labor. Je nach Art werden sie entweder per Gewebekultur (Tissue Culture) oder über klassische vegetative Methoden wie Teilung oder Stecklinge vermehrt.



Gewebekultur – vom Labor ins Gewächshaus

Für viele seltene oder stark nachgefragte Arten – z. B. Alocasia, Philodendron oder Anthurium – ist die Gewebekultur (auch „TC“ genannt) die effizienteste Methode:


  • Aus winzigen Meristemstücken entstehen im Labor auf Nährgel erste Wurzeln und Blätter

  • Sobald die Pflänzchen stabil sind, kommen sie in Anzuchtplatten mit Substrat

  • Dort wachsen sie mehrere Wochen unter feuchten, warmen Gewächshausbedingungen weiter

  • Am Ende entstehen kräftige, kompakte Jungpflanzen, die direkt versandfertig sind


Diese Methode sorgt für besonders hohe Überlebensraten, sauberes, krankheitsfreies Pflanzenmaterial und verschickbare Größen mit minimalem Risiko.



Klassische Vermehrung – für robustere Arten

Nicht alle Plug-Pflanzen stammen aus dem Labor. Manche, wie Goeppertia, Scindapsus oder Syngonium, werden direkt über Teilung oder Stecklinge von Mutterpflanzen gewonnen.


Diese kommen ebenfalls in Anzuchtplatten, wurzeln direkt im Substrat und wachsen unter ähnlichen Bedingungen heran wie TC-Pflanzen.



Was genau ist eine Plug-Pflanze?

Egal wie sie vermehrt wurde – als Plug-Pflanze gilt eine Jungpflanze, wenn sie:


  • In einem festen, kompakten Substratballen sitzt (meist torffrei, z. B. Kokosfaser oder Fasermix)

  • In kontrollierter Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit aufgezogen wurde

  • Ungetopft verschickt wird – oft mit schützendem Netz oder Faservlies

  • Klein, aber vollständig bewurzelt ist und nach kurzer Eingewöhnung weiterwächst


Sobald du deine Plug-Pflanze erhältst, brauchst du nichts mehr zu vermehren – sie will nur noch Stabilität, Feuchtigkeit und ein sicheres Mikroklima, um loszulegen.




Warum sich Plug-Pflanzen lohnen – Alle Vorteile im Überblick

Sie wirken zwar unscheinbar – aber Plug-Pflanzen haben echte Vorteile. Besonders für alle, die tropische Arten wie Philodendron, Anthurium, Alocasia oder Calathea pflegen möchten:


Vollständig bewurzelt & direkt startklar

Keine Wurzelphase nötig – das System ist im Ballen bereits stabil und aktiv.


Höhere Überlebensrate als Stecklinge oder nackte Importe

Mit etwas Eingewöhnung passen sich Plug-Pflanzen schnell an Temperatur, Licht und Luftfeuchtigkeit an.


Leicht & umweltschonend im Versand

Ungetopft, kompakt und mit minimaler Verpackung – spart Platz, Gewicht und Ressourcen.


In der Regel frei von Schädlingen und Krankheitserregern

Vor allem TC-Plants kommen sauber, steril und gesund an – kein Stress durch Pilze, Milben oder Thripse.


Schneller Start nach dem Eintopfen

Einmal akklimatisiert, zeigen Plug-Pflanzen oft deutlich schneller Wachstum als frische Stecklinge.


Ideal für Raritäten & Sammlerarten

Viele seltene Arten sind nur als Plugs erhältlich – vor allem in frühen TC-Chargen, bevor sie breit verfügbar sind.


Bonus: Biologisch abbaubares Wurzelnetz

Viele Plugs kommen mit einem feinen, kompostierbaren Netz, das den Ballen stabilisiert – und beim Umtopfen meist dranbleiben kann (mehr dazu im Abschnitt zur Vorbereitung).



Plug-Pflanzen vs. Baby-Pflanzen – Übersicht im Vergleich

Du bist unsicher, ob eine Plug-Pflanze oder eine Baby-Pflanze besser passt? Hier siehst du auf einen Blick, was sie unterscheidet – und für wen welche Variante ideal ist.

Merkmal

Plug-Pflanze

Baby-Pflanze

Entwicklungsstand

Sehr jung, frisch bewurzelt

Weiter entwickelt, stabil im Wachstum

Vermehrung

Gewebekultur oder Steckling

Meist aufgewachsene Plug-Pflanze oder junge Teilung

Verpackung / Lieferung

Ungetopft, im Netz oder Faservlies

Getopft in 5, 6 oder 7 cm Kunststofftopf

Wurzelsystem

Kompakt verwurzelt im Anzuchtballen

Weiter ausgebildetes, kräftigeres Wurzelsystem

Pflegebedarf

Höhere Luftfeuchte & stabile Bedingungen nötig

Robuster, pflegeleichter, schneller startklar

Einsatzbereich

Für erfahrene Sammler:innen oder frühe Kultivierung

Für alle, die eine kompakte, aber entwickelte Pflanze möchten


Hand hält eine Alocasia-Jungpflanze mit Substratnetz
Frisch angekommen – eine Alocasia-Jungpflanze bereit zur Eingewöhnung


Jungpflanzen richtig auspacken – Erste Schritte nach dem Versand


Auch wenn Jungpflanzen im Anzuchtballen robuster sind als frische Stecklinge, bleiben sie nach dem Versand empfindlich. Die richtige Auspackroutine entscheidet oft darüber, ob sich der Plug schnell erholt – oder in Stress gerät.



Schritt 1: Sofort und vorsichtig auspacken

  • Öffne das Paket direkt nach Ankunft – vermeide, dass die Pflanzen lange in dunkler, feuchter Verpackung bleiben

  • Entferne Schutzmaterialien vorsichtig, ohne an der Pflanze zu ziehen

  • Fasse die Pflanze nur am Substratballen oder an den Blättern an – niemals am Stiel

  • Falls eine Feuchtigkeitshülle verwendet wurde: langsam öffnen, um Schock durch trockene Raumluft zu vermeiden

  • Falls das Substrat verrutscht ist, leicht in Form drücken – aber nie fest zusammendrücken



💡 Tipp: Beschrifte die Plugs direkt beim Auspacken – viele sehen im frühen Stadium sehr ähnlich aus.



Schritt 2: Erste Zustandskontrolle

Nutze diese schnelle Checkliste, um zu beurteilen, ob dein Plug direktes Eingreifen braucht:

Kontrollpunkt

In Ordnung

Kritisch

Blätter

Etwas gelblich, leicht schlapp

Schwarz, matschig oder vollständig eingeknickt

Stiele

Fest, aufrecht

Weich, dunkel oder instabil

Wurzeln

Weißlich oder hellbeige sichtbar

Schwarz, matschig oder übelriechend

Substrat

Feucht, stabil in Form

Staubtrocken, bröselig oder schimmlig


💡 Ein leicht welk wirkendes Blatt ist nach dem Transport normal – kein Grund zur Sorge, solange die Basis gesund ist.

Alocasia-Jungpflanze mit einem schlaffen Blatt, ansonsten gesund
Leicht welkes Blatt, aber gesunde Basis – typisch für frisch versendete Jungpflanzen

Wenn der Plug zu trocken wirkt:

  • Mit zimmerwarmem Wasser leicht befeuchten

  • Nicht durchnässen – Staunässe kann schon vor dem Eintopfen zu Wurzelfäule führen

  • Ziel: das Substrat soll wieder etwas nachgeben, aber nicht tropfen



Umgang mit Wurzelnetz oder Faserhülle

Viele Jungpflanzen sind in ein feines Netz oder ein Fasergewebe eingebunden. So gehst du damit um:


  • Weiches, braunes oder kompostierbares Netz: kann meist dranbleiben oder wird vorsichtig mit einem vertikalen Schnitt gelockert

  • Hartes, weißes Kunststoffnetz: vorsichtig entfernen – aber nur nach Befeuchtung des Ballens

  • Nie im trockenen Zustand entfernen! Das beschädigt feine Wurzeln


Sieben tropische Jungpflanzen nebeneinander auf weißem Hintergrund
Verschiedene tropische Jungpflanzen – bereit für stabile Bedingungen im neuen Zuhause

Jungpflanzen eingewöhnen – Licht, Luftfeuchte & Mikroklima


Jungpflanzen im Anzuchtballen stammen aus feuchtwarmen Gewächshausumgebungen mit sehr stabilen Bedingungen. Zu Hause trifft sie oft ein plötzlicher Klimawechsel – deine Aufgabe ist es, diesen Übergang sanft zu gestalten: mit Licht, Feuchtigkeit und Ruhe.



Die ersten 7–14 Tage – so sieht das ideale Setup aus:

Stelle deinen Plug an einen ruhigen, geschützten Ort mit:


  • Hellem, indirektem Licht – z. B. Ostfenster oder gefilterte Sonne an Süd- oder Westfenstern

  • Zimmertemperatur zwischen 18–24 °C – keine Zugluft, keine Heizquellen, keine Schwankungen

  • Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70 % – stabil, nicht wechselhaft

  • Leichter Luftbewegung – aber keine direkte Brise durch Ventilator oder Fenster


💡 Faustregel: Fühlt sich der Platz für dich angenehm an, ist er wahrscheinlich auch für die Jungpflanze geeignet.



Wenn natürliches Licht nicht ausreicht:

  • Nutze eine Vollspektrum-LED mit 4000–6500 K (Tageslichtweiß)

  • Platziere sie 30–40 cm oberhalb der Pflanze

  • Leuchte 12–14 Stunden pro Tag mit Zeitschaltuhr

  • Achte darauf, dass das Licht einen sanften Schatten wirft – kein grelles oder punktuelles Spotlicht


🚫 Keine "blurple"-LEDs (rot-blaues Licht): Diese verfälschen Farben und helfen dem Blattschub nicht wirklich.



Luftfeuchtigkeit erhöhen – einfach und effektiv

Du brauchst keine teuren Geräte. Stattdessen:

  • Stelle mehrere Pflanzen zusammen – sie bilden ein lokales Feuchtigkeitsmikroklima

  • Flache Wasserschale in der Nähe aufstellen (keine Staunässe!)

  • Durchsichtige Abdeckung oder Becher nur bei <50 % Luftfeuchte verwenden – und täglich 5–10 Minuten lüften

  • Leichte Luftbewegung beibehalten – z. B. gekipptes Fenster, rotierender Ventilator in der Nähe (nicht direkt)


💡 Ziel ist keine tropische Dunstglocke – sondern ein stabiler Bereich von 55–70 % Luftfeuchte, ohne stehende Luft.



Wann du eintopfen solltest – und wann nicht


Warte 3–7 Tage, wenn:

  • Der Plug kompakt und stabil bleibt

  • Keine Wurzelfäule oder Schimmel sichtbar ist

  • Das Substrat nur leicht feucht ist – nicht durchnässt, nicht trocken

  • Die Pflanze äußerlich gesund wirkt


Topfe sofort um, wenn:

  • Der Ballen auseinanderfällt oder das Substrat matschig wirkt

  • Die Wurzeln ausgetrocknet, freiliegend oder beschädigt sind

  • Schimmel, Geruch oder weiches Gewebe erkennbar sind



Neue Plugs immer isolieren – und das aus gutem Grund

Trenne frisch angekommene Jungpflanzen für mindestens 10–14 Tage von deinem restlichen Bestand:


  • Zur Schädlingskontrolle: etwa Trauermücken, Spinnmilben oder Thripse

  • Zur Beobachtung: wie sie auf dein Raumklima reagieren (Wachstum, Laub, Feuchtebedarf)

  • Zur Sicherheit: falls ein Problem auftritt, bleibt es isoliert


Das gilt auch für vermeintlich sterile TC-Pflanzen – Vorsicht ist besser als Ausbreitung.



Plug-flanzen eintopfen – Topfgröße, Substrat & Setup

Sobald dein Plug 3–7 Tage eingewöhnt ist und keine Stressanzeichen zeigt, ist es Zeit für den ersten Topf. Entscheidend sind: kleine Topfgröße, luftiges, torffreies Substrat und sanfter Umgang mit den Wurzeln.



Welche Topfgröße ist ideal?

Je kleiner, desto besser – ein zu großer Topf staut Feuchtigkeit und bremst das Wachstum.


  • Wähle einen Topf mit 5–7 cm Durchmesser, maximal 2–3 cm größer als der Plug

  • Flache oder klassische Anzuchttöpfe sind ideal – nicht tief, nicht breit

  • Unbedingt mit Abflusslöchern – kein geschlossener Boden

  • Kein Ton- oder Keramiktopf zu Beginn – sie trocknen zu schnell aus und lassen Wurzeln schwer kontrollieren


💡 Transparente Anzuchttöpfe helfen dir, die Wurzelentwicklung zu beobachten – ganz ohne Umgraben.



Welches Substrat ist geeignet?

Plugs brauchen zu Beginn mehr Luft als Nährstoffe – also kein schwerer Humusboden!


Empfohlene Mischung (nach Volumen):

  • 40 % feine Kokosfaser oder Kokoserde

  • 30 % Perlite oder feine Bims

  • 20 % feine Rinde (z. B. Orchideensubstrat, gesiebt)

  • 10 % optional: Zeolith, Aktivkohle oder Wurmhumus für Mikronährstoffe



🚫 Vermeide:

  • Torfbasierte Erde

  • Fertige „Blumenerde“ oder „Kübelpflanzenerde“

  • Kompostreiche Substrate


💡 Achte auf Begriffe wie: „Aroid Mix“, „tropisches Substrat“ oder „torffreie Zimmerpflanzenerde“.



Vier Jungpflanzen mit weißem Netz, durch das Wurzeln wachsen
Nahaufnahme: Kunststoffnetz bei Jungpflanzen – Wurzeln durchbrechen bereits die Hülle

Was tun mit Wurzelnetz oder Ballenhülle?

Viele Plugs kommen mit einer Netz- oder Faserhülle:


  • Biologisch abbaubares Netz (braun, weich): kannst du dranlassen oder an zwei Stellen senkrecht einschneiden

  • Plastiknetz (weiß, steif): vorher gut anfeuchten, dann vorsichtig mit Schere entfernen

  • Kein Netz: normal eintopfen



⚠️ Nie trocken entfernen! Das beschädigt feine Wurzeln und verzögert die Etablierung.



Schritt-für-Schritt Anleitung zum Eintopfen

  1. Substrat leicht anfeuchten – es soll feucht, aber nicht tropfnass sein

  2. Topf zu zwei Dritteln mit Substrat füllen

  3. Loch in der Mitte formen – nur so tief wie der Plug

  4. Plug einsetzen – Wurzelballen leicht auflockern, falls stark verfilzt


  5. Rundherum mit Substrat auffüllen – aber Kronenansatz (Stielbasis) oberhalb der Erde lassen

  6. Leicht andrücken – nicht festpressen

  7. Ringsum leicht gießen – nicht direkt auf den Plug

  8. Heller Standort mit stabiler Luftfeuchtigkeit

🚫 Nicht düngen, nicht Blätter vergraben, keine Stiele mit Erde bedecken!Das sind häufige Fehler, die zu Fäulnis führen.



Optional für Fortgeschrittene:

Erfahrene Pflanzenfreunde können das Substrat leicht anreichern mit:


  • Etwas Aktivkohle (gegen Gerüche und Keime)

  • Mykorrhiza (symbiotische Pilze)

  • Mikroorganismen-Inokulat (z. B. Bacillus subtilis zur Bodenstabilität)


🚫 Kein Dünger oder Kompost in den ersten 2–3 Wochen!


Jungpflanzen richtig gießen – Feuchtigkeit ja, aber ohne Fäulnis


Das Gießen ist der häufigste Fehler bei Jungpflanzen im Anzuchtballen – entweder zu viel oder zu wenig. Ihre feinen, jungen Wurzeln brauchen ein stabiles Feuchtigkeitsniveau: nicht klatschnass, nicht staubtrocken – sondern gleichmäßig feucht und gut durchlüftet.


Was bedeutet „gleichmäßig feucht“?

Denk an einen leicht ausgedrückten Schwamm:


  • Die obere Substratschicht darf leicht abtrocknen

  • Der Wurzelbereich bleibt weich und leicht feucht, ohne Staunässe

  • Der Topf fühlt sich kühl an und hat ein angenehmes Gewicht – weder triefend schwer noch federleicht

  • Überschüssiges Wasser muss vollständig ablaufen können – keine stehende Nässe im Topf


💡 Tipp: Hebe den Topf nach dem Gießen an und präge dir das Gewicht ein. Wenn er sich deutlich leichter anfühlt, ist es Zeit für die nächste Wassergabe.



Wie oft soll man gießen?

Es gibt keinen festen Rhythmus – das hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Luftfeuchtigkeit: 50–70 % ist ideal – je höher, desto seltener musst du gießen

  • Temperatur: In warmen Räumen verdunstet Wasser schneller

  • Substratstruktur: Mehr Rinde oder Perlite = schnellere Trocknung

  • Topfmaterial:

    • Kunststoff = hält Feuchtigkeit länger

    • Netz- oder Stofftöpfe = verdunsten schneller

    • Terrakotta = saugt Wasser zusätzlich aus dem Substrat


⏱ Im Schnitt liegt der Rhythmus bei alle 4–6 Tage, aber prüfe mit Finger oder Holzstäbchen alle 2–3 Tage. Nur gießen, wenn die oberen 1–2 cm wirklich trocken sind.


💡 Wichtig:

  • Weniger Licht = langsamere Trocknung → Gefahr von Fäulnis

  • Mehr Licht = schnellerer Wasserverbrauch → öfter kontrollieren




So machst du es richtig

  1. Verwende zimmerwarmes Wasser (ca. 18–22 °C)

  2. Gieße langsam am Rand entlang – nicht direkt auf Stamm oder Blätter

  3. Sobald erste Tropfen unten ablaufen: aufhören

  4. Gut abtropfen lassen – keine Übertöpfe mit stehendem Wasser

  5. Erst wieder gießen, wenn sich der obere Bereich trocken anfühlt

🚫 Kein kaltes Wasser.

🚫 Keine Gießdusche direkt in die Mitte – das fördert Kronenfäule.

🚫 Plugs niemals im Wasser stehen lassen!



Optionales Zubehör – falls du Unterstützung brauchst

  • Quetschflasche: Präzises Gießen bei kleinen Töpfen

  • Feuchtigkeitsmesser: Nur als Ergänzung – nie ohne Fingerprobe verwenden

  • Schmalhals-Gießkanne: Verhindert Überschwemmung

  • Holzspieß-Test: Zeigt mit Verfärbung, ob das Innere noch feucht ist


💡 Technische Hilfsmittel sind okay – aber Beobachtung und Gewichtsgefühl bleiben die besten Werkzeuge.



Häufige Fehler – und wie du sie löst

Symptom

Ursache

Lösung

Matschiger Wurzelansatz, dunkler Stiel

Zu nass, keine Luftzirkulation

Trocknen lassen, Substrat wechseln

Blätter vergilben von unten

Zu feucht + zu wenig Licht

Licht erhöhen, Gießmenge reduzieren

Hängende, trockene Blätter

Zu selten oder zu oberflächlich gegossen

Sanft rehydrieren, Luftfeuchtigkeit steigern

Substrat zieht sich vom Rand zurück

Zu lange trocken

Kurz von unten anfeuchten, dann regulär weiterpflegen

Schimmel, Algen, Trauermücken

Zu nasse Oberfläche + stehende Luft

Gießverhalten anpassen, Oberfläche lockern, Luftstrom erhöhen

💡 Merke: Ein Plug verzeiht eher eine leichte Trockenheit als anhaltende Nässe. Lieber zu wenig als zu viel.


Licht für Jungpflanzen – Was wirklich wichtig ist


Licht wird beim Pflegestart oft unterschätzt – dabei ist es für Plug Plants entscheidend. Diese Jungpflanzen brauchen helles, indirektes Licht, um Photosynthese zu betreiben, neue Blätter zu bilden und Wurzeln zu treiben. Zu wenig Licht führt zu Fäulnis, weichem Wuchs oder schlichtem Stillstand.



Was bedeutet „helles, indirektes Licht“?

Tropische Pflanzen wie Philodendron, Alocasia, Calathea und Anthurium stammen meist aus dem Unterwuchs feuchter Regenwälder – dort ist das Licht konstant, aber nie direkt.


Drinnen bedeutet das:


  • Fenster mit Ost-Ausrichtung (weiches Morgenlicht)

  • Süd- oder Westfenster mit Vorhang oder diffusem Licht

  • Räume mit großen Fenstern, in denen du tagsüber bequem lesen kannst

  • Abstand zur direkten Sonne: mindestens 0,5–1 m


💡 Faustregel: Wenn du ein Buch am Standort ohne Lampe lesen kannst, reicht das Licht in der Regel aus.


📌Unsicher, wie viel Licht eigentlich „hell und indirekt“ bedeutet?

Lies unseren Blogbeitrag: Wie viel Licht ist also "genügend helles, indirektes Licht"? und finde heraus, wie du den richtigen Standort für deine tropischen Pflanzen erkennst – mit einfachen Tests und klaren Tipps.




Häufige Lichtfehler vermeiden

🚫 Direkte Mittagssonne (besonders hinter Glas): verursacht Verbrennungen und Blattränder-Schäden

🚫 Dunkle Nordzimmer ohne Zusatzlicht: zu schwach für Jungpflanzen

🚫 Standorte >2 m vom Fenster entfernt: Lichtintensität fällt stark ab




Pflanzenlampe nutzen – wann und wie?

Wenn du wenig Tageslicht hast oder im Winter züchtest:


  • Verwende eine Vollspektrum-LED mit 4000–6500 K (neutralweiß bis tageslichtweiß)

  • Positioniere sie 30–50 cm über der Pflanze

  • Leuchte 10–12 Stunden täglich mit Zeitschaltuhr

  • Ideale Lampen: Clip-Leuchten, LED-Streifen oder Schreibtischmodelle

  • Vermeide rot-blaue “Blurple”-Lampen – sie verfälschen Farben und fördern schwachen Wuchs




Drehung bringt Gleichgewicht

Plug-Pflanzen wachsen stark in Richtung Licht. Drehe deinen Topf daher alle paar Tage um 90 Grad, um einseitiges Wachstum zu vermeiden – besonders wichtig bei Alocasia und Philodendron.



So erkennst du Lichtmangel (oder zu viel Licht)

Symptom

Ursache

Lösung

Lange, weiche Triebe

Zu wenig Licht

Standort wechseln oder Pflanzenlampe nutzen

Gelbliche, untere Blätter

Kombination aus Lichtmangel + zu viel Feuchte

Licht verstärken, Gießen anpassen

Ausgebleichte Stellen

Zu viel direktes Licht

Abstände vergrößern, Standort abschirmen

Kein sichtbares Wachstum

Lichtdauer zu kurz

Beleuchtung auf 12 Std/Tag erhöhen


💡 Licht beeinflusst auch den Wasserbedarf:

  • Wenig Licht = Substrat trocknet langsam → weniger gießen

  • Luftfeuchtigkeit & Luftzirkulation – sicheres Mikroklima für Plug Plants


    Jungpflanzen im Anzuchtballen stammen aus Gewächshäusern mit hoher Luftfeuchtigkeit und konstanter Wärme. Zu Hause fehlt diese Stabilität oft – und ohne Anpassung kommt es schnell zu Problemen wie Blattrollen, Schimmel oder Wurzelfäule.


    Das Ziel:

    Stabile Luftfeuchte + sanfte Luftbewegung = sicheres Mikroklima.



Wie viel Luftfeuchtigkeit brauchen Jungpflanzen?

Gattung

Optimale Luftfeuchte

Alocasia, Calathea

60–75 %

Philodendron

50–70 %

Anthurium

55–70 %


💡 Diese Werte gelten nicht für den ganzen Raum, sondern für den Bereich direkt um die Pflanze.

In Wohnungen liegt die relative Luftfeuchtigkeit meist bei:


  • 30–40 % im Winter – viel zu trocken

  • 45–60 % im Frühling/Sommer – besser, aber schwankend



Luftfeuchte erhöhen – ohne Geräte

Diese Methoden genügen:

  • Pflanzen gruppieren → bildet Mikroklima

  • Wasserschale in der Nähe (nicht darunter!)

  • Heizkörper & Lüftungen meiden – entziehen Feuchtigkeit

  • Durchsichtige Haube oder Becher nur bei <50 % – täglich 5–10 Minuten lüften


💡 Konstant 55–65 % wirkt besser als kurzfristige 80 %-Spitzen.



Warum Luftbewegung genauso wichtig ist

Feuchte Luft ohne Bewegung führt zu:

  • Grauschimmel & Belag

  • Fäulnis an Stiel oder Substrat

  • Staunässe ohne Verdunstung


So sorgst du für sichere Zirkulation:

  • Kleiner Ventilator auf niedriger Stufe – nie direkt auf Pflanze

  • Fenster täglich kurz kippen

  • Keine geschlossenen Glashauben ohne Lüftung


💡 Ein leicht flatterndes Blatt = perfekt. Windstoß = zu viel.



Typische Symptome & Lösungen

Problem

Ursache

Was hilft

Braune oder trockene Ränder

Luft zu trocken

Standort wechseln, Luftfeuchte erhöhen

Eingedrehte Blätter

Trocken + zu hell

Licht filtern, Luftfeuchte stabilisieren

Schimmel auf Substrat

Keine Luftbewegung

Ventilation erhöhen, Gießverhalten anpassen

Substrat bleibt zu nass

Verdunstung fehlt

Luftzirkulation verbessern, seltener gießen


💡 Luftfeuchtigkeit ohne Luftstrom = Schimmelgefahr

Luftbewegung ohne Feuchte = Trockenschäden.Beides gehört zusammen.



Alocasia-Jungpflanze mit stabilem Wurzelballen und Netzstruktur
Kräftige Alocasia-Jungpflanze mit dichter Wurzelbasis und kleinen Tochterknollen

Düngen – Wann Plug-Pflanzen wirklich Nährstoffe brauchen

Viele glauben, Dünger würde Plug-Pflanzen direkt einen Wachstumsschub geben – tatsächlich richtet er in den ersten Wochen oft mehr Schaden an als Nutzen. Zu frühes oder falsches Düngen einer der häufigsten Fehler bei Jungpflanzen. Frisch getopfte Plugs brauchen vor allem eins: Zeit, um Wurzeln zu bilden. Erst danach profitieren sie von Nährstoffen.



Warum du mit dem Düngen warten solltest

Jungpflanzen:

  • Wachsen anfangs in sterilen oder nährstoffarmen Substraten

  • Zehren in den ersten Wochen von eingelagerten Reserven

  • Müssen zuerst ein stabiles Wurzelsystem aufbauen

  • Reagieren auf Dünger zu früh mit Wurzelverbrennungen, mikrobiellem Ungleichgewicht oder Wachstumsstopp


💡 Goldene Regel: Kein Dünger, bevor sich neues Wachstum zeigt (neues Blatt, neue Wurzelspitze).



Ab wann ist Düngung sinnvoll?

Warte mindestens 3–4 Wochen nach dem Eintopfen, und nur, wenn:

  • Die Pflanze sichtbar gewachsen ist (Blatt oder Wurzel)

  • Sie sich vom Versand & Umtopfen erholt hat

  • Das Substrat zwischen den Wassergaben stabil bleibt


🚫 Nicht düngen, wenn:

  • Die Pflanze noch schlaff wirkt

  • Keine neuen Triebe sichtbar sind

  • Das Substrat instabil, matschig oder unregelmäßig trocken ist




Welcher Dünger ist geeignet?

Nutze ausschließlich milde, flüssige Dünger – stark verdünnt!


Geeignet:

  • NPK-Verhältnisse wie 3:1:2 oder 1:1:1

  • Flüssiger Bio-Dünger, z. B. Algenextrakt, Wurmtee, Kelp

  • Mineralische Flüssigdünger mit niedrigem Harnstoffanteil


🚫 Nicht geeignet:

  • Düngestäbchen

  • Komposttees

  • Langzeitgranulat



Dosierung – deutlich unter Herstellerangabe

Angabe auf Etikett

Tatsächlich verwenden

1 ml pro 1 L Wasser

0,25–0,5 ml pro 1 L

2 ml pro 1 L Wasser

0,5–1 ml pro 1 L

💡 Dünge nur bei jedem 2. oder 3. Gießen – mehr schadet mehr, als es hilft.



Düngezeitplan für Jungpflanzen

Wochen nach dem Eintopfen

Düngerart

Häufigkeit

Woche 1–3

keiner

Woche 4–6

stark verdünnte Flüssigdüngung

alle 10–14 Tage

Ab Woche 6

leicht stärkere Dosierung

alle 7–10 Tage

💡 Passe die Häufigkeit an Licht, Wachstum und Jahreszeit an.Weniger Licht = seltener düngen.



Symptome von Überdüngung – und was dann?

Problem


Ursache

Lösung

Gelbe Blattränder

Salzablagerung

Substrat durchspülen mit klarem Wasser

Braun verbrannte Spitzen

Zu viel Stickstoff

Dosierung halbieren, Düngung aussetzen

Kein Wachstum trotz Licht

Osmotischer Stress

2 Wochen lang nicht düngen

Trauermücken

Organischer Dünger im Übermaß

Weniger düngen, Luft zirkulieren lassen


💡 Noch unsicher? Dann lieber eine Düngung auslassen, statt zu riskieren, dass dein Plug Schaden nimmt. Gesunde Wurzeln sind wichtiger als schneller Schub.


Vier tropische Jungpflanzen lose auf weißem Hintergrund
Typische Fehler bei Jungpflanzen beginnen genau hier – falsches Handling oder zu frühes Umtopfen können ernsthafte Schäden verursachen.


Häufige Fehler bei Jungpflanzen – und wie du sie vermeidest

Plug Plants reagieren empfindlich auf Haltungsfehler – vor allem in den ersten Wochen. Selbst erfahrene Pflanzenfans übersehen manchmal, dass Jungpflanzen ganz eigene Bedürfnisse haben. Hier sind die häufigsten Stolperfallen – und was du stattdessen tun solltest.



1. Zu viel Wasser oder falsche Topfgröße

Warum passiert’s?

Große Töpfe speichern zu viel Feuchtigkeit, und junge Wurzeln können sie nicht verarbeiten.

So geht’s besser:

  • Luftiges, gut drainierendes Substrat verwenden

  • Topfgröße: nur 2–3 cm größer als der Plug

  • Gießen nur, wenn die obersten 1–2 cm trocken sind




2. Zu früh umtopfen

Warum passiert’s?

Viele denken, ein größerer Topf bedeutet schnelleres Wachstum.

So geht’s besser:

  • Nur umtopfen, wenn Wurzeln den Topf durchwachsen

  • Topfgröße immer nur schrittweise erhöhen




3. Zu früh oder zu stark düngen

Warum passiert’s?

Die Annahme „mehr Dünger = mehr Wachstum“ ist weit verbreitet – aber falsch.

So geht’s besser:

  • 3–4 Wochen warten nach dem Eintopfen

  • Nur bei sichtbarem Wachstum düngen

  • Mit ¼–½ Dosierung beginnen




4. Lichtstress – zu viel oder zu wenig

Warum passiert’s?

Plugs verbrennen leicht in direkter Sonne oder verkümmern im Schatten.

So geht’s besser:

  • Helles, indirektes Licht oder LED mit Tageslichtspektrum

  • Keine Mittagssonne

  • Pflanze regelmäßig drehen → gleichmäßiger Wuchs




5. Trockene Luft und stehende Luft

Warum passiert’s?

Fehlende Luftzirkulation bei hoher Feuchte → Schimmel.Trockene Luft → Blattrollen, Wachstumsstopp.

So geht’s besser:

  • 55–70 % Luftfeuchtigkeit anstreben

  • Ventilation einbauen (z. B. kleiner USB-Ventilator)

  • Keine geschlossenen Behälter ohne Luftaustausch




6. Transportschock mit Krankheit verwechseln

Warum passiert’s?

Plugs wirken nach dem Versand oft schwach – das ist normal, keine Krankheit.

So geht’s besser:

  • Ruhe, Licht und konstante Bedingungen geben

  • Kein Dünger, keine zusätzliche Feuchte

  • Nur eingreifen bei: Geruch, sichtbarem Schimmel, matschiger Basis




7. Trockene Wurzeln antasten oder Netz grob entfernen

Warum passiert’s?

Im trockenen Zustand reißen feine Wurzeln beim Entfernen des Wurzelnetzes leicht ab.


So geht’s besser:

  • Immer gut anfeuchten, bevor du den Plug anfasst

  • Biologisch abbaubares Netz dranlassen oder vorsichtig einschneiden


💡 Merksatz:

Nicht überpflegen. Wenig tun, aber konsequent richtig. Stabiles Licht, Luft, Substrat und Geduld bringen die besten Ergebnisse.

Nahaufnahme einer Jungpflanze mit Wurzeln, die durch das Netz wachsen
Deutliche Wurzelbildung – diese Jungpflanze ist bereit für den nächsten Topf

Wurzelentwicklung bei Jungpflanzen – wann du wirklich umtopfen solltest


Die Wurzeln sind das Herzstück jeder Jungpflanze. Sie steuern Wasseraufnahme, Nährstofftransport, Stabilität und Wachstum. Viele Probleme wie welkende Blätter, Wachstumsstillstand oder Fäulnis entstehen nicht oben – sondern unter der Erde.


Deshalb ist es entscheidend zu wissen, wann dein Plug etabliert ist und wann ein größerer Topf wirklich notwendig wird.



Warum die Wurzelkontrolle entscheidend ist

Gesunde Wurzeln sorgen für:

  • Effiziente Wasser- und Nährstoffaufnahme

  • Stabile Verankerung im Substrat

  • Neue Blattbildung und Energiefluss


💡 Die meisten Plug-Ausfälle (Vergilbung, Kollaps, keine Entwicklung) beginnen nicht im Blatt, sondern im Wurzelballen.




So beobachtest du die Wurzelentwicklung – ohne auszutopfen

Du brauchst keinen Röntgenblick. Diese Methoden helfen dir:


  • Transparente Anzuchttöpfe: Wurzeln sind seitlich sichtbar

  • Abflusslöcher: Wurzeln ragen unten heraus → aktives Wachstum

  • Gewichtstest: Mehr Wurzeln = schnelleres Trocknen = schwerer nach dem Gießen

  • Holzstäbchen (z. B. Bambusspieß): zeigt, ob das Innere noch feucht ist oder Widerstand bietet


💡 Nur bei Verdacht auf Fäulnis oder Totalausfall solltest du wirklich austopfen – sonst lieber beobachten.




Woran du gesunde Wurzelentwicklung erkennst

Signal

Bedeutung

Wurzeln sichtbar an Seiten oder Boden

Aktives, ausbreitendes Wachstum

Substrat wirkt fester als anfangs

Wurzeln stabilisieren den Ballen

Gießwasser wird schneller aufgenommen

Wurzelmasse nimmt zu

Neues Blatt entsteht

Energie kommt von unten – Wurzeln arbeiten

⏱ Je nach Art, Licht und Temperatur dauert das meist 2–6 Wochen nach dem Einpflanzen.




Warnzeichen für Wurzelprobleme

Symptom

Ursache

Was du tun solltest

Fauliger Geruch, feuchter Ballen

Wurzelfäule

Umtopfen, faule Teile entfernen, luftig topfen

Substrat bleibt tagelang nass

Keine aktive Wurzelmasse

Weniger gießen, Luftzirkulation verbessern

Keine Wurzeln nach 5+ Wochen

Entwicklung stagniert

Licht, Luftfeuchte und Gießen anpassen

Blätter kollabieren nach dem Gießen

Erstickte Wurzeln

Vorsichtig austopfen, Substrat auflockern

💡 Faule Wurzeln riechen oft säuerlich-modrig, noch bevor du etwas siehst.




Wann ist es wirklich Zeit zum Umtopfen?

Nur dann, wenn mindestens eines dieser Anzeichen zutrifft:


  • Wurzeln sind rundum oder unten klar sichtbar

  • Die Pflanze ist im Topf wacklig oder kopflastig

  • Wasser läuft direkt durch, ohne zwischenspeichern

  • Du erkennst einen sichtbaren Wachstumsschub


🚫 Nie nach Zeitplan umtopfen. Lass die Wurzeln entscheiden – nicht den Kalender.

Vier Alocasia-Jungpflanzen nebeneinander auf weißer Fläche
Alocasia-Jungpflanzen zur Pflege gruppiert – Wärme, Luftzirkulation und Licht sind hier entscheidend.


Jungpflanzen Pflege nach Gattung – gezielte Tipps für beliebte Tropenarten


Die Grundpflege für Jungpflanzen im Anzuchtballen bleibt zwar ähnlich – aber je nach Gattung unterscheiden sich Verhalten und Ansprüche in der frühen Wachstumsphase deutlich. Hier erfährst du, worauf du bei den beliebtesten tropischen Arten achten solltest – besonders hilfreich bei seltenen oder empfindlichen Pflanzen.



Alocasia

Typische Merkmale: Schnellwachsend, empfindliche Wurzeln, neigen zur Ruhephase

Was häufig passiert: Ältere Blätter werden nach dem Versand abgeworfen – völlig normal


Worauf es ankommt:

  • Wärme ist entscheidend: 20–26 °C ideal

  • Hohe Luftfeuchtigkeit: 60–75 %

  • Grobes, schnell durchlässiges Substrat mit viel Perlite

  • Oben leicht abtrocknen lassen – aber nie ganz austrocknen

  • Erst düngen, wenn ein neues Blatt erscheint


Achtung: Plötzlicher Zusammenbruch meist durch Kälte oder zu viel Wasser → Bodenwärme und Luftbewegung helfen!


Hand hält eine kleine Philodendron gloriosum Jungpflanze
Kompakter Philodendron gloriosum – als Jungpflanze mit kräftiger Wurzelbasis

Philodendron

Typische Merkmale: Robust, verzeihend, bewurzeln schnell

Was häufig passiert: Stabilisieren sich meistens direkt nach dem Eintopfen


Worauf es ankommt:

  • 50–65 % Luftfeuchte, normale Zimmertemperatur reicht meist aus

  • Substrat leicht antrocknen lassen zwischen den Wassergaben

  • Kriechende Arten (z. B. gloriosum) brauchen später flache, breite Töpfe

  • Anfangs wenig düngen – zu viel kann Salzstress verursachen


Achtung: Kleine rankende Arten nicht übertopfen – sie brauchen anfangs wenig Platz.



Calathea 'Yellow Fusion' als Jungpflanze auf weißem Hintergrund
Calathea 'Yellow Fusion' als feine Jungpflanze – braucht hohe Luftfeuchte

Calathea / Goeppertia

Typische Merkmale: Empfindlich auf Wasserqualität, trockene Luft und stehende Nässe

Was häufig passiert: Blattränder rollen sich bei trockener Luft ein oder werden knusprig


Worauf es ankommt:

  • Gefiltertes Wasser oder Regenwasser verwenden

  • Niemals austrocknen lassen

  • Feines, luftiges Substrat mit Zeolith oder Vermiculit

  • Mindestens 60 % Luftfeuchte, besser über 70 %


Achtung: Terrakottatöpfe vermeiden – sie trocknen zu schnell aus und führen zu irreversiblen Blattschäden.




Anthurium

Typische Merkmale: Dicke Wurzeln, anfangs langsam, dann kräftiger Schub

Was häufig passiert: Wachsen anfangs kaum sichtbar, legen dann aber rasant zu


Worauf es ankommt:

  • Grobes Substrat: Rinde, Kokoschips, mineralische Beimischungen

  • Luftfeuchtigkeit über 60 %

  • Gießen, wenn die obere Schicht trocken wirkt – aber nicht durchnässen

  • Keine zu engen Töpfe – Wurzeln brauchen Luft


Achtung: Nicht durch Dünger oder Wärme zum Wachsen zwingen – Geduld zahlt sich aus.




Weitere beliebte Gattungen – Kurzcheck

Gattung

Fokus

Hinweis

Scindapsus

Lockeres Substrat, mittleres Licht

Nicht zu häufig gießen

Syngonium

Gleichmäßig feucht, wenig Dünger

Schnell wachsend und pflegeleicht

Hoya

Trockentolerant, viel Licht

Sehr luftiges Substrat erforderlich

Monstera

Stabiles Licht, moderate Wärme

Erst klein topfen, dann zügig umtopfen

Epipremnum

Anspruchslos, schnelle Wurzelbildung

Auf Hinweise für Wurzelstau achten


💡 Jede Gattung – sogar jede Art – reagiert individuell auf Licht, Substrat und Trocknungsphasen. Passe die Pflege schrittweise an und beobachte genau, wie deine Pflanze reagiert.




Jungpflanzen FAQ – klare Antworten auf häufige Fragen


❓ Was ist der Unterschied zwischen Plug-Pflanzen und Baby-Pflanzen?


Plug-Pflanzen sind sehr junge, ungetopfte Jungpflanzen mit einem kleinen, vollständig durchwurzelten Substratballen – meist aus Gewebekultur oder Stecklingen gezogen. Sie sind ideal für alle, die Pflanzen ganz von Anfang an begleiten wollen, brauchen aber stabile Bedingungen zum Start (Luftfeuchte, Licht, Geduld).


Baby-Pflanzen sind ein Entwicklungsschritt weiter: Sie sind bereits stärker verwurzelt und kommen meist getopft im 5–7 cm Topf. Dadurch sind sie robuster und einfacher in der Handhabung – perfekt für alle, die keinen Anzuchtstart mehr möchten, sondern eine kompakte, aber stabile Pflanze suchen.




❓ Einige Wurzeln wirken glasig oder durchsichtig – ist das schlecht?


Nicht unbedingt. Solche Wurzelspitzen können frisches Wachstum sein oder zeigen, dass sich das Gewebe an geringere Luftfeuchte anpasst.Solange der Ballen feucht ist und nicht modrig riecht, ist alles in Ordnung.


✓ Achte auf feste Struktur und weiteres Wachstum.

✗ Werden die Wurzeln matschig, schwarz oder riechen faulig, beginnt vermutlich Fäulnis.




❓ Unten hängen vertrocknete, braune Wurzeln heraus – sind die tot?


Wahrscheinlich ja. Wurzeln, die der Luft zu lange ausgesetzt sind – z. B. beim Versand – können hart oder spröde werden und absterben.


✓ Bröselige, vertrocknete Enden vorsichtig mit sauberen Scheren abschneiden.

✗ Nicht reißen oder tief in den Ballen schneiden – innen können gesunde Wurzeln sitzen.


💡 Solange der innere Ballen feucht ist und die Wurzeln innen weiß oder hellbraun aussehen, ist die Pflanze regenerationsfähig.

Zwei Jungpflanzen, bei einer sind trockene Wurzelspitzen sichtbar
Trockene Enden unten – kein Problem, solange das Wurzelinnere gesund bleibt

❓ Kann ich meine Jungpflanze direkt nach Ankunft eintopfen?

Nur wenn der Ballen beschädigt, extrem trocken oder auseinandergefallen ist. Sonst lieber 3–7 Tage akklimatisieren lassen – reduziert Transportschock und hilft bei der Umstellung auf Luft und Licht.



❓ Braucht mein Plug eine Haube zur Luftfeuchte?

Nur wenn deine Raumluft unter 50 % Luftfeuchtigkeit liegt oder der Plug stark geschrumpft wirkt. Falls du eine Haube nutzt: täglich lüften und entfernen, sobald ein neues Blatt wächst.


✗ Keine Haube in ohnehin feuchten Räumen – das fördert Schimmelbildung.




❓ Der Plug hat sein einziges Blatt verloren – ist er tot?

Nicht zwangsläufig. Alocasia und Anthurium werfen bei Stress oft ihr letztes Blatt ab. Wenn der Stammansatz noch fest ist und der Ballen nicht fault, kann die Pflanze nach 2–5 Wochen wieder austreiben.




❓ Wie lange dauert es, bis ein Plug im Topf einwurzelt?

Hängt von Art und Bedingungen ab:

  • Philodendron: 1–2 Wochen

  • Alocasia: 2–3 Wochen

  • Calathea / Goeppertia: bis zu 4 Wochen

  • Anthurium: 3–5 Wochen

Warmes, helles und stabiles Klima beschleunigt das Einwurzeln deutlich.




❓ Soll ich direkt nach dem Eintopfen düngen?

Nein. Warte, bis du neues Wachstum siehst – meist nach 3–4 Wochen.Dann mit sehr schwach dosiertem Flüssigdünger alle 2–3 Gießgänge starten.




❓ Meine Jungpflanze wächst seit zwei Wochen nicht – Grund zur Sorge?

Nein. Wahrscheinlich steckt die Energie gerade in die Wurzelbildung.Solange das vorhandene Blatt fest bleibt und keine Fäulnis zu erkennen ist: Geduld und stabile Bedingungen reichen.




❓ Kann ich eine Wärmematte oder Pflanzenlampe nutzen?Ja – mit Vorsicht:

  • Wärmematte: Ideal sind 22–26 °C direkt an der Wurzel – hilfreich für Alocasia und Anthurium

  • Pflanzenlampe: Vollspektrum-LED, 30–50 cm Abstand, 10–12 Stunden täglich


💡 Zu viel Wärme oder Licht kann Wurzeln und Blätter verbrennen – Plug Plants sind empfindlich.




❓ Welcher Topf ist am besten geeignet?

  • Kleine Kunststofftöpfe mit guter Drainage

  • Alternativ: Gittertöpfe oder Mesh-Container

  • Durchsichtige Töpfe helfen beim Wurzel-Check


✗ Vermeide: Glasierte Keramik (keine Belüftung), Terrakotta (trocknet zu schnell) oder riesige Stofftöpfe (halten zu viel Feuchtigkeit).




❓ Gehen Jungpflanzenim Winter in eine Ruhephase?

Teilweise – v. a. Alocasia kann bei wenig Licht und kühler Umgebung (auch im Sommer!) Blätter verlieren oder stagnieren. Aber: Bei Wärme, hoher Luftfeuchte und ausreichend Licht wachsen sie weiter.



💡 Unsicher? Die meisten Probleme entstehen durch zu viel Wasser, schlechte Belüftung oder vorschnelles Umtopfen und Düngen.→ Langsam, stabil und mit Geduld pflegen – das zahlt sich aus.


Hand hält eine kompakte Alocasia 'Silver Dragon' Jungpflanze mit Wurzelballen
Alocasia 'Silver Dragon' als stabile Jungpflanze – bereit für gesundes Wachstum

Fazit – klein starten, stark wachsen


Jungpflanzen geben dir die besondere Möglichkeit, tropische Zimmerpflanzen von Anfang an zu begleiten – ganz ohne den Aufwand eigener Stecklingsvermehrung. Mit etwas Geduld, stabilen Bedingungen, guter Luftzirkulation, Feuchtigkeit und Licht wird selbst der kleinste Plug zu einer kräftigen, gesunden Pflanze heranwachsen.


Bereit, deine eigene Pflanze von Grund auf großzuziehen?


Schau dir unsere komplette Auswahl an Jungpflanzen und Babypflanzen an – von seltenen Alocasia bis hin zu kletternden Philodendron.


Halte es einfach, gleichmäßig und achte auf die Signale deiner Pflanzen – sie zeigen dir, was sie brauchen.


Viel Freude beim Großziehen!










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