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Pflanzenlampen für Zimmerpflanzen: Der ultimative Guide zu PAR, PPFD & richtigem Kunstlicht

Aktualisiert: 29. Juli


Pflanzenlampen für Zimmerpflanzen: Dein kompakter Guide für Vollspektrumlicht


Moderne Wohnungen wirken auf uns hell — doch für deine Pflanzen herrscht oft tiefster Schatten. Die meisten Innenräume liefern nicht annähernd die Lichtintensität, die Pflanzen für Fotosynthese, Wachstum und gesunde Entwicklung brauchen. Selbst Fenster mit Südausrichtung reichen im Winter häufig nicht aus, um tropische Arten wie Monstera oder Anthurium mit ausreichend verwertbarem Licht (PAR) zu versorgen.


Dieser Guide macht Schluss mit Fachchinesisch und zeigt dir:


✓ Welches Licht deine Pflanzen wirklich nutzen

✓ Wie du die passende Pflanzenlampe für deinen Raum und deine Bedürfnisse findest

✓ Wie du häufige Wachstumsprobleme durch Lichtmangel erkennst und behebst

✓ Wie du deine Lichtstrategie an Jahreszeiten anpasst

✓ Wie du kompaktes Wachstum, kräftige Farben und Blütenbildung förderst – ohne deine Pflanzen zu verbrennen


💡 Ob du nur ein einzelnes Regal beleuchten willst oder eine ganze Anzuchtecke planst – dieser Guide hilft dir weiter.


LED-Pflanzenlampe mit Vollspektrum im Einsatz in einem Wohnzimmer
Vollspektrum-LEDs wie diese ahmen das natürliche Sonnenlicht nach – unverzichtbar für die Photosynthese in lichtarmen Innenräumen, selbst wenn Pflanzen nicht direkt im Licht stehen.

Inhalt


Warum Zimmerpflanzen drinnen mit Licht kämpfen


Warum Zimmerpflanzen viel mehr Licht brauchen, als du denkst

Selbst der hellste Wohnraum ist im Vergleich zum Freiland erstaunlich dunkel. Tropische Zimmerpflanzen stammen aus Regionen mit intensiver Sonnenstrahlung – nicht aus Räumen mit Doppelverglasung und Lichtreflexionen.


Ein Fenster mit Südausrichtung liefert im Winter oft nur 100–300 µmol/m²/s zur Mittagszeit – gerade so ausreichend für lichtliebende Arten. Bei Nordfenstern sind es oft weniger als 50 µmol – weit unterhalb der Schwelle für aktive Fotosynthese.


Deshalb kommen Monstera, Minze & Co. trotz perfekter Pflege manchmal einfach nicht mehr weiter.



Warum Fensterlicht allein meist nicht reicht

Draußen ist selbst der tiefste Schatten oft heller als die besten Indoor-Standorte. Denn drinnen nimmt die Lichtintensität mit der Entfernung vom Fenster rapide ab – schon in 2 m Abstand kommt bei vielen Pflanzen weniger als 5 % des nutzbaren Lichts an.


💡 Je weiter du vom Äquator entfernt lebst, desto dramatischer wird dieses Defizit im Winter – besonders in Nord- und Mitteleuropa, Kanada und dem nördlichen Teil der USA.

Unsicher, wie viel Licht deine Fenster wirklich liefern?


➜ Nutze unsere Fensterkompass-Anleitung, um Pflanzen passend zum Standort auszuwählen.


Pflanzenlampen: Das fehlende Werkzeug

Moderne LED-Lampen mit Vollspektrum schaffen hier Abhilfe – ganz ohne Wärmeentwicklung oder störende Geräusche. Sie bieten:


  • Gleichmäßige Lichtleistung das ganze Jahr über

  • Die richtige PAR-Intensität für echtes Wachstum

  • Kräftigere Triebe, größere Pflanzen und echte Blütenbildung


Mit dem passenden Setup wird selbst ein schattiges Regal zur Wachstumszone


Sonnenlicht, das durch ein Prisma in das Farbspektrum aufgespalten wird
Pflanzen nutzen nur einen Teil des Lichtspektrums für die Photosynthese – das Verständnis beginnt hier, beim sichtbaren Bereich der PAR-Strahlung.

Welches Licht Pflanzen tatsächlich nutzen


Was bedeutet PAR (Photosynthetisch aktive Strahlung)?


Pflanzen reagieren nur auf Lichtwellen im sogenannten PAR-Bereich – also auf Strahlung zwischen 400 und 700 nm. Begriffe wie Helligkeit, Wattzahl oder Lumen sind dabei kaum relevant. Entscheidend ist allein, wie viel nutzbares Licht in diesem Bereich bei der Pflanze ankommt.


📌 PAR = der Lichtbereich, den Pflanzen für die Fotosynthese wirklich verwenden

Wichtige Wellenlängen & ihre Wirkung


Wellenlänge (nm)

Farbe

Hauptwirkung

Ideal für

400–500

Blau

Kompakter, dichter Wuchs

Keimlinge, Kräuter, Wachstumsphase

500–600

Grün

Dringt tiefer ein, versorgt untere Ebenen

Aroide, tropische Pflanzen mit großen Blättern

600–700

Rot

Fördert Blütenbildung, Triebwachstum

Orchideen, Tomaten, tropische Arten

700–750

Fernrot

Verstärkt Effizienz von Rotlicht (Emerson-Effekt)

Lichtzyklus-empfindliche Arten

280–315

UV-B

Regt Pigmentbildung & Antioxidantien an

Nur unter kontrollierten Bedingungen einsetzen

📌 UV-B ist für Zimmerpflanzen in der Regel überflüssig – und kann sogar Stress auslösen.



Warum Lumen und Watt in die Irre führen


Lumen = wie hell das Licht für das menschliche Auge erscheint

Watt = Stromverbrauch, aber kein Maß für Lichtintensität


Wirklich wichtig: PPFD = tatsächlich nutzbares Licht an der Pflanzenoberfläche


💡 Achte bei Pflanzenlampen auf veröffentlichte PPFD-Werte und Spektrumdiagramme – nicht auf leere Versprechen wie „100 Watt“ oder „superhell“.



Lichtspektrum auf einen Blick

✓ Pflanzen brauchen blaues und rotes Licht für gesundes Wachstum

Grün- und Fernrot-Anteile verbessern die Lichtverteilung im Pflanzendach und fördern Blütenbildung

Weiße LEDs mit Vollspektrum decken alle essenziellen Bereiche ab


Vergeilte Opuntia-Kaktee mit Lichtmangel-Symptomen
Diese Opuntia hat sich nicht freiwillig so gestreckt – ein klassisches Beispiel für Lichtmangel bei Zimmerpflanzen.

Bekommt deine Pflanze genug Licht? So erkennst du lichtbedingte Probleme


Lichtmangel wird häufig mit Überwässerung oder Nährstoffmangel verwechselt. Dabei sind die Anzeichen meist eindeutig – wenn man weiß, worauf man achten muss. So erkennst du echten Lichtmangel und kannst schnell gegensteuern:



Typische Symptome und Lösungen

Symptom

Wahrscheinliche Ursache

Was hilft

Blasse oder ausgebleichte Blätter

Zu wenig Chlorophyllbildung

Lichtintensität oder -dauer erhöhen

Lange, dünne Triebe

Vergeilung (Pflanze „reckt“ sich)

Lichtquelle näher bringen oder bessere Lampe wählen

Kein neues Wachstum

Zu wenig Energie durch Fotosynthese

PPFD oder Beleuchtungsdauer anpassen

Keine Blüte

Zu wenig Rot- oder Fernrotanteil

LED mit Vollspektrum oder gezielte Blüteleuchte einsetzen

Blätter fallen (ältere)

Energiesparmodus

Tägliche Lichtmenge (DLI) verbessern

Blattränder biegen sich nach oben

Hitze oder starke Beleuchtung zu nah

Abstand erhöhen oder Luftzirkulation verbessern

Ausgebleichte oder verbrannte Stellen

Lichtverbrennung (kein gesunder Stress)

Lichtdauer reduzieren oder Lampe weiter oben platzieren


💡 Tipp: Prüfe immer erst die Lichtverhältnisse, bevor du Wasser oder Substrat veränderst.


➜ Lange, schwache Triebe und winzige Blätter?

Das ist ein klassischer Fall von Vergeilung – und ein klarer Hilferuf deiner Pflanze. Lies hier weiter, wie du vergeilten Wuchs beheben kannst.



Lichtverträglichkeit nach Pflanzengattung – nicht alle Zimmerpflanzen kommen mit starker Beleuchtung klar


Lichtverträglichkeit ist kein simples „hell oder dunkel“ – verschiedene Pflanzengattungen stammen aus völlig unterschiedlichen Lebensräumen: von dichten Baumkronen bis zu offenen Hängen. Wer weiß, welche Arten stärkeres Licht brauchen und welche schnell verbrennen, kann Wachstumsprobleme, Stress oder Blattverlust vermeiden.



Lichtempfindliche Arten (verbrennen leicht)

Diese Pflanzen wachsen natürlicherweise unter dichter Vegetation oder in diffusen Lichtverhältnissen. Direktes Licht – selbst schwache LEDs aus kurzer Distanz – kann schnell zu Stress führen.


  • Calathea – reagiert empfindlich, selbst bei schwachem LED-Licht in kurzer Distanz

  • Samtige Anthurien – bevorzugen sanftes, indirektes Licht

  • Alocasia (reginula, cuprea) – metallisch oder samtig beschaffene Arten stressen rasch

  • Pellionia, Pilea, Fittonia – extrem dünne Blattstruktur; ideal bei PPFD von 50–100 µmol/m²/s

  • Farne (z. B. Nephrolepis, Adiantum) – optimal bei 8–10 Stunden täglicher Beleuchtung, nicht mehr



Mittlere Toleranz (anpassungsfähig mit dem richtigen Setup)

Diese Gattungen gedeihen bei mittlerem PPFD (100–250 µmol/m²/s) und lassen sich mit guter Platzierung und Luftzirkulation flexibel integrieren.


  • Monstera (deliciosa, adansonii) – mögen mittlere Intensität, vertragen mehr mit Luftbewegung

  • Philodendron (hederaceum, gloriosum, verrucosum) – brauchen Balance; zu viel Licht führt zu Aufhellungen

  • Syngonium – reagiert positiv auf mehr Licht, verliert jedoch schnell Farbe bei Überbelichtung

  • Scindapsus – hält Panaschierung bei 150–200 µmol/m²/s gut aufrecht

  • Peperomia – wächst kompakt bei ~100 µmol/m²/s; darüber besteht Stressgefahr



Hohe Toleranz (lichtbedürftige Arten)

Diese Pflanzen vertragen – oder brauchen – sehr intensives Kunstlicht (200–600+ µmol/m²/s), besonders bei gewünschter Farbintensität, Blütenbildung oder schnellem Wachstum.


  • Citrus, Capsicum, Solanum – Fruchtbildung setzt >600 µmol/m²/s voraus

  • Anthurium veitchii, warocqueanum – lieben helles, diffuses Licht; brauchen hohe tägliche Lichtmenge (DLI)

  • Sukkulenten (Echeveria, Aloe, Haworthia) – vertragen bis 800+ µmol/m²/s mit Belüftung

  • Hoya – gedeiht unter langem, intensivem Licht besonders gut (Blüte!)

  • Ctenanthe setosa – deutlich toleranter als andere Vertreter der Gattung; kommt bei stabiler Luftfeuchtigkeit mit mehr Licht klar



📌 Tipp für den Einstieg:Wenn du unsicher bist, starte mit 120–150 µmol/m²/s, beobachte deine Pflanze 7–10 Tage lang und passe dann an.


Achte auf:

  • Farbveränderungen (rötlich oder silbrig = Stressanpassung)

  • Aufgerollte Blätter, blasse Triebe = Lichtintensität reduzieren

  • Kompakter Wuchs, neues Wachstum = Lichtmenge beibehalten




Indoor-Aquaponiksystem mit Kräutern unter deckenmontierten Pflanzenlampen
Ob im Kräuter-Gewächshaus oder Wohnzimmer – Abstand und Ausrichtung der Pflanzenlampen sind entscheidend für gesunde Entwicklung.

Pflanzenlampen richtig einrichten


Abstand, Beleuchtungsdauer und Luftzirkulation

Selbst die beste Pflanzenlampe bringt nichts, wenn sie zu weit entfernt angebracht wird oder rund um die Uhr ohne Pausen leuchtet. Die richtige Kombination aus Abstand, Tagesrhythmus und Luftbewegung entscheidet darüber, ob deine Pflanzen gesund wachsen oder unter Lichtstress leiden.



Empfohlene Abstände zur Pflanzenspitze

Lampentyp

Abstand zur Pflanze

Hinweise

Leuchtstoffröhre (T5/T8)

10–20 cm

Muss sehr nah dran – sonst kaum Wirkung

Standard-LED

15–30 cm

Ideal für Regale, Fensterbänke oder Schreibtische

Hochleistungs-LED

30–45 cm

Bessere Lichtverteilung und höhere Intensität

HID (MH/HPS)

30–60 cm

Nur in gut belüfteten Systemen einsetzen

📌 Immer die PPFD-Angaben des Herstellers prüfen – nicht nur auf die Wattzahl achten.



Beleuchtungsdauer je nach Pflanzentyp

Pflanzentyp

Tägliche Beleuchtungszeit

Hinweise

Tropische Arten

12–14 Stunden

Entspricht dem Lichtzyklus in Äquatornähe

Kräuter, Blattgemüse

14–16 Stunden

Fördert schnelles Wachstum und Blattbildung

Blühpflanzen

14–16 Stunden

Nötig zur Auslösung der Blütenentwicklung

Schattenliebende Arten (Farne)

8–10 Stunden

Zu viel Licht führt zu Stress oder Ausbleichen


📌 Pflanzen brauchen täglich 6–10 Stunden Dunkelheit, um gesund zu „atmen“ und Stoffwechselprozesse zu regulieren.


💡 Tipp: Verwende eine Zeitschaltuhr, um konstante Lichtphasen automatisch zu steuern.

Beleuchtung an die Wachstumsphase anpassen


Auch wenn viele Zimmerpflanzen mit 12–14 Stunden Licht gut zurechtkommen, variiert der Bedarf je nach Entwicklungsstadium. Ein Steckling hat andere Ansprüche als eine ausgewachsene Monstera, und manche Arten benötigen gezielte Lichtphasen, um überhaupt zu blühen.



Lichtstrategie je nach Wachstumsphase

Phase

Zielwert

Warum?

Hinweise

Keimlinge & Stecklinge

14–16 Stunden/Tag

Kleines Blattvolumen → längere Beleuchtung fördert Bewurzelung & Wachstum

Sanftes Licht (~100 µmol/m²/s), Abstand: 10–15 cm

Vegetative Phase (aktive Blatt-/Triebbildung)

12–14 Stunden/Tag

Konstante Energieversorgung für Blatt- und Wurzelaufbau

Keine Extreme – 100–300 µmol/m²/s sind ideal

Blüte- oder Fruchtphase

14–16 Stunden/Tag

Viele Arten benötigen lange Tage zur Blütenbildung (z. B. Hoya, Chili)

Rotes + Fernrotlicht einbeziehen für beste Effekte

Erholungsphase (nach Umtopfen, Rückschnitt etc.)

8–10 Stunden/Tag

Weniger Licht reduziert Stress, während die Pflanze sich regeneriert

Indirektes Licht oder gedimmte LEDs vorübergehend verwenden

Ruhestand/Winterphase

10–12 Stunden/Tag

Beugt Vergeilung vor, hält die Aktivität niedrig, ohne Wachstum zu erzwingen

Blattabwurf nicht automatisch als Signal zur Lichtreduktion deuten


Wärme & Luftzirkulation

Auch LEDs erzeugen Wärme – und ohne Luftbewegung kann sich diese stauen und Blätter belasten.


✓ Einen kleinen Ventilator einsetzen, um Luft in Bewegung zu halten

✓ Temperatur an der Blattoberfläche unter 30 °C halten

✓ Keine Pflanzenlampen in geschlossenen Glaskörpern oder Terrarien ohne Belüftung betreiben


💡 Gute Luftzirkulation stärkt die Pflanzenstruktur und senkt das Risiko für Pilzbefall.



In sehr feuchten Umgebungen wie Terrarien oder Glasvitrinen kann lang andauernde Beleuchtung – vor allem mit rotlastigem Spektrum – das Algenwachstum fördern. Achte daher auf ein Gleichgewicht zwischen Lichtintensität, Luftzirkulation und Pausenzeiten.


Pflanzenlampen mit hoher Leistung – besonders HID oder großformatige Panels – dürfen niemals in kleinen, unbelüfteten Räumen betrieben werden. Ohne Luftaustausch kann sich die Hitze schnell stauen, was Brandgefahr oder Geräteschäden zur Folge haben kann.


Helles Wohnzimmer mit Pflanzenregalen, beleuchtet durch LED-Growlights
Der Eindruck täuscht: Selbst helle Wohnräume liefern oft zu wenig nutzbares Licht für Pflanzen – zusätzliche Beleuchtung macht den Unterschied.

Wie hell ist deine Wohnung wirklich?


Realitätscheck Innenraumlicht

„Helles, indirektes Licht“ ist wahrscheinlich der am häufigsten missverstandene Begriff in der Pflanzenpflege. Aber was bedeutet das eigentlich konkret – und wie viel verwertbares Licht kommt in einem normalen Wohnraum tatsächlich bei deinen Pflanzen an?



Innen vs. Außen – die unbequeme Wahrheit

Umgebung

PPFD (µmol/m²/s)

Lux-Bereich

Hinweise

Volle Sonne, Mittag, draußen

1500–2000+

100.000+

Referenzwert – so viel Licht kennen tropische Pflanzen

Draußenschatten (unter Bäumen)

200–500

10.000–25.000

Immer noch deutlich heller als jeder Innenraum

Südfensterbank

100–300

6.000–12.000

Im Winter meist zu wenig, selbst mit direktem Einfall

Ost-/Westfenster

50–150

3.000–8.000

Weich, aber oft inkonsistent

1–2 m vom Fenster entfernt

10–50

<2.500

Kritisch wenig Licht für die meisten Pflanzen

Innenraum ohne Fenster

0–5

~50–100

Nur mit künstlicher Beleuchtung überlebensfähig

📌 Selbst ein „helles Zimmer“ entspricht oft dem tiefen Schatten eines Regenwaldes – und liefert nicht annähernd die Lichtmenge, die Zimmerpflanzen wirklich benötigen.



Wie du Licht zu Hause misst (auch ohne Spezialgeräte)

Du brauchst kein teures Quantensensor-Gerät, um herauszufinden, wie viel Licht deine Pflanzen wirklich bekommen.


Option 1: Kostenlose App fürs Smartphone nutzen


Empfohlen: „Photone“ (iOS) oder „Lux Light Meter“ (Android)

  • Miss direkt auf Pflanzenhöhe

  • Mehrmals täglich messen: morgens, mittags, nachmittags

  • Umrechnung von Lux in PPFD (ungefähr):

Lichtquelle

Formel

Sonnenlicht

PPFD ≈ Lux ÷ 75

Weiße LED

PPFD ≈ Lux ÷ 100

✗ Für rot-/blaulastige LEDs ist diese Methode ungenau → Option 2 verwenden!



Option 2: Ein echtes PAR-/PPFD-Messgerät kaufen

✓ Bewährte Modelle: Urceri, Hydrofarm, Apogee

  • Liefert exakte PPFD-Werte auf Pflanzenhöhe

  • Erfasst Lichtverteilung an verschiedenen Standorten

  • Besonders wichtig bei Regalen, Vitrinen oder mehreren Lampen


💡 Tipp: Erstelle eine kleine „Lichtkarte“ deiner Wohnung – zu verschiedenen Tageszeiten und Jahreszeiten. Lichtverhältnisse verändern sich stärker, als man denkt.


„Helles, indirektes Licht“ – was heißt das wirklich?➜ In diesem Guide findest du klare Zahlen statt vager Begriffe.


Hand mit Lichtmessgerät über einer Zimmerpflanze zur Messung der Lichtintensität
Mit einem Lichtmessgerät lässt sich die Lichtmenge am Pflanzenstandort exakt bestimmen – ideal für gezielte Anpassung der Beleuchtung.

Lichtwerte umrechnen – Lux, PPFD & Footcandles verständlich erklärt

Viele Pflanzenlampen und Mess-Apps verwenden unterschiedliche Einheiten: Lux, PPFD oder Footcandles. Das macht Vergleiche schnell unübersichtlich. Diese Übersicht hilft dir, nutzbares Licht realistisch einzuschätzen – unabhängig davon, welches Messgerät du nutzt.



Gängige Einheiten im Überblick

  • Lux: Gibt an, wie hell Licht für das menschliche Auge wirkt (für Pflanzen wenig relevant)

  • Footcandles (fc): Angloamerikanische Maßeinheit, in der Gartenbaupraxis noch gebräuchlich (1 fc = 10,76 Lux)

  • PPFD (µmol/m²/s): Der entscheidende Wert – zeigt, wie viel fotosynthetisch verwertbares Licht wirklich bei der Pflanze ankommt



Ungefähre Umrechnungswerte


⚠ Die Umrechnung hängt stark vom Lampentyp ab. Weiße LEDs liefern verlässlichere Werte als rot-blaue („blurple“) Leuchten.

Lichtquelle

Formel (Lux → PPFD)

Beispiel: 10.000 Lux = ? µmol/m²/s

Natürliches Sonnenlicht

PPFD ≈ Lux ÷ 75

≈ 133 µmol/m²/s

Weiße LED

PPFD ≈ Lux ÷ 100

≈ 100 µmol/m²/s

Leuchtstofflampe

PPFD ≈ Lux ÷ 120

≈ 83 µmol/m²/s

Glühlampe

PPFD ≈ Lux ÷ 150–180

≈ 55–67 µmol/m²/s


Footcandles in PPFD umrechnen (bei weißen LEDs)

Footcandles

Ungefährer PPFD (µmol/m²/s)

100 fc

~100

250 fc

~250

500 fc

~500

📌 Tipp: Für die meisten tropischen Blattschmuckpflanzen reichen 100–150 µmol/m²/s aus. Fruchtbildende Pflanzen oder Sukkulenten benötigen häufig 400+.



So nutzt du diese Umrechnung

Wenn du ein Smartphone mit Lux-Mess-App verwendest, dann:


  • Miss die Helligkeit direkt auf Pflanzenhöhe, zur hellsten Tageszeit

  • Nutze die passende Formel je nach Lichtquelle

  • Ermittle Mittelwerte aus Messungen am Morgen, Mittag und Nachmittag

  • Für maximale Genauigkeit: Investiere in ein einfaches PAR-/PPFD-Messgerät


💡 Diese Tabelle bietet eine solide Basis, wenn du deine Beleuchtung realistisch einschätzen willst – auch ohne Profi-Ausrüstung.



Typische Lichtblocker im Innenraum

Selbst bei ideal ausgerichteten Fenstern gibt es viele Faktoren, die den Anteil nutzbaren Lichts deutlich reduzieren:


✓ Verschmutzte Fensterscheiben: mindern den Lichteinfall um bis zu 30 %

✓ Gardinen & Vorhänge: filtern wichtige Lichtwellenbereiche heraus

✓ Fensterfolien / Insektenschutz: senken die PPFD deutlich

✓ Dunkle Wände oder Böden: absorbieren Licht statt es zurückzuwerfen

✓ Möbel-Schatten: sorgen für ungleichmäßige Lichtverteilung


📌 Helle, saubere und reflektierende Oberflächen helfen, mehr Licht zu den Pflanzen zurückzulenken.


Nahaufnahme von roten Blättern der Hoya ‘Sunrise’ mit Lichtstress-Anzeichen
Nicht jede Rotfärbung ist negativ – gezielter Lichtstress kann beeindruckende Farbnuancen auslösen, wie hier bei Hoya ‘Sunrise’.


Wie Licht das Wachstum, die Farbe und die Wuchsform beeinflusst


Licht ist nicht nur Treibstoff für die Fotosynthese – es ist auch ein Signalgeber. Es sagt der Pflanze, wie sie wachsen soll, welche Form sie annimmt und wann sie Blüten bildet. Dieser Prozess heißt Photomorphogenese.



Photomorphogenese: Wuchsformen und Blattgestaltung

Lichtbedingung

Typisches Merkmal

Wenig Licht

Größere, dünnere Blätter; längere Abstände zwischen Knoten

Starkes Blau-Licht

Kompakter Wuchs, dickere Blattmasse

Hoher Rot:Blau-Anteil

Vertikales Wachstum, wenig Seitentriebe

Fernrot-Licht

„Schattenflucht“: Verlängerte Triebe, weit gespannte Blätter

Diffuses Licht

Breitere, flachere Blattstellung


Beispiel: Ein Syngonium unter gutem LED-Licht bleibt kompakt und buschig. Bei zu wenig Licht vergeilt es und kippt weich nach außen.



Farbveränderungen: Stress oder Anpassung?

Pflanzen bilden bei starkem Licht schützende Pigmente wie Anthocyane oder Carotinoide. Diese wirken wie ein pflanzlicher Sonnenschutz. Aber: Nicht jede Farbveränderung ist positiv.

Pigment

Farbe

Auslöser

Beispielpflanzen

Chlorophyll

Grün

Licht allgemein (bes. blau/rot)

Alle Blattschmuckpflanzen

Anthocyane

Rot/Violett

Starkes Licht, UV, Stress

Hoya, Alocasia, Tradescantia

Carotinoide

Gelb/Orange

Oxidativer Stress

Caladium, Dieffenbachia

Flavonole

UV-absorbierend

UV-B, Fernrot

Pflanzen mit silbriger oder matter Oberfläche

💡 Tipp: Eine kräftigere Färbung ist meist gesunder Lichtstress.Wenn Blätter aber ausbleichen, grau werden oder vertrocknen, ist das echter Schaden.




Der Emerson-Effekt: Warum Rot + Fernrot das Wachstum fördern


Wenn rotes und fernrotes Licht gleichzeitig vorhanden sind, steigert das die Effizienz der Fotosynthese. Dieser Effekt ahmt die natürlichen Lichtverhältnisse unter einem dichten Blätterdach nach – wie im tropischen Regenwald.


✓ Viele moderne LED-Systeme enthalten heute Fernrot-Dioden, um Blütenbildung und Laubentwicklung gezielt zu fördern – besonders hilfreich bei Anthurium, Zitrusarten oder Orchideen.



Licht gezielt einsetzen – nicht nur zum Wachsen


Kompakter Wuchs ➜ Blauanteil erhöhen

Intensive Farben ➜ Leichter Lichtstress + gleichmäßiger Rhythmus

Vergeilung vermeiden ➜ Gleichmäßiges Licht mit richtiger Distanz

Blüten fördern ➜ Fernrotanteil ergänzen (je nach Pflanzenart)

Gestrecktes Wachstum korrigieren ➜ Abstand verringern, 12–14 Std./Tag beleuchten, regelmäßig drehen


📌 Licht ist nicht nur fürs Überleben da – du steuerst damit das Aussehen deiner Pflanze.



Lichtstress vs. Lichtverbrennung – Farbe sicher beeinflussen

Ein gewisser Lichtstress kann kompakteren Wuchs, kräftige Farben und robustere Blätter fördern. Zu viel des Guten führt jedoch zu bleibenden Schäden. So erkennst du den Unterschied:




Lichtstress (gesunde Anpassung)


Pflanzen unter moderatem, kontrolliertem Stress zeigen oft:


  • Rötliche, violette oder silbrige Farbtöne (Anthocyane, Flavonole)

  • Kürzere Abstände zwischen den Blättern

  • Dickere, strukturierte Blattoberflächen


💡 Häufig bei: Hoya, Echeveria, Caladium, Aeonium




Lichtverbrennung (Schädigung, keine Anpassung)

Symptom

Ursache

Maßnahme

Ausgebleichte Stellen

Photoinhibition oder Zellschäden

Lichtdistanz vergrößern oder Dauer reduzieren

Knusprige Blattspitzen/-ränder

Überhitzung durch zu starke Beleuchtung

Luftzirkulation verbessern, Abstand erhöhen

Blätter rollen sich scharf ein

Überlastung durch Stress

Beleuchtungsdauer verkürzen, Standort kühlen

Neues Wachstum ist blass

Chlorophyllabbau

Intensität reduzieren

💡 Schäden zeigen sich meist zuerst an den oberen oder höchsten Blättern.



So steuerst du Farbveränderung sicher

✓ Starte mit 20–25 cm Abstand (bei den meisten LEDs)

✓ Steigere die Beleuchtung schrittweise über 7–10 Tage

✓ Achte auf Luftzirkulation – besonders in geschlossenen Setups

✓ Verwende reflektierende Oberflächen statt höherer Wattzahlen

✓ Temperatur an den Blattspitzen unter 30 °C halten


💡 Farbveränderung ≠ Problem – außer sie tritt gemeinsam mit Wachstumsstillstand, papierdünnen Blättern oder abgestorbenen Spitzen auf.



📌 Neugierig, wie starkes Licht deine Zimmerpflanzen langfristig beeinflusst?

Unser Detail-Guide zu Sonnenstress vs. Sonnenbrand zeigt dir echte Symptome, Ursachen – und wie du Schäden vermeidest.


Zimmerpflanzen vor einem Fenster mit verschneiter Winterlandschaft im Hintergrund
Wenn im Winter das Tageslicht abnimmt, reichen selbst sonnige Fenster oft nicht aus – hier sind ganzjährig eingesetzte Pflanzenlampen gefragt.

Licht über die Jahreszeiten richtig anpassen


Jahreszeitliche Lichtveränderungen und was du anpassen solltest


Auch Zimmerpflanzen spüren die Jahreszeiten – vor allem im Winter, wenn Lichtdauer und -intensität stark abnehmen. Ohne Anpassung kann das zu Vergeilung, Wachstumsstopp oder Blattverlust führen.



Überblick: Jahreszeiten & Lichtbedarf

Jahreszeit

Auswirkung drinnen

Was anpassen?

Frühling

Wachstum startet wieder

Düngung und normale Lichtstunden wieder aufnehmen

Sommer

Längste Tage, stärkstes Licht

Lampen eventuell höher hängen (Wärme- & Lichtmenge)

Herbst

Licht & Wärme nehmen ab

Lichtstunden verlängern, um Tageslichtdefizit auszugleichen

Winter

Kürzeste Tage, schwächstes Licht

Lampen näher an Pflanzen bringen, 12–14 Std./Tag nutzen

💡 Dezember ist der kritische Tiefpunkt – selbst an sonnigen Südfenstern liegt die Lichtintensität in weiten Teilen Europas unterhalb der brauchbaren PAR-Grenze.



Winterhilfe – das solltest du tun:


  • Täglich 12–14 Stunden Kunstlicht nutzen

  • Leuchten auf 20–25 cm Abstand zur Pflanze absenken (bei LEDs)

  • Wachstumspausen nicht automatisch als Ruhephase deuten

  • Achte auf: verblasste Panaschierung, lange Triebe, Blattverlust – typische Anzeichen für Lichtmangel


💡 Die meisten tropischen Arten halten keine echte Winterruhe – sie verlangsamen sich nur aufgrund fehlenden Lichts.



Hybrid-Strategie: Sonnenlicht + LED ganzjährig kombinieren

Standort

Empfohlene Strategie

Ost- oder Südfenster

An trüben Tagen mit Pflanzenlampe ergänzen

Nord- oder Westzimmer

Pflanzenlampe täglich einsetzen

Raum ohne Fenster

Komplett künstliche Beleuchtung notwendig

Nutze Zeitschaltuhren oder Smart-Steckdosen, um Jahreszeitenwechsel automatisiert anzupassen – am besten eine Woche vor Sonnenwende oder Tag-/Nachtgleiche beginnen.



!In nördlichen Breiten wie Berlin, Oslo oder Stockholm reichen Lichtdauer und Intensität von Oktober bis März nicht aus, um das Wachstum tropischer Pflanzen zu unterstützen – selbst an Südfenstern.


→ Hier sind Vollspektrum-Pflanzenlampen unverzichtbar, um gesunde Entwicklung zu gewährleisten.


Saisonale Pflanzenpflege ohne Rätselraten:


Photoperiodismus – Warum die Tageslänge genauso wichtig ist wie die Lichtintensität


Pflanzen reagieren nicht nur darauf, wie viel Licht sie bekommen – sondern auch wie lange es verfügbar ist. Diese biologische Reaktion nennt man Photoperiodismus. Sie bestimmt, ob eine Pflanze wächst, blüht oder ruht – je nachdem, wie viele Stunden Licht und Dunkelheit sie täglich wahrnimmt.



Schnellübersicht: Photoperioden-Reaktion bei typischen Zimmerpflanzen

Pflanzentyp

Reaktionstyp

Beispiele

Lichtstrategie

Blattschmuck-Aroide

Tagneutral

Monstera, Calathea

Ganzjährig 12–14 Stunden konstant halten

Blühende Tropenarten

Langtagpflanzen

Hoya, Zitrus, Paprika

Im Frühling/Sommer auf 14–16 Stunden verlängern

Kurztagblüher

Kurztagpflanzen

Weihnachtskaktus, Weihnachtsstern

Im Herbst auf 8–10 Stunden reduzieren

Selbst auf der Fensterbank gilt: Photoperioden wirken auch drinnen.Im Dezember bekommt eine Pflanze dort vielleicht nur 7–8 Stunden Licht, im Juni dagegen 14–16 Stunden.Ohne künstliches Licht kann dieser Wechsel Pflanzen verwirren und ihr Wachstum aus dem Takt bringen.



Die drei Reaktionstypen im Überblick


  • Kurztagpflanzen: Diese Arten brauchen lange Nächte (meist über 12 Stunden Dunkelheit), um Blüten zu bilden. Typische Beispiele: Kalanchoe, Weihnachtskaktus, Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima).

  • Langtagpflanzen: Sie blühen bei kurzen Nächten – also wenn es abends länger hell bleibt. Dazu gehören viele Kräuter und Gemüsepflanzen.

  • Tagneutrale Pflanzen: Wachstum und Blüte richten sich hier nicht nach der Tageslänge, sondern nach Reife und allgemeiner Vitalität. Gilt für viele tropische Blattschmuckpflanzen wie Monstera, Philodendron oder Calathea.



Warum das für drinnen wichtig ist

Wenn deine Beleuchtung im Winter nur 6–8 Stunden läuft oder unregelmäßig eingeschaltet wird, kann das folgende Probleme verursachen:


  • Keine Blütenbildung

  • Gestreckter, instabiler Wuchs

  • Blattverlust

  • Falsche Ruhephase („Pseudodormanz“)



📌 Eine konstante Tageslänge von 12–14 Stunden pro Tag hilft den meisten Zimmerpflanzen, stabil zu wachsen – und simuliert Lichtverhältnisse wie in Äquatornähe.


💡 Tipp: Nutze Zeitschaltuhren, um verlässliche Lichtphasen zu schaffen. Langtagblüher brauchen im Frühjahr mehr Licht, Kurztagpflanzen freuen sich im Herbst über Lichtreduktion.

Flache, wasserdichte 24 V-LED-Leiste für den Indoor-Anbau
Klein, aber wirkungsvoll – diese Art von LED-Leiste eignet sich perfekt für Regale, Vitrinen oder begrenzte Anbauflächen im Innenraum.


So findest du die passende Pflanzenlampe für deine Pflanzen und deinen Raum



Es gibt nicht die eine perfekte Pflanzenlampe – sondern nur die, die zu deinem Standort, deinen Pflanzen und deinem Ziel passt. Hier erfährst du, worauf es wirklich ankommt – und wie du leere Werbeversprechen entlarvst.


Schritt 1: Lichtleistung an den Pflanzenbedarf anpassen

Pflanzentyp

Ziel-PPFD (µmol/m²/s)

Beispiele

Lichtarme Blattschmuckpflanzen

50–100

Glücksfeder, Sansevieria, Aspidistra

Tropenpflanzen mit mittlerem Bedarf

100–200

Monstera, Calathea, Syngonium

Lichtliebende Aroide

200–400

Anthurium veitchii, Philodendron melanochrysum

Sukkulenten / Kakteen

400–800+

Aloe, Echeveria, Euphorbia

Fruchttragende Arten

600–1000+

Zitrus, Paprika, Orchideen

Zu wenig Licht = vergeiltes Wachstum

Zu viel Licht = Bleichung oder Stress


Ziel: Nicht das Maximum, sondern den richtigen Bereich treffen




Schritt 2: Das passende Lampenformat wählen

Lampentyp

Geeignet für

Hinweise

LED-Leuchtmittel

Kleine Flächen, punktuelle Beleuchtung

Günstig, aber meist eng fokussiert

LED-Leiste

Regale, Pflanzenwände

Beste Balance aus Fläche und Lichtleistung

Klemmlampe

Flexible Setups, Schreibtische

Platzsparend, verstellbar

Panel-Lampe

Growboxen, große Flächen

Höherer PPFD, gleichmäßige Ausleuchtung

Integriertes Regal

Vitrinen, Systeme mit Einbau

Saubere Optik, versteckte Verkabelung

💡 Tipp: Leisten liefern gleichmäßigeres Licht als Einzellampen.„Blurple“-Leuchten (blau-rot) vermeiden – es sei denn, dir ist das Aussehen egal.




Schritt 3: Auf die technischen Daten achten, die wirklich zählen

PPFD: Echte Lichtmenge auf Pflanzenhöhe (am besten mit Messgrafik)

Spektrumdiagramm: Idealerweise vollspektrales Weißlicht

PAR-Effizienz (µmol/J): Je höher, desto energieeffizienter

Dimmbarkeit: Besonders nützlich für empfindliche Pflanzen

Zeitschaltuhr: Intern oder extern – aber unverzichtbar

Garantie & Bewertungen: Lebensdauer der Dioden, echte PPFD-Werte prüfen



Ignoriere dagegen:

  • „Watt“ – sagt nichts über Lichtausbeute aus

  • „Kelvin“ – ist Farbtemperatur, nicht Pflanzenwachstum

  • „Für alle Pflanzen geeignet“ – bedeutet meist: für keine optimal

  • Spielereien wie „Photosynthese-Simulator“ – reines Marketing



📌 Immer fragen: Liefert diese Lampe mindestens 100 µmol/m²/s auf 25 cm Abstand?


Cat sitting on a sofa in a bright living room surrounded by houseplants, including Monstera deliciosa
Auch pflanzenreiche Räume profitieren von gezielter Beleuchtung – gesunde Pflanzen (und entspannte Katzen) brauchen verlässliche Lichtverhältnisse.

Häufige Fragen zu Pflanzenlampen für Zimmerpflanzen


1. Welches Licht brauchen Zimmerpflanzen eigentlich?

Die meisten Zimmerpflanzen benötigen Licht im PAR-Bereich (400–700 nm). Ideal sind Vollspektrum-LEDs in Weiß, die sowohl blaues als auch rotes Licht abdecken – genau das, was Pflanzen für gesunde Fotosynthese benötigen.



2. Wie lange sollte eine Pflanzenlampe täglich eingeschaltet sein?

Tropische Zimmerpflanzen gedeihen am besten bei 12–14 Stunden Licht pro Tag. Blühende oder fruchttragende Arten können bis zu 16 Stunden benötigen. Wichtig: Täglich 6–10 Stunden Dunkelheit sind nötig für die pflanzliche Atmung.



3. Kann ich normale LED-Lampen als Pflanzenlicht verwenden?

Normale LEDs wirken zwar hell, bieten aber oft nicht das richtige Spektrum oder die nötige Intensität. Besser: Pflanzenlampen mit veröffentlichten PAR- oder PPFD-Werten und echtem Vollspektrum-Ausgang.



4. Woran erkenne ich, dass meine Pflanze zu wenig Licht bekommt?


Typische Anzeichen:

  • Blasse oder ausgebleichte Blätter

  • Gestreckte, instabile Triebe (Vergeilung)

  • Kein Wachstum oder Blütenansatz

  • Blattverlust


Diese Symptome werden oft mit Gießfehlern verwechselt – sind aber meist lichtbedingt.



5. Wie kann ich prüfen, ob meine Pflanzenlampe stark genug ist?

Am genauesten ist ein PAR-Messgerät, direkt auf Pflanzenhöhe. Alternativ liefern Lux-Meter-Apps Näherungswerte:


  • 100–200 µmol/m²/s für tropische Blattschmuckpflanzen

  • 400+ µmol/m²/s für Sukkulenten und fruchttragende Arten



6. Können Pflanzenlampen zu Verbrennungen führen?

Ja – vor allem starke LEDs oder HID-Leuchten, die zu nah stehen.


Symptome:

  • Ausgebleichte Flecken

  • Vertrocknete Blattspitzen

  • Eingedrehte Blattränder→ Abstand einhalten und Luftzirkulation sicherstellen!



7. Brauchen Pflanzen auch im Winter Licht, wenn sie nicht wachsen?

Unbedingt. Die meisten tropischen Arten gehen nicht in echte Winterruhe – sie verlangsamen sich wegen Lichtmangels. 12–14 Stunden Licht täglich im Winter beugen Vergeilung und Blattverlust vor.



8. Sind blau-rote „Blurple“-Lampen besser als weiße LEDs?

Nicht für den Hausgebrauch. Zwar sind Blau und Rot wichtig, aber weiße Vollspektrum-LEDs fördern natürliches Wachstum, sehen besser aus und decken auch Pigmente wie Anthocyane und Chlorophyll besser ab.



9. Fördern Pflanzenlampen Algenwachstum im Terrarium oder Schrank?

Ja – vor allem bei rotreichen Spektren in feuchten, geschlossenen Umgebungen. Abhilfe schaffen:

  • Zeitschaltuhren

  • Ausreichende Luftbewegung

  • Lichtphasen begrenzen



10. Was ist das ideale Setup für Monstera oder Philodendron?

Eine weiße LED-Leiste, ca. 25–30 cm über der Pflanze, bei 12–14 Stunden täglicher Beleuchtung. Das liefert die ideale Intensität (~100–200 µmol/m²/s) für kompakten, gesunden Wuchs.



Worauf es bei Pflanzenlampen wirklich ankommt – die wichtigsten Erkenntnisse


Vergiss Werbeversprechen. Hier kommen die Punkte, die deinen Pflanzen wirklich helfen, drinnen gesund zu wachsen.



📌 Grundregeln für erfolgreiches Kunstlicht


✓ Fokus auf nutzbares Licht (PPFD auf Pflanzenhöhe)

✓ Verwende Vollspektrum-LEDs in Weiß – kein „Blurple“-Hype

✓ Nutze eine Zeitschaltuhr: 12–14 Stunden/Tag für die meisten Arten

Abstand einhalten: 20–30 cm bei Standard-LEDs

✓ Kombiniere natürliches und künstliches Licht, wenn möglich

Licht nie 24/7 laufen lassen – Pflanzen brauchen auch Dunkelphasen!



Empfohlene Setups je nach Pflanzentyp

Pflanzentyp

Empfohlenes Setup

Monstera, Philodendron

LED-Leiste, 25–30 cm Abstand, 12 Std./Tag

Sukkulenten & Kakteen

Hochleistungs-Panel, 12–14 Std./Tag, trockene Luft bevorzugt

Anthurien, Schmuck-Aroide

Helles, diffuses Licht, Zielbereich: 80–120 µmol/m²/s

Stecklinge, Jungpflanzen

LED-Streifen, 10–15 cm über dem Substrat, 14–16 Std./Tag

Panaschierte Pflanzen

Mäßige, konstante PPFD zur Erhaltung der Musterung

💡 Konstanz schlägt Intensität. Übertreib es nicht mit der Leistung.



Mythen-Check: Das stimmt nicht

✗ „Lumen = Licht für Pflanzen“ → Falsch

✗ „Mehr Licht = mehr Wachstum“ → Nur bis zu einem Punkt, dann kommt Stress

✗ „Fensterlicht reicht aus“ → Meistens nicht

✗ „Rot-blaue LEDs sind am besten“ → Weißes Spektrum ist meist geeigneter

✗ „Pflanzenlampen schaden Pflanzen“ → Nur wenn sie zu heiß oder zu nah sind



Schnelleinstieg – so startest du richtig

  • Nutze eine Vollspektrum-LED-Leiste

  • Montiere sie in ca. 25 cm Abstand über der Pflanze

  • Stelle 12 Stunden tägliche Beleuchtung ein

  • Beobachte 7–10 Tage lang und passe ggf. an



📌 Die meisten Probleme wie Vergeilung, Verfärbung oder Blattverlust hängen nicht mit Wasser zusammen – sondern mit ungenügendem Licht.



Unsicher, ob deine Pflanzen genug Licht bekommen?Hier findest du alle unsere Licht-Guides auf einen Blick


Glossar – wichtige Begriffe rund ums Pflanzenlicht

Du bist unsicher, was Begriffe wie PAR, PPFD oder Photoperiodismus genau bedeuten? Dieses kompakte Glossar erklärt die wichtigsten Fachbegriffe – ohne Fachchinesisch, direkt verständlich und praxisnah.

Begriff

Definition

PAR

Photosynthetisch aktive Strahlung – Lichtbereich von 400–700 nm, den Pflanzen für die Fotosynthese nutzen

PPFD

Photosynthetische Photonenflussdichte – misst, wie viel nutzbares Licht (in µmol/m²/s) die Pflanzenoberfläche erreicht

DLI

Tägliche Lichtmenge – gesamte PAR-Strahlung, die eine Pflanze innerhalb von 24 Stunden erhält (Intensität × Dauer)

Photoperiodismus

Reaktion der Pflanze auf Tageslänge und Dunkelphasen – beeinflusst Wachstum und Blüteverhalten

Vergeilung

Anpassung an Lichtmangel – führt zu langen, dünnen Trieben, kleinen Blättern und blasser Farbe

Lichtverbrennung

Schädigung durch zu intensives Licht oder Hitze – äußert sich in ausgeblichenen Stellen, eingerollten oder trockenen Blättern

Vollspektrum-Licht

Pflanzenlicht, das den natürlichen Sonnenverlauf im gesamten PAR-Bereich nachbildet

Blaues Licht

Wellenlängen zwischen 400–500 nm – fördert kompakten Wuchs und kräftige Blattbildung

Rotes Licht

Wellenlängen zwischen 600–700 nm – unterstützt Blütenbildung und Längenzuwachs

Fernrotes Licht

Wellenlängen über 700 nm – steigert die Effizienz von Rotlicht und beeinflusst Blühimpulse

Lux

Maßeinheit für Helligkeit aus Sicht des menschlichen Auges – für Pflanzen nur bedingt aussagekräftig

Lichtmessgerät

Werkzeug zur Messung der Lichtintensität – PAR-Messgeräte liefern präzise PPFD-Werte, Lux-Meter nur Näherungen

Pflanzenlampe

Künstliche Lichtquelle, die gezielt PAR-Licht erzeugt, um Pflanzenwachstum im Innenraum zu unterstützen

Quellen und weiterführende Literatur

Alle Aussagen in diesem Leitfaden basieren auf aktueller gartenbaulicher Forschung und unabhängigen Studien. Wenn du tiefer in die Themen Licht, Fotosynthese und Pflanzenphysiologie einsteigen möchtest, findest du hier wissenschaftlich fundierte Beiträge:



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