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Alocasia richtig pflegen: Struktur, Substrat & echte Lösungen

Aktualisiert: 7. Aug.


Nichts für Vergessliche: Alocasia braucht Aufmerksamkeit

Mit ihren markanten Silhouetten, strukturierten Oberflächen und üppigem Auftreten sind Alocasien zu echten Stars moderner Pflanzensammlungen geworden. Aber eines vorweg: Wer nach einer pflegeleichten oder „unkomplizierten“ Zimmerpflanze sucht, ist hier falsch.


Alocasia gedeiht nur mit Beständigkeit — nicht mit Nachlässigkeit.


Ein scheinbar harmloser Blattverlust? Könnte ein Hinweis auf beginnende Ruhephase sein… oder ein Zeichen dafür, dass der Rhizomansatz zu tief eingetopft wurde. Gießfehler? Bleiben nicht unbemerkt. Und erwarte nicht, dass sich alle Arten gleich verhalten — eine macrorrhizos und eine cuprea haben komplett unterschiedliche unterirdische Strukturen und damit auch unterschiedliche Ansprüche.



Dieser Ratgeber räumt auf mit vagen Tipps und pauschalen Aussagen. Du lernst hier:


  • Ob du es mit einem Rhizom, Stolon oder Korm zu tun hast

  • Wie der natürliche Lebensraum Substrat, Luftfeuchtigkeit und Lichtbedarf beeinflusst

  • Warum manche Arten ruhen — und andere einfach faulen

  • Wie du erfolgreich vermehrst, ohne zu raten

  • Was jede einzelne Art wirklich braucht


Wenn du aufhören willst zu raten und anfangen willst zu verstehen — dann legen wir los.


Verschiedene Alocasia-Blätter flach auf weißem Hintergrund ausgelegt, zeigen Unterschiede in Struktur, Farbe und Form
Alocasia ist nicht nur optisch vielseitig — diese Vielfalt an Formen, Farben und Texturen steht auch für unterschiedliche Pflegebedürfnisse, Herkunftsregionen und Substratvorlieben. Eine Art aus Überschwemmungsgebieten verhält sich nie wie ein Hochland-Juwel.

Inhalt:


1. Was ist Alocasia? Botanische Einordnung verständlich erklärt

Alocasia ist eine Gattung aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae) mit rund 90 anerkannten Arten, die sich über tropisches Asien und den westlichen Pazifikraum verteilen — vom östlichen Himalaya über Borneo und die Philippinen bis nach Neuguinea.



Namensherkunft:

Der Name Alocasia stammt vom Griechischen „a-“ (für „nicht“) und Colocasia — was auf frühere Verwechslungen zwischen beiden Gattungen hinweist. Kurz gesagt: Alocasia ≠ Colocasia.



Art oder Hybride – warum das entscheidend ist

Viele beliebte Alocasien stammen nicht aus der Natur, sondern sind gezielt gezüchtete Hybriden oder benannte Sorten – und das wirkt sich direkt auf ihre Pflege aus:


  • Arten: Wildformen wie Alocasia macrorrhizos oder A. cuprea

  • Hybriden: Kreuzungen wie Alocasia × amazonica (sanderiana × longiloba)

  • Sorten (Kultivare): Ausgewählte Linien wie ‘Polly’, ‘Black Velvet’ oder ‘Frydek’



Warum das für dich wichtig ist:

  • Hybriden verhalten sich oft anders als Naturarten

  • Kultivare können kompakter, aber auch empfindlicher sein

  • Wer die Herkunft kennt, kann Substrat, Topfgröße und Gießrhythmus besser planen



Hand hält eine Alocasia reginula ‘Black Velvet’ mit freigelegtem, länglichem Rhizom und sichtbarem Wurzelsystem
Nicht alle Alocasia reginula wachsen als kompakte Rosetten — dieses gestreckte, aufrechte Rhizom zeigt, wie unterschiedlich die Struktur sein kann. Das beeinflusst direkt die Topfwahl und die Gießmethode.


2. Was unter der Erde passiert: Rhizome, Stolonen und Kormeln

Alocasia-Pflege beginnt nicht oberhalb der Erde — sondern darunter. Ob eine Pflanze sich seitlich ausbreitet oder kompakt bleibt, verrät dir alles über passende Töpfe, Gießverhalten und Vermehrungsmethoden.


Rhizome: Kriechende, horizontale Sprosse

Das sind verdickte, unterirdische Sprosse, die knapp unter oder direkt an der Oberfläche wachsen. Sie bilden beim Wachstum neue Triebe und Wurzeln — mit der Zeit entsteht daraus oft eine mehrtriebige Pflanze.


Typische Arten mit Rhizomen:

  • Alocasia macrorrhizos

  • A. portei

  • A. cuprea

  • A. azlanii

  • A. longiloba


Rhizom-Typen:

  • Kompakte Rhizome: azlanii, cuprea

  • Verlängerte, verdickte Rhizome („halb-kormartig“): longiloba


Stolonen & Kormeln: Energie speichern + Vermehrung ermöglichen

Einige Alocasien wachsen nicht nur über Rhizome, sondern senden unterirdische Ausläufer (Stolonen) aus, die in kleinen, knollenartigen Kormeln enden. Diese sind nicht dasselbe wie Rhizome und verwandeln sich auch nicht in solche.


Typische Arten mit Stolonen/Kormeln:

  • A. brancifolia (lange Stolonen mit Kormeln)

  • A. infernalis, A. sinuata (kompakte Kormelkronen)


Mythencheck: „Kormeln werden zu Rhizomen“ – falsch. Rhizome und Kormeln sind botanisch zwei völlig verschiedene Strukturen.



Wurzelstruktur – Schnellübersicht:

Struktur

Eigenschaften

Pflegebedeutung

Rhizom

Wächst seitlich, bildet Ableger

Flacher, breiter Topf; mit Seitentrieben rechnen

Korm/Kormel

Kompakt, speichert Energie

Kleinerer Topf; Wärme + Feuchtigkeit fördern Wurzelbildung

Stolon + Kormeln

Bildet unterirdische Ausläufer

Kann weiter entfernt austreiben – beim Umtopfen vorsichtig arbeiten

💡 Wenn du den Wachstumstyp erkennst, kannst du Topfform, Substrattiefe und Vermehrungszeitpunkt gezielt anpassen.


Alocasia macrorrhizos wächst auf dem Waldboden in ihrer natürlichen Umgebung, umgeben von Farnen und tropischem Unterholz
In der Natur wächst Alocasia macrorrhizos in hellen, feuchten Waldlichtungen – nicht im tiefen Schatten.

3. Vom Waldboden bis zur Uferzone: Lebensräume bestimmen die Pflege

Nicht alle Alocasien stammen aus tropischen Regenwäldern. Sie haben sich an drei zentrale Lebensräume angepasst – und jeder davon hat direkte Auswirkungen auf die Pflege im Innenraum.



Arten aus dem schattigen Regenwald-Unterwuchs

Typisch: nebelverhangene Hänge, gleichmäßige Feuchte, gut drainiertes Substrat.


Beispiele:

  • Alocasia cuprea

  • A. azlanii

  • A. sinuata

  • A. infernalis


Merkmale:

  • Kompakte Rhizome

  • Geprägte oder metallisch wirkende Blätter

  • Hoher Feuchtigkeitsbedarf

  • Tolerieren nur wenig bis mittleres Licht


Pflegehinweise:

  • Substrat: feine Rinde, Kokos, Bims – feuchthaltend, aber nicht nass

  • Direkte Sonne vermeiden

  • Flache Töpfe, von oben gießen

  • Luftfeuchtigkeit hoch halten


💡 A. cuprea wächst in Borneo auf 1.000–1.500 m Höhe an Sandsteinhängen – feuchte Luft, schneller Abfluss, kaum Erdschicht.



Arten aus Sumpfrand und Überschwemmungszonen

Diese Arten sind an wechselhafte Wasserstände angepasst – sie kommen aus Gebieten mit Bächen, Reisfeldern oder Gräben.


Beispiele:

  • Alocasia macrorrhizos

  • A. odora

  • A. wentii


Merkmale:

  • Dicke, aufrechte Rhizome

  • Starkes Wachstum

  • Kommen mit kurzen Trockenphasen ebenso klar wie mit Staunässe


Pflegehinweise:

  • Substrat: grob mit Rinde, Bims, etwas Kokos oder Kompost

  • Obere Schicht leicht antrocknen lassen

  • Helles Licht unterstützt Wachstum

  • Tiefe, stabile Töpfe für hohe Arten


💡 A. macrorrhizos wächst an Flussufern und in Entwässerungsgräben – draußen kann sie bis zu 4 m hoch werden.



Arten von felsigen Hängen oder gestörten Standorten

Spezialisten für durchlässige Böden und volle Belichtung.


Beispiele:

  • Alocasia nycteris

  • A. zebrina (Wildformen)

  • A. longiloba (bestimmte Formen)


Merkmale:

  • Schlanke, harte Rhizome

  • Aufrechte, schmale Blätter

  • Hoher Durchlässigkeitsbedarf

  • Extrem empfindlich bei zu viel Wasser


Pflegehinweise:

  • Substrat: grobe Rinde, Bims, Perlit – keine Feuchtspeicher

  • Erst gießen, wenn die oberen 3–4 cm trocken sind

  • Starke Lichtzufuhr und Luftbewegung nötig


💡 A. nycteris wächst auf Kalkstein – sie mag hohe Luftfeuchte, aber keine Staunässe.



📌 Vergleichstabelle – Lebensraum und Pflegeschwerpunkt

Lebensraum

Typische Merkmale

Pflegeschwerpunkt

Regenwald-Unterwuchs

Dicke Blätter, langsames Wachstum

Hohe Luftfeuchte, feine luftige Mischung

Sumpf/Überschwemmung

Kräftige Rhizome, schnelles Wachstum

Helles Licht, regelmäßiges Gießen, grobes Substrat

Felsiger Hang

Harte Rhizome, hohe Drainage

Mineralisches Substrat, gute Luftzirkulation, seltenes Gießen

Handschuhtragende Hände entfernen Torferde von einer Alocasia beim Umtopfen
Durch das Entfernen von torfhaltigem Substrat können Alocasia-Wurzeln besser atmen – das reduziert Fäulnisrisiken bei Substratumstellung.

4. Substrat- & Topfstrategie: Passe dich den Wurzeln an, nicht den Trends


Bei Alocasia beginnt die Pflege nicht mit Licht oder Wasser — sondern mit dem Substrat. Wenn deine Pflanze in zu nassem Torf steckt oder zu tief im Topf sitzt, bringt auch der beste Standort nichts.



Was Alocasia-Wurzeln wirklich brauchen


Die Wurzeln von Alocasia sind:

  • Sauerstoffempfindlich – sie faulen schnell in verdichtetem oder nassem Substrat

  • Oberflächenorientiert – die meisten Feinwurzeln sitzen in den oberen 2–5 cm

  • Fäulnisanfällig – besonders wenn Rhizome zu tief sitzen oder Wasser am Boden steht


💡 Wenn der Topf zu tief ist oder das Substrat unten zu feucht bleibt, leidet die Wurzelgesundheit – lange bevor oben etwas sichtbar wird.



Substrat nach Funktion – nicht nur nach Zutaten

Vergiss den Begriff „Aroid-Mix“ – der sagt nichts aus, wenn er nicht zur Wuchsform und Herkunft deiner Pflanze passt. Worauf es wirklich ankommt:



Ein gutes Alocasia-Substrat muss:


  • Innerhalb von 30–60 Sekunden vollständig ablaufen

  • Luftig bleiben – darf nicht zu Matsch zusammenfallen

  • In den oberen Schichten leicht feucht bleiben

  • Dem Rhizom Luftkontakt ermöglichen

  • Nährstoffe puffern, ohne durchnässt zu sein



Mischungsvorschläge nach Wuchstyp

Pflanzentyp

Empfohlenes Substrat

Schmuckformen (cuprea, azlanii)

Feine Rinde + Kokos + Bims – ohne Torf oder Kompost

Große Arten (macrorrhizos)

Grobe Rinde + Bims + etwas Kokos oder Wurmhumus

Felsarten (nycteris)

XL-Rinde + Bims + Lavagranulat oder Akadama

Torf- oder kompostlastige Mischungen vermeiden. Diese zerfallen schnell, werden wasserabweisend oder ersticken die Wurzeln – besonders bei stehender Luft oder in flachen Töpfen.




Topfgröße & -tiefe: Rhizome mögen keinen Tiefgang

Die Blattgröße sagt nichts über die Topfgröße aus. Rhizome und Wurzeln bestimmen, was die Pflanze wirklich braucht.



Topfregeln nach Wuchsform:

Wuchstyp

Bester Topf

Kriechende Rhizome

Breit und flach – Luft an der Oberfläche ist entscheidend

Kompakte Kormeln

Flach, aber standfest – nicht zu groß wählen

Hohe, aufrechte Arten

Mitteltiefer Topf – niemals zu groß

📌 Grundregel: Rhizome immer auf oder knapp über der Substratoberfläche positionieren – nie vergraben.



💡 Tipps für erfolgreiches Umtopfen:


  • Nicht übertopfen – das verzögert Wurzelbildung und erhöht das Risiko für Fäulnis

  • Gute Drainage ist Pflicht – Löcher + luftiges Substrat

  • Nur umtopfen, wenn nötig – leicht wurzelgebunden ist oft besser

  • In flachen Töpfen trocknet die Oberfläche gleichmäßig – ideal für Feinwurzeln

  • Tiefe Töpfe speichern oft stehende, sauerstoffarme Zonen – Fäulnis beginnt unsichtbar


Ausgewachsene Alocasia macrorrhizos in tropischer Umgebung, Sonnenstrahlen treffen auf feuchte Luft und Blätter
Bei hoher Luftfeuchtigkeit, guter Belichtung und ausreichender Luftbewegung bleiben selbst große Alocasien strukturell stabil und gesund.

5. Umwelt im Gleichgewicht – Licht, Luftfeuchtigkeit & Luftzirkulation

Alocasia „steht“ nicht einfach nur in ihrem Umfeld – sie reagiert darauf. Einrollen, Vergilben, Blattverlust oder Wachstumsstopp sind fast nie Zufall. Es sind klare Signale dafür, dass etwas nicht passt.



💡 Denk wie die Pflanze:

„Habe ich genug Licht für Energie? Genug Feuchtigkeit, um stabil zu bleiben? Genug Luftbewegung, um zu atmen?“



Licht = Energie, nicht nur Richtung

Der Begriff „helles, indirektes Licht“ ist zu vage, um wirklich hilfreich zu sein. Entscheidend ist die Lichtintensität – also wie viel nutzbares Licht die Pflanze über den Tag verteilt wirklich bekommt.



Ideale Lichtwerte für Alocasia im Innenraum:

Messwert

Zielbereich

PPFD (μmol/m²/s)

200–600

Foot-candles

ca. 1.000–3.000

Farbtemperatur

4.000–6.500 K (neutral-kaltweiß)


💡 Licht-Tipps:

  • Morgensonne (Ostfenster) ist oft gut verträglich und förderlich

  • Mittagssonne meiden – es sei denn, sie ist durch Vorhänge oder Jalousien gefiltert



Licht an die Art anpassen:

Pflanzenart

Lichtbedarf

macrorrhizos, portei, odora

Heller Standort, auch etwas Sonne verträglich

azlanii, cuprea, reginula

Mittleres, gefiltertes Licht bevorzugt


Zu wenig Licht = vergeilte Triebe, schwache Blattstiele, Blattverlust.


Zu viel Licht = Ausbleichen, verbrannte Ränder, Wachstumsstopp.



Luftfeuchtigkeit – der stille Antreiber

Alocasien bevorzugen nicht nur Feuchtigkeit – sie funktionieren besser in ihr. Bei trockener Luft steigt die Verdunstung, während die Blattzellen austrocknen. Ergebnis: Trockene Ränder, Einrollen, Stillstand.



Optimale Luftfeuchte nach Pflanzengruppe:

Gruppe

Zielbereich

Schmuckformen (azlanii, reginula)

70–85 %

Große Arten (macrorrhizos, odora)

50–60 %

Mindestwert für alle

50 % (absolutes Minimum)


Feuchtigkeitstipps:


  • Luftbefeuchter einsetzen – besonders nachts im Winter

  • Ähnliche Pflanzen gruppieren

  • Breite Untersetzer nutzen für passive Verdunstung (aber ohne Kieseltricks)

  • Nicht besprühen – erhöht nur Pilzrisiko, nicht die Luftfeuchte

  • Immer mit Luftbewegung kombinieren – stehende, feuchte Luft = Krankheitsherd


💡 Hohe Luftfeuchte ohne Luftzirkulation führt schnell zu Bakterienflecken und Fäulnis. Ein funktionierendes Setup braucht Feuchtigkeit UND Bewegung.


🔗 Probleme mit Einrollen oder trockenen Rändern? Lies hier weiter: Meistere Luftfeuchtigkeit für gesündere Zimmerpflanzen



Luftzirkulation – der unterschätzte Faktor

Schlechte Luftbewegung ist einer der Hauptgründe, warum Alocasien drinnen Probleme bekommen – vor allem in geschlossenen Vitrinen oder im Winter neben Heizkörpern.


Tipps für bessere Luftzirkulation:


  • Kleinen Ventilator auf niedriger Stufe für ein paar Stunden täglich laufen lassen

  • Nicht direkt an Heizungen oder Klimaanlagen platzieren

  • Luft über und unter den Blättern bewegen lassen

  • Gittertöpfe oder atmungsaktive Gefäße unterstützen die Durchlüftung im Wurzelbereich



Jahreszeitenwechsel – mit oder ohne Pflanzenlampe


Alocasia folgt keinem festen „Winterruhe“-Zyklus. Stattdessen reagiert sie auf Tageslänge, Temperatur und Lichtintensität. So passt du die Pflege an:



Herbst/Winter (ohne Pflanzenlampe):


  • Weniger Licht → Photosynthese sinkt

  • Trockene Luft → Verdunstungsstress

  • Niedrigere Temperaturen → langsameres oder kein Wachstum


Was tun?

  • Weniger gießen – aber nicht komplett austrocknen lassen

  • Luftfeuchtigkeit erhöhen, Temperatur über 18 °C halten

  • Kein Dünger, es sei denn, es gibt sichtbares Wachstum

  • Trocknungszeiten beobachten – nicht nach Kalender gießen



Herbst/Winter (mit Pflanzenlampe):


Wenn du ca. 12–14 Stunden Licht mit passender Wärme und Luftfeuchte bietest, wächst deine Alocasia möglicherweise weiter.


Was tun?

  • Weiter gießen und düngen, wenn Wachstum sichtbar ist

  • Düngen mit ¼–½ Konzentration alle 3–4 Wochen

  • Nur umtopfen, wenn wirklich nötig – nicht nur „weil Frühling ist“




📌 Wichtig: Gießmenge nicht pauschal im Winter reduzieren — sondern nach Verhalten der Pflanze. Nicht der Kalender bestimmt, sondern der Wuchs.


Alocasia cuprea ‘Red Secret’ im Topf auf einem weißen Regal, im Hintergrund eine weiße Gießkanne
Bei empfindlichen Arten wie cuprea ist der Rhythmus beim Gießen entscheidender als feste Routinen – beobachte das Substrat, nicht die Uhr.

6. Alocasia richtig gießen – ohne Rätselraten

Wenn Alocasia-Besitzer Fehler machen, dann meistens beim Gießen. Nicht weil die Pflanze „zickig“ wäre, sondern weil ihr Wasserbedarf sich je nach Licht, Luftfeuchtigkeit und Wachstumsphase verändert. Starre Gießpläne funktionieren hier nicht.


Alocasia will nicht ständig nass sein – aber auch nicht komplett austrocknen. Entscheidend ist der Rhythmus.


Gießen = Rhythmus, nicht Routine

Vergiss feste Wochentage. Entwickle lieber einen Gießrhythmus, der sich an Signalen orientiert – von der Pflanze und vom Substrat.



So funktioniert’s Schritt für Schritt:


  • Finger oder Holzstäbchen 2–3 cm tief ins Substrat stecken

  • Wenn es trocken (oder bei großen Töpfen halb trocken) ist → Zeit zu gießen

  • Verwende temperiertes, kalkarmes Wasser (gefiltert, Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser)

  • Gieße durchdringend, bis es unten herausläuft

  • Überschüssiges Wasser immer abgießen – Pflanze nie im Wasser stehen lassen

  • Obere Schicht wieder leicht abtrocknen lassen vor dem nächsten Gießen



Sichere Gießmethoden

Methode

Wann geeignet

Warum es funktioniert

Von oben gießen

Standardmethode

Gleichmäßige Verteilung, spült überschüssige Salze aus

Von unten gießen

Nur selten, bei luftiger Mischung

Sonst Salzstaugefahr, keine echte Durchspülung

Nicht besprühen

Immer

Fördert Pilzbefall, erhöht Luftfeuchte nicht messbar

💡 Wenn dein Substrat stimmt, ist das Gießen einfach.Wenn es zu lange nass bleibt, hilft keine Technik mehr – dann fault das Wurzelwerk.



Wasserqualität – der stille Killer

Alocasia-Wurzeln reagieren empfindlich auf:


  • Salze

  • Kalkhaltiges Wasser

  • Chlor & Chloramine

  • Extremen pH-Wert (zu sauer oder zu alkalisch)



Probleme durch falsches Wasser:


  • Braune Blattränder

  • Flecken oder deformierte Blätter

  • Wachstumsstopp

  • Krustenbildung auf der Substratoberfläche



Geeignete Wasserquellen:

  • Regenwasser (optimal)

  • Gefiltertes oder entmineralisiertes Wasser

  • Abgestandenes Leitungswasser (nur bei weichem Wasser)



💡 Tipp: Wenn du alles richtig machst und trotzdem braune Ränder bekommst – wechsle probeweise für 2–3 Wochen die Wasserquelle und beobachte die Veränderung.



Warnsignale beim Gießen – was wirklich dahintersteckt

Symptom

Wahrscheinliche Ursache

Nächster Schritt

Hängende Blätter + weiche Stiele

Überwässerung oder Fäulnis

Austopfen, Rhizom kontrollieren

Braune Ränder oder Flecken

Schlechte Wasserqualität oder Salzstau

Durchspülen oder umtopfen

Eingedrehte, knusprige Blätter

Trockenheit oder zu trockene Luft

Luftfeuchte & Gießrhythmus anpassen

Substrat bleibt zu lange nass

Verdichtetes Substrat, falscher Topf

In luftige, flache Mischung umtopfen

📌 Wenn die Pflanze durstig wirkt, aber das Substrat nass ist – hör auf.Dann liegt das Problem nicht am Wasser, sondern an der Aufnahmefähigkeit.



Vertrocknete Alocasia in weißem Topf mit schlaffen Blättern, im Hintergrund andere Zimmerpflanzen
Ruhephase oder Rückzug? Blattverlust kann auf Stress hindeuten – aber das Rhizom verrät, ob die Pflanze einfach nur pausiert oder bereits fault.


7. Wachstumszyklen & Ruhephasen entschlüsseln – was normal ist und was nicht


Nicht jede Alocasia „geht in Winterruhe“ – und nicht jedes vergilbte Blatt ist gleich ein Alarmzeichen. Diese Pflanzen stammen aus tropischen und subtropischen Regionen, wo Licht, Feuchtigkeit und Wärme saisonal schwanken – deshalb haben sie flexible Überlebensstrategien entwickelt.


📌 Wichtig zu verstehen:

Es gibt keine feste Ruhe-Regel.Einige Arten pausieren bei veränderten Bedingungen, andere wachsen einfach weiter – sofern alles passt.



Echte Ruhephase vs. Stress vs. natürliche Pause

Hier die Unterschiede im Überblick:

Zustand

Was passiert

Was du tun solltest

Echte Ruhephase

Blätter vergilben allmählich, fallen ab; Rhizom bleibt fest

Weniger gießen, nicht düngen, warm & feucht halten

Stress / Rückgang

Plötzlicher Kollaps, matschige Stiele, unangenehmer Geruch

Austopfen, faules Gewebe entfernen, neu aufsetzen in luftiger Mischung

Pause / Plateau

Blätter bleiben, aber Wachstum stagniert

Kein Dünger, nicht umtopfen, Bedingungen beobachten


Häufige Auslöser für Ruhe oder Rückzug:

  • Weniger Licht oder kürzere Tage

  • Kältere Temperaturen (unter 16 °C kritisch)

  • Trockene Luft bei gleichzeitigem Lichtmangel



Fester Rhizomansatz = Ruhe

Weicher, übelriechender Rhizom = Fäulnis → Kenne den Unterschied.



Artenverhalten (beobachtet im Innenraum):

Art

Typisches Verhalten bei winterlichen Bedingungen

A. reginula, cuprea, azlanii

Gehen häufig in Halbruhe bei Licht- oder Temperaturabfall

A. macrorrhizos, portei

Wachsen oft weiter, wenn warm und hell gehalten


Typische Symptome während der Ruhezeit:

  • Keine oder sehr langsame Neuentwicklung

  • Ältere Blätter vergilben allmählich

  • Keine Wurzelfäule, wenn das Substrat stimmt

  • Dauer: 4–10 Wochen – je nach Umgebungsbedingungen



So unterstützt du eine ruhende Pflanze (ohne sie zu ruinieren):


  • Temperatur konstant bei 18–24 °C halten

  • Nur leicht gießen – wenn das obere Drittel des Substrats trocken ist

  • Kein Dünger – die Wurzeln nehmen nichts auf

  • Luftfeuchtigkeit moderat halten (mind. 60 %) + gute Belüftung


💡 Wenn alles stillzustehen scheint, aber das Rhizom fest bleibt – entspann dich. Du machst nichts falsch. Denk an einen „Powernap“, nicht an eine Krise.



🔗 Unsicher nach Standortwechsel oder Umtopfen? Unser Artikel zur Eingewöhnung von Zimmerpflanzen hilft dir, Umweltveränderungen richtig einzuordnen.



Wenn das Wachstum zurückkehrt – woran du es erkennst:

  • Neue Triebe aus Rhizom oder Mitte der Pflanze

  • Blattstiele werden länger, besonders bei mehr Licht

  • Neue Blätter erscheinen schneller und größer


Was dann zu tun ist:

  • Wieder gleichmäßig, aber angepasst gießen

  • Mit ¼–½ Dosierung alle 3–4 Wochen düngen

  • Nur umtopfen, wenn das Substrat zerfällt oder die Wurzeln stark kreisen


💡 Tipp: Manche Rhizome treiben wochenlang nur unterirdisch aus, bevor sich etwas oberirdisch zeigt. Hab Geduld.



Braucht Alocasia eine Ruhezeit?

Technisch gesehen: nein.Alocasien sind fakultativ ruhende Pflanzen – sie können pausieren, wenn die Bedingungen es erfordern, müssen es aber nicht.

Bedingung

Wahrscheinliche Reaktion

Wenig Licht + kühle Luft

→ Ruhephase möglich

Pflanzenlampe + warme Umgebung

→ Wachstum oft das ganze Jahr

Niedrige Luftfeuchte + Gießfehler

→ Blätter fallen, Wuchs stagniert

📌 Fazit: Richte dich nach dem Rhythmus der Pflanze – nicht nach dem Kalender.


Wenn sie wächst: unterstütze sie.

Wenn sie pausiert: lass sie in Ruhe Kraft sammeln.



Hand hält mehrere Corms einer Alocasia reginula ‘Black Velvet’, im Hintergrund ist Sphagnum-Moos teilweise sichtbar
Corms können zu neuen Pflanzen heranwachsen – vorausgesetzt es stimmt: Wärme, Feuchtigkeit und Geduld. Sortenechtheit ist nicht garantiert.

8. Vermehrung erklärt – Rhizome, Kormeln & Ableger

Du möchtest Alocasia erfolgreich vermehren – aber weißt nicht, ob du teilen, abnehmen oder warten solltest?


In diesem Abschnitt erfährst du, wie Alocasia sich unterirdisch fortpflanzt – und welche Methode wann funktioniert. Denn anders als viele andere Zimmerpflanzen lässt sich Alocasia nicht über Blatt- oder Triebstecklinge vermehren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Technik – angepasst an die jeweilige Struktur der Pflanze.



Struktur erkennen → passende Methode wählen

Struktur

Beispiele

Beste Methode

Horizontales Rhizom

macrorrhizos, portei, reginula

Teilung oder Ableger abnehmen

Verdichtetes Rhizom

cuprea, azlanii

Vorsichtige Ableger-Entnahme (falls vorhanden)

Stolon + Kormeln

brancifolia, sanderiana-Typen

Kormeln ernten und separat antreiben

Methode 1: Ableger

Die einfachste und sicherste Methode bei den meisten rhizombasierten Arten. Ableger entstehen meist von selbst, sobald die Mutterpflanze reif genug ist.


Wann abnehmen?

  • Der Ableger hat mindestens 2–3 Blätter

  • Sichtbare eigene Wurzeln vorhanden

  • Es ist Wachstumszeit (nicht während Ruhe)


So geht’s:

  1. Pflanze vorsichtig austopfen

  2. Substrat entfernen oder abspülen

  3. Ableger mit eigenen Wurzeln identifizieren

  4. Sanft abdrehen oder mit sterilem Messer trennen

  5. In kleinen Topf mit frischer, luftiger Mischung setzen

  6. Warm (22–28 °C) und feucht halten, bis er angewachsen ist


💡 Tipp: Für die ersten 2–3 Wochen ein Anzuchtgewächshaus oder eine durchsichtige Abdeckung nutzen – aber täglich lüften, um Schimmel zu vermeiden.



Methode 2: Rhizomteilung

Geeignet für große, etablierte Pflanzen mit ausgedehntem Rhizom – etwa macrorrhizos oder portei.


Wann teilen?

  • Pflanze ist wurzelgebunden oder hat mehrere Triebe

  • Aktiv im Wachstum – niemals in Ruhephase teilen!


So geht’s:

  1. Vorsichtig austopfen und Substrat abwaschen

  2. Rhizom mit sterilisiertem Messer in Stücke teilen

  3. Jedes Stück muss mindestens eine Knospe oder ein Auge haben

  4. Schnittstellen 24 h trocknen lassen (warm & trocken)

  5. Flach einpflanzen in feuchtes, durchlässiges Substrat

  6. Warm und gleichmäßig leicht feucht halten


Wichtig: Rhizome mit nur einem Wachstumspunkt nicht teilen – das führt oft zu Fäulnis und Rückschritt.



Methode 3: Kormeln & kleine Knollen

Manche Arten bilden unterirdisch kleine Kormeln – meist an Stolonen oder nahe der Basis. Diese können zu neuen Pflanzen heranwachsen, brauchen aber Zeit.


Erntezeitpunkt:

  • Beim regulären Umtopfen

  • Kormeln vorsichtig von der Mutterpflanze lösen

  • Falls nötig: trockene Hüllschichten abziehen


Anzucht-Setup:

  • Kormel halb eingebettet in feuchtem Sphagnum oder Kokos/Perlit

  • In geschlossener Box oder unter Haube platzieren

  • 25–28 °C + hell, aber ohne direkte Sonne

  • Alle paar Tage leicht besprühen

  • Keimzeit: zwischen 2 und 12 Wochen – je nach Art und Bedingungen


📌 Hinweis: Kormeln liefern keine Garantie für Sortenstabilität – besonders bei Hybriden oder panaschierten Varianten. Nachwuchs kann abweichen oder rückmutieren.



Methode 4: Aussaat (selten, anspruchsvoll)

Möglich, aber unter Hobbybedingungen selten erfolgreich.


Warum schwierig?

  • Viele Arten sind selbstunfruchtbar – man braucht zwei genetisch verschiedene Pflanzen

  • Die Blüten sind klein, unscheinbar und kurzlebig

  • Sämlinge sind extrem empfindlich und wachsen langsam


Falls du es versuchen willst:

  • Blüten manuell bestäuben – innerhalb weniger Stunden nach Öffnung

  • Samen bei hoher Luftfeuchtigkeit (25–28 °C) keimen lassen

  • Geduld mitbringen – langsames Wachstum, hohe Ausfallrate



Schnellvergleich: Vermehrungsmethoden

Methode

Schwierigkeit

Tempo

Geeignet für

Ableger

Einfach

Schnell

Die meisten rhizombasierten Arten

Rhizomteilung

Mittel

Schnell

Große, kräftige Pflanzen wie macrorrhizos

Kormeln

Mittel

Langsam

Schmuckformen, stolonbildende Arten (brancifolia etc.)

Samen

Schwer

Sehr langsam

Nur für Züchtung & erfahrene Sammler

💡 Die meisten Alocasien lassen sich am zuverlässigsten vegetativ vermehren – das geht schneller und führt eher zu einer typgleichen Pflanze.



9. Arten im Fokus – 6 Alocasien, 6 Pflegeansätze

Nicht jede Alocasia wächst gleich. Manche kriechen flach am Boden, andere wachsen aufrecht aus einer kompakten Mitte. Einige kommen mit trockener Luft klar – andere werfen sofort die Blätter, wenn die Luftfeuchte sinkt.



Wer seine Alocasia richtig versteht – in Bezug auf Wuchsform, Herkunft und Eigenheiten – kann:


  • Substrat und Topf optimal wählen

  • Wachstum oder Ruhezeiten besser einschätzen

  • Stress und Pflegefehler gezielt vermeiden


Hier stellen wir dir sechs sehr unterschiedliche Arten vor – jede mit eigener Strategie und Pflegeroutine.


Großes, aufrechtes Alocasia macrorrhizos-Blatt auf weißem Hintergrund
Alocasia macrorrhizos ist schnellwachsend und robust – ideal für helle Räume mit ausreichend Platz nach oben.

Schnellwüchsig und robust – mit kräftigem, aufrechtem Wuchs für helle Standorte


  • Wuchsform: Horizontales Rhizom, aufrechte Blätter

  • Größe: Bis 2–3 m im Innenraum (mit Stütze)

  • Herkunft: Überschwemmungsflächen und gestörte Flachlandgebiete in Asien und im Pazifikraum


💡 Pflegehinweise:

  • Kommt gut mit 50–60 % Luftfeuchtigkeit zurecht

  • Mag helles Licht, auch Morgensonne

  • Ruht kaum, solange es warm bleibt

  • Braucht grobes, durchlässiges Substrat in einem breiten Flachtopf


Geeignet für Einsteiger – verzeiht Pflegefehler besser als viele andere.

Tief gelapptes Alocasia portei-Blatt mit architektonischer Form auf weißem Hintergrund
 Alocasia portei liebt Licht und Luftzirkulation – eine Alocasia für große Flächen und starke Lichtverhältnisse.

Architektonisch. Anspruchsvoll. Eindrucksvoll.


  • Wuchsform: Spreizendes Rhizom mit aufrechtem „Stamm“

  • Größe: 1–2 m im Innenraum

  • Herkunft: Tropisches Tiefland der Philippinen


💡 Pflegehinweise:

  • Liebt helles Licht, aber vor direkter Mittagssonne schützen

  • Braucht viel Platz – nichts für enge Regale

  • Erst teilen, wenn sie wurzelgebunden ist

  • Substrat mit viel Bims & Rinde, gute Belüftung notwendig


Keine Pflanze für kleine Wohnungen – eher ein Indoor-Baum in Ausbildung.


Metallisch schimmerndes cuprea-Blatt mit stark geprägter Blattstruktur
Alocasia cuprea braucht stabile Bedingungen: hohe Luftfeuchtigkeit, diffuses Licht und durchlässiges Substrat ohne Staunässe.

Metallisch. Kompakt. Empfindlich.


  • Wuchsform: Kriechendes oder leicht aufgerichtetes Rhizom

  • Größe: Meist unter 40 cm

  • Herkunft: Felsige Hänge auf 1.000–1.500 m in Borneo


💡 Pflegehinweise:

  • Braucht konstant 75–85 % Luftfeuchtigkeit

  • Nur mittleres, gefiltertes Licht – direkte Sonne vermeiden

  • Feines, luftiges Substrat, das die Oberfläche feucht hält

  • Empfindlich gegenüber hartem Wasser, trockener Luft und schlechter Durchlüftung


Neigt bei Stress zur Ruhe – ideal nur bei stabilen Bedingungen.


Dunkelgrünes, samtiges Blatt mit silberner Aderung von Alocasia reginula
Black Velvet ist empfindlich gegenüber Zugluft und Staunässe – hier kommt es auf feine Balance und Fingerspitzengefühl an.

Klein, ausdrucksstark – und leicht beleidigt


  • Wuchsform: Kompaktes Rhizom mit Rosettenwuchs

  • Größe: Unter 30 cm

  • Herkunft: Waldböden in Südostasien


💡 Pflegehinweise:

  • Zugluft vermeiden – samtige Blätter sind anfällig für Pilze

  • Licht: hell, aber ohne direkte Sonne

  • Substrat: feine Rinde, Kokos, Bims – Oberfläche darf nicht zu trocken werden

  • Hohe Luftfeuchte erhöht die Stabilität


Wunderschön, aber nicht nachtragend – nur geeignet, wenn du ein konstantes Setup bietest.


Alocasia azlanii-Blatt mit violett-roten Adern und glänzender Oberfläche
Alocasia azlanii stammt aus Brunei und verlangt konstant hohe Luftfeuchtigkeit – sonst kollabieren die Blätter schnell.

Seltene Art aus Brunei – intensiv geadert, extrem feuchtigkeitsbedürftig


  • Wuchsform: Verdichtetes Rhizom

  • Größe: ca. 35 cm

  • Herkunft: Tieflandregenwälder entlang von Bächen in Brunei


💡 Pflegehinweise:

  • 80–90 % Luftfeuchte sind Pflicht – sonst versagt sie schnell

  • Überwässerung führt sofort zu Fäulnis – Mischung muss extrem durchlässig sein

  • Kälteempfindlich – Zugluft unbedingt vermeiden

  • Am besten in einer Vitrine oder mit Luftbefeuchter und Ventilator kombinieren


Nur etwas für Sammler – nichts für Einsteiger oder trockene Wohnzimmer.


Lang eingeschnittenes Alocasia brancifolia-Blatt mit markanter Nervatur
Alocasia brancifolia bildet unterirdische Ausläufer – Topfgröße und Substratstruktur müssen das seitliche Wachstum mitmachen.

Kriechpflanze mit verstecktem Ausläufernetz unter der Erde


  • Wuchsform: Rhizom mit langen Stolonen und Kormeln

  • Größe: Mittelgroß, wächst aufrecht, aber breit streuend

  • Herkunft: Waldränder und Dickichte im Tiefland


💡 Pflegehinweise:

  • Bildet unterirdische Ausläufer – braucht Platz zum Seitwärtswachsen

  • Mineralisches Substrat schützt Stolonen vor Ersticken

  • Kormeln lassen sich beim Umtopfen leicht vermehren

  • Liebt helles, indirektes Licht und warme Umgebung


Rechne mit Überraschungen: Neue Triebe können weit entfernt vom Haupttrieb auftauchen.



Vergleichstabelle – Schnellübersicht

Art

Wuchsform

Größe

Lebensraumtyp

Luftfeuchte

Ruheverhalten

Lichtbedarf (innen)

macrorrhizos

Rhizom, aufrecht

XL

Überschwemmungszonen

Mittel (50–60 %)

Selten

Helles Licht, auch Morgensonne möglich

portei

Rhizom, aufrecht

L–XL

Tieflandregenwald

Mittel

Gering

Hell, mit Luftzirkulation

cuprea

Kriechendes Rhizom

S

Felsiger Hang

Hoch (75–85 %)

Mittel bis hoch

Mittleres, gefiltertes Licht

reginula

Kompaktes Rhizom

S

Waldboden

Hoch (70–80 %)

Mittel

Hell, ohne direkte Sonne

azlanii

Verdichtetes Rhizom

S

Bachufer

Sehr hoch (80–90 %)

Hoch

Mittel bis hell, gefiltert

brancifolia

Rhizom + Stolonen

M

Waldrand

Mittel

Gering

Helles, indirektes Licht


Hinweis zur Lichtbeschreibung:


  • Helles, indirektes Licht: ca. 1.000–2.000 foot-candles oder 200–400 µmol/m²/s

  • Mittleres, gefiltertes Licht: ca. 700–1.200 foot-candles (z. B. an Fenstern mit Vorhang)

  • Keine direkte Sonne: Auch keine Morgensonne – für empfindliche Arten mit samtigen Blättern

  • Geflecktes Sonnenlicht: Teilweise Sonnenflecken – wie an Ost- oder Nordfenstern mit Schattenwurf


Hand hält ein komplett vergilbtes Blatt einer Alocasia baginda ‘Dragon Scale’
Vergilbung ist nicht immer ein Problem – aber wenn sich das Rhizom weich anfühlt, steckt mehr dahinter als bloßer Blattalterung.


10. Häufige Probleme & echte Lösungen

Alocasia „zickt“ nicht grundlos. Wenn sie Symptome zeigt, dann reagiert sie auf Bedingungen. Wer die Signale richtig liest, kann fast alle Probleme beheben – bevor daraus Wurzelfäule oder Komplettverlust wird.


Hier findest du die häufigsten Herausforderungen – und was wirklich hilft.




Gelbe Blätter – harmlos oder Warnsignal?

Typ

Symptome

Ursachen

Was tun

✅ Normales Vergilben

Älteres Blatt wird gelb und fällt langsam ab

Natürliche Alterung, saisonale Umstellung

Nichts – völlig normal

❗ Problematisches Vergilben

Mehrere Blätter vergilben gleichzeitig


Neue Blätter vergilben


Weiche Blattstiele, kein Wachstum

Zu viel Wasser


Verdichtetes Substrat


Zu wenig Licht


Nährstoffmangel

Wurzeln prüfen:


Fest = Licht/Wasser anpassen


Weich = austopfen, reinigen, neu eintopfen in luftige Mischung



Hängende Blätter oder plötzlicher Zusammenbruch

Symptom

Wahrscheinliche Ursache

Lösung

Weiche, schlappe Blattstiele


Blätter kippen plötzlich um


Rhizombasis riecht faul

Sauerstoffarmes Substrat


Topf zu tief oder zu groß


Staunässe


Kein Luftaustausch

Pflanze austopfen, Wurzeln abspülen


Weiches Gewebe entfernen


Flach eintopfen in lockeres Substrat


Luftzirkulation erhöhen, 1–2 Tage nicht gießen

💡 Faule Wurzeln riechen muffig-sauer – gesunde riechen erdig.




Trockene Ränder, eingerollte Blätter oder schlaffes Erscheinungsbild

Symptom

Ursache

Lösung

Braune Blattränder


Eingerollte Blattspitzen


Schlaffe Blätter

Blatt dehydriert


Luftfeuchtigkeit zu niedrig bei starkem Licht


Substrat trocknet zu schnell


Unregelmäßiges Gießen


Salz-/Mineralablagerungen

Luftfeuchtigkeit auf 60–80 % erhöhen


Gefiltertes oder Regenwasser verwenden


Aus Zugluft nehmen


Substrat durchspülen oder umtopfen, wenn Salzkruste sichtbar ist

🔗 Wenn trotz richtiger Wassergabe Blattspitzen braun bleiben, sind oft Salzrückstände oder schlechte Luftzirkulation schuld – mehr dazu im Artikel: Warum bekommen Zimmerpflanzen braune Blattränder?





Häufige Schädlinge bei Alocasia – worauf achten?

Schädling

Anzeichen

Spinnmilben

Ausgebleichte Blätter, feine Gespinste unter den Blättern

Thripse

Silberne Flecken, verkrüppelter Neuaustrieb, verdrehte Blätter

Wollläuse

Weißliche, watteartige Nester in Blattachseln oder Blattunterseiten

Wurzelwollläuse

Weißes Gespinst an Wurzeln (nur sichtbar beim Austopfen)

Trauermücken

Kleine Fliegen über feuchtem Substrat → Larven fressen Wurzeln




Schädlingsbekämpfung – was wirklich hilft

Maßnahme

Details

Pflanze isolieren

Sofort aus dem Bestand nehmen

Mechanisch reinigen

Blätter mit feuchtem Tuch oder verdünntem Alkohol abwischen

Oberflächenbehandlung

Insektizidseife oder Neem-Spray verwenden


⚠️ Keine Öle auf samtigen Alocasia-Arten

Wurzelschädlinge

Neem-Gießlösung oder verdünntes Wasserstoffperoxid einsetzen

Umgebung anpassen

Luftzirkulation erhöhen, Luftfeuchtigkeit vorübergehend senken



💡 Vorbeugung gegen Schädlinge

  • Neue Pflanzen 10–14 Tage separat halten

  • Nicht überdüngen – weiches Neuwachstum zieht Schädlinge an

  • Blätter regelmäßig abstauben, um frühzeitig Probleme zu erkennen

  • Abgestorbenes Material zügig entfernen

  • Obere Substratschicht gut abtrocknen lassen – das schreckt Trauermücken ab


🔗 Verdacht auf Spinnmilben oder Wollläuse? Unsere Anleitungen zur Schädlingsbekämpfung bei Zimmerpflanzen zeigen, was funktioniert – und was nicht.




Flecken oder bakterielle Fäulnis auf Blättern

Symptom

Ursache

Was tun

Braune oder schwarze Flecken mit gelbem Rand


Weiche, feuchte Läsionen


Ausbreitender Verfall

Pilz- oder Bakterieninfektion


Zu hohe Luftfeuchtigkeit ohne Luftbewegung


Nasses Besprühen dichter Blätter

Alle betroffenen Blätter entfernen


Sprühwasser einstellen, Luftbewegung erhöhen


Bei weiterer Ausbreitung: Kupferhaltiges Fungizid einsetzen

Hohe Luftfeuchtigkeit ohne Belüftung ist der schnellste Weg zur Fäulnis – niemals auf Luftzirkulation verzichten, vor allem in geschlossenen Räumen.



Person mit Handschuhen topft eine Alocasia um, auf dem Tisch stehen Pflanzen und Pflegeutensilien
Beim Schneiden oder Umtopfen unbedingt Handschuhe tragen – der Pflanzensaft kann Haut und Schleimhäute reizen.

11. Giftigkeit & sicherer Umgang – Alocasia ist nichts für alle

Alocasia sieht harmlos aus – ist es aber nicht. Die Pflanzen enthalten sogenannte Calciumoxalatkristalle: winzige, nadelartige Strukturen, die Haut, Mund und Magen reizen können. Besonders beim Zerkauen oder Kontakt mit Pflanzensaft wird es kritisch.


Was macht Alocasia giftig?

  • Alle Pflanzenteile (Blätter, Stiele, Rhizome, Kormeln) enthalten unlösliche Calciumoxalatkristalle

  • Beim Zerkauen oder Verletzen durchbohren sie Weichgewebe – etwa im Mund, Rachen oder Verdauungstrakt

  • Das kann Brennen, Schwellungen oder Übelkeit auslösen

  • Einige Arten enthalten zusätzlich reizende Proteine, die die Wirkung verstärken



Alocasia & Haustiere – keine gute Kombination

Risikostufe: mittel bis hoch

Wenn Hunde oder Katzen an Alocasia kauen, kann das zu folgenden Symptomen führen:


  • Starker Speichelfluss, Maulschlecken

  • Erbrechen

  • Schwellung von Lippen, Zunge oder Rachen

  • Selten, aber gefährlich: Atemnot durch Kehlkopfverengung


📌 Es gibt kein Gegenmittel. Nur symptomatische Behandlung – bei Anzeichen sofort zum Tierarzt.



Alocasia & Kinder – außer Reichweite halten

  • Nicht essbar – und kein Spielzeug

  • Einnahme führt zu brennenden Schmerzen und Schwellungen

  • Kontakt mit Pflanzensaft kann Hautreizungen oder Ausschläge auslösen



Sicherer Umgang – so geht’s richtig

Handschuhe tragen, vor allem bei:

  • Umtopfen

  • Rhizomteilung

  • Entfernen beschädigter Pflanzenteile

  • Nie ins Gesicht oder an die Augen fassen, während du mit der Pflanze arbeitest. Danach gründlich Hände waschen.

  • Außer Reichweite von Kindern und Haustieren aufstellen

  • Hängende Töpfe oder hohe Regale nutzen, falls nötig



💡 Praxistipp für erfahrene Pfleger:

Wenn beim Schneiden eines Rhizoms milchiger Pflanzensaft austritt: Mit sauberem Tuch abtupfen – der Saft ist stärker reizend als der von Blättern.


Nahaufnahme von Alocasia ‘Balloon Heart’-Blättern mit strukturierter Oberfläche
Alocasia ‘Balloon Heart’ zeigt, wie unterschiedlich Hybriden wachsen können – je nach dominierenden Elternmerkmalen.

12. Alocasia – häufige Fragen, kurz beantwortet


Q: Geht Alocasia im Winter in Ruhe?


A: Manchmal – aber nicht immer. Alocasia gehört zu den fakultativ ruhenden Pflanzen. Bei Lichtmangel, trockener Luft oder Kälte kann sie pausieren. Mit Pflanzenlampe, Wärme und Luftfeuchte wächst sie oft das ganze Jahr weiter.



Q: Kann man Alocasia über ein Blatt vermehren?


A: Nein. Alocasia vermehrt sich nicht über Blattstecklinge. Du brauchst ein Stück vom Rhizom, einen Ableger oder eine Kormel mit Wachstumspunkt.



Q: Warum verliert meine Alocasia nach dem Umtopfen Blätter?


A: Das ist normaler Umtopf-Stress. Das Wurzelwerk wird gestört, das Umfeld verändert sich. Wenn nur ein oder zwei alte Blätter gehen und das Rhizom fest bleibt – kein Grund zur Sorge.



Q: Welche Topfgröße ist ideal für Alocasia?


A: Richte dich nach den Wurzeln, nicht nach den Blättern.

  • Kriechende Rhizome → breit & flach

  • Kompakte Kormeln → flach & standfest

  • Aufrechte Arten → mitteltiefer Topf, aber nie zu groß



Q: Wie oft soll ich meine Alocasia gießen?


A: Nur, wenn die obersten 2–3 cm Substrat trocken sind. Es gibt keine feste Regel – achte auf Signale, nicht auf Kalender.



Q: Ist Alocasia giftig für Kinder oder Haustiere?

A: Ja. Alle Pflanzenteile enthalten reizende Kristalle. Bei Verschlucken drohen Brennen, Schwellung oder Erbrechen. Immer außerhalb der Reichweite halten und beim Umtopfen vorsichtig sein.



Q: Kann ich Alocasia in mineralischem Substrat oder Semi-hydro halten?

A: Ja – mit der richtigen Technik. Verwende ein luftiges, anorganisches Substrat (nicht nur reine Tonkügelchen) und achte auf Nährstoffversorgung und Luftzirkulation. Zu feucht oder zu kalt → Wurzelfäule.



Q: Meine Alocasia verliert ständig Blätter – stirbt sie?A: Nicht unbedingt. Ältere Blätter werden oft geopfert, wenn sich die Pflanze umstellt oder regeneriert. Wenn Rhizom und Wurzeln gesund sind, wartet sie nur auf bessere Bedingungen.



Aroids sind nicht alle gleich – jede Alocasia hat je nach Herkunft ganz eigene Ansprüche an Licht, Luftfeuchte und Substrat.


Flach ausgelegte Blätter verschiedener Alocasia-Arten auf weißem Hintergrund: Dragon Scale, Frydek, Melo, Scalprum
Gleiche Gattung, ganz unterschiedliche Ansprüche – jedes dieser Blätter steht für eigene Herkunft, Struktur und Pflegebedürfnisse.

13. Fazit – Alocasia erfolgreich pflegen heißt, sich anpassen, nicht kontrollieren


Alocasia ist nicht zickig – sie ist einfach konkret.


Sobald du aufhörst, starr nach Gießplänen oder pauschalen Pflegeroutinen zu handeln, und stattdessen auf das eingehst, was die Pflanze wirklich braucht, verändert sich alles. Du wirst aufhören, Symptome zu bekämpfen – und stattdessen beginnen, Signale zu verstehen.


Mit ihren auffälligen Silhouetten, samtigen Texturen und markanten Blattformen bietet Alocasia etwas Besonderes:→ Eine Pflanze, die sich mit dir weiterentwickelt.


Aber: Erfolg kommt nicht durch starre Zeitpläne, sondern durch echtes Verständnis:


  • Wächst du ein kriechendes Rhizom oder ein kompaktes Korm?

  • Aus welchem Lebensraum stammt deine Art wirklich?

  • Warum zählen Luftzirkulation, Topftiefe und Feuchtigkeitsbalance?

  • Wann ist eine Pause nur Ruhe – und wann ein Warnsignal?




Neugierig, wie deine Alocasia in das große Ganze passt?

Ob kriechendes Rhizom oder Hochland-Spezialist: Unser Alocasia-Gattungs-Guide erklärt natürliche Lebensräume, Anpassungen & mehr.



Bereit, Alocasia richtig zu pflegen?

Egal ob du dich für eine stattliche macrorrhizos, eine samtige cuprea oder eine seltene azlanii-Hybride interessierst – es gibt eine Alocasia, die zu deinem Zuhause, deinem Erfahrungsstand und deinem Stil passt.


🛒 Stöbere jetzt durch die gesamte Alocasia-Kollektion bei Foliage Factory – jede Produktseite enthält:


  • Artenspezifische Pflegetipps

  • Substrat- und Topfempfehlungen

  • Licht- & Feuchtigkeitsbedarf

  • Hinweise zu Vermehrung und Ruhephasen – aus echter Indoor-Erfahrung





Danke fürs Lesen – und willkommen bei einer Alocasia-Pflege, die wirklich Sinn ergibt.


14. Glossar – Fachbegriffe rund um Alocasia erklärt


Lust auf eine Auffrischung zu Wurzelsystemen, Feuchtigkeitsschäden oder Nährstoffblockaden?

Dieses Glossar erklärt alle wichtigen Fachbegriffe rund um die Pflege von Alocasia – kompakt, verständlich und praxisnah. Ideal für alle, die ihre Pflanzen nicht nur pflegen, sondern wirklich verstehen wollen.

Begriff

Definition

Ableger

Eigenständiger Trieb mit Wurzeln, der sich von der Mutterpflanze abtrennen und separat kultivieren lässt.

Anzuchtbehälter

Geschlossene Umgebung (z. B. Box mit Haube), in der hohe Luftfeuchtigkeit gehalten wird – fördert das Anwachsen von Kormeln oder Ablegern.

Anatomiegesteuerte Pflege

Pflegeansatz, der sich an Wuchsform, Rhizomtyp und Wurzelverhalten orientiert – nicht an fixen Gieß- oder Düngeplänen.

Anaerobe Zone

Sauerstoffarmer Bereich im Substrat – entsteht bei Staunässe oder Verdichtung und begünstigt Wurzelfäule.

Auswaschung

Ansammlung von Düngesalzen oder Kalk im Substrat – führt zu Wurzelschäden und trockenen Blattspitzen.

Blattchlorose

Allgemeines Vergilben von Blättern durch Nährstoffmangel, gestörte Aufnahme oder geschädigte Wurzeln.

Blattreversion

Rückbildung von besonderen Blattmerkmalen bei Hybriden (z. B. Panaschierung) – neue Blätter erscheinen wieder grün und schlicht.

Blattstiel

Verbindung zwischen Rhizom und Blattspreite – Länge und Dicke hängen von Art und Licht ab.

Calciumoxalat

Reizstoff in allen Pflanzenteilen – verursacht bei Kontakt Brennen, Schwellung oder Hautreizungen.

Dormanz (Ruhephase)

Wachstumsstopp als Reaktion auf Licht- oder Temperaturabfall – bei Alocasia artabhängig und nicht zwingend saisonal.

Edema (Wassereinlagerung)

Blasenbildung oder Schwellungen auf Blättern, meist bei zu viel Wasser in Kombination mit zu wenig Licht.

Feinwurzeln

Feine, oberflächennahe Wurzeln für schnelle Wasser- und Nährstoffaufnahme – besonders empfindlich bei Staunässe oder Substratverdichtung.

Feuchtigkeitsgefälle

Differenz zwischen Luftfeuchte an der Blattoberfläche und Umgebung – hoher Wert führt zu schneller Austrocknung und Blattstress.

Zwischenaderchlorose

Gelbfärbung zwischen den Blattadern bei gleichzeitig grünen Adern – häufiges Anzeichen für Eisen- oder Magnesiummangel.

Giftigkeit

Alle Pflanzenteile enthalten schädliche Kristalle – gefährlich bei Verzehr, besonders für Kinder und Haustiere.

Hydrophobes Substrat

Austrocknendes Substrat, das kein Wasser mehr aufnimmt – häufig bei Rinde oder Kokos, wenn zu lange trocken.

Korm

Kompakter, unterirdischer Speicherorgan – speichert Wasser und Energie, bei vielen Alocasien die zentrale Wachstumseinheit.

Kormel

Kleine, knollenartige Ausstülpung am Korm oder Rhizom – kann zur Vermehrung genutzt werden, ist aber bei Hybriden oft nicht sortenstabil.

Luftfeuchte-Schaden

Weiche, braune Flecken durch stehende, feuchte Luft ohne Luftzirkulation – wird oft mit Trockenschaden verwechselt.

Mineralisches Substrat

Anorganische Materialien wie Bims, Lavagranulat oder Zeolith – verbessern Drainage, belüften und zersetzen sich nicht.

Nährstoffblockade

Wurzeln nehmen verfügbare Nährstoffe nicht mehr auf – Ursache: pH-Wert, Salzgehalt oder Wurzelschäden.

pH-Ungleichgewicht

Substrat ist zu sauer oder basisch – behindert die Aufnahme von Nährstoffen wie Eisen oder Kalzium.

Repotting-Schock

Reaktion auf Wurzelstörung oder Substratwechsel – zeigt sich durch Blattverlust, Stillstand oder erhöhte Anfälligkeit.

Rhizom

Horizontaler Spross, aus dem Blätter und Wurzeln austreten – bei Alocasia oft knapp über oder unter der Oberfläche sichtbar.

Salzansammlung

Rückstände von Dünger oder hartem Wasser im Substrat – kann zu Blattspitzenschäden und Wurzelschäden führen.

Substrat

Wachstumsmedium für die Wurzeln – sollte gleichzeitig Feuchtigkeit halten, gut durchlüften und strukturell stabil bleiben.

Transpiration (Verdunstung)

Wasserabgabe über Poren in der Blattunterseite – beeinflusst durch Temperatur, Luftfeuchte und Luftbewegung.

Umtopf-Stress

Temporäre Reaktion auf das Umtopfen – äußert sich in Wachstumsstopp oder Blattverlust, besonders bei empfindlichen Arten.

Vermehrung durch Kormeln

Methode zur Anzucht neuer Pflanzen aus unterirdischen Miniknollen – braucht Geduld und hohe Luftfeuchtigkeit.

Verdunstungsschutz (Velamen)

Schwammige Schicht auf Luftwurzeln z. B. bei Orchideen – nicht vorhanden bei Alocasia, daher höhere Austrocknungsgefahr.


15. Weiterführende Informationen, Fachliteratur und Quellen


Wissenschaftliche Fachartikel und Veröffentlichungen


  1. Burnett, David (1984).

    “The Cultivated Alocasia.” Aroideana 7(3): 68–162. International Aroid Society.

    → Umfassende Untersuchung zur Alocasia Pflege, Unterscheidung der Arten und gärtnerischen Praktiken.

    Link: Aroideana – International Aroid Society  (subscription needed)


  2. Prameswara, P., & Hay, A. (1999).

    “Alocasia tandurusa Prameswara & A.Hay, A new (bi)pinnatifid-leaved species from Sulawesi [Araceae, tribe Alocasieae (Schott) A.Hay], with notes on tribal classification for the paraphyletic grade of 'Old World Colocasioids'.” Gardens’ Bulletin Singapore, 51.

    → Beschreibung einer neuen Alocasia-Art aus Sulawesi und Diskussion über die taxonomische Einordnung der Araceae-Familie.

    Link: ResearchGate Publication


  3. Boyce, P. C., & Croat, T. B. (2011 onwards).

    “The Überlist of Araceae: Totals for Published and Estimated Number of Species in Aroid Genera.”

    → Laufende Übersicht über veröffentlichte und geschätzte Artenzahlen innerhalb der Araceae-Familie.

    Links:

  4. Krisantini, K., Sri Rahayu, M., Kartika, J. G., & Dinarti, D. (2024).

    “Comparative Analysis of Vegetative Development and Leaf Morpho-Anatomy in Three Taxa of Ornamental Alocasia (Araceae).” Horticulturae, 10(8), 778.

    → Vergleichende Analyse der vegetativen Entwicklung und Blattmorphologie dreier Zier-Alocasia-Taxa.

    DOI: 10.3390/horticulturae10080778

    Link: Horticulturae Article


  5. Arbain, D., Sinaga, L. M. R., Taher, M., & Susanti, D. (2022).

    “Traditional Uses, Phytochemistry and Biological Activities of Alocasia Species: A Systematic Review.” Frontiers in Pharmacology, 13, 849704.

    → Systematische Übersicht über die traditionelle Nutzung, die chemische Zusammensetzung und die biologischen Eigenschaften verschiedener Alocasia-Arten.

    DOI: 10.3389/fphar.2022.849704

    Link: Frontiers in Pharmacology ArticleLicense: CC BY 4.0


  6. Hay, A. (1999).

    “The genus Alocasia (Araceae—Colocasieae) in the Philippines.” Gardens’ Bulletin Singapore, 51(1), 1–41.

    → Übersicht über die Alocasia-Arten auf den Philippinen mit detaillierten Artbeschreibungen und Informationen zur Verbreitung.

    Link: ResearchGate, PDF Available


  7. Nguyen Thi Phuong Thao, & Miyajima, I. (2003).

    “Micropropagation of Ornamental Alocasia.” Journal of the Faculty of Agriculture Kyushu University, 47(2), 277–282.

    → Methoden zur Mikrovermehrung von Zier-Alokasien.

    DOI: 10.5109/4496

    Link: Journal Article


  8. Boyce, P. C. (n.d.).

    “A review of Alocasia (Araceae: Colocasieae) for Thailand including a novel species and new species records from South-West Thailand.” THAI FOR. BULL. (BOT.) 36: 1–17. 2008

    → Taxonomische Übersicht der Alocasia-Arten in Thailand mit neuen Artenbeschreibungen und Verbreitungsnachweisen.

    Link to PDF


  9. Journal of the International Aroid Society

    → Enthält Fachartikel zu Hybridisierung, Wachstumsforschung und gemeinschaftsbasierter Forschung zu Araceae.

    Link: http://www.aroid.org/aroideana/




Bücher und Fachliteratur:


  1. Armitage, Allan M. (2001).

    Armitage’s Manual of Annuals, Biennials, and Half-Hardy Perennials. Timber Press.

    → Umfassendes Nachschlagewerk zur Kultivierung von Einjährigen, Zweijährigen und halbwinterharten Stauden.


  2. Bown, Deni (2000).

    Aroids: Plants of the Arum Family. Timber Press.

    → Autoritative Übersicht über Aronstabgewächse mit Artenporträts, biologischen Grundlagen und Kulturanleitungen.

    Online-Version: https://archive.org/details/aroidsplantsofar0000bown




Online-Datenbanken & Websites:


  1. Royal Horticultural Society (RHS) 

    RHS Plant Finder

    → Autoritative gärtnerische Ressourcen mit detaillierten Pflegeanleitungen.

    Link: https://www.rhs.org.uk


  2. Aroidpedia

    → Umfangreiche Online-Ressource zu Aronstabgewächsen, einschließlich Alocasia.

    Link: https://www.aroidpedia.com


  3. Aroidpedia – AroidGPT

    → KI-gestütztes Tool zur Generierung von Informationen und Beantwortung von Fragen zu Alocasia.

    Link: https://www.aroidpedia.com/aroidgpt


  4. Global Biodiversity Information Facility (GBIF)

    → Umfangreiche Biodiversitätsdatenbank, nützlich für Verbreitungsnachweise von Alocasia.

    Link: www.gbif.org


  5. Kew Science – Plants of the World Online

    → Taxonomische Informationen, globale Verbreitung und Identifikationshilfen, auch für Alocasia.

    Link: https://powo.science.kew.org


  6. Missouri Botanical Garden – Plant Finder

    → Umfangreiche Datenbank für Zimmerpflanzenpflege und Schädlingsmanagement.

    Link: http://www.missouribotanicalgarden.org/PlantFinder/


  7. PhytoImages

    PhytoImages - Alocasia Genus

    → Bildbasierte Pflanzendatenbank mit taxonomischen Details zu Alocasia.

    Link: PhytoImages - Alocasia Genus


  8. Philippine Alocasia Resource Center

    → Spezialisierte Ressource zu Alocasia-Arten auf den Philippinen.

    Link: https://sites.google.com/view/philippinealocasias/home?authuser=0


  9. Tropicos

    → Botanische Datenbank des Missouri Botanical Garden mit taxonomischen Daten auch zu Alocasia.

    Link: https://www.tropicos.org


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