Aroids: Die wunderbare Familie der Aronstabgewächse
- Foliage Factory
- 29. Aug. 2024
- 34 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Aug.
Was macht Aronstabgewächse so faszinierend?
Man begegnet ihnen überall: in Wohnzimmern, Cafés, auf Kunstdrucken oder im Social Media Feed – Monstera deliciosa, Philodendron gloriosum, Alocasia zebrina. Ihre charakteristischen Formen sind längst zum botanischen Stilmittel geworden. Aber Aronstabgewächse sind weit mehr als nur ein Instagram-Trend. Sie gehören zu einer der artenreichsten, ältesten und ökologisch anpassungsfähigsten Pflanzenfamilien der Welt: den Araceae.
Mit über 3.500 bekannten Arten besiedeln sie unterschiedlichste Lebensräume – von dampfenden Regenwäldern über nebelverhangene Bergwälder bis hin zu Sumpfgebieten und tropischen Überschwemmungszonen. Einige erklimmen Baumriesen in über 30 Metern Höhe. Andere treiben frei auf Wasserflächen. Manche verströmen Aasgeruch, um Insekten anzulocken. Wieder andere sind wichtige Nutzpflanzen und ernähren weltweit Millionen von Menschen.
In diesem ausführlichen Überblick erfährst du:
Was Aronstabgewächse biologisch verbindet
Wo sie sich entwickelt haben – und wie sie überleben
Warum sie sich so gut als Zimmerpflanzen und Nahrungspflanzen eignen
Welche Gattungen du kennen solltest
Was die Wissenschaft noch nicht über sie weiß
Ob du sammelst, anbaust oder einfach neugierig bist – dieser Guide räumt mit Mythen auf und liefert dir wissenschaftlich fundierte Hintergründe, biologische Zusammenhänge und die Geschichten hinter diesen Pflanzen – von samtigen Anthurien bis zu essbaren Kolokasien.

Inhaltsverzeichnis
Was Aronstabgewächse botanisch auszeichnet
Aroids gehören zur Pflanzenfamilie der Araceae – einer Linie der Einkeimblättrigen, die sich vor über 80 Millionen Jahren entwickelt hat. Was sie verbindet, ist nicht etwa die Größe, Form oder Farbe ihrer Pflanzenteile, sondern ein einziges, klares Merkmal: ihr Blütenstand.
Jedes echte Aronstabgewächs besitzt eine ganz bestimmte Blütenstruktur – ein Erkennungszeichen, das die gesamte Familie definiert und erklärt, was ein Aroid überhaupt ist.
➜ Kolben (Spadix): Ein meist aufrechter, fleischiger Blütenstand, dicht besetzt mit Dutzenden bis Tausenden winziger Einzelblüten. Diese sind oft in Zonen angeordnet: weibliche Blüten unten, männliche darüber, manchmal dazwischen sterile oder Übergangsformen.
➜ Hochblatt (Spatha): Ein umgestaltetes Tragblatt, das den Kolben umhüllt, seitlich öffnet oder dahinter steht. Es kann wie ein Blütenblatt wirken oder an ein normales Blatt erinnern – dient aber zugleich als visueller Lockstoff und Schutz für die reproduktive Struktur.
💡 Was bei Anthurium oder Spathiphyllum aussieht wie eine einzige große Blüte, ist in Wahrheit dieser kombinierte Aufbau aus Kolben und Hochblatt – ein ausgeklügeltes System, das auf spezifische Bestäubungsstrategien abgestimmt ist, häufig unter Einbezug von Käfern oder Fliegen.
Ob auffällig wie bei Anthurium andraeanum oder unauffällig getarnt wie bei Schismatoglottis – diese markante Struktur zählt zu den typischsten Erkennungsmerkmalen der Araceae und erklärt einen Großteil ihrer gärtnerischen Beliebtheit.
Typische Merkmale der Araceae
Neben dem charakteristischen Aufbau aus Kolben und Hochblatt teilen Aronstabgewächse weitere botanische Merkmale, die sie klar von anderen Pflanzenfamilien abgrenzen:
Einkeimblättrige Morphologie
Wie andere Einkeimblättrige (Monokotyledonen) besitzen Aroids parallelnervige Blattstrukturen, Keimlinge mit nur einem Keimblatt und Blütenteile, die meist in Dreiergruppen oder Vielfachen davon auftreten.
Adventivwurzelbildung
Viele Aroids entwickeln Wurzeln nicht nur an der Pflanzenbasis, sondern auch entlang der Sprossachsen und an Nodien. Diese Fähigkeit ist besonders typisch für kletternde oder epiphytische Arten.
Laticiferen und Milchsaft
Zahlreiche Arten enthalten spezialisierte Zellen, sogenannte Laticiferen, die einen oft weißen, klebrigen Milchsaft produzieren. Dieser dient als Fraßschutz und hilft, verletztes Gewebe zu verschließen.
Calciumoxalat-Kristalle (Raphide)
Nahezu alle Aroids bilden nadelförmige Kristalle aus Calciumoxalat, die bei Hautkontakt oder Einnahme Reizungen verursachen können. Diese Struktur schützt die Pflanze chemisch vor Fressfeinden – Form und Konzentration variieren dabei je nach Gattung.
Wärmeerzeugung (Thermogenese) bei bestimmten Arten
Einige Vertreter – vor allem aus den Gattungen Arum und Amorphophallus – erzeugen beim Blühen aktiv Wärme. Dadurch werden Duftstoffe besser freigesetzt und wärmeliebende Bestäuber wie Käfer oder Fliegen gezielt angelockt.
Steckbrief zur Familie
Familie: Araceae
Verbreitung: Weltweit (außer Antarktika); größte Artenvielfalt in den Tropen Mittel- und Südamerikas sowie Südostasiens
Gattungen: Etwa 144 derzeit anerkannte Gattungen
Artenzahl: Rund 3.500 akzeptierte Arten (Stand 2024, POWO). Die tatsächliche Zahl dürfte über 4.000 liegen, insbesondere durch noch nicht beschriebene Arten aus abgelegenen Tropenregionen.
Entwicklungsgeschichte
Die Familie der Araceae lässt sich bis in die späte Kreidezeit zurückverfolgen – vor über 70 Millionen Jahren. Fossilfunde und molekulare Analysen deuten darauf hin, dass sich Aroids zeitgleich mit frühen Insektenlinien entwickelten – insbesondere mit Käfern und Fliegen, die bis heute zu ihren wichtigsten Bestäubern zählen.
Einer der Hauptgründe für den evolutionären Erfolg liegt in ihrer morphologischen Flexibilität: Aronstabgewächse können ihre Struktur stark an Umweltbedingungen anpassen – etwa durch unterschiedliche Wuchsformen (terrestrisch, epiphytisch, aquatisch), variable Wurzeltypen oder stark angepasste Blattstrukturen. So konnten sie unterschiedlichste Lebensräume erfolgreich erschließen – von überfluteten Ebenen bis zu nebelverhangenen Bergwäldern.
💡 Wenn du ein Hochblatt siehst, das sich um einen Kolben windet – egal ob die Pflanze klettert, treibt oder im Boden verankert ist – dann hast du es sehr wahrscheinlich mit einem Aroid zu tun.

Aufbau & Überlebensstrategien der Aronstabgewächse: Wurzeln, Sprossformen & Wachstum
Warum sind Aronstabgewächse so anpassungsfähig? Der Schlüssel liegt in ihrer morphologischen Flexibilität. Arten der Familie Araceae haben sich an Lebensräume vom feuchten Blätterdach bis zu saisonal überfluteten Sumpfgebieten angepasst – und ihre Strukturen spiegeln diese ökologische Vielfalt deutlich wider.
A. Der Blütenstand im Detail
Wie bereits erwähnt, teilen alle Aroids einen einzigartigen Blütenaufbau: Kolben (Spadix) und Hochblatt (Spatha). Doch Form und Funktion dieses Systems variieren stark zwischen den Gattungen – je nach ökologischem Kontext und Bestäubungsstrategie.
Häufige Typen von Blütenständen:
Auffällig und farbintensiv: Zu finden bei Gattungen wie Anthurium, Spathiphyllum und Zantedeschia. Diese Arten locken generalistische Bestäuber mit farbigen Hochblättern und langanhaltender Blütezeit an.
Aasähnlich und geruchsintensiv: Typisch für Amorphophallus und Typhonium, die durch Fäulnisgeruch und optische Täuschung Aasfliegen oder Käfer anziehen. Ihre Kolben erzeugen während der Anthese Wärme und flüchtige Substanzen.
Unauffällig und verborgen: Vor allem bei wasser- oder schattenangepassten Gattungen wie Cryptocoryne und Anubias. Diese Arten verlassen sich auf spezialisierte oder opportunistische Bestäuber und zeigen oft nur kurzzeitige Blühphasen.
Funktionale Bedeutung:
Diese Vielfalt im Blütenaufbau beeinflusst nicht nur die Art der Bestäuber, sondern auch Blühdauer, Wärmeentwicklung und Fortpflanzungsrhythmus. Einige Arten beenden ihren gesamten Blühzyklus in weniger als 24 Stunden, während andere über eine Woche empfänglich bleiben.
B. Blattformen & ökologische Funktion
Aroids sind für ihre außergewöhnlichen Blätter bekannt – aber ihre Form ist kein reines Ziermerkmal. Sie spiegelt vielmehr Millionen Jahre der Anpassung an Faktoren wie Lichtverhältnisse, Luftfeuchtigkeit, Fressfeinde und Luftbewegung wider.
Typische Blattformen und ihre Funktion:
Fenestrierte Blätter (Monstera, Rhaphidophora):Die natürlichen Öffnungen reduzieren Windwiderstand und lassen gefiltertes Licht in tiefere Schichten vordringen – besonders bei kletternden Arten von Vorteil.
Pfeilförmige (sagittate) Blätter (Alocasia, Xanthosoma):Häufig bei Arten aus sumpfigen oder stark beschatteten Lebensräumen. Die Form leitet Wasser effizient vom Blattansatz ab und kann Fraßfeinde abschrecken.
Schildförmige (peltate) Blätter (Hydrosme, einige Anthurium):Der Blattstiel setzt nicht am Rand, sondern an der Unterseite der Blattspreite an. Diese Struktur stabilisiert die horizontale Ausrichtung und verbessert den Wasserablauf bei Starkregen.
Tief gelappte oder ungeteilte Blätter (Philodendron, Dieffenbachia, Zamioculcas):Die Blattform variiert oft je nach Lebensphase oder Standort – einfachere, breite Formen bei jungen, beschatteten Pflanzen; komplexere, gelappte Varianten bei kletternden oder adulten Stadien.
💡 Hinweis: Heteroblastie
Einige Aroids durchlaufen eine ausgeprägte Heteroblastie – also einen starken Wechsel der Blattform vom Jugend- zum Erwachsenenstadium. Besonders auffällig ist das bei Philodendron, Monstera und Amydrium, wo Jungpflanzen oft kaum Ähnlichkeit mit adulten Exemplaren haben.

C. Wurzelsysteme bei Aroids
Aronstabgewächse haben eine beeindruckende Vielfalt an Wurzelstrategien entwickelt – je nachdem, ob sie Bäume erklimmen, sich in sumpfigem Boden verankern oder während einer Ruhephase komplett im Boden verschwinden. Wer die Wurzeltypen kennt, kann Substrat und Kulturbedingungen gezielt anpassen.
Typische Wurzelformen in der Familie Araceae:
Adventivwurzeln – Entstehen entlang von Sprossen und Nodien; typisch bei Philodendron und Monstera. Diese Wurzeln helfen kletternden Arten, sich zu verankern, und nehmen Feuchtigkeit aus der Umgebung auf.
Luftwurzeln mit Velamen – Besonders bei epiphytischen Arten wie Anthurium und einigen Philodendron-Vertretern. Das Velamen ist eine schwammartige, mehrschichtige Außenhaut, die Wasser und Nährstoffe aus Regen oder Luftfeuchtigkeit schnell aufnimmt.
Rhizome – Zu finden bei Zamioculcas, Dieffenbachia und Schismatoglottis. Diese unterirdischen, waagerecht wachsenden Sprossen speichern Nährstoffe und ermöglichen vegetative Vermehrung.
Knollen, Speicherwurzeln und Bulben – Charakteristisch für geophytische Aroids wie Colocasia, Amorphophallus und Xanthosoma. Diese verdickten Speicherorgane sichern das Überleben in Trockenzeiten oder während saisonaler Ruhephasen und treiben bei günstigen Bedingungen wieder aus.
D. Wuchsformen innerhalb der Aroid-Familie
Die Vielfalt an Wuchsformen erklärt, warum manche Aroids Bäume erklimmen, andere zeitweise vollständig im Boden ruhen – und wieder andere auf Wasseroberflächen gedeihen.
Wuchsform | Beispiele für Gattungen | Typische Merkmale |
Kletterpflanzen | Monstera, Philodendron, Rhaphidophora | Hemiepiphytisch oder rankend; bilden Luftwurzeln zur Verankerung und Feuchtigkeitsaufnahme |
Bodenbewohner | Alocasia, Dieffenbachia, Zamioculcas | Wachsen terrestrisch; besitzen aufrechte Stängel, Rhizome oder Knollen |
Epiphyten | Anthurium, einige Philodendron-Arten | Wachsen auf anderen Pflanzen (nicht parasitisch); benötigen hohe Luftfeuchte und gute Belüftung |
Wasserpflanzen | Pistia, Cryptocoryne, Lagenandra | Angepasst an schwimmendes oder untergetauchtes Leben; beliebt in Aquarien und Paludarien |
Geophyten | Amorphophallus, Typhonium | Bilden Knollen oder Speicherorgane; meist mit saisonaler Ruhephase verbunden |
Diese Vielfalt zeigt deutlich: Manche Aroids brauchen Kletterhilfen, andere überdauern Monate unsichtbar im Substrat – wieder andere vertragen Staunässe gut, während viele Arten bei unzureichender Drainage schnell faulen. Wer ihre Wuchsform kennt, kann Standort und Pflege besser darauf abstimmen.

Lebensräume von Aroids: Vorkommen & Überlebensstrategien
Aronstabgewächse haben fast jedes Biom der Erde besiedelt – mit Ausnahme der Antarktis. Ihr Zentrum der Artenvielfalt liegt jedoch in den feuchtwarmen Tropen Mittel- und Südamerikas, mit weiteren bedeutenden Hotspots in Südostasien, Neuguinea und tropischem Afrika.
Ihr Erfolg ist kein Zufall. Über viele Millionen Jahre hat sich die Familie der Araceae an unterschiedlichste Bedingungen angepasst: dichte Regenwälder, Überschwemmungszonen, nebelige Bergregionen und sogar saisonal trockene Lebensräume. Jeder dieser Orte hat eigene Überlebensstrategien hervorgebracht – und macht Aroids zu einer der morphologisch und physiologisch vielseitigsten Pflanzenfamilien überhaupt.
A. Tropischer Regenwald (Tiefland & Gebirge)
Die meisten Aroids stammen aus feuchten, schattigen Wäldern – dem klassischen "Dschungel"-Lebensraum.
Typische Gattungen: Philodendron, Monstera, Anthurium, Rhaphidophora, Homalomena
Wuchsformen: Hemiepiphyten, Epiphyten, Bodenpflanzen der Unterwuchsschicht
Typische Anpassungen:
Lange Internodien und Kletterwuchs zur Erreichung des gefilterten Lichts im Kronendach
Adventiv-Luftwurzeln zur Verankerung an Baumstämmen und zur Aufnahme von Umgebungsfeuchte
Große, weiche Blätter mit hoher Oberfläche und dünner Cuticula für maximale Lichtaufnahme
Tropfspitzen zur schnellen Ableitung von Wasser und Vermeidung von Pilzbefall
💡 Hinweis: Nicht alle Regenwald-Aroids wachsen auf Bäumen. Viele Homalomena-Arten sind vollständig terrestrisch – und sollten nicht mit Epiphyten verwechselt werden.
B. Saisonale Feuchtgebiete & Wassernahe Standorte
Einige Aroids wachsen dort, wo nur wenige Pflanzen überleben – am Rand stehender Gewässer oder vollständig untergetaucht.
Typische Gattungen: Pistia, Cryptocoryne, Lagenandra, Lasia, Colocasia
Wuchsformen: Schwimmend, untergetaucht, rhizombasierte Uferpflanzen
Typische Anpassungen:
Aerenchym in Wurzeln und Blattstielen zur Sauerstoffversorgung in sauerstoffarmen Substraten
Flexible Stängel und Blattansätze, die Strömung oder Wellendruck standhalten
Wasserabweisende Oberflächen für Auftrieb und Schutz vor Pilzbefall
💡 Pistia stratiotes, das bekannte „Muschelblümchen“, gehört zu den wenigen echten frei schwimmenden Aroids – und ist zugleich eine der invasivsten Wasserpflanzen der Tropen.
C. Saisonal trockene Wälder & Hanglagen
Nicht alle Aroids sind Feuchtigkeitsliebhaber. Manche gedeihen in trockenen, felsigen oder lichten Habitaten mit geringer Wasserversorgung.
Typische Gattungen: Zamioculcas, Stylochaeton, Dracontium
Wuchsformen: Laubabwerfende Bodenpflanzen, rhizombasierte Geophyten
Typische Anpassungen:
Sukkulente Stängel und Speicherorgane zur Wasserreserve
Mögliche CAM-ähnliche Stoffwechselwege (selten bei Araceae), um Wasserverlust zu minimieren
Abwurf des Blattapparats während Trockenperioden zur Reduzierung der Verdunstung
💡 Zamioculcas zamiifolia (Glücksfeder) ist ein Paradebeispiel – ursprünglich aus den Wäldern Ostafrikas, nicht aus Wüsten, aber dennoch eine der trockenheitstolerantesten Aroid-Arten in Kultur.
D. Nebelwälder in Bergregionen
Aroids in höheren Lagen müssen mit kühlen Temperaturen, ständiger Feuchtigkeit und kurzen Lichtphasen umgehen.
Typische Gattungen: Anthurium, Rhodospatha, hochgelegene Philodendron-Arten
Wuchsformen: Kompakte Epiphyten, moosverwurzelte Hemiepiphyten
Typische Anpassungen:
Wurzeln mit Velamen zur Aufnahme von Nebelwasser und Feuchtigkeit aus Moospolstern
Dicke, ledrige Blätter zum Schutz vor Fäulnis in dauerfeuchter Luft
Langsames Wachstum und kurze Internodien zur Energieeinsparung
Enge ökologische Nischen – oft endemisch und von hoher Schutzpriorität
💡 Nebelwälder gelten als Hotspots der Biodiversität – und sind Heimat einiger der seltensten und langsam wachsenden Aroids in Kultur.
Fazit
Aroids sind nicht trotz, sondern wegen ihrer Umgebung so vielfältig. Von nebligen Baumkronen bis zu saisonalen Sümpfen – ihr evolutionäres Repertoire umfasst Luftwurzeln, wärmeerzeugende Blüten, Sukkulenz, Epiphytismus und Ruhephasen.
Diese Umweltanpassung ist der Schlüssel zu ihrem Erfolg in freier Natur – und zugleich der Grund, warum sie als Zimmerpflanzen so faszinierend (und manchmal herausfordernd) sind.

Bestäubung & Fortpflanzungsstrategien bei Aroids
Warum riechen manche Aroids nach Aas? Und warum öffnen sie ihre Blüten nur nachts? Die Antwort liegt in ihren raffinierten Bestäubungsstrategien. Aronstabgewächse sind wahre Meister der Manipulation – sie nutzen Duft, Wärme, Struktur und gezielte Täuschung, um bestimmte Bestäuber exakt zum richtigen Zeitpunkt anzulocken.
A. Duftgesteuerte Bestäubungssysteme
Viele Aroids verströmen während der Anthese (Blütezeit) intensive – oft unangenehme – Gerüche, die an verrottendes organisches Material erinnern. Ziel dieser Strategie ist es, folgende Insektengruppen anzulocken:
Aaskäfer
Fleischfliegen
Trauermücken und Zuckmücken
Arten wie Amorphophallus titanum (Titanwurz) oder Typhonium täuschen durch ihren Geruch saprophage Insekten und bewegen sie dazu, den Kolben zu besuchen.
💡 Diese Insekten erhalten keine Belohnung – sie werden lediglich getäuscht und übernehmen dabei unbeabsichtigt den Pollentransport.
B. Thermogenese: Wärmeproduktion bei der Blüte
Einige Aroids erzeugen während der Blüte aktiv Wärme – ein Phänomen, das als Thermogenese bezeichnet wird. Sie unterstützt die Verdunstung von Duftstoffen und verbessert die Wahrnehmbarkeit des Blütenstandes – besonders in kühlen, schattigen Waldbereichen.
Typische Gattungen: Philodendron, Syngonium, Amorphophallus, Anthurium, Arum
Temperaturen: Bis zu 36 °C im Blütenstand – selbst bei kühler Umgebung
Diese Form der Wärmeproduktion ist unter Pflanzen äußerst selten und erklärt, warum viele Aroids sehr zeitlich präzise und koordinierte Blühphasen zeigen.
C. Sexualphasen & Blühstrategie
Die Blütenstände von Aroids sind meist protogyn, das heißt:
Die weiblichen Blüten werden zuerst empfänglich
Die männlichen Blüten geben erst später Pollen ab
Diese zeitliche Trennung verhindert Selbstbestäubung und fördert Kreuzbestäubung – besonders wichtig in artenreichen Regenwäldern mit vielen nahe verwandten Arten.
Weitere Merkmale:
Sterile Blüten: Leiten oder halten Bestäuber gezielt im Blütenstand fest
Farbwechsel der Spatha: Dient zur visuellen Anzeige der Blühphase
Geschlossene Blütenkammern: Verzögern oder begrenzen gezielt den Zugang von
Insekten (Arum, Typhonium)
D. Frucht- & Samenbildung
Nach erfolgreicher Bestäubung:
Beeren entwickeln sich typischerweise direkt am Kolben
Die Früchte sind oft auffällig gefärbt, um Vögel oder Säugetiere zur Aufnahme zu animieren
Die Verbreitung erfolgt meist endozoochor: Tiere fressen die Frucht und scheiden die Samen andernorts aus
Zusätzlich zur generativen Vermehrung setzen einige Arten – z. B. Colocasia und Alocasia – auch auf vegetative Vermehrung durch Tochterknollen oder Ausläufer. Das erhöht die Überlebenschance in instabilen Lebensräumen wie Überschwemmungsgebieten.
Aroids sind keine passiven Blüher – sie investieren gezielt Energie in Fortpflanzung. Sie erzeugen Hitze, simulieren Aas oder manipulieren Insekten mit ausgeklügelter Blütenarchitektur – alles zur richtigen Zeit, für den richtigen Bestäuber.

Essbare Aronstabgewächse: Nutzung, Zubereitung & kulturelle Bedeutung
Während Aronstabgewächse hierzulande vor allem für ihre auffälligen Formen bekannt sind, wissen nur wenige, dass einige der weltweit wichtigsten tropischen Wurzelgemüse zur Familie der Araceae gehören. Diese Pflanzen ernähren seit Jahrhunderten Kulturen in Asien, Afrika und Ozeanien – müssen jedoch mit Sorgfalt zubereitet werden, da sie Calciumoxalat-Kristalle und teilweise weitere reizende oder toxische Verbindungen enthalten.
A. Bedeutende Nutzpflanzen unter den Aroids
Colocasia esculenta (Taro)
Herkunft: Vermutlich Südostasien oder Indien
Essbarer Teil: Knolle und junge Pflanzenteile (nach dem Garen)
Verwendung: Gekocht, gedämpft, püriert oder frittiert; als Chips, in Currys, als „poi“ (Hawai‘i)
Hinweis: Muss gründlich gegart werden, um Raphide zu zerstören
Xanthosoma sagittifolium (Malanga, Cocoyam)
Herkunft: Tropisches Amerika, heute weltweit angebaut
Essbarer Teil: Knollen, gelegentlich auch Blattstiele
Verwendung: Weit verbreitet in karibischer, westafrikanischer und lateinamerikanischer Küche
Anbau: Trockentoleranter als Taro, oft in kleinbäuerlichen Systemen kultiviert
Amorphophallus paeoniifolius (Elefantenfuß-Yam)
Herkunft: Indien und Südostasien
Essbarer Teil: Große, unterirdische Knolle
Verwendung: Gekocht, zu Curry verarbeitet oder frittiert
Achtung: Muss vollständig gegart werden – roh scharf und reizend durch Oxalat und Enzyme
Lasia spinosa
Herkunft: Süd- und Südostasien
Essbarer Teil: Junge Triebe und Blattstiele
Verwendung: Gebraten oder als Curry; besonders verbreitet in Sri Lanka und Bengalen
B. Weniger bekannte oder regional genutzte Aroids
Diese Pflanzen sind im internationalen Handel selten, regional aber bedeutsam:
Alocasia macrorrhizos: In der Pazifikregion genutzt, erfordert jedoch spezielle Aufbereitung
Typhonium trilobatum: In ländlichen asiatischen Gebieten gelegentlich verwendet, aber wegen Toxizität meist gemieden
Pistia stratiotes: Mancherorts als Viehfutter genutzt; keine bedeutende Nahrungspflanze
Monstera deliciosa (Schweizer Käsepflanze, Mexikanisches Brotfruchtgewächs)
Herkunft: Mexiko und Mittelamerika
Essbarer Teil: Vollreife Fruchtstände
Verwendung: Roh verzehrbar, schmeckt wie eine Mischung aus Ananas und Banane
Achtung: Unreife Früchte enthalten Raphide und reizen Schleimhäute
💡 Hinweis: Obwohl oft als Zierpflanze gehalten, ist die essbare Frucht außerhalb tropischer Regionen selten verfügbar. Sie reift bis zu einem Jahr am Stamm und darf nur in vollreifem Zustand verzehrt werden.
C. Toxizität & traditionelle Aufbereitung
Viele essbare Aroids sind roh giftig. Die häufigsten Problemauslöser:
Calciumoxalat (Raphide): Verursacht Brennen, Schwellung oder Reizung im Mund- und Rachenraum
Protease-Hemmer & scharfe Inhaltsstoffe: Können Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Reaktionen auslösen
Traditionelle Verfahren zur Entgiftung beinhalten:
Langzeit-Kochen oder Backen
Fermentation (wie bei „poi“ in Polynesien)
Einweichen in alkalischem Wasser
Reiben und anschließendes Trocknen (z. B. bei Amorphophallus)
Diese Methoden sind nicht nur kulturelle Praxis, sondern auch wissenschaftlich fundierte Möglichkeiten, um giftige Verbindungen unschädlich zu machen.
D. Aroids als Notnahrung & Kulturpflanzen in Mischsystemen
Durch ihren hohen Stärkegehalt, ihre Schattenverträglichkeit und die Fähigkeit, auch auf armen Böden zu wachsen, gelten viele essbare Aroids als:
Wichtige Kulturpflanzen für Ernährungssicherung
Notnahrung in von Überschwemmungen bedrohten Regionen
Bestandteile von Mischkulturen mit Bananen, Yams oder Reis im Agroforst
In vielen Regionen – vor allem in tropischem Asien und Westafrika – stehen essbare Aroids direkt hinter Yams und Maniok in der landwirtschaftlichen Bedeutung.
Aroids sind weit mehr als dekorative Pflanzen – sie sind weltweit relevante Nahrungslieferanten. Richtig zubereitet liefern sie Stärke, Nährstoffe und Vielfalt für tropische Ernährungssysteme. Doch ihr Anbau und Verzehr setzt Wissen voraus – über ihre chemischen Eigenheiten und über das traditionelle Wissen, das sie genießbar macht.

Aronstabgewächse im Wohnzimmer: Warum sie ideale Zimmerpflanzen sind
Die Zimmerpflanzenwelle der letzten Jahre hat Aronstabgewächse (völlig zu Recht) ins Rampenlicht gerückt. Viele Arten dieser Familie gedeihen problemlos im Innenraum, passen sich an Töpfe an und beeindrucken mit auffälligen, oft skulpturalen Strukturen. Doch ihr Erfolg ist nicht nur eine Frage der Optik.
A. Eigenschaften, die Aroids zu perfekten Zimmerpflanzen machen
Was verschafft Aroids einen Vorteil gegenüber vielen anderen Pflanzengruppen?
Toleranz gegenüber wenig Licht: Viele tropische Aroids stammen aus der schattigen Waldunterwuchsschicht. Arten wie Zamioculcas zamiifolia, Aglaonema oder zahlreiche Philodendron-Vertreter kommen bestens ohne direkte Sonne aus.
Langsames bis mäßiges Wachstum: Sie müssen selten umgetopft werden, bleiben kompakt und eignen sich gut für Regale, Sideboards oder ruhige Ecken.
Anpassung an Topfkultur: Egal ob rankend, kriechend oder aufrecht wachsend – Aroids benötigen meist kein tiefes Wurzelsystem und kommen mit gut durchlässigen Substratmischungen im Topf hervorragend zurecht.
Adventivwurzeln: Viele Arten bilden Luft- oder Knotenwurzeln aus – ideal für Stecklingsvermehrung. Das macht sie sowohl für Einsteiger als auch für Sammler attraktiv.
Visuelle Vielfalt: Von den samtigen Oberflächen einer Anthurium crystallinum bis zu den markanten Fensterungen einer Monstera deliciosa – für jeden Geschmack findet sich die passende Art.
B. Häufige Aroids in der Zimmerpflanzenkultur
Einige der beliebtesten und meistverkauften Zimmerpflanzen gehören zur Familie der Araceae:
Gattung | Beliebte Arten im Hausgebrauch |
Philodendron | P. hederaceum, P. gloriosum, P. melanochrysum |
Monstera | M. deliciosa, M. adansonii, M. obliqua |
Anthurium | A. clarinervium, A. forgetii, A. veitchii |
Zamioculcas | Z. zamiifolia (inkl. ‘Raven’) |
Aglaonema | Farbintensive Hybriden mit Musterung |
Dieffenbachia | Großwüchsige, panaschierte Arten mit aufrechtem Wuchs |
Alocasia | A. ‘Polly’, A. zebrina, A. macrorrhizos |
Syngonium | Schnellwachsende Ranken mit pfeilförmigen Blättern |
Jede dieser Pflanzen bringt eigene Besonderheiten mit – ob kletternd, buschig oder bodendeckend – doch mit etwas Pflege passen sie alle problemlos in Innenräume.
C. Kulturbedingungen im Innenraum
Auch wenn sie anpassungsfähig sind – Zimmer-Aroids brauchen passende Bedingungen, um langfristig gesund zu bleiben:
Licht: Helles, indirektes Licht ist ideal. Viele Arten kommen auch mit weniger Licht klar, wachsen dann aber langsamer.
Luftfeuchtigkeit: Optimal sind 50–70 %. Viele Arten gewöhnen sich aber auch an trockene Raumluft.
Wasser: Das Substrat zwischen den Wassergaben leicht antrocknen lassen – keine Staunässe.
Substrat: Luftige, gut drainierende Mischungen mit z. B. Rinde, Perlit und Kokoschips verwenden.
Düngung: Während der Wachstumsphase monatlich ein ausgewogener Flüssigdünger in verdünnter Form.
❗ Mythenalarm: Aroids „reinigen“ die Luft nicht in relevantem Maß – diese Behauptung wurde unter realen Wohnraumbedingungen widerlegt. Was sie bieten, ist visuelle Ruhe, ein Gefühl von Naturverbundenheit und die Möglichkeit zur achtsamen Pflanzenpflege. Warum das Luftreinigungsversprechen nicht stimmt? → Mythen rund ums Raumklima – wissenschaftlich entzaubert
D. Beliebt im Interior Design
Aroids haben ihren festen Platz in Wohnmagazinen und sozialen Medien – und das aus gutem Grund:
Struktur & Präsenz: Klare Formen und markanter Wuchs erzeugen visuelle Wirkung
Vielfalt: Vom minimalistischen ZZ bis zur expressiven Alocasia ‘Frydek’
Tropischer Look: Schafft sofort eine üppige, beruhigende Atmosphäre
Flexibles Styling: Passt zu Boho, Minimalismus, Urban Jungle oder skandinavischem
Interieur
Sammler gestalten ihre Räume oft mit seltenen Arten oder kultivierten Varianten – abhängig von Panaschierung, Herkunft oder Form.
Aroids kommen mit Innenräumen zurecht, weil sie evolutionär genau dafür gerüstet sind: wenig Licht, wechselnde Feuchtigkeit und beengte Bedingungen. Ihre Formenvielfalt, einfache Pflege und unkomplizierte Vermehrung machen sie zu Lieblingen bei Einsteigern – und bei passionierten Pflanzennerds gleichermaßen.
Wichtige Aroid-Gattungen: 20+ Gruppen, die die Familie Araceae prägen
Die Familie der Araceae ist extrem vielfältig – mit rund 144 Gattungen und über 3.500 beschriebenen Arten. Doch einige wenige Gattungen haben die Welt der Aroids besonders stark geprägt – sei es durch botanische Relevanz, gärtnerische Bedeutung oder evolutionäre Einzigartigkeit. Ob als beliebte Zimmerpflanze, ökologischer Spezialist oder botanisches Kuriosum – diese Gattungen zeigen, was Aroids wirklich ausmacht.
Hier findest du eine kompakte Übersicht über über 20 besonders relevante Aroid-Gattungen – mit Fokus auf ihre Merkmale, Herkunft und Nutzung.
Beliebte Gattungen in der Zimmerpflanzenwelt
Diese Gruppen dominieren den internationalen Zierpflanzenmarkt und gehören zu den meistverkauften Zimmerpflanzen überhaupt:

Monstera
Bekannt für: Die ikonischen Fensterblätter (M. deliciosa, M. adansonii)
Merkmale: Schnellwüchsige Hemiepiphyten mit großen, oft perforierten Blattstrukturen und ausgeprägter Luftwurzelbildung. Heimisch in Mittel- und Südamerika. Klettert in der Natur an Bäumen empor und gedeiht auch im Topf mit geeigneter Kletterhilfe. Geschätzt für ihre Strukturwirkung und Substrattoleranz.

Philodendron
Bekannt für: Samtige Raritäten wie P. melanochrysum, P. gloriosum
Merkmale: Eine der größten Aroid-Gattungen (~500 Arten) mit kletternden, kriechenden und aufrecht wachsenden Formen. Große Vielfalt an Blattformen, häufig hemiepiphytisch wachsend. Lässt sich in Kultur meist unkompliziert anpassen – von Substrat bis Standort.

Alocasia
Bekannt für: Aufrechte, markante Wuchsformen (A. zebrina, A. macrorrhizos)
Merkmale: Hauptsächlich terrestrisch wachsend mit pfeil- oder schildförmigen Blattstrukturen. Viele Arten besitzen knollenartige Speicherorgane und ziehen sich bei Stress in eine Ruhephase zurück. Ursprünglich aus dem tropischen Asien, bevorzugen sie hohe Luftfeuchtigkeit und indirektes Licht.

Anthurium
Bekannt für: Samtige Blätter und auffällige Aderung (A. crystallinum, A. veitchii)
Merkmale: Meist epiphytisch oder lithophytisch wachsend, mit herz- bis länglich geformten Blattstrukturen. Einige Arten entwickeln langanhaltende Blütenstände. Kommen am besten in luftigen, feuchthaltenden Substraten bei mäßiger Luftfeuchte zurecht.

Zamioculcas
Bekannt für: Die nahezu unverwüstliche Z. zamiifolia (Glücksfeder)
Merkmale: Ursprünglich aus Ostafrika stammend, extrem trockenheitstolerant durch sukkulente Stängel und Rhizome. Bildet glänzende, gefiederte Blätter. Kommt mit trockener Luft, wenig Licht und Vernachlässigung zurecht – wird oft als „Einsteigerpflanze“ verkauft, ist aber botanisch hochinteressant.

Dieffenbachia
Bekannt für: Auffällige Panaschierungen und aufrechten Wuchs
Merkmale: Terrestrisch wachsende Aroids mit großen, gemusterten Blattflächen und kräftigen Stängeln. Sehr beliebt als Zimmerpflanze durch schnelles Wachstum und Lichttoleranz. Enthält Raphide – Kontakt mit Haut oder Schleimhäuten kann reizend wirken.

Aglaonema
Bekannt für: Farbige Hybriden, die mit wenig Licht zurechtkommen
Merkmale: Kompakter, buschiger Wuchs mit lanzettlichen Blättern, oft silbern, rosa oder rot gemustert. Ursprünglich aus der tropischen Unterwuchsschicht Südostasiens. Züchtungen sind auf Robustheit und Zierwert hin optimiert.

Syngonium
Bekannt für: Rankende Pflanzen mit pfeilförmigem Laub
Merkmale: Kräftige Wuchsleistung, teils mit deutlichem Übergang von Jugend- zu Altersform. Reicht von kompakten bis zu ausladenden Kletterformen. Häufig in Hybridkollektionen zu finden – unkompliziert, schnellwachsend, leicht zu vermehren.

Rhaphidophora
Bekannt für: R. tetrasperma („Mini Monstera“)
Merkmale: Schnellwachsende Kletterpflanzen aus Südostasien, viele mit fenestrierten Blättern. Oft mit Monstera verwechselt, aber genetisch eigenständig. Ideal für vertikale Kulturen an Rankhilfen oder Moosstangen.

Epipremnum
Bekannt für: E. aureum („Golden Pothos“), E. pinnatum
Merkmale: Robuste Rankpflanzen, die Trockenheit und schwaches Licht tolerieren. Klassiker in Büro- und Wohnräumen. Viele Sorten mit auffälliger Panaschierung. Achtung: In tropischen Regionen invasiv, wenn im Freiland kultiviert.

Spathiphyllum
Bekannt für: Weiße Hochblätter der sogenannten „Friedenslilie“
Merkmale: Schattenliebende Bodenpflanzen mit glänzendem, grünem Laub und dauerhaften Blütenständen. Kompakt im Wuchs, häufig in Innenräumen zu finden. Heimat tropisches Amerika.

Schismatoglottis
Bekannt für: Unterschätzte Blattvielfalt asiatischer Herkunft
Merkmale:Kompakte Regenwaldbewohner mit teils stark gemusterten Blättern. Ähnlich wie Homalomena, aber mit deutlicherer Aderung und schnellerer Ausbreitung. Beliebt in Terrarien und Feuchtkulturen.

Homalomena
Bekannt für: Aromatische Blätter und strukturreiche Texturen
Merkmale: Schattenverträgliche Bodenpflanzen mit flachem Wurzelsystem. Eng verwandt mit Philodendron, gehören zur Tribus Homalomeneae. Besonders geeignet für konstante Wärme und ruhige Lichtverhältnisse.

Cyrtosperma
Bekannt für: Riesige, pfeilförmige Blätter mit Insel-Flair
Merkmale: Wasserliebende oder sumpfbewohnende Pflanzen mit imposanter Erscheinung. Teilweise essbar, kulturell bedeutend im pazifischen Raum.

Caladium
Bekannt für: Papierdünne, farbenfrohe Blattstrukturen in Rosa, Rot, Weiß und Grün
Merkmale: Knollenbildende Geophyten aus Südamerika. Bekannt für ihre farbintensiven Blätter, oft als Saisonpflanzen genutzt. Viele Hybriden für den Innen- und Außenbereich gezüchtet. Ziehen sich in der Ruhezeit komplett zurück.
Weniger bekannte, aber ökologisch bedeutsame Aroid-Gattungen
Diese Gattungen sind unter Zimmerpflanzenfans oft kaum bekannt – spielen jedoch eine zentrale Rolle im Verständnis der Evolution, Anpassung und ökologischen Vielfalt der Araceae. Einige besiedeln extreme Standorte, andere zeigen ungewöhnliche Blühstrategien oder morphologische Besonderheiten, die Einblicke in die Entwicklungsgeschichte der Familie geben.

Arum
Bekannt für: Temperaturresistente Arten wie Arum maculatum
Merkmale:Geophyten aus Europa und dem Mittelmeerraum, die saisonal in die Ruhephase übergehen. Intensiv untersucht im Hinblick auf Thermogenese und Bestäubungsökologie.

Typhonium
Bekannt für: Aasgeruch zur Bestäuberanlockung
Merkmale:
Kleine, knollenbildende Arten aus Asien und Australien. Oft mit Arum verwechselt, aber genetisch eigenständig. Viele Arten blühen unauffällig, setzen aber stark auf Duftmimikry.

Cercestis
Bekannt für: Kletternde Aroids mit ausgeprägtem Blattdimorphismus
Merkmale:
Heimisch in tropischem Afrika. Zeigen einen deutlichen Unterschied zwischen Jugend- und Altersform (Blattformwandel) und produzieren teilweise sterile Blütenstände auf separaten Trieben. Eine wichtige, oft übersehene Gattung für das Verständnis afrikanischer Kletter-Aroids.

Pistia
Bekannt für: Pistia stratiotes („Muschelblume“)
Merkmale:
Echte frei schwimmende Wasserpflanze it kompaktem Rosettenwuchs. Bildet dichte Teppiche in stehenden Gewässern. Sehr schnelle vegetative Vermehrung, dadurch in vielen tropischen Regionen invasiv.

Anubias
Bekannt für: Aquarienklassiker
Merkmale:
Rhizombildende Pflanzen aus West- und Zentralafrika. Kommen mit wenig Licht, stehendem Wasser und nährstoffarmen Bedingungen bestens zurecht. Besonders beliebt in der Aquaristik.

Arisaema
Bekannt für: Kobralilien & komplexe Blütenstrukturen
Merkmale:
Verbreitet von den Himalaya-Regionen bis Nordamerika. Umfasst über 200 Arten mit ausgeprägtem Geschlechterwechsel (einzelne Pflanzen wechseln je nach Energieverfügbarkeit zwischen männlich und weiblich) und faszinierenden Hochblatt-Formen, die Bestäuber gezielt lenken oder festhalten. Modellgattung für Blütenentwicklung und Fortpflanzungsstrategien.
Diese Auswahl ist nur ein Ausschnitt der Vielfalt. Weitere spezialisierte Gattungen wie:
Lagenandra – sumpflebende Arten mit aquatischer Anpassung
Calla – bekannt durch C. palustris, eine temperierte Wasserpflanze
Dracontium – tropische Geophyten mit riesigen Blättern
Cryptocoryne – beliebte Aquarienpflanzen mit Anpassung an sauerstoffarme Böden
… erweitern das ökologische und morphologische Spektrum der Araceae-Familie erheblich.
Fazit: Wer diese „unsichtbaren“ Aroid-Gattungen kennt, versteht die Familie nicht nur besser – sondern erkennt auch, wie sich Aronstabgewächse an extreme Lebensräume, ausgefeilte Bestäubungssysteme und ungewöhnliche Reproduktionsstrategien angepasst haben. Sie sind nicht nur dekorativ – sondern evolutiv spektakulär.
Aronstabgewächse in Kultur, Geschichte & Symbolik
Aronstabgewächse spielen nicht nur eine botanische Rolle – sie haben seit Jahrhunderten Eingang in Rituale, Ernährung, Heilkunde, Mythologie und Symbolik gefunden. Ob bei zeremoniellen Bräuchen in Polynesien oder als Motiv in der europäischen Trauerkunst: Aroids sind tief mit menschlicher Kulturgeschichte verwoben.
A. Zeremonielle und rituelle Nutzung
Taro (Colocasia esculenta) in polynesischen Kulturen: In vielen Gesellschaften des pazifischen Raums gilt Taro als heilig. In Hawai‘i wird kalo (Taro) in der Schöpfungsmythologie als älterer Bruder der Menschheit betrachtet. Der Anbau von Taro ist eine spirituelle und familiäre Handlung mit tiefem kulturellem Wert.
Elefantenfuß-Yam (Amorphophallus paeoniifolius) in Südasien: In Teilen Indiens wird die Knolle zu Erntedankfesten rituell verwendet. Sie symbolisiert Fruchtbarkeit und Wandlung – passend zu ihrem unsichtbaren Wachstum unter der Erde und dem plötzlichen, auffälligen Blühen.
Arum-Arten im Mittelmeerraum: Bereits im antiken Griechenland und Rom wurden Arum italicum und verwandte Arten in Begräbnisritualen und als Heilpflanzen genutzt. Wegen ihrer Toxizität galten sie zugleich als gefährlich und respektgebietend.
B. Aroids in der traditionellen Medizin
Zahlreiche Aroid-Arten wurden medizinisch genutzt – nicht immer mit unbedenklichen Folgen:
Aglaonema, Anthurium und Dieffenbachia: In der Volksmedizin zum Teil bei Schmerzen und Entzündun gen eingesetzt. Aufgrund ihres hohen Oxalatgehalts sind sie jedoch potenziell reizend und gefährlich ohne fachgerechte Verarbeitung.
Lasia spinosa: In der ayurvedischen und südostasiatischen Heilpraxis traditionell bei Verdauungsbeschwerden und Entzündungen verwendet.
Pistia stratiotes: In manchen Kulturen äußerlich gegen Hautprobleme eingesetzt – wissenschaftliche Belege sind allerdings spärlich.
⚠️ Hinweis: Viele Aroids sind bei falscher Anwendung giftig. Traditionelle Anwendungen beruhen häufig auf äußerlicher Nutzung oder komplexer Verarbeitung. Aussagen aus der Volksheilkunde sollten stets kritisch hinterfragt werden.
C. Symbolik und ästhetische Bedeutung
Aroids haben Künstler und Designer über Jahrhunderte hinweg inspiriert:
Viktorianische Ästhetik: Aroids wie Arum und Calla waren zentrale Motive in botanischen Illustrationen, Trauerkunst und Stillleben. Ihre geheimnisvolle Form stand symbolisch für Schönheit, Vergänglichkeit und Transformation.
Religiöse Ikonografie: Die Calla (Zantedeschia) – ein echtes Aronstabgewächs – gilt im Christentum als Symbol für Reinheit und Wiedergeburt. Trotz Namensähnlichkeit ist sie nicht mit Calla palustris zu verwechseln, einer kälteresistenten Art mit ganz anderer ökologischer Prägung.
Moderne Wohnkultur: Heute begegnet man Aroids wie Monstera oder Alocasia auf Tapeten, Textilien oder Tattoos. Sie stehen für tropische Üppigkeit, Wachstum und naturverbundenes Wohnen im Sinne des biophilen Designs.
D. Kulturelle Kontroversen
Namensverwirrung und Marketing: Einige Aroids wurden durch gärtnerische Vermarktung falsch bezeichnet – etwa Monstera adansonii als „Swiss Cheese Plant“ oder durch die Verwechslung von Kultivaren mit Wildarten.
Spirituelle Vereinnahmung: Heilige Pflanzen wie Taro werden im globalen Markt teils kommerzialisiert, ohne Rücksicht auf ihre kulturelle oder spirituelle Bedeutung in den Ursprungskulturen.
Ob in Mythen verehrt oder auf Kissenbezügen stilisiert – Aroids sind fest mit menschlicher Symbolik und Kreativität verwachsen. Ihre evolutionären Besonderheiten beflügeln die Vorstellungskraft: von wärmeerzeugenden Blüten bis zu Wurzeln, die mitten in der Luft wachsen.
Aroid-Forschung, Taxonomie & wissenschaftliche Durchbrüche
Während Aroids in Wohnzimmern und sozialen Medien für tropisches Flair sorgen, stehen sie auch im Zentrum intensiver botanischer Forschung. Ihre komplexe Morphologie, breite ökologische Streuung und teilweise verwirrende Systematik machen die Araceae zu einer der aktivsten Studiengruppen in der tropischen Botanik.
A. Kurzer Überblick zur wissenschaftlichen Erforschung der Araceae
18.–19. Jahrhundert: Botaniker wie Linnaeus und Schott begannen im Zuge kolonialer Expeditionen mit der taxonomischen Erfassung von Aroids. Viele Herbarbelege aus dieser Zeit bilden bis heute die Grundlage der wissenschaftlichen Klassifikation.
20. Jahrhundert: Systematiker wie Josef Bogner und Simon Mayo klärten mithilfe morphologischer Merkmale zahlreiche Beziehungen innerhalb der Familie.
21. Jahrhundert: Die molekulare Phylogenie revolutionierte das Verständnis der Araceae: ganze Gattungen wurden neu geordnet, kryptische Arten entdeckt und evolutionäre Linien über Kontinente hinweg nachvollzogen.
B. Schwerpunkte aktueller Aroid-Forschung
1. Phylogenie & Genomik
DNA-Analysen (z. B. Barrett et al., 2022; Nauheimer et al., 2012) zeigen:
Unabhängige Entwicklung kletternder Wuchsformen bei Philodendron, Monstera, Rhaphidophora
Polyphyletische Abstammung innerhalb von Gattungen wie Schismatoglottis und Anthurium
Genomkartierung essbarer Aroids (Colocasia, Amorphophallus) als Grundlage für Züchtung und Artenschutz
2. Bestäubungsbiologie
Aroids zeigen extreme Strategien in der Pflanzen-Bestäuber-Interaktion:
Thermogenese in Arum, Amorphophallus, Typhonium
Täuschung durch Geruchsstoffe, die Aas, Kot oder überreifes Obst imitieren
Fallenmechanismen in den Blütenständen von Philodendron und Anthurium
3. Ökologische Anpassung
Forschungsschwerpunkte sind unter anderem:
Besiedlung von extremen Mikrohabitaten wie Nebelwäldern, Karstlandschaften oder Flussufern
Anpassung an vom Menschen geprägte Umgebungen – vor allem bei flexiblen Gattungen wie Epipremnum oder Zamioculcas
Anatomie und Funktion von Luftwurzeln, Velamen und Rhizomen als Schlüssel zur Epiphytie und Geophytie
4. Artenschutz & Biodiversität
Viele Aroids sind endemisch, standortgebunden und gefährdet:
Hauptbedrohungen: Abholzung, Habitatverlust und illegaler Pflanzenhandel
Schutzstrategien setzen zunehmend auf Genetik, um Wiederansiedlung und Habitaterhalt zu steuern
Citizen Science und Sammlergemeinschaften liefern wertvolle Daten durch Feldbeobachtungen und Herbarien
C. Aroids in der gärtnerischen Wissenschaft
Meristemkultur (Tissue Culture): Ermöglicht die massenhafte Vermehrung seltener und panaschierter Zuchtformen (Anthurium, Philodendron, Alocasia)
Hormonforschung: Insbesondere Cytokinine und Auxine stehen im Fokus, um das Sprosswachstum bei kletternden Arten besser zu kontrollieren
Anbaustudien: Testen Einfluss von Substratbelüftung, Luftfeuchtigkeit und Lichtintensität auf tropisches Wachstum unter Labor- bzw. Gewächshausbedingungen
Diese Forschung zeigt: Aroids sind nicht nur gestalterisch attraktiv – sie sind auch ein Tor zu grundlegenden Fragen der Pflanzenbiologie, Evolution, Ökologie und nachhaltigen Kultivierung.

Die Wegbereiter der Aroid-Forschung: Eine Geschichte botanischer Entdeckungen
Die Geschichte der Araceae spielt sich nicht nur in Regenwäldern, Gewächshäusern oder Wohnzimmern ab – sie ist auch tief in der botanischen Forschung verankert. Vom 19. Jahrhundert bis heute haben Wissenschaftler das Fundament geschaffen, auf dem unsere heutige Kenntnis über Aroids – ihre Benennung, Klassifikation, Kultivierung und Erhaltung – beruht.
Diese Sektion würdigt zentrale Persönlichkeiten der Aroid-Forschung – von frühen Taxonomen bis zu heutigen Experten in Molekularbiologie, Ökologie und Artenschutz.
A. Pioniere der Aroid-Taxonomie (19. – frühes 20. Jahrhundert)
Heinrich Wilhelm Schott (1794–1865)
Gilt als Begründer der modernen Aroid-Taxonomie
Verfasser von Genera Aroidearum (1858) und Prodromus Systematis Aroidearum (1860)
Entwickelte Klassifikationssysteme, die bis heute Einfluss haben; führte viele tropische Arten erstmals in Europa ein
Adolf Engler (1844–1930)
Entwickelte ein evolutionsbasiertes System für die Familie Araceae in Die Natürlichen Pflanzenfamilien (1892)
Seine systematische Gliederung ist noch heute ein Grundpfeiler moderner Pflanzentaxonomie
Jean Jules Linden (1817–1898)
Botaniker und Pflanzensammler, der Monstera, Anthurium und Alocasia nach Europa brachte
Trug zur ex-situ-Erhaltung tropischer Pflanzen durch Sammlungen und Gewächshäuser bei
Julius von Sachs (1832–1897)
Wegbereiter der Pflanzenphysiologie
Erforschung von Wassertransport und Luftwurzel-Funktion lieferte zentrale Erkenntnisse zum Überleben epiphytischer Aroids in feuchtem Klima
Eduard F. André (1840–1911)
Französischer Botaniker, der viele Zier-Aroids klassifizierte
Fördere ihre Integration in europäische Gartenkultur
Gustav Kunze, Eduard Regel u. a.
Trugen durch Herbarbelege, Erstbeschreibungen und frühe Klassifikationen zum taxonomischen Fundament bei, das bis heute in Revisionen genutzt wird
B. Moderne Größen der Aroid-Forschung (20. Jahrhundert – heute)
Josef Bogner (1939–2020)
Fokus auf Amorphophallus und afrikanische Aroids
Seine Feldarbeit und systematischen Studien verbanden klassische Botanik mit Artenschutz
Simon J. Mayo
Mitautor des Standardwerks The Genera of Araceae (1997)
Spezialist für Philodendron und molekulare Phylogenie
Thomas B. Croat
Angeschlossen an den Missouri Botanical Garden
Hat über 1.000 Arten beschrieben, v. a. Anthurium und Philodendron
Durch seine Feldarbeit in den Neotropen veränderte er das Verständnis aroidischer Biodiversität grundlegend
Peter C. Boyce
Südostasiens führender Experte für Homalomena, Schismatoglottis und die Araceae von Borneo und Sumatra
Kombiniert Taxonomie, Feldökologie und Artenschutzpublikationen
Wilbert Hetterscheid
Weltweit anerkannter Spezialist für Amorphophallus
Entwickelte ein modernes Klassifikationssystem auf Basis morphologischer und molekularer Daten Ehemaliger Direktor des Nationalen Herbariums der Niederlande
David Scherberich
Feldbotaniker, bekannt für Wiederentdeckungen bedrohter Monstera-, Philodendron- und Anthurium-Arten
Arbeitet eng mit Botanischen Gärten zur Kultivierung seltener Aroids
Deni Bown
Autorin von Aroids: Plants of the Arum Family
Brückenbauerin zwischen Wissenschaft und breiter Öffentlichkeit, engagiert in Aufklärungsarbeit und Erhaltungsprojekten
Diese Wissenschaftler – jeder auf seine Weise – haben das Verständnis von Aroids geprägt und erweitert. Ohne ihre Feldarbeit, systematische Forschung, genetische Analysen oder Vermittlung zwischen Fachwelt und Öffentlichkeit wäre die heutige Aroid-Begeisterung kaum denkbar.

Die Zukunft der Aroids: Forschung, Klimawandel & Artenschutz
Von feuchtwarmen Gewächshäusern bis in die hochpräzisen Labore für Genetik – die Aroid-Forschung steht an der Schwelle zu einer neuen Ära. Eine Ära, in der molekulare Methoden auf ökologische Dringlichkeit treffen. Angesichts globaler Biodiversitätsverluste und wachsender Sammelleidenschaft ist das Verständnis der Araceae längst nicht mehr nur ein akademisches Thema – sondern eine Voraussetzung für den Schutz von Ökosystemen und kulturellem Wissen zugleich.
Hier siehst du, wie die nächste Generation der Forschung das Verständnis und den Erhalt dieser Pflanzenfamilie prägt.
Molekulare Phylogenie & genomische Erkenntnisse
Die DNA-Revolution hat die Pflanzentaxonomie grundlegend verändert – und auch die Araceae bleibt davon nicht unberührt:
Next-Generation-Sequenzierung löst tief verankerte Klassifikationsprobleme in komplexen Gattungen wie Philodendron, Alocasia und Anthurium
Genomstudien identifizieren gezielt die genetischen Grundlagen von:
Thermogenese bei Symplocarpus, Philodendron und Typhonium
Panaschierung bei Kultursorten
Anpassungen an epiphytische, aquatische oder trockentolerante Lebensformen
Diese Werkzeuge ermöglichen eine nie dagewesene Präzision beim Aufbau des evolutionären Stammbaums der Araceae.
Ökologie, Evolution & Klimaanpassung
Der Klimawandel verändert Lebensräume rasant – die Forschung stellt neue, dringliche Fragen:
Wie verändern sich Aroid-Bestäuber-Interaktionen, wenn Arten verschwinden oder Temperaturen steigen?
Welche Verbreitungsstrategien ermöglichen die Besiedlung gestörter oder offener Standorte?
Wie haben sich Wuchsformen wie Epiphytie oder Knollenbildung innerhalb der Familie entwickelt?
Aroids bieten einzigartige Einblicke in Resilienz, Anpassungsfähigkeit und ökologische Spezialisierung – alles zentrale Elemente zur Erhaltung tropischer Biodiversität unter Druck.
Aronstabgewächse als Modelle für Klimaanpassung
Mit steigenden Temperaturen in Städten und erhöhter CO₂-Konzentration in der Atmosphäre gewinnen Aroids neue Bedeutung in der klimaangepassten Pflanzenforschung. Ihre flexible Wuchsstrategie – von luftiger Epiphytie bis zur Ruhephase in Knollen – macht sie zu idealen Studienobjekten für:
Hitzetoleranz
Schwankende Luftfeuchtigkeit
CO₂-Anreicherung in tropischen Mikrohabitaten und urbanen Lebensräumen
Ethnobotanik & traditionelles Wissen
Aroids sind nicht nur Laborproben oder Dekor – sie haben über Jahrtausende hinweg Kulturen ernährt, geheilt und inspiriert. Aktuelle Forschungsansätze beziehen gezielt indigenes Wissen ein, um:
Neue medizinische Anwendungen zu finden (z. B. gegen Entzündungen oder Mikroben)
Kulinarisches Potenzial bislang ungenutzter Arten zu erschließen
Naturstoffe für Farbstoffe, Seile oder bioaktive Industrieanwendungen zu identifizieren
Gleichzeitig trägt diese Forschung zum Schutz kultureller Praktiken bei – und verhindert, dass lokales Wissen durch Modernisierung oder Habitatverlust in Vergessenheit gerät.
Innovation im Gartenbau & nachhaltige Züchtung
Mit dem Boom seltener Aroids entwickelt sich auch die gärtnerische Praxis rasant weiter:
Gezielte Züchtung bringt neue Formen hervor – von intensiver Panaschierung über Miniaturisierung bis hin zu neuen Blattsilhouetten
Meristemvermehrung (Tissue Culture) erlaubt eine großflächige, genetisch einheitliche Produktion seltener Arten – ohne Wildentnahme
Interspezifische Hybriden eröffnen neue Wege für robustere, anpassungsfähigere und visuell außergewöhnliche Sorten
Diese Entwicklungen formen nicht nur die Zimmerpflanzen der Zukunft – sie tragen zugleich zur Entlastung natürlicher Bestände bei.
Erhaltungsgenetik & Wiederansiedlung
Viele wilde Aroid-Arten stehen kurz vor dem Verschwinden – deshalb wird der Artenschutz verstärkt ausgebaut:
In-situ-Maßnahmen: Schutzgebiete, Wiederansiedlungsprogramme, Erhalt natürlicher Habitate
Ex-situ-Strategien: Samendepots, lebende Sammlungen, Tissue Culture als langfristige Sicherheitsreserve
Renaturierungsökologie: Aroid-Arten als Schlüsselkomponenten zur Wiederherstellung gestörter Lebensräume und ökologischer Funktionen
Diese Ansätze verbinden klassische Feldforschung mit moderner Genetik – und ermöglichen zukunftsfähige Schutzkonzepte für bedrohte Arten.
Aroids stehen damit sinnbildlich für die Frage, wie wir Pflanzen in einer sich wandelnden Welt sehen: nicht nur als Zierde – sondern als biologische, kulturelle und ökologische Verbündete mit Vergangenheit und Zukunft.

Aroids – Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Was genau ist ein Aroid?
Aroids (Aronstabgewächse) gehören zur Pflanzenfamilie der Araceae. Zu ihnen zählen beliebte Gattungen wie Philodendron, Anthurium, Monstera, Alocasia und viele mehr. Alle echten Aroids haben eines gemeinsam: ihren charakteristischen Blütenstand mit Kolben (Spadix) und Hochblatt (Spatha) – ein Merkmal, das die Familie botanisch klar abgrenzt.
2. Wie viel Licht brauchen Aroids wirklich?
Die meisten Aroids wachsen am besten bei hellem, indirektem Licht. Arten aus dem Waldboden kommen auch mit weniger Licht aus, wachsen dann aber langsamer. Direkte Sonne solltest du vermeiden – vor allem bei empfindlichen Zuchtformen, da sie schnell Schäden zeigen.
3. Wie oft sollte ich meinen Aroid gießen?
Sobald die obersten 15–25 % des Substrats trocken sind, ist Zeit für die nächste Wassergabe. Aroids mögen weder Staunässe noch völlige Austrocknung. Ein gut drainierendes Substrat ist Pflicht – und die Gießmenge hängt von Topfgröße, Temperatur und Wachstumsphase ab.
4. Warum werden die Blätter meines Aroids gelb?
Oft liegt es an zu viel Wasser, verdichtetem Substrat oder beginnender Wurzelfäule. Auch plötzliche Kälte, Nährstoffmangel oder normales Altern einzelner Blätter können eine Rolle spielen. Tipp: Erst Wurzelbereich und Substrat prüfen, bevor du düngst oder umtopfst.
5. Kann ich Aroids im Wasser vermehren?
Ja – viele Arten mit Knotenwurzeln wie Philodendron oder Monstera lassen sich gut im Wasser bewurzeln. Für ein stressfreies Umpflanzen lohnt sich aber ein rechtzeitiger Wechsel in Substrat, damit die Wurzeln sich an das spätere Medium gewöhnen können.
6. Mein Aroid bildet Luftwurzeln – abschneiden oder dranlassen?
Nicht abschneiden! Luftwurzeln sind bei vielen Aroids völlig normal. Sie helfen beim Klettern, Verankern oder Feuchtigkeitsaufnahme. Du kannst sie ins Substrat leiten oder frei lassen – nur entfernen, wenn sie krank oder matschig sind.
7. Warum macht meine Monstera keine Blattfenster?
Fenestrationen (Blattschlitze oder -löcher) entstehen erst bei reiferen Pflanzen. Junge Exemplare zeigen oft noch keine Teilung. Licht, Zeit und gute Pflege sind entscheidend – nicht jedes Blatt wird von Anfang an geschlitzt sein.
8. Mein Aroid wächst sehr langsam – woran liegt das?
Mögliche Ursachen: zu wenig Licht, kühle Umgebung, verdichtetes Substrat oder Nährstoffmangel. Prüfe die Bedingungen, bevor du von Ruhephasen ausgehst. Viele Arten bleiben nur dann aktiv, wenn der Wurzelbereich warm bleibt.
9. Kann ich Aroids in semi-hydroponischen Substraten kultivieren?
Ja. Viele Arten vertragen mineralische oder inerte Substrate wie Pon oder Akadama gut – solange die Wurzeln ausreichend Sauerstoff erhalten und regelmäßig über das Gießwasser mit Nährstoffen versorgt werden.
10. Klettern alle Aroids oder wachsen sie hängend?
Nein. Einige klettern (Philodendron, Monstera), andere kriechen am Boden (P. gloriosum) oder wachsen aufrecht bzw. buschig (Zamioculcas, Aglaonema). Die Wuchsform hängt von der Art und ihrer Lebensweise ab.
11. Können Aroids leicht hybridisieren?
Viele Arten – besonders aus Philodendron, Anthurium und Alocasia – kreuzen sich spontan oder werden gezielt gezüchtet. Aber: Nicht alle Hybride sind fruchtbar oder genetisch stabil.
12. Gibt es essbare epiphytische Aroids?
Fast alle bekannten Nutz-Aroids wie Colocasia oder Xanthosoma sind bodenlebend. Epiphytische Arten sind in der Regel nicht essbar und werden rein dekorativ oder kulturell genutzt. Vor Verzehr immer gründlich informieren.
13. Was ist der Unterschied zwischen Thermogenese und allgemeiner Blütenwärme?
Thermogenese ist ein aktiver Stoffwechselprozess, bei dem bestimmte Aroids gezielt Wärme erzeugen, um Duftstoffe zu verflüchtigen und Bestäuber anzulocken. Das ist kein „Speichern“ von Umgebungstemperatur – es handelt sich um eigenständige Hitzeproduktion, z. B. bei Philodendron, Amorphophallus oder Typhonium.

Fazit – Warum Aronstabgewächse wirklich zählen
Vom Regenwalddach bis zur Fensterbank, von indigenen Nutzpflanzen bis zu genetischen Labors – Aronstabgewächse prägen unser Verhältnis zur Pflanzenwelt auf vielfältige Weise. Sie sind keine Modeerscheinung und keine reinen Zierobjekte, sondern lebendige Beweise für Anpassung, Überlebensstrategien und kulturelle Bedeutung über Zeiten und Kontinente hinweg.
Sie zählen, weil sie uns herausfordern:
neu zu denken, was eine Pflanze „wertvoll“ macht – sei es durch Schönheit, Nährwert, Heilwirkung oder wissenschaftlichen Nutzen.
Ökosysteme nicht nur als dekorative Kulisse zu betrachten, sondern als komplexe Netzwerke, die Schutz, Verständnis und Forschung brauchen.
die Lücke zwischen Leidenschaft und Wissenschaft zu schließen – von der Pflanzenpflege zu Hause bis zur Feldarbeit im Regenwald.
Und das Beste: Wir stehen noch ganz am Anfang. Mit jeder neuen Artbeschreibung, jeder molekularen Analyse, jeder gezielten Züchtung zeigt sich, wie viel wir noch nicht wissen – und was es zu bewahren gilt.
Ob du Anthurium forgetii unter künstlichem Licht pflegst oder Colocasia esculenta in tropischen Agrarsystemen erforschst – du bist Teil einer Geschichte, die noch lange nicht zu Ende erzählt ist.
Die Welt der Aronstabgewächse ist kein Trend. Sie ist ein lebendiges Archiv, ein Forschungsfeld – und ein Schlüssel zum besseren Verständnis unseres Planeten.
Glossar – Fachbegriffe rund um Aroiden
Aronstabgewächse faszinieren nicht nur durch ihre Vielfalt, sondern auch durch ihre komplexe Biologie. Damit du beim Lesen nicht über botanische Fachbegriffe stolperst, findest du hier eine kurze Übersicht der wichtigsten Begriffe – verständlich erklärt.
Begriff | Bedeutung (lokalisiert) |
Aerenchym | Schwammiges Gewebe mit Luftkammern, das in sumpfigen oder überfluteten Böden Sauerstoff transportiert – typisch bei wasserliebenden Aronstabgewächsen. |
Adventivwurzeln | Wurzeln, die aus Sprossachsen oder Knoten entstehen, nicht aus dem Wurzelhals – häufig bei kletternden oder epiphytischen Arten wie Philodendron. |
Anthese | Zeitraum, in dem ein Blütenstand vollständig geöffnet und fortpflanzungsfähig ist – viele Aronstabgewächse verströmen in dieser Phase Duft oder Wärme. |
Araceae | Botanische Familie der Aronstabgewächse mit über 3.500 akzeptierten Arten, u.a. Anthurium, Monstera, Alocasia und Philodendron. |
Aronstabgewächs | Umfassender Begriff für alle Pflanzen der Familie Araceae. Charakteristisch ist immer ein Blütenstand mit Spadix (Kolben) und Spatha (Hochblatt). |
Knolle | Verdickter unterirdischer Spross zur Energiespeicherung – typisch bei geophytischen Arten wie Colocasia oder Amorphophallus. |
Kryptische Art | Arten, die äußerlich identisch wirken, aber genetisch verschieden sind – erkennbar erst durch molekulare Analysen. |
Tropfspitze | Spitz zulaufende Blattspitze, die Wasser effizient ableitet – Anpassung an feuchte Regenwaldhabitate. |
Endozoochorie | Samenverbreitung über Tiere, die die Früchte fressen und die Samen unverdaut ausscheiden – verbreitet bei fruchttragenden Aronstabgewächsen. |
Epiphyt | Pflanze, die auf anderen Pflanzen wächst, ohne ihnen Nährstoffe zu entziehen – bezieht Wasser und Mineralien aus Regen, Luft und organischem Material. |
Fenestrierung | Natürlich auftretende Löcher oder Einschnitte in Blättern, z.B. bei Monstera – verbessern Lichtdurchlass und Luftzirkulation. |
Geophyt | Pflanze mit Überdauerungsorganen wie Knollen oder Rhizomen, die eine Ruhephase überstehen – z.B. Typhonium. |
Heteroblastie | Ausgeprägte Unterschiede zwischen Jugend- und Altersblättern – typisch bei vielen Philodendron- und Monstera-Arten. |
Hemiepiphyt | Pflanze, die epiphytisch oder bodengebunden startet und im Lebensverlauf die Wuchsform wechselt – typisch bei vielen Aronstab-Kletterern. |
Blütenstand | Gesamte Blütenstruktur – bei Aronstabgewächsen bestehend aus Kolben (Spadix) und umhüllendem Hochblatt (Spatha). |
Milchröhren | Pflanzenzellen oder -gewebe, die Milchsaft (Latex) produzieren – dienen oft dem Schutz vor Fraßfeinden. |
Latex | Weißlicher Pflanzensaft, der Haut oder Schleimhäute reizen kann – v.a. bei Arten wie Dieffenbachia vorhanden. |
Monokotyledonen | Einkeimblättrige Pflanzen mit paralleler Blattnervatur, Blütenteilen in Dreizahl – Aronstabgewächse gehören dazu. |
Morphologische Plastizität | Fähigkeit einer Pflanze, Struktur und Wuchsform je nach Umweltbedingungen zu verändern – z.B. bei Wurzeln oder Blattformen. |
Oxalat / Raphiden | Nadelförmige Calciumoxalat-Kristalle, die bei Verletzung Reizungen verursachen – viele Aronstabarten enthalten sie im rohen Zustand. |
Protogynie | Blühstrategie, bei der weibliche Blütenanteile vor den männlichen reifen – begünstigt Fremdbestäubung. |
Rhizom | Horizontaler unterirdischer Spross zur Speicherung und Ausbreitung – z.B. bei Zamioculcas oder Schismatoglottis. |
Saprophage Insekten | Insekten wie Fleischfliegen oder Aaskäfer, die sich von Zersetzungsstoffen ernähren – werden von geruchsintensiven Blüten wie bei Amorphophallus angelockt. |
Spadix (Kolben) | Zentraler Blütenkolben der Aronstabgewächse mit männlichen, weiblichen und oft sterilen Blütenzonen. |
Spatha (Hochblatt) | Hüllblatt, das den Kolben schützt oder zur Schau stellt – oft farblich auffällig. |
Sterile Blüten | Nicht-fortpflanzungsfähige Blüten, die der Führung oder dem Festhalten von Bestäubern dienen – typisch bei Philodendron. |
Stolon | Kriechender Spross, der neue Pflanzen bildet – v.a. bei Colocasia zur vegetativen Vermehrung genutzt. |
In-vitro-Kultur | Vermehrung aus Pflanzengewebe unter sterilen Laborbedingungen – ermöglicht Massenvermehrung seltener oder empfindlicher Sorten. |
Thermogenese | Aktive Wärmeproduktion während der Blüte – unterstützt Duftverbreitung zur Bestäuberanlockung, z.B. bei Philodendron. |
Velamen | Mehrschichtige, schwammartige Außenschicht auf Luftwurzeln – speichert Feuchtigkeit aus der Luft, z.B. bei Anthurium. |
Zonentoleranz | Fähigkeit einer Pflanze, bestimmte Klimazonen zu überstehen – die meisten Aronstabgewächse sind tropisch und frostempfindlich. |
Literatur & weiterführende Quellen – Aroiden: Botanik, Taxonomie & Kultur
Im Folgenden findest du eine Auswahl an seriösen Quellen für alle, die tiefer in die Welt der Aroid-Biologie, Taxonomie, Kultivierung und den Schutz dieser Pflanzenfamilie eintauchen möchten. Die meisten sind über Bibliotheken, wissenschaftliche Datenbanken oder Fachgesellschaften zugänglich.
Bown, D. (2000). Aroids: Plants of the Arum Family (2nd ed.). Portland, OR: Timber Press.
Klassisches Standardwerk zur Biologie, Kulturgeschichte und Pflege von Aroiden.
Mayo, S. J., Bogner, J. & Boyce, P. C. (1997). The Genera of Araceae. Richmond, UK: Royal Botanic Gardens, Kew.
Umfassende Monografie mit detaillierten Gattungsbeschreibungen und phylogenetischem Überblick.
Croat, T. B. (1983). A revision of the genus Anthurium (Araceae) of Mexico and Central America. Annals of the Missouri Botanical Garden, 70(2), 211–420.
Wegweisende taxonomische Revision eines der artenreichsten Aroid-Gattungen. Pflichtlektüre für alle, die sich mit Anthurium in den Neotropen befassen.
Croat, T. B. (2019). Araceae: A Family with Great Potential. Annals of the Missouri Botanical Garden.
Übersicht zu evolutionären Besonderheiten und Schutzbedürftigkeit der Familie.
Mayo, S. J. & Bogner, J. (2010). New insights into the phylogenetics and biogeography of Arum (Araceae). Botanical Journal of the Linnean Society, 164(1), 54–71.
Fundierter Überblick zu Morphologie, Systematik und Verbreitung der Familie.
Carlsen, M. & Croat, T. B. (2013). The biogeography of the megadiverse genus Anthurium (Araceae). Botanical Journal of the Linnean Society, 171(1), 1–34.
Analyse zur globalen Verbreitung und Diversifizierung von Anthurium.
Chen, J., Henny, R. J., & Liao, F. (2007). Aroids are important medicinal plants. Acta Horticulturae, 756, 347-353.
Medizinische Nutzung verschiedener Aroidenarten..
DOI: 10.17660/ActaHortic.2007.756.37
Bericht zur Erhaltung und Nutzung essbarer Aroiden.
Hett, J. & Claes, B. (2004). A new species of Amorphophallus (Araceae) from eastern D.R. Congo. Journal of East African Natural History, 93(2), 127–138.
Neuentdeckung aus Afrika und deren ökologische Einordnung.
Wagner, A. M., Krab, K., Wagner, M. J., & Moore, A. L. (2008). Regulation of thermogenesis in flowering Araceae: The role of the alternative oxidase. Biochimica et Biophysica Acta, 1777(7-8), 993-1000. DOI: 10.1016/j.bbabio.2008.04.001
Studie zur Wärmeproduktion während der Blüte bei Araceen.
Bogner, J. & Nicolson, D. H. (1991). A revised classification of Araceae with dichotomous keys. Willdenowia, Bd. 21, H. 1/2 (Dec. 11, 1991), pp. 35-50. Botanischer Garten und Botanisches Museum, Berlin-Dahlem.
Neustrukturierung der Familie mit Bestimmungsschlüsseln.
Fortlaufend gepflegte Online-Liste mit publizierten und geschätzten Artenzahlen für alle Gattungen der Araceae. Häufig von Aroid-Taxonom:innen zitiert.
Verfügbar über Netzwerke und Archive bestimmter Fachgesellschaften.
Mayo, S. J., Bogner, J., & Boyce, P. C. (1998). Araceae. In K. Kubitzki (Ed.), The Families and Genera of Vascular Plants (Vol. 4, pp. 26-74). Springer.
Families and Genera of Vascular Plants (Bd. 4, S. 26–74). Springer.
Umfassende taxonomische und morphologische Übersicht der Familie Araceae mit Informationen zu Klassifikation, Verbreitung und ökologischen Anpassungen
Grayum, M. H. (1984). Palynology and Phylogeny of the Araceae (Doctoral dissertation, University of Massachusetts Amherst).
Detaillierte Untersuchung zur Pollenmorphologie der Araceae und deren Bedeutung für die phylogenetische Einordnung der Familie. Analysen erfolgten mit Lichtmikroskopie und Rasterelektronenmikroskopie.
Grundlegendes botanisches Standardwerk zur Klassifikation und Beschreibung von Pflanzenfamilien, mit maßgeblichen Beiträgen zur Systematik der Araceae.
Smith, N. (2023). Araceae: The Aroid Family. In Amazon Fruits: An Ethnobotanical Journey (pp. 181–191). Springer.
Einblicke in die ethnobotanische Bedeutung im Amazonasgebiet.
Paniagua-Zambrana, N. Y., Bussmann, R. W., & Kikvidze, Z. (2024). Arum maculatum L. and Arum italicum Mill. (Araceae). In Ethnobotany of the Mountain Regions of Eastern Europe (pp. 1–7). Springer. Link to entry
Traditionelle Nutzungen in europäischen Gebirgsregionen.
Online-Dokument mit fortlaufenden Aktualisierungen zu veröffentlichten und geschätzten Artenzahlen innerhalb der Araceae. Häufig zitiert von Aroiden-Taxonom:innen. Zugänglich über Netzwerke und Archive spezialisierter Gesellschaften.
Aktuelle Forschung, neue Artenbeschreibungen, Events & Horticulture-Tipps.
Fachzeitschrift der International Aroid Society.
Fachzeitschrift der International Aroid Society.
Praxiserprobte Informationen zu Taxonomie & Pflege.
Weltweit führende Sammlung & Publikationsstelle zur Pflanzenvielfalt, inkl. Araceae.
Taxonomische Datenbank mit Fokus auf Araceae-Sammlungen.
Globales Pflanzenverzeichnis mit Kuratoren von Kew.
Offene Biodiversitätsdatenbank mit Vorkommensdaten & Taxonomie zu Araceen.
Kommentare