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Fragen zu Philodendron-Pflanzen? Hier findest du die Antworten!

Aktualisiert: 12. Aug.


Nahaufnahme eines ausgewachsenen Philodendron gloriosum mit samtiger Blattoberfläche und markanter, weißer Aderung
Eine beeindruckende Form von Philodendron gloriosum – samtige Oberfläche und markante Blattadern machen ihn zu einem Favoriten unter Sammler:innen kriechender Aronstabgewächse.

Philodendron ist weit mehr als nur eine trendige Zimmerpflanze – es ist eine der vielfältigsten und gleichzeitig am häufigsten missverstandenen Pflanzengattungen überhaupt. Mit über 500 anerkannten Arten und unzähligen Kultivaren ist es leicht, bei Wuchsformen, Lichtbedarf, Vermehrung oder plötzlichen Wachstumsstopps durcheinanderzukommen.


Dieses FAQ räumt mit Mythen auf und liefert klare, faktengeprüfte Antworten auf über 70 Fragen, die von Anfängern wie erfahrenen Sammler:innen gestellt werden. Egal, ob du mit gelben Blättern kämpfst, den Unterschied zwischen kletternden und kriechenden Arten verstehen möchtest oder unsicher bist, wie du richtig düngst – hier findest du praxisnahes Wissen.



Inhalt – Philodendron FAQ




Allgemeine Philodendron-Fakten & Taxonomie


1. Was ist ein Philodendron aus botanischer Sicht?

Philodendron ist eine große und sehr vielfältige Gattung aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae), beheimatet in den Tropen Mittel- und Südamerikas. Sie umfasst sowohl kletternde als auch selbstständig wachsende Arten, von denen viele epiphytisch oder hemiepiphytisch leben. Typisch sind die Kolben- und Hochblattblüte (Spadix und Spatha), oft große, gelappte oder geschlitzte Blätter sowie Luftwurzeln, die der Befestigung oder Feuchtigkeitsaufnahme dienen.


💡 Philodendron wurde erstmals 1829 von Heinrich Wilhelm Schott beschrieben. Heute sind über 600 wissenschaftlich akzeptierte Arten gelistet – viele weitere warten noch auf ihre formale Beschreibung.


🔗 Neugierig, wie Philodendron ins größere botanische Bild passt? Lies unseren Beitrag: Aroids: Die wunderbare Familie der Aronstabgewächse


2. Was bedeutet der Name „Philodendron“ eigentlich?

Der Name stammt aus dem Griechischen:


  • „philo-“ = Liebe, Zuneigung

  • „-dendron“ = Baum


Philodendron bedeutet also sinngemäß „Baumfreund“ – ein Hinweis auf die Klettergewohnheit vieler Arten, die in Regenwäldern an Baumstämmen emporwachsen. Schott wählte diesen Namen, um den epiphytischen und hemiepiphytischen Wuchs zu betonen.

3. Wie viele Philodendron-Arten gibt es heute?

Stand 2025 sind über 520 anerkannte Arten in der Gattung Philodendron verzeichnet, und es gibt noch Hunderte unbeschriebene. Brasilien, Kolumbien und Ecuador gelten als Hotspots der Artenvielfalt.


Neben reinen Wildarten arbeiten Sammler:innen und Botaniker:innen auch mit zahlreichen Naturhybriden, Kultivaren und Gewebekultur-Klonen, vor allem im Zierpflanzenbereich.


💡 Taxonomie in Bewegung: Laut Croat & Ortiz (2022) enthalten sowohl Philodendron als auch Anthurium wahrscheinlich Dutzende bis Hunderte unbeschriebener Arten. Viele wurden bereits gesammelt, sind aber noch nicht offiziell benannt oder publiziert.


Die wissenschaftliche Einordnung verändert sich laufend – durch genetische Analysen und Feldforschung entstehen immer wieder neue Erkenntnisse. Wenn also Namen in Shops oder Datenbanken wechseln, liegt das nicht an dir – die Forschung holt einfach auf.

4. Sind Philodendren Aronstabgewächse?

Ja – alle Philodendron-Arten gehören zur Familie Araceae. Zu dieser Familie zählen auch beliebte Zimmerpflanzen wie Monstera, Anthurium, Alocasia und Syngonium.

Aronstabgewächse erkennt man am charakteristischen Blütenaufbau: Ein fleischiger Kolben (Spadix) mit winzigen Einzelblüten wird von einem umhüllenden Hochblatt (Spatha) umgeben. Philodendron folgt diesem Muster, auch wenn die Pflanzen in Innenräumen selten blühen.


🔗 Mehr zur Familie Araceae: Aroids: Die wunderbare Familie der Aronstabgewächse

5. Was ist der Unterschied zwischen Monstera und Philodendron?

Beide gehören zur Familie der Araceae, sind aber eigenständige Gattungen mit deutlichen Unterschieden:

Merkmal

Philodendron

Monstera

Blattentwicklung

oft gelappt, herzförmig oder gefiedert

meist perforiert oder mit großen Schlitzen

Wuchsform

kletternd, kriechend, selbsttragend

überwiegend kletternd oder hemiepiphytisch

Luftwurzeln

meist dünner, zahlreicher

weniger, dafür dicker

Artenanzahl

ca. 520 Arten

ca. 50 Arten


Ein häufiger Irrtum: Monstera deliciosa sei „eine Art Philodendron“. Das ist falsch – sie sind genetisch und morphologisch klar getrennt.


🔗 Mehr zu Monstera findest du hier: Guide zur Monstera deliciosa – Pflege, Herkunft und alles dazwischen

6. Sind alle Philodendren Kletterpflanzen?

Nein. Zwar klettern viele Philodendron-Arten oder sind hemiepiphytisch, doch es gibt auch kriechende Bodendecker und selbsttragende Strauchformen. Botanisch lassen sich echte Philodendren in drei Haupttypen einteilen:


  • Kletternd (hemiepiphytisch) – z. B. Philodendron melanochrysum, P. hederaceum

  • Kriechend (rhizomatös) – z. B. Philodendron gloriosum, P. mamei

  • Selbsttragend (kompakt, nicht rankend) – z. B. Philodendron ’Birkin’, P. squamiferum


💡 Warum „baumartige Philodendren“ heute keine Philodendren mehr sindGroße, aufrecht wachsende Arten wie Philodendron bipinnatifidum und P. selloum galten früher als Teil der Gattung. Doch detaillierte anatomische und molekulare Studien zeigten, dass sie genetisch und strukturell abweichen.


Eine Studie von Ferreira et al. (2020) fand heraus, dass diese Arten – ehemals Untergattung Meconostigma – Adventivwurzeln mit einem gelappten Zentralzylinder (Stele) besitzen, im Gegensatz zum zylindrischen Zentralzylinder echter Philodendron-Arten (Untergattungen Philodendron und Pteromischum).


Molekulare und zytologische Forschung von Sakuragui et al. (2018) bestätigte: Meconostigma-Arten bilden eine eigene evolutionäre Linie – mit anderen Chromosomen, Blütenstrukturen und Wachstumsstrategien.


Ergebnis: Die Untergattung Meconostigma wurde zu einer eigenständigen Gattung hochgestuft: Thaumatophyllum Schott.


Dazu gehören:

  • Thaumatophyllum bipinnatifidum (früher Philodendron selloum)

  • T. xanadu

  • T. stenolobum


📌 Diese Arten werden von Kew, Tropicos und anderen taxonomischen Autoritäten nicht mehr als Philodendron geführt. Viele Händler listen sie noch unter alten Namen – botanisch ist das veraltet.


💡 Wenn dein „selbsttragender Philodendron“ dicke, verholzte Stängel und strauchigen Wuchs hat, handelt es sich wahrscheinlich um ein Thaumatophyllum.

7. Ist Philodendron scandens dasselbe wie Philodendron hederaceum?

Ja – allerdings nur umgangssprachlich.


Philodendron hederaceum ist der aktuell akzeptierte botanische Name für den klassischen herzförmigen Philodendron. Wenn du ihn als P. scandens oder P. oxycardium gesehen hast, bist du nicht allein – diese Bezeichnungen sind gängige gärtnerische Synonyme, und die Taxonomie wurde mehrfach überarbeitet.


Kurzfassung:


  • Akzeptierter Name: Philodendron hederaceum (Jacq.) Schott

  • Gärtnerische Synonyme: Philodendron scandens, Philodendron oxycardium, Philodendron hederaceum var. oxycardium


Laut International Aroid Society tauchen diese Synonyme weiterhin im Handel auf, und viele Gärtnereien nutzen sie austauschbar – auch wenn sie botanisch dieselbe Art bezeichnen.


🔗 Verwirrt von Philodendron scandens, hederaceum und micans? In unserem Beitrag erklären wir das Namenswirrwarr rund um den Herzblatt-Philodendron: Scandens, Hederaceum, Micans & So Viele Mehr - Eine umfassende Herzblatt-Philodendron-Saga.

8. Wo wachsen Philodendren in der Natur?

Philodendron ist eine rein neotropische Gattung – sie kommt also nur in den Tropen Amerikas vor.


Genetische und biogeographische Studien zeigen ein großes Verbreitungsgebiet:


  • Von Nordmexiko bis Süd-Uruguay

  • Vom Tieflandregenwald bis zu Nebelwäldern und Vorgebirgen

  • Das Amazonasbecken, besonders die westlichen und zentralen Teile, gilt als Ursprungszentrum der frühen Artenvielfalt. Von hier aus haben sich verschiedene Arten in unterschiedliche Lebensräume der Neotropis ausgebreitet – angepasst an Höhenlagen, Klima und Waldtypen.


📌 Stand 2016 beherbergt Brasilien allein mindestens 168 beschriebene Arten – damit ist es das artenreichste Land für Philodendren. Dahinter folgen Kolumbien, Ecuador und Peru mit ebenfalls hoher endemischer Vielfalt.


Die meisten Arten wachsen:


  • Im feuchten Unterwuchs tropischer Regenwälder

  • Entlang von Waldrändern, auf Felsen oder an Baumstämmen (epiphytisch oder hemiepiphytisch)

  • In saisonal überfluteten oder schattigen terrestrischen Habitaten


Die Gattung umfasst Kletterer, Kriecher und selbsttragende Formen – jeweils angepasst an spezielle Mikrohabitate.


9. Welcher Philodendron ist der seltenste?

„Selten“ ist relativ – und bei Philodendren verändert sich das ständig. Was in der Natur selten ist, muss im Anbau nicht selten sein – vor allem seit Gewebekultur (Tissue Culture, TC) selbst einst unerschwingliche Arten massenhaft verfügbar gemacht hat.


Selten in der Natur vs. selten im Handel


Biologisch seltene Arten mit wenigen Wildvorkommen:


  • Philodendron spiritus-sancti – Weniger als 10–12 bekannte Wildexemplare im brasilianischen Espírito Santo, kritisch vom Aussterben bedroht.

  • Philodendron joepii – Nur von zwei oder drei Wildexemplaren dokumentiert, extrem selten in der Natur.


Beide werden inzwischen massenhaft über Gewebekultur vermehrt, mit Tausenden kultivierter Pflanzen im Umlauf. In situ selten – gärtnerisch jedoch nicht mehr rar.



Wie Gewebekultur das Bild verändert hat


TC ermöglicht es, aus einem Pflanzenteil Tausende identische Pflanzen zu ziehen. Das senkt Preise und steigert die Verfügbarkeit – vorausgesetzt, die Art ist:


  • Leicht vermehrbar (nicht alle Arten reagieren gut auf TC)

  • Wirtschaftlich interessant (ausreichende Nachfrage)

  • Rechtlich exportier- und importierbar


So sind vormals exklusive Sorten wie Philodendron ’White Knight’ oder ’Florida Ghost’ heute weit verbreitet und nicht mehr selten.



Was heute wirklich selten ist:

  • Neu entdeckte Arten, die noch nicht in TC sind

  • Instabile Hybriden mit unvorhersehbaren Merkmalen

  • Noch nicht massenhaft geklonte panaschierte Kultivare

  • Eingestellte oder kurzlebige TC-Produktionen


💡 Eine heute teure „Rarität“ kann in 6–12 Monaten gängig sein – oder vom Markt verschwinden, wenn sie schwer zu kultivieren ist oder die Nachfrage sinkt.


📌 Wenn du eine teure „rare“ Pflanze ins Auge fasst, prüfe, ob sie:


  • bereits in TC ist (Preis fällt bald)

  • wahrscheinlich bald in TC kommt (Labore folgen Trends)

  • schwer vermehrbar ist (bleibt länger rar)

  • aus der Produktion genommen wurde (kann wieder rar werden)

Blütenstand eines reifen Philodendron mit deutlich sichtbarem Spadix und Spatha
Typischer Aronstabblütenstand: Ein zentraler Kolben (Spadix) wird von einer Hüllspatha umschlossen – wichtig für die Bestäubung durch spezialisierte Käfer.

Wuchsformen & Morphologie


10. Klettern alle Philodendren?

Nein – die Gattung Philodendron zeigt unterschiedliche Wachstumsstrategien, und nicht alle Arten klettern. Botanisch werden sie in drei Haupttypen unterteilt:


  • Kletternde oder hemiepiphytische Arten: Starten am Boden und erklimmen mit Luftwurzeln Baumstämme. Beispiele: Philodendron melanochrysum, P. hederaceum, P. verrucosum

  • Kriechende Arten (rhizomatös): Wachsen waagerecht über den Boden oder das Substrat. Beispiele: P. gloriosum, P. mamei, P. plowmanii

  • Selbsttragende oder kompakte Formen: Wachsen aufrecht, oft mit dickeren Blattstielen. Beispiele: P. squamiferum, P. ’Birkin’


Das Verständnis der natürlichen Wuchsform hilft bei der Wahl des richtigen Topfes, der Stütze und des Substrats:Kriechende Arten bevorzugen flache Gefäße, während Kletterer eine Kletterhilfe wie einen Moosstab benötigen.


11. Was ist der Unterschied zwischen kletternden und kriechenden Philodendren?

Der Hauptunterschied liegt in der Wachstumsrichtung:

Typ

Merkmale

Beispiele

Kletterer

Ranken sich mit Luftwurzeln nach oben, suchen vertikale Stütze

P. melanochrysum, P. verrucosum

Kriecher

Wachsen waagerecht über Rhizome und breiten sich im Substrat aus

P. gloriosum, P. mamei

Kletterer profitieren von Stäben oder Moosstangen, um größere Blätter und kräftigen Wuchs zu entwickeln.Kriecher brauchen breite Töpfe oder Platten – zwingt man sie in die Höhe, drohen Fäulnis oder Wachstumsstopp.


💡 Tipp: In vielen Geschäften werden kriechende Arten fälschlich als Kletterer etikettiert – das kann zu Pflegeproblemen führen.


🔗 Erfahre hier, warum rankende Philodendren in zu wenig Licht vergeilen und wie du das ohne radikalen Rückschnitt behebst: Vergeilung – oder: Warum wächst meine Pflanze so sparrig?

12. Was ist ein Rhizom bei Philodendren?

Ein Rhizom ist ein verdickter, waagerechter Spross, der Nährstoffe speichert und sowohl Wurzeln als auch neue Triebe bildet. Bei kriechenden Philodendren wie P. gloriosum oder P. plowmanii ist es die Hauptwachstumsachse.


Wichtige Punkte:


  • Rhizome liegen oft oberflächlich auf dem Substrat

  • Neue Blätter entstehen an der Rhizomspitze

  • Flache Töpfe beugen Fäulnis vor

  • Zu tiefes Eingraben kann das Rhizom ersticken


➜ Kletternde Arten dagegen haben aufrechte Internodien mit Knoten entlang einer zentralen Ranke.

13. Warum bilden Philodendren Luftwurzeln?

Luftwurzeln haben je nach Art und Standort mehrere Funktionen:


  • Befestigung: Halten kletternde Philodendren an Rinde, Moosstäben oder anderen Strukturen fest

  • Feuchtigkeitsaufnahme: Nehmen in den Tropen Luftfeuchtigkeit oder Regen auf

  • Stabilisierung: Dickere Wurzeln verankern ältere Stängel

  • Vermehrung: Knoten mit Luftwurzeln wurzeln leichter in Wasser oder mineralischen Substraten


💡 Manche finden Luftwurzeln optisch unordentlich, doch sie sind ein normaler Teil der Pflanzenbiologie – besser nicht abschneiden.



🔍 Nicht alle Philodendron-Wurzeln sind gleich gebaut:

Eine Studie von Ferreira et al. (2020) zeigte, dass sich Untergattungen am Aufbau des Zentralzylinders (Stele) unterscheiden – dem Leitgewebe, das Wasser und Nährstoffe transportiert:

Untergattung / Gattung

Form der Stele

Meconostigma (heute Thaumatophyllum)

gelappt

Philodendron

zylindrisch

Pteromischum

zylindrisch

Diese Unterschiede spiegeln evolutionäre Trennungen wider und stützen die Abtrennung von Meconostigma als eigene Gattung.


📌 In der Praxis: Arten mit baumartigem Wuchs (z. B. Thaumatophyllum bipinnatifidum) haben Wurzeln, die sich deutlich von rankenden oder kriechenden Philodendren unterscheiden – das beeinflusst auch die Wahl von Substrattiefe und Standfestigkeit.

14. Wie groß können Philodendron-Blätter werden?

Die Blattgröße variiert stark nach Art und Alter:

Typ

Endgröße reifer Blätter

Kleine Kletterer

10–20 cm (P. micans)

Mittelgroße Hemiepiphyten

30–60 cm (P. melanochrysum)

Große terrestrische Kriecher

50–100+ cm (P. gloriosum, P. gigas)

Unter optimalen Bedingungen entwickeln manche Kletterer Blätter über 1 Meter Länge – besonders mit Kletterhilfe und hoher Luftfeuchtigkeit.


Die meisten Jungpflanzen im Handel sind jedoch deutlich kleiner und brauchen Jahre bis zur vollen Größe.

15. Was sind Spadix und Spatha bei Philodendren?

Philodendren blühen in Innenräumen selten – meist erst nach 10+ Jahren unter konstant tropischen Bedingungen. Die Blüten folgen dem typischen Aronstab-Aufbau:


  • Spadix: Ein fleischiger Kolben mit Hunderten winziger, männlicher, weiblicher und steriler Blüten in Zonen

  • Spatha: Ein hochblattartiges Hüllblatt, das den Kolben umschließt



Die Vielfalt innerhalb der Gattung ist groß:


  • Manche Arten haben klar getrennte Blütenzonen

  • Bei Meconostigma-Arten (heute Thaumatophyllum) zeigen Spatha und Spadix oft Farbwechsel oder spezielle Formen

  • In seltenen Fällen tritt Homeosis auf – sterile männliche Blüten ersetzen weibliche, z. B. bei P. pedatum und P. squamiferum



Thermogenese – wenn Blüten Wärme erzeugen:Manche Wildarten heizen den


Spadix aktiv auf. Das:

  • Verdampft Duftstoffe zur Anlockung

  • Imitiert Geruch von Verwesung (lockt Käfer)

  • Synchronisiert Blühphasen (erst weiblich, dann männlich – Protogynie)


📌 In Kultur sind diese Prozesse selten zu beobachten – sie zeigen aber, wie komplex die Bestäubungsbiologie der Gattung ist.


🔗 Mehr dazu in unserem Beitrag: Aroids: Die wunderbare Familie der Aronstabgewächse

16. Warum verändern Philodendren ihre Blattform im Laufe des Wachstums?

Viele Philodendren zeigen deutliche Formänderungen ihrer Blätter, wenn sie vom Jugend- ins Erwachsenenstadium übergehen. Dieser Prozess heißt ontogenetische Variation und ist vor allem bei kletternden Arten ausgeprägt, z. B.:


  • Philodendron verrucosum

  • Philodendron pedatum

  • Philodendron bipennifolium


Jungpflanzen haben oft kleine, runde oder herzförmige Blätter. Mit zunehmender Höhe und Reife werden sie größer, stärker gelappt oder bekommen Einschnitte und manchmal sogar Durchbrüche (Fenestrationen).


📌 Keine Sorge, wenn deine junge Pflanze nicht so aussieht wie die Fotos ausgewachsener Exemplare – oft braucht sie einfach Zeit, mehr Licht und eine Kletterhilfe, um ihr volles Blattbild zu entwickeln.

17. Was sind Cataphylle bei Philodendren?

Ein Cataphyll ist ein umgebildetes Schutzblatt, das einen neuen Philodendron-Trieb umhüllt, bis dieser sich vollständig entfaltet hat. Nach dem Öffnen des Blattes kann das Cataphyll:


  • Als trockene Hülle am Blattstielansatz verbleiben (z. B. bei P. gloriosum)

  • Vollständig abfallen

  • Grün bleiben und weiter bestehen


Gesunde Philodendren bilden saubere Cataphylle, die sich leicht ablösen. Wenn sie braun, schleimig oder hartnäckig haften, kann das auf zu viel Feuchtigkeit oder schlechte Luftzirkulation hinweisen.

Philodendron hederaceum klettert in freier Natur an Baumrinde im tropischen Unterwuchs
In seiner Heimat klettert Philodendron hederaceum mithilfe von Luftwurzeln an Baumstämmen hoch – perfekt angepasst an feuchte, schattige Waldbedingungen.



Licht, Temperatur & Umgebung


18. Wie viel Licht brauchen Philodendren in Innenräumen?

Philodendren gedeihen am besten bei hellem, indirektem Licht – ähnlich wie das gefilterte Sonnenlicht unter den Baumkronen tropischer Wälder. Das bedeutet in der Wohnung:


  • Ost- oder Nordfenster – hier kann die Pflanze näher ans Fenster, ohne direkte Mittagssonne

  • Einige Meter entfernt von Süd- oder Westfenstern – um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden

  • Lichtintensität (PPFD): 100–300 µmol/m²/s für die meisten Arten


Zu wenig Licht führt zu:


  • Vergeiltem Wuchs (lange Internodien, kleine Blätter)

  • Blassgrüner Färbung

  • Verlangsamtem Wachstum


Zu viel direktes Sonnenlicht – besonders bei samtigen Arten wie P. verrucosum – kann Verbrennungen verursachen.


💡 Tipp: Wenn du an diesem Standort tagsüber bequem ein Buch lesen kannst, ohne künstliches Licht zu nutzen, passt die Helligkeit meist auch für Philodendren.


🔗 Mehr dazu: Wie viel Licht ist also "genügend helles, indirektes Licht"?

19. Kommen Philodendren mit wenig Licht aus?

Manche Arten – vor allem Kletterer wie P. hederaceum oder P. micans – überleben bei schwächerem Licht.Aber: Überleben heißt nicht gedeihen.


In lichtarmen Bereichen:


  • Stoppt oder verlangsamt sich das Wachstum

  • Blätter bleiben klein und weiter auseinander

  • Panaschierungen können verblassen (wenn genetisch instabil)


📌 Fazit: Sie sind toleranter als lichthungrige Pflanzen wie Kakteen, aber dauerhaft dunkle Zimmerecken oder fensterlose Räume sind ungeeignet.Wenn die Pflanze gestreckt wächst oder Mini-Blätter bildet, hilft Zusatzbeleuchtung mit einer Pflanzenlampe (4.000–6.500 K).


20. Vertragen Philodendren direkte Sonne?

Einige ja – die meisten aber nicht.Arten mit festem, ledrigem Blatt (z. B. P. rugosum, P. ’Florida Green’) tolerieren kurze Morgen- oder Spätsonne, sofern sie gut mit Wasser versorgt sind.


Grundregeln:


  • Samtige Arten wie P. melanochrysum oder P. verrucosum verbrennen sehr leicht

  • Panaschierte Sorten sind sonnenempfindlicher

  • Direkte Nachmittagssonne hinter Glas = hohes Verbrennungsrisiko


✓ Wenn du Sonnenlicht testen möchtest, starte mit einer Stunde sanfter Morgen- oder Abendsonne und steigere langsam. Ein dünner Vorhang kann ebenfalls helfen.


🔗 Mehr Infos: Sonnenstress oder Sonnenbrand? So erkennst, behandelst und vermeidest du Lichtschäden an Zimmerpflanzen

21. Welche Temperaturen sind ideal für Philodendren?

Philodendren sind tropisch und mögen es warm und gleichmäßig temperiert:


  • Tagsüber: 20–28 °C

  • Nachts: 16–22 °C

  • Minimale Kurzzeitgrenze: 12 °C

  • Unter 10 °C: Risiko für Gewebeschäden, Blattverlust oder Wachstumsstopp


Meide Standorte:

  • Direkt an kalten Fenstern im Winter

  • In der Nähe von Heizungen oder Klimaanlagen

  • Draußen bei unter 15 °C


❗ Ein plötzlicher Temperatursturz führt oft zu gelben Blättern oder schwarzen Triebspitzen.

22. Brauchen Philodendren hohe Luftfeuchtigkeit?

Viele Arten kommen mit normaler Raumluft (40–50 %) zurecht, schätzen aber höhere Luftfeuchte, vor allem:


  • Kletterer und samtige Arten (P. verrucosum, P. luxurians)

  • Jungpflanzen und frische Stecklinge

  • In der aktiven Wachstumsphase


Zielbereich: 50–80 %


Anzeichen für zu geringe Luftfeuchtigkeit:


  • Braune oder trockene Blattränder

  • Verkrüppelte oder nicht entfaltete Neublätter

  • Wachstumsstillstand bei warmem Wetter


💡 Statt ständigen Sprühens besser auf gute Luftzirkulation und gleichmäßige Substratfeuchte achten. Zugluft und stehende, trockene Luft meiden.


🔗 Mehr dazu: Die richtige Luftfeuchtigkeit für Zimmerpflanzen: Tipps, Hilfsmittel und häufige Fehler

23. Kann ich Philodendren in Europa draußen halten?

Nur zeitweise – und nur im Sommer. Philodendren sind nicht frosthart und sterben bei Kälte schnell ab.Von Spätfrühling bis Frühherbst kannst du sie draußen pflegen, wenn:


  • Die Tagestemperaturen über 18 °C liegen

  • Die Nachttemperaturen nicht unter 12 °C fallen

  • Der Standort im Halbschatten oder gefilterten Licht liegt

  • Sie vor Wind und Starkregen geschützt sind


✓ Wichtig: Langsam an das Außenlicht und die Luftbewegung gewöhnen, sonst drohen Sonnenbrand oder zerrissene Blätter.


💡 Vor dem ersten Frost wieder ins Haus holen – am besten schon, wenn die Nächte unter 15 °C sinken.

24. Wie wichtig ist Luftzirkulation für Philodendren?

Sehr wichtig – besonders bei warmem oder feuchtem Klima. Stillstehende Luft begünstigt:


  • Pilzbefall

  • Bakterielle Fäulnis (vor allem am Blattstielansatz oder Pflanzenfuß)

  • Schädlingsbefall (z. B. Thripse, Spinnmilben)


Gute Luftzirkulation fördert:


  • Gesunde Transpiration

  • Stabilere Gewebestruktur

  • Schnellere Abtrocknung von Blättern und Substratoberfläche


📌 Philodendren nicht in geschlossenen Glasbehältern oder stickigen Ecken halten. Schon ein leicht geöffnetes Fenster oder ein sanfter Ventilator verbessert das Mikroklima erheblich.

25. Warum neigt sich mein Philodendron zum Fenster?

Das ist Phototropismus – die natürliche Ausrichtung der Pflanze zur Lichtquelle.Ein gewisser Neigungswinkel ist normal, starkes „Lichtstrecken“ deutet jedoch auf ungleichmäßige Beleuchtung hin.


Lösung:

  • Pflanze alle 1–2 Wochen um 90° drehen

  • Lichtintensität erhöhen oder gleichmäßiger verteilen

  • Bei Bedarf Zusatzbeleuchtung einsetzen


💡 Bei Kletterarten kann Neigung auch bedeuten, dass die Pflanze nach einer Stütze sucht.



Geeignete Standorte:

  • Ostfensterbank (nur sanfte Morgensonne)

  • Einige Meter entfernt von einer Südfensterfront

  • Helle Räume mit Vorhängen als Sonnenschutz

  • Unter Pflanzenlampen, falls kein passendes Tageslicht vorhanden ist


Zu vermeiden:

  • Fensterlose Räume

  • Plätze mit direkter Nachmittagssonne

  • Zugige Standorte neben Lüftungsschächten oder Heizkörpern


💡 Test: Wenn deine Hand am Standort tagsüber einen weichen Schatten wirft, passt das Licht für die meisten Philodendren.


🔗 Mehr dazu: Fensterorientierung für Zimmerpflanzen verstehen: Dein kompletter Guide für üppiges grünes Wachstum

Philodendron sodiroi und Philodendron 'Glorious' auf Moosstäben in heller Wohnumgebung
Kletterarten wie P. sodiroi und 'Glorious' danken dir eine stabile Rankhilfe mit kräftigerem Wuchs und größeren Blättern.


Gießen & Substrat


27. Wie oft sollte ich einen Philodendron gießen?

Es gibt keinen festen Rhythmus. Gieße, wenn etwa das obere Drittel des Substrats abgetrocknet ist – je nach Art, Licht, Temperatur, Topf und Substrat alle 5–12 Tage.


💡 Statt einer fixen Zeitspanne lieber den Feuchtigkeitsgehalt prüfen:Mit dem Finger fühlen oder ein Feuchtigkeitsmessgerät nutzen (Zielwert 3–4).


Die meisten Philodendren mögen es, wenn das Substrat leicht antrocknet, aber nicht völlig austrocknet. Zu häufiges Gießen, vor allem in kompaktem oder torfreichem Substrat, ist eine Hauptursache für Wurzelfäule.

28. Vertragen Philodendren Trockenheit?

Nein – Philodendren sind keine trockenheitsresistenten Pflanzen.


Kurzzeitige Trockenphasen überstehen sie, aber wiederholtes Untergießen führt zu:


  • Einrollenden oder herabhängenden Blättern

  • Braunen Blatträndern oder -spitzen

  • Wachstumsstopp

  • Weichen Blattstielen


💡 Besonders kriechende Arten wie P. gloriosum oder samtige Sorten reagieren empfindlich auf Austrocknung.


⚠️ Das vollständige Austrocknen zwischen den Wassergaben – ein verbreiteter Mythos – schwächt die Wurzeln langfristig. Ziel ist gleichmäßige, aber nicht staunasse Feuchtigkeit.

29. Welches Substrat ist ideal für Philodendren?

Sie bevorzugen eine lockere, gut durchlässige Mischung, die Feuchtigkeit hält, ohne nass zu bleiben:


  • Feine Rindenstücke oder Orchideensubstrat (30–40 %)

  • Kokosfaser oder torffreie Basis (30 %)

  • Perlite, Bims oder Lavagranulat (20–30 %)

  • Optional: Wurmhumus (bis 10 %) als Nährstoffquelle


Diese Mischung ahmt die Bedingungen am Waldboden oder in epiphytischen Nischen nach.Vermeide dichte, torfbetonte Erde mit schlechter Durchlüftung.


💡Vielleicht bremst dein Substrat die Pflanze aus?

Finde heraus, wie du Luft, Feuchte und Struktur ins Gleichgewicht bringst – für starke Wurzeln und gesundes Wachstum bei Aronstabgewächsen.


30. Sollte ich spezielle „Aroid-Substrate“ verwenden?

Ja – wenn du langfristig gesunde Philodendren möchtest, lohnt sich ein maßgeschneidertes Substrat.Standard-Zimmerpflanzenerde speichert oft zu viel Wasser und verdichtet sich schnell.


Aronstabgewächse brauchen:


  • Lufttaschen, um Sauerstoff an die Wurzeln zu bringen

  • Grobe Anteile für guten Wasserabzug

  • Gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe


Viele Fachhändler (auch wir) bieten fertige Mischungen mit optimaler Struktur und passendem pH-Wert an. Diese sind meist sicherer als Experimente ohne Kenntnis der einzelnen Bestandteile.


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31. Kann ich Philodendren in semi-hydroponischen Systemen kultivieren?

Ja – viele Arten kommen sehr gut mit semihydroponischen Setups klar, z. B.:


  • Inertem Substrat wie Pon, Bims, Blähton

  • Offenen oder geschlossenen Systemen mit Wasserreservoir

  • Düngerlösung nach Hydrokultur-Formel


Vorteile:

  • Geringeres Risiko für Wurzelfäule (bei regelmäßigem Spülen)

  • Stabile Feuchtigkeitsversorgung

  • Einfache Wurzelkontrolle


⚠️ Kriechende Rhizom-Arten tun sich oft schwerer in rein mineralischen Systemen. Bei Umstellung von Erde auf Semi-Hydro langsam eingewöhnen.


🔗 Mehr dazu: Von Erde zu Semi-Hydro – Der komplette Umstiegs-Guide für Zimmerpflanzen (ohne dass sie sterben)

32. Woran erkenne ich, dass mein Philodendron umgetopft werden muss?

Anzeichen:


  • Wurzeln wachsen aus den Drainagelöchern oder kreisen im Topf

  • Wasser läuft sofort durch (Substrat zu grob oder zersetzt)

  • Wachstumsstopp trotz guter Bedingungen

  • Substrat trocknet extrem schnell oder bleibt lange nass


Die meisten Philodendren brauchen alle 1–2 Jahre frisches Substrat – abhängig von Topfgröße und Mischung.


💡 Beim Umtopfen gleich auf Fäulnis oder Schädlinge prüfen.

33. Welche Topfgröße ist optimal?

  • 1–2 cm größer als der aktuelle Wurzelballen

  • Flach und breit für Kriecher wie P. gloriosum

  • Hoch und standfest für Kletterer mit Stab

  • Immer mit Abzugslöchern – ohne Ausnahme


💡 Zu große Töpfe erhöhen das Risiko von Staunässe. Lieber schrittweise vergrößern.

34. Sind transparente Töpfe sinnvoll?

Sie können praktisch sein, wenn du:


  • Wurzelwachstum beobachten möchtest

  • Den Feuchtigkeitsgrad visuell kontrollieren willst

  • Die Pflanze an Semi-Hydro gewöhnst


Notwendig sind sie aber nicht. Entscheidend sind Durchlässigkeit und Drainage, nicht das Material.

35. Kann ich Philodendren von unten gießen?

Ja – aber nicht ausschließlich.


Vorteile:

  • Fördert tiefes Wurzelwachstum

  • Hält Blätter trocken


Nachteile:

  • Spült keine überschüssigen Salze oder Keime aus

  • Funktioniert schlecht bei sehr grobem Substrat


Optimal: Abwechselnd von oben und unten gießen und gelegentlich kräftig durchspülen.

36. Wie vermeide ich Übergießen?

Das Problem liegt weniger in der Wassermenge als in schlechter Drainage und fehlender Luftzufuhr.


Tipps:

  • Lockere, grobe Substratmischung

  • Töpfe mit Abzugslöchern

  • Erst gießen, wenn das obere Drittel der Erde trocken ist

  • Kein stehendes Wasser im Untersetzer

  • Gießmenge an Jahreszeit und Licht anpassen


Falls unsicher: Topf anheben – frisch gegossen ist er deutlich schwerer.

37. Kann ich mehrere Philodendren in einen Topf setzen?

Ja – aber nur, wenn sie ähnliche Ansprüche haben:


  • Gleicher Wuchstyp (z. B. mehrere Kletterer)

  • Genug Platz im Topf

  • Gleiche Gieß- und Lichtbedürfnisse


Achte auf Schädlingsübertragung und Konkurrenz um Licht und Nährstoffe. Bei Platzmangel rechtzeitig trennen.

Von oben fotografierte Umtopf-Szene mit mehreren Philodendron-Pflanzen, Töpfen, Substraten und Pflegeutensilien
Mit luftigem Substrat, passenden Töpfen und dem richtigen Werkzeug sorgst du dafür, dass deine Philodendron-Wurzeln gesund bleiben.



Düngung & Nährstoffe


38. Brauchen Philodendren regelmäßige Düngung?

Ja – auch wenn sie eine Zeit lang mit wenig auskommen, wachsen sie deutlich kräftiger mit konstanter, ausgewogener Nährstoffversorgung. Ohne Dünger zeigen sich oft:


  • Langsameres Wachstum

  • Kleinere oder farblich blassere Blätter

  • Weniger Neutrieb oder deformierte Blätter


Zimmer-Philodendren sind auf uns angewiesen, um Nährstoffe zu bekommen, die sie in der Natur aus zersetztem organischem Material beziehen.✓ Düngung unterstützt Zellaufbau, Chlorophyllbildung und Wurzelwachstum – besonders in der aktiven Wachstumszeit.


🔗 Unsicher, ob du zu wenig oder zu viel düngst? In unserem Kompletten Düngeguide für Zimmerpflanzen erfährst du, wie oft du düngen solltest – und wann du besser pausierst: Zimmerpflanzen richtig düngen: Ein Guide für Einsteiger

39. Welcher Dünger ist am besten für Philodendren geeignet?

Ideal ist ein ausgewogener Flüssigdünger mit Makro- und Mikronährstoffen. Empfohlene NPK-Verhältnisse:


  • 3-1-2 oder 5-5-5 für den Allround-Einsatz

  • Mit Zusatz von Calcium, Magnesium, Eisen und Spurenelementen


Geeignet:

  • Flüssigdünger für Zimmerpflanzen, auf ½ Dosierung verdünnt

  • Organische Mischungen mit Algenextrakt, Huminsäuren oder Aminosäuren

  • Langzeitdünger-Pellets (nur als Ergänzung)


⚠️ Hochstickstoffhaltigen Rasendünger oder stark konzentrierte Produkte vermeiden – sie können Wurzeln schädigen oder weiches, instabiles Gewebe verursachen.


🔗 Fragst du dich, was die Zahlen auf der Düngerflasche bedeuten?

Unser Düngerguide erklärt ideale NPK-Werte für Aronstabgewächse – und wann ein ausgewogener oder blattfokussierter Dünger sinnvoll ist: Welcher Dünger funktioniert am besten für deine Zimmerpflanzen?

40. Wie oft sollte ich Philodendren düngen?

Das hängt von Düngerart und Wachstumsbedingungen ab. Als Richtwert:

Düngerart

Häufigkeit

Flüssigdünger (verdünnt)

alle 2–4 Wochen

Organischer Flüssigdünger

alle 10–14 Tage

Langzeit-Pellets

alle 3–4 Monate (ergänzend)


Nur auf feuchtes Substrat auftragen und im Zweifel lieber zu wenig als zu viel düngen.


📌 Düngung ist nicht streng saisonal – solange die Pflanze aktiv wächst, braucht sie Nährstoffe.

41. Welche Nährstoffe sind besonders wichtig?

Makronährstoffe:

  • Stickstoff (N): Trieb- und Blattwachstum

  • Phosphor (P): Wurzelentwicklung, Energiehaushalt

  • Kalium (K): Gesamtvitalität und Widerstandskraft


Mikronährstoffe:

  • Calcium: Zellwandstabilität, Wurzelneubildung

  • Magnesium: Chlorophyllproduktion

  • Eisen: Verhindert Blattaufhellung zwischen den Adern (v. a. bei jungen Blättern)

  • Mangan, Zink, Bor: Kleine Mengen, aber wichtig für Stoffwechselprozesse


💡 Ein Mangel an nur einem dieser Nährstoffe kann Blätter verformen, verfärben oder zum Abwurf führen.

42. Wie erkennt man Nährstoffmangel bei Philodendren?

Symptom

Möglicher Mangel

Vergilbung zwischen den Blattadern

Eisen oder Magnesium

Blasse, schlaffe Neublätter

Stickstoff oder Calcium

Verformte Blattspitzen oder Kräuseln

Bor oder Calcium

Schlechter Wurzelaufbau

Phosphor

Allgemein langsames Wachstum

Genereller Nährstoffmangel


📌 Vor einer Düngekorrektur immer andere Ursachen wie Wurzelfäule, Kälteschock oder Lichtmangel ausschließen – gesunde Wurzeln sind Voraussetzung für gute Nährstoffaufnahme.

43. Kann ich Kompost oder Wurmhumus verwenden?

Ja – aber nur als Beimischung. Beides liefert wertvolle organische Nährstoffe, kann aber in zu hoher Konzentration zu Staunässe und Sauerstoffmangel führen.


Sinnvoll:

  • 10–20 % Wurmhumus ins Substrat mischen

  • Dünne Schicht als oberflächliche Düngung im Sommer

  • Mit groben Bestandteilen wie Rinde oder Perlite kombinieren


Nicht geeignet:

  • Reiner Wurmhumus oder Kompost – zu dicht, speichert zu viel Wasser

  • Große Mengen ohne strukturverbessernde Zusätze


💡 Wurmhumus ist ein Ergänzer, kein vollständiges Substrat.


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44. Ist Blattdüngung (Foliar Feeding) sinnvoll?

Ja – in bestimmten Fällen:


  • Bei Eisenmangel mit deutlicher Aufhellung

  • Für schnelle Nährstoffversorgung bei Mangel

  • Wenn Wurzeln geschädigt sind


Anwendung:

  • Lösung auf ¼ der normalen Konzentration verdünnen

  • Auf Blattunterseiten sprühen

  • Vorher an einem Blatt testen

  • Nicht in direkter Sonne anwenden


45. Kann Überdüngung schaden?

Ja – Überdüngung ist ein häufiger Fehler. Folgen:


  • Salzablagerungen im Substrat

  • Vertrocknete Blattspitzen

  • Wurzelverbrennungen

  • Gestörtes Bodenmikrobiom


⚠️ Weiße Krusten am Topfrand oder auf dem Substrat deuten auf zu viele Düngersalze hin – in diesem Fall den Topf gründlich mit Wasser durchspülen.


Weniger ist oft mehr: Philodendren brauchen keinen aggressiven Düngeplan.

Hand hält einen jungen, im Labor gezogenen Philodendron gloriosum-Steckling mit sichtbaren Wurzeln
Ein junger Philodendron gloriosum aus Gewebekultur – so kannst du seltene Sorten erhalten, ohne Wildbestände zu gefährden.



Vermehrung & Wachstum


46. Kann ich Philodendren über Stecklinge vermehren?

Ja – am zuverlässigsten klappt es mit Stammstecklingen, die mindestens einen Knoten haben.


So geht’s:

  • Mit sauberem Messer oder Schere unterhalb eines Knotens schneiden (wo Luftwurzel oder Blatt ansetzt)

  • Untere Blätter entfernen

  • In Wasser, Perlite, Sphagnum-Moos, Semi-Hydro oder Aroid-Substrat bewurzeln


Je nach Medium, Temperatur und Licht erscheinen Wurzeln in 1–3 Wochen.⚠️ Ein einzelnes Blatt ohne Knoten bildet keine Wurzeln – es wird mit der Zeit absterben.


🔗 Schritt-für-Schritt-Anleitung: In unserem Artikel Zimmerpflanzen vermehren: Methoden, Tipps und praktische Beispiele zeigen wir den gesamten Ablauf für Philodendren – von Schnittführung bis zum sicheren Einpflanzen.


47. Kann ich Philodendren im Wasser bewurzeln?

Ja – besonders Kletterarten wie P. hederaceum oder P. micans bewurzeln leicht im Wasserglas.


  • Nur den Knoten ins Wasser tauchen, nicht die Blätter

  • Wasser alle 3–5 Tage wechseln

  • Hell, aber ohne direkte Sonne platzieren

  • Bei 5–10 cm Wurzellänge ins Substrat setzen (kurze Umgewöhnungsphase einplanen)


💡 Tipp: Ein Stück Aktivkohle im Wasser reduziert Bakterienwachstum.


🔗 Wasserbewurzelung richtig machen: Unser Beitrag Vermehrung von Zimmerpflanzen im Wasser - Der ultimative Guide erklärt, wie tief der Knoten ins Wasser sollte, wann der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist – und wie du Umstellungsschäden vermeidest.


48. Wie lange dauert die Bewurzelung?

Im Schnitt:


  • Wasser: 1–3 Wochen bis erste Wurzeln

  • Moos oder Perlite: 2–4 Wochen

  • Direkt im Substrat: 3–5 Wochen (langsamer, aber stabilere Wurzeln)


Wärme (22–26 °C) und helles, indirektes Licht beschleunigen den Prozess. Bewurzelungshormon kann helfen, ist aber bei gesunden Stecklingen nicht zwingend nötig.

49. Lassen sich Philodendren aus einzelnen Blättern ziehen?

Nein – ohne Knoten ist keine neue Pflanze möglich. Notwendig sind:


  • Mindestens ein Wachstumsknoten

  • Optimal: ein Ansatz einer Luftwurzel

  • Ein gesundes Blatt (unterstützt die Energieversorgung)


Einzelblätter ohne Knoten wurzeln nicht und treiben nicht aus – ein verbreiteter Mythos, der in sozialen Medien oft falsch dargestellt wird.

50. Wie schnell wachsen Philodendren?

Abhängig von Art, Licht, Temperatur, Topfgröße und Nährstoffversorgung:


  • Schnellwüchsig (P. micans, andere Kletterer): 1–3 neue Blätter pro Monat

  • Mittel (P. squamiferum): 1–2 Blätter pro Monat

  • Langsam (kriechend wie P. gloriosum): 1 Blatt alle 4–8 Wochen


📌 Jungpflanzen legen schneller zu. Erwachsene Pflanzen verlangsamen sich, wenn Bedingungen nicht optimal sind oder keine Kletterhilfe vorhanden ist.

51. Können Philodendren ihre Panaschierung verlieren?

Ja – vor allem, wenn die Panaschierung genetisch instabil ist (chimerisch). Mögliche Ursachen:


  • Stecklinge aus nicht-panaschierten Knoten

  • Zu wenig Licht über längere Zeit

  • Stress, der Zellteilung beeinflusst


Manche Sorten wie P. ’Brasil’ behalten ihre Panaschierung meist zuverlässig, andere wie ’Ring of Fire’ können plötzlich komplett grün austreiben.


📌 Ist eine Pflanze vollständig zurückgebildet, lässt sich Panaschierung meist nur durch Rückschnitt auf einen variegaten Knoten zurückholen.


🔗 Mehr dazu: Panaschierung verstehen und erhalten: Dein Leitfaden für gemusterte Pflanzen


52. Kann ich Philodendren aus Samen ziehen?

Theoretisch ja – praktisch im Hobbybereich selten. Gründe:


  • Samen sind kaum erhältlich

  • Keimung dauert Wochen bis Monate

  • Viele Hybriden sind nicht sortenrein

  • Hohe Luftfeuchte und Wärme sind nötig


Kommerzielle Vermehrung erfolgt jetzt fast ausschließlich über Gewebekultur oder Stecklinge. Samenpflanzen brauchen Jahre bis zur Blühreife.


💡 Falls du echte Samen bekommst, diese auf feuchtem Sphagnum oder feinem Substrat bei 26–28 °C und hoher Luftfeuchte aussäen.


53. Sind Philodendren aus Gewebekultur schlechter als aus Samen?

Nein – Gewebekultur bietet sogar Vorteile:


  • Einheitliche Merkmale bei Kultivaren (P. ’Pink Princess’, ’White Knight’)

  • Hygienische, krankheitsfreie Startpflanzen

  • Schonung von Wildpopulationen


Nachteile:

  • Anfangs etwas langsamer im Wuchs

  • Bei chimerischen Panaschierungen kann die Verteilung variieren

  • Falschetikettierungen sind möglich – nur bei vertrauenswürdigen Quellen kaufen


📌 Samenvermehrte Pflanzen haben größere genetische Vielfalt, sind aber oft variabler in Form und Farbe.

54. Was ist der Unterschied zwischen Kultivar und Hybrid?

  • Kultivar: Ausgewählte Sorte mit stabil vererbten Eigenschaften (z. B. Farbe, Form). Beispiel: P. ’Birkin’ – spontane Mutation, durch Vermehrung erhalten.


  • Hybrid: Kreuzung aus zwei unterschiedlichen Elternarten oder -sorten. Beispiel: P. ’Florida Ghost’ – vermutlich unter Beteiligung von P. pedatum.


💡 Ein Kultivar kann ein Hybrid sein – aber nicht jeder Hybrid ist ein Kultivar.

55. Wie vermehren sich Philodendren in der Natur?

Sie nutzen sowohl sexuelle (Samen) als auch vegetative Methoden. Letztere sind besonders effektiv im dichten Regenwald:


  • Flagelliforme Triebe: Lange, dünne, blattlose Ausläufer, die an geeigneten Stellen Wurzeln schlagen


  • Basale Seitentriebe: Austriebe nahe der Basis, die eigenständig weiterwachsen


  • Abgebrochene Sprosse: Können in feuchtem Waldboden erneut bewurzeln


📌 Dieses vegetative Wachstum erklärt, warum manche Arten große Flächen überwuchern oder weite Strecken erklimmen, ohne zu blühen – und weshalb einige Philodendren an Waldrändern und in Sekundärwäldern besonders gut gedeihen.


Beschädigtes Philodendron-Blatt mit verbrannter, brauner und eingetrockneter Blattspitze auf weißem Hintergrund
Trockene, verbräunte Blattspitzen zeigen dir oft, dass Gießrhythmus, Salzgehalt oder Luftfeuchtigkeit nicht optimal sind.


Häufige Probleme & Lösungen


56. Warum werden die Blätter meines Philodendrons gelb?

Gelbfärbung kann normal oder problematisch sein – entscheidend ist das Muster:


✓ Unbedenklich:

  • Gelegentliches Abwerfen der ältesten, unteren Blätter

  • Keine weiteren Symptome

  • Energie wird in neues Wachstum umgeleitet


⚠️ Warnsignale:

  • Mehrere Blätter gleichzeitig gelb

  • Gelb mit weichen Stielen oder braunen Flecken

  • Neue Blätter betroffen


Häufige Ursachen:

  • Zu viel Wasser

  • Verdichtetes, schlecht durchlüftetes Substrat

  • Plötzliche Kälte

  • Wurzelfäule


💡 Im Zweifel Wurzeln kontrollieren:Gesunde = fest und hell, faule = matschig und braun.Dann Gießrhythmus und Lichtbedingungen anpassen.


🔗 Mehr dazu: Weiche Stängel, schwarze Wurzeln? Deine Pflanze fault – was jetzt? – so erkennst du, ob die Pflanze Nährstoffe umlenkt oder tatsächlich „ertrinkt“.

57. Warum rollen sich die Blätter ein?

Eingerollte Blätter sind ein Stresssignal. Mögliche Ursachen:


  • Zu trockenes Substrat

  • Niedrige Luftfeuchtigkeit (bei samtigen Arten besonders)

  • Zu viel direkte Sonne oder Hitze

  • Wurzelschäden oder Salzansammlungen

  • Schädlinge (Thripse)


Maßnahmen:

  • Feuchtigkeit prüfen und bei Bedarf gießen

  • Luftfeuchte anheben

  • Blattunterseiten auf Schädlinge untersuchen

  • Substrat bei Salzbelastung durchspülen


💡 Eingrollen mit braunen Rändern = TrockenstressEingrollen + Vergilbung = GießfehlerEingrollen + Flecken = Schädlinge oder Wurzelschaden



58. Warum hängt mein Philodendron schlapp herunter?

Hängende Blätter und Stiele deuten meist auf Gießprobleme:


  • Zu trocken: weiche Stiele, schlaffe Blätter

  • Zu nass: Wurzelerstickung, Stängel kollabieren


Auch möglich:

  • Umtopfschock

  • Kalte Zugluft

  • Hitzestress


Schnelltest: Finger ins Substrat stecken.

  • Trocken? Gründlich gießen.

  • Nass? Drainage prüfen, auf Wurzelfäule kontrollieren.


📌 Auch Standortwechsel oder fehlende Luftbewegung können kurzfristig zu Schlappheit führen.

59. Warum bekommen die Blattspitzen braune Ränder?

Häufige Gründe:


  • Niedrige Luftfeuchtigkeit

  • Überdüngung

  • Salzablagerungen

  • Zu wenig Wasser

  • Stauende Feuchtigkeit auf den Blättern bei schlechter Luftzirkulation


Lösung:

  • Luftfeuchtigkeit auf 50–60 % erhöhen

  • Bei hartem Leitungswasser gefiltertes oder Regenwasser nutzen

  • Dünger schwächer dosieren, Substrat durchspülen

  • Luftzirkulation verbessern


⚠️ Wenn die Bräunung vom Rand ins Blattzentrum wandert oder junge Blätter betrifft, kann ein ernsteres Problem vorliegen – Wurzeln prüfen.


🔗 Braune Blattränder richtig deuten: Unser Guide Braune Spitzen bei Zimmerpflanzen: Alle echten Ursachen und wirksamen Lösungen zeigt, wie du echte Trockenheitsschäden von Salz- oder Düngeschäden unterscheidest – und welche Korrekturen wirken.

60. Warum bleiben neue Blätter klein oder verkrüppelt?

Meist liegt es an Wurzel- oder Nährstoffproblemen:


  • Wurzelstau oder stark verdichtetes Substrat

  • Nährstoffmangel (v. a. Stickstoff oder Calcium)

  • Zu wenig Licht

  • Wurzelfäule durch Überwässerung

  • Schädlinge an der Wachstumsspitze (Spinnmilben, Thripse)


Lösung:

  • Bei Wurzelstau umtopfen

  • Regelmäßig, aber maßvoll düngen

  • Lichtintensität erhöhen

  • Triebspitzen auf Schädlinge kontrollieren


🚫 Nicht mit den natürlichen Jugendblättern verwechseln – viele Arten bekommen größere Blätter erst mit Kletterhilfe und Reife.


61. Haben Philodendren eine Winterruhe?

Nicht im eigentlichen Sinn – sie verlangsamen ihr Wachstum nur bei:

  • Weniger Licht

  • Kühleren Temperaturen

  • Trockenerer Luft


Philodendren brauchen auch im Winter keine Trockenphase. Sie sollten weiterhin:

  • Nach Bedarf gegossen werden

  • Bei aktivem Wachstum leicht gedüngt werden

  • Warm und hell stehen


📌 Wenn das Wachstum komplett stoppt und Blätter abfallen, liegt das meist an zu wenig Licht oder falscher Pflege, nicht an „Winterruhe“.


🔗 Mehr dazu: Unser Winterpflege für tropische Zimmerpflanzen: Dein ultimativer Guide erklärt, wie du Licht, Wärme und Gießen anpasst, damit tropische Pflanzen auch in der dunklen Jahreszeit vital bleiben.

62. Woran erkenne ich Wurzelfäule?

Ursache: Sauerstoffmangel in dauerhaft nassem, schlecht durchlüftetem Substrat.


Symptome:

  • Hängende Blätter trotz Gießens

  • Gelbe oder schwarze Blätter

  • Matschige, dunkle Wurzeln

  • Fauliger Geruch


Kontrolle: Pflanze austopfen.

  • Gesunde Wurzeln = fest, weiß oder hellbraun

  • Faule Wurzeln = weich, braun, zerfallend


Behandlung:

  • Betroffene Wurzeln abschneiden

  • In frische, lockere Erde setzen

  • Gießverhalten anpassen


💡 Prävention beginnt mit der richtigen Substratmischung, nicht nur mit weniger Wasser.


🔗 Mehr Infos: Unser Guide Weiche Stängel, schwarze Wurzeln? Deine Pflanze fault – was jetzt? zeigt, wie Wurzelfäule entsteht, wie du sie früh erkennst und betroffene Pflanzen rettest.



63. Welche Schädlinge befallen Philodendren?

Philodendren sind relativ robust, können aber befallen werden von:


  • Spinnmilben: feines Gespinst, gesprenkelte Blätter

  • Thripsen: silbrige Streifen, deformierte Blätter

  • Wollläusen: weiße, watteähnliche Polster

  • Schildläusen: braune, harte Schuppen

  • Trauermücken: kleine Fliegen, oft bei zu nassem Substrat


Vorbeugung:

  • Neue Pflanzen isolieren

  • Für gute Luftzirkulation sorgen

  • Staunässe vermeiden

  • Regelmäßig Stiele, Blattunterseiten und Blattachsen kontrollieren


✓ Bei leichtem Befall helfen Neemöl, Schmierseifenlösungen oder Gelbtafeln; bei starkem Befall kann eine systemische Behandlung nötig sein.


🔗 Unsere Schädlings-Guides:





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In unserem Beitrag Nützlinge zur biologischen Schädlingsbekämpfung erfährst du, wie Marienkäfer, Florfliegen und parasitische Wespen deine Sammlung effektiv und ganz ohne Chemie schützen können.




64. Warum wächst mein Philodendron nicht mehr?

Mögliche Gründe:

  • Zu wenig Licht

  • Wurzelstau oder Wurzelfäule

  • Temperaturen unter 18 °C

  • Ausgelaugtes Substrat

  • Nährstoffmangel

  • Fehlende Kletterhilfe (bei rankenden Arten)


Lösung:

  • Licht optimieren, besonders im Winter

  • Wurzeln kontrollieren

  • Bei Bedarf umtopfen

  • Wieder düngen, falls lange pausiert

  • Rankhilfe bieten


📌 Philodendren wachsen stetig, aber langsam – keine wöchentliche Blattflut erwarten, sondern Vitalität und Blattgröße im Blick behalten.

65. Warum kommen neue Blätter beschädigt oder verklebt heraus?

Gründe für unfertige oder deformierte Blätter:


  • Zu niedrige Luftfeuchtigkeit

  • Gießfehler während der Blattentwicklung

  • Mechanische Beschädigung beim Entfalten

  • Thripse oder Milben an der Triebspitze

  • Calcium- oder Bormangel


Lösung:

  • Luftfeuchtigkeit auf 60 %+ erhöhen

  • Gleichmäßig feucht halten

  • Neue Blätter bei Bedarf vorsichtig befeuchten

  • Auf winzige Schädlinge an der Spitze achten


⚠️ Blätter niemals gewaltsam öffnen – das führt oft zu Rissen.



66. Welche Krankheiten treten bei Philodendren auf – und wie behandelt man sie?


Pilz- & Bakterienkrankheiten:

Krankheit

Symptome

Maßnahme

Wurzelfäule (Pythium, Rhizoctonia)

Schwarze, weiche Wurzeln, Dauerwelke

Umtopfen, faule Wurzeln entfernen, Luftzirkulation erhöhen

Blattflecken (Xanthomonas, Erwinia)

Nasse oder braune Flecken auf Blättern

Befallenes Laub entfernen, isolieren, Kupferspray einsetzen

Stamm-/Kronenfäule

Schwarzfärbung und Einsinken am Stammansatz

Oberhalb der Fäule abschneiden, neu bewurzeln

📌 Diese Erreger gedeihen in übernassem, schlecht belüftetem Substrat – vor allem in organiklastigen Mischungen oder zu stark gedüngter Hydrokultur.


Hydrokultur-Risiken:

  • Nährstoffungleichgewicht → Vergilbung, Kräuseln, Nekrosen

  • Biofilm → schleimige Beläge ersticken Wurzeln

  • Sauerstoffmangel in der Lösung bei ausbleibendem Spülen


Vorbeugung:

  • Nährlösung gut belüften

  • Regelmäßig spülen

  • pH-Wert (5,5–6,5) und EC kontrollieren

  • Werkzeuge und Gefäße desinfizieren


Weiße Katze schläft auf einer Fensterbank zwischen verschiedenen tropischen Zimmerpflanzen, darunter mehrere Philodendron-Arten
Nur unbedenklich, wenn du sicher bist, dass deine Katze nicht daran knabbert – Philodendron ist giftig und sollte außer Reichweite von Haustieren stehen.


Giftigkeit & Sicherheit


67. Sind Philodendren giftig für Haustiere?

Ja – alle Pflanzenteile sind giftig für Katzen, Hunde, Vögel und andere Tiere.Philodendren enthalten unlösliche Calciumoxalat-Kristalle (Raphide), die auslösen können:


  • Starke Reizung im Maul

  • Speichelfluss, Pfotenlecken am Maul

  • Erbrechen

  • Schwellung von Zunge, Lippen oder Rachen

  • Schluck- oder Atemprobleme


📌 Bei Verdacht auf Aufnahme sofort den Tierarzt aufsuchen. Maul mit Wasser ausspülen und Tier genau beobachten.

68. Sind Philodendren für Menschen giftig?

Ja – sie können sowohl bei Verschlucken als auch bei Haut- oder Augenkontakt Beschwerden verursachen.


  • Verschlucken: Schmerz und Entzündung in Mund, Lippen, Rachen und Magen durch Raphidkristalle

  • Hautkontakt: Pflanzensaft kann Kontaktdermatitis oder Hautreizungen verursachen

  • Augenkontakt: Reizung, Brennen oder sogar Hornhautschäden möglich


Erste Hilfe:

  • Mund: Gründlich ausspülen, kein Erbrechen auslösen

  • Augen: Sofort 10–15 Minuten mit Wasser spülen, ärztliche Hilfe suchen

  • Haut: Mit Wasser und Seife reinigen, ggf. Antihistaminikum-Gel auftragen


Schwere Vergiftungen sind selten, aber die Symptome können sehr unangenehm sein.

69. Welche Teile der Pflanze sind giftig?

Alle Pflanzenteile enthalten giftige Raphide:


  • Blätter

  • Stiele und Blattstiele

  • Wurzeln

  • Pflanzensaft

  • Blüten

  • Früchte

  • Samen


❗ Die Kristalle bleiben auch in getrocknetem Pflanzenmaterial aktiv. Beim Schneiden oder Umtopfen am besten Handschuhe tragen und Pflanzen außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren platzieren.

70. Kann man Philodendren für Haustiere oder Kinder ungefährlich machen?

Nein – die Giftigkeit ist eine feste Eigenschaft der Pflanze und kann nicht entfernt werden.


Risikominimierung:

  • Pflanzen außer Reichweite platzieren

  • Regale oder Hängeampeln nutzen

  • Kindern erklären, Pflanzen nicht anzufassen oder zu essen

  • Ungiftige Alternativen wählen (z. B. Grünlilie, Calathea, Peperomia)


📌 Manche setzen auf Bewegungsmelder oder Bitterstoffe als Abschreckung – am sichersten ist dennoch Aufsicht.

71. Warum sind Philodendren giftig?

Die Calciumoxalat-Raphide sind ein natürlicher Abwehrmechanismus:


  • Schützen vor Fraßfeinden

  • Verursachen mikroskopisch kleine Verletzungen in Gewebe

  • Können zusammen mit Enzymen starke Reizungen auslösen


Dieses Prinzip ist typisch für Aronstabgewächse und hilft, langsamer wachsende tropische Pflanzen vor übermäßigem Verbiss zu bewahren.


💡 Manche Wildtiere fressen sie sehr vorsichtig, die meisten Säugetiere – einschließlich Menschen – reagieren jedoch mit Schmerz und Entzündung.



Von oben fotografierte Blätter von Philodendron plowmanii, P. verrucosum, P. rugosum, P. mamei und P. splendid auf weißem Hintergrund mit weißer Katze daneben
Samtig, silbrig oder strukturiert – Philodendron plowmanii, verrucosum, rugosum, mamei und 'Splendid' zeigen die enorme Vielfalt der Gattung.


Vom Wissen zum Wachstum – und jetzt?

Du hast jetzt eine solide Grundlage – vom Erkennen von Wurzelfäule bis zum Verständnis, warum manche Philodendren klettern und andere kriechen. Doch Pflanzen lesen keine Ratgeber – es gibt immer wieder Neues zu beobachten, anzupassen oder zu verbessern. Bleib aufmerksam, neugierig und falle nicht auf die üblichen Mythen herein.


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Quellen & weiterführende Literatur



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