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Alles über die Dragons: Ein kompletter Guide zu Alocasien mit Drachen-Namen

Aktualisiert: 3. Aug.

Dragon-Alocasien – warum diese Juwelen moderne Sammlungen dominieren


Dicke, gewölbte Blätter, die wie Rüstungen wirken. Metallische Schimmer, die an Drachenschuppen erinnern. Kein Wunder, dass Dragon-Alocasien zu den begehrtesten Pflanzen für Sammler geworden sind. Natürlich gibt es keine offizielle botanische Gruppe namens „Dragon-Alocasien“. Der Begriff stammt ausschließlich aus dem Handel und beschreibt Sorten und Hybriden mit drachenähnlicher Struktur und Farbwirkung – die meisten stammen von Arten wie Alocasia baginda, melo und reginula ab.


In diesem Guide bringen wir Klarheit. Du erfährst, welche Wildarten hinter diesen Pflanzen stehen, wie selektive Züchtung heutige Sorten geprägt hat und welche Merkmale jede Hybride einzigartig machen. Unser Ziel: Dir einen direkten Vergleich der Dragons ermöglichen, ihre Pflegebedürfnisse erklären und typische Namensfallen vermeiden.



Was dich in diesem Guide erwartet


  • Die Wildarten hinter jeder Dragon-Alocasia und wie ihr natürlicher Lebensraum die Pflege beeinflusst

  • Zentrale Unterschiede zwischen Kernsorten und Hybriden wie Dragon Moon und Black Dragon

  • Wie Gewebekultur die Verfügbarkeit verändert hat und was das für die Identifizierung bedeutet

  • Pflegetipps zu Gießen, Luftfeuchtigkeit, Substrat und Licht

  • So vermeidest du Namensfallen und Fehlkennzeichnungen (inklusive der berüchtigten „Pink Dragon“-Verwechslung)



Egal, ob du Dragon Scale mit Silver Dragon vergleichen willst, Strategien für seltene Hybriden suchst oder deine Pflanze sicher bestimmen möchtest – dieser Guide liefert dir eine vollständige, faktenbasierte Referenz für alle Dragon-Alocasia-Fans.


Collage mehrerer Blätter der Dragon-Alocasia-Arten und -Sorten auf weißem Hintergrund.
Die ganze Dragon-Alocasia-Welt in einem Bild – von Dragon Scale bis zu seltenen Hybriden.

Inhalt:



Arten-Herkunft – Das Fundament jeder Dragon-Alocasia

Jede Dragon-Alocasia verdankt ihre markante Erscheinung Wildarten aus Südostasien. Diese Pflanzen haben sich in sehr speziellen Habitaten entwickelt – auf Kalksteinfelsen, feuchten Regenwaldböden oder ultramafischen Böden. Genau das erklärt, warum ihre Hybriden im Haus stabile Luftfeuchtigkeit, grob strukturiertes Substrat und warme, zugfreie Bedingungen benötigen. Die Herkunft zu kennen ist kein Trivia – sie ist die Grundlage für die richtige Pflege.



Nahaufnahme eines Alocasia-baginda-Blatts mit tiefgrüner, bullater Oberfläche und helleren Zwischenadern.
 Alocasia baginda – das genetische Fundament der Dragon-Gruppe mit ikonischer „Rüstungsstruktur“.




Alocasia baginda


  • Autorität: Alocasia baginda Kurniawan & P.C.Boyce, Acta Phytotax. Geobot. 61: 123 (2011)

  • Verbreitung: Borneo

  • Lebensraum: Wahrscheinlich ultramafische oder kalkhaltige Böden im schattigen Unterwuchs

  • Hauptmerkmale: Steife, bullat geprägte Blätter in mattem Dunkelgrün mit helleren Zonen zwischen den Blattadern

  • Rolle in den Dragons: Genetisches Rückgrat für Dragon Scale, Silver Dragon und Green Dragon

  • Pflegeauswirkung: Dicke Blätter reduzieren Wasserverlust, aber die Wurzeln sind extrem empfindlich gegenüber Staunässe → benötigt luftiges, schnell abtrocknendes Aroid-Substrat








Einzelnes Blatt von Alocasia melo, dicke, steinartige Struktur in bläulich-grünem Ton.
Alocasia melo sorgt für massive, robuste Blätter in Hybriden wie Dragon Moon.







Autorität: Alocasia melo A.Hay, P.C.Boyce & K.M.Wong, Bot. Mag. 14: 84 (1997)

  • Verbreitung: Sabah, Borneo

  • Lebensraum: Ultramafische Böden in lichten Waldlücken

  • Hauptmerkmale: Extrem dickes, steinähnliches Laub in bläulich-grünem Ton; sehr kurze Blattstiele

  • Rolle in den Dragons: Verleiht Hybriden wie Dragon Moon robuste Textur und strukturelle Festigkeit

  • Pflegeauswirkung: Hybriden vertragen kurze Trockenphasen besser, benötigen aber mineralstoffreiches Substrat






Samtig dunkelgrünes Blatt von Alocasia reginula mit auffälligen weißen Adern.
Alocasia reginula bringt samtige Tiefe in Hybriden wie Black Dragon.





  • Autorität: Alocasia reginula A.Hay, Gard. Bull. Singapore 50: 258 (1998)

  • Verbreitung: Nördliches Borneo

  • Lebensraum: Feuchte Waldböden mit lockerem, gut drainierendem Substrat

  • Hauptmerkmale: Kleine Blätter mit samtig schwarzgrüner Oberfläche und markanten weißen Blattadern

  • Rolle in den Dragons: Bringt dunkle Pigmente und samtige Textur in Hybriden wie Black Dragon

  • Pflegeauswirkung: Wachstumsverlangsamung und erhöhte Wurzelempfindlichkeit → Hybriden brauchen längere Trockenintervalle und sehr gute Belüftung




Pfeilförmiges Blatt von Alocasia longiloba mit silbrigem Mittelnerv und violetter Unterseite.
Alocasia longiloba prägt die markante Form von Dragon’s Tooth




  • Autorität: Alocasia longiloba Miq., Fl. Ned. Ind. 3: 207 (1856)

  • Verbreitung: Von Yunnan bis zur Malaiischen Halbinsel

  • Lebensraum: Schluchten und Flussufer, teilweise auf kalkhaltigem Untergrund

  • Hauptmerkmale: Große, pfeilförmige Blätter mit silbrigen Adern und purpurner Blattunterseite

  • Rolle in den Dragons: Bringt langgestreckte Form und auffällige Aderung ein (z. B. Dragon’s Tooth)














Schmal-lanzettliches Blatt von Alocasia heterophylla mit silbrigen Schattierungen.
locasia heterophylla beeinflusst die elegante Alocasia 'Dragon’s Breath.










  • Autorität: Alocasia heterophylla (C.Presl) Merr., Philipp. J. Sci., C 3: 220 (1908)

  • Verbreitung: Philippinen

  • Lebensraum: Tieflandwälder in der Nähe von Gewässern

  • Hauptmerkmale: Schmale, speerförmige Blätter mit silbriger Schattierung

  • Rolle in den Dragons: Verleiht Dragon’s Breath eine elegante, schlanke Form









Kleines, gebogenes Blatt von Alocasia scalprum mit scharfer Aderung.
Alocasia scalprum liefert die elegante Kontur für Dragon Wings.








Autorität: Alocasia scalprum A.Hay, Gard. Bull. Singapore 51: 30 (1999)

  • Verbreitung: Samar-Insel, Philippinen

  • Lebensraum: Feuchter, stark beschatteter Unterwuchs

  • Hauptmerkmale: Kleine Art mit lanzettförmigen, sichelartig gebogenen Blättern und auffälliger Aderung

  • Rolle in den Dragons: Beeinflusst Hybriden wie Dragon Wings durch schlanke, elegante Blattkontur











Breites, herzförmiges Blatt von Alocasia cucullata in glänzendem Grün.
Kulturelle Ikone in Asien – bekannt als „Buddha-Hand“ und geschätzt für ihre symbolische Bedeutung.







  • Autorität: Alocasia cucullata (Lour.) G.Don, Hort. Brit., ed. 3: 631 (1839); Basionym: Arum cucullatum Lour.

  • Verbreitung: In ganz Tropenasien eingebürgert und kultiviert

  • Lebensraum: Häufig in Menschennähe, an Gewässern und in Tempelgärten

  • Hauptmerkmale: Breite, eiförmige Blätter (10–40 cm), kulturell als Glücksbringer bekannt

  • Rolle im Dragon-Kontext: Vermutlich genetischer Ursprung von „Dragon Tail“ und häufig Auslöser für Namensverwirrung im Handel

    • ‘Crinkles’: Eine stark gekräuselte Blattform von A. cucullata

    • Dragon Tail: Wird oft als eigene Sorte vermarktet, ist jedoch wah






Wichtige Sammler-Facts

  • Bullat geprägte Struktur = baginda-Gene → benötigt hohe Luftfeuchtigkeit und lockeres, luftiges Substrat

  • Hybriden mit melo → dickere, langsamere Blätter, etwas toleranter gegenüber Trockenphasen

  • Hybriden mit reginula → kompakt, samtig, aber extrem wurzelempfindlich

  • Größenunterschied: Jewel-Typen (ca. 15 cm Blätter) vs. longiloba-basierte Formen (bis zu 80 cm)



Die wichtigsten Kultivare – Dragon Scale, Silver Dragon & Green Dragon


Wenn Sammler von „Dragon-Alocasien“ sprechen, meinen sie in der Regel Sorten von Alocasia baginda. Diese Pflanzen verbindet die charakteristische bullat geprägte Blattstruktur, die der Serie ihren Ruhm eingebracht hat – doch subtile Unterschiede in Farbe, Glanz und Wachstum machen jede Sorte einzigartig.





Einzelnes Blatt von Alocasia Dragon Scale mit tiefer Bullation und kräftigen Adern.
Dragon Scale – der Klassiker mit stark strukturierter, „gepanzerten“ Oberfläche.


  • Warum ikonisch: Die Sorte, die die gesamte Serie definiert hat. Ihre stark reliefierte Oberfläche und die markante Aderung verleihen den typischen drachenähnlichen Look.

  • Blattfarbe: Tiefes Smaragdgrün mit helleren Bereichen zwischen den Blattadern – starker Kontrast.

  • Textur: Dick, lederartig und stark bullat (quiltartig).

  • Größe: Blätter 30–40 cm; kompakter Wuchs.

  • Wuchsverhalten: Mittel – vorausgesetzt, die Luftfeuchtigkeit bleibt stabil.

  • Sammler-Insight: Eine zuverlässige Wahl für alle, die den klassischen „Rüstungs-Look“ wollen.



Nahaufnahme von Alocasia Silver Dragon mit silbriger Blattfarbe und dunklen Adern.
Silver Dragon – metallisch-frostige Blätter für ein luxuriöses Pflanzen-Highlight.
  • Besonderheit: Fügt einen metallisch-frostigen Schimmer hinzu, der sich je nach Licht verändert.

  • Blattfarbe: Silbrig-graue Zwischenadern, umrahmt von dunklen Blattadern.

  • Textur: Bullat, aber etwas glatter als Dragon Scale.

  • Lichteinfluss: Helles, indirektes Licht verstärkt den Silberkontrast.

  • Größe: Ähnlich wie Dragon Scale – Blätter 30–35 cm.

  • Wuchsverhalten: Langsamer und empfindlicher gegenüber Schwankungen.

  • Sammler-Insight: Ideal für alle, die den edlen Silberton suchen.




maragdgrünes Blatt von Alocasia Green Dragon mit zartem Silberakzent.
Green Dragon – satte Grüntöne kombiniert mit dezentem Glanz.


Alocasia 'Green Dragon'*

  • Warum besonders: Ein ausgewogener Kandidat für Sammler – behält die bullate Struktur, bietet aber satte Grüntöne und dezente silberne Akzente für mehr Tiefe.

  • Blattfarbe: Dunkelgrüne Basis mit sanftem Silber entlang der Zwischenadern – weniger Kontrast als Silver Dragon.

  • Textur: Straffe, quiltartige Oberfläche, typisch für baginda-Kultivare, aber etwas weniger stark ausgeprägt als bei Dragon Scale.

  • Wuchsverhalten: Kräftiger und anpassungsfähiger als Silver Dragon – weniger stressanfällig bei moderaten Luftfeuchtigkeitsschwankungen.

  • Sammler-Insight: Perfekter Einstieg in die Dragon-Serie für alle, die den klassischen baginda-Look ohne extreme Empfindlichkeit möchten.




*Hinweis zu Dragon Scale vs. Green Dragon:


Es wird weiterhin diskutiert, ob Green Dragon eine eigenständige Sorte oder nur eine Farbvariante von Dragon Scale ist. Umweltfaktoren wie Lichtintensität, Luftfeuchtigkeit und Nährstoffversorgung beeinflussen Farbintensität und metallischen Glanz stark. Solange keine genetische Bestätigung vorliegt, sollten diese Namen als gärtnerische Selektionen und nicht als strikt unterschiedliche Kultivare betrachtet werden.



Panaschierte Dragons – warum sie die Lieblinge der Sammler sind

Gelegentliche Mutationen in der Gewebekultur haben atemberaubende panaschierte Versionen von Alocasia baginda-Sorten hervorgebracht. Diese sind nicht bloße Farbvarianten, sondern genetische Besonderheiten, die das Wachstum drastisch verlangsamen und die Pflege deutlich anspruchsvoller machen.




Blatt von Dragon Scale mit auffälliger weißer Panaschierung auf bullater Struktur.
Dragon Scale Albo – seltene Weißpanaschierung

  • Erscheinung: Weiß marmorierte Sprenkel auf tiefgrün bullaten Blättern.

  • Wuchs: Deutlich langsamer als die Normalform.

  • Pflegeauswirkung: Benötigt helles, indirektes Licht, um den Weißkontrast zu erhalten – direkte Sonne unbedingt vermeiden.







Dragon-Scale-Blatt in mintgrünem Ton mit leichtem Silberschimmer.
Dragon Scale Mint – sanfte Minttöne für exklusive Pflanzensammlungen.






  • Erscheinung: Kühles Mintgrün mit silbernen Schattierungen.

  • Wuchs: Etwas kräftiger als Albo, aber immer noch langsam.

  • Pflegeauswirkung: Gleiche Lichtansprüche – heller als Standardformen für stabile Farbwirkung.











Silver-Dragon-Blatt mit goldener Panaschierung auf silbriger Basis.
Silver Dragon Aurea – goldene Musterung auf frostigem Silber für echte Raritätenjäger.

  • Erscheinung: Dramatische goldene Marmorierung auf silbrigem Grund – ein echtes Schaustück.

  • Wuchs: Am langsamsten von allen panaschierten Dragons – wegen reduziertem Chlorophyll und komplexer Pigmentierung.

  • Pflegeauswirkung: Goldene Panaschierungen enthalten kaum Chlorophyll, was die Photosynthese stark einschränkt. Wachstum extrem langsam, hohe Empfindlichkeit gegenüber Schwankungen. Helles, indirektes Licht ist Pflicht; Stress durch Umtopfen oder plötzliche Änderungen unbedingt vermeiden.





Vor dem Kauf - Was dich erwartet:

  • Stabilität der Panaschierung: Muster sind unberechenbar – von Blatt zu Blatt starke Unterschiede.

  • Lichtbedarf: Helles, indirektes Licht ist entscheidend – nicht, um mehr Panaschierung zu erzeugen, sondern um Kontrast und Farbwirkung zu erhalten.



Fazit zu Variegata-Formen


Wenn Geduld und konsequente Pflege deine Stärken sind, lohnt sich eine panaschierte Dragon-Alocasia. Sie wachsen langsam, brauchen viel Aufmerksamkeit und erzielen hohe Preise – doch optisch sind sie unschlagbar.



Hybriden und Kreuzungen – die besonderen Dragons im Detail

Nicht alle „Dragons“ stammen von Alocasia baginda ab. Einige sind echte Art-Hybriden, die Merkmale vereinen, die in der Natur nicht kombiniert vorkommen. Diese Kreuzungen verändern nicht nur Blattstruktur und Größe, sondern auch Pflegeansprüche.


Schwarzes Blatt von Alocasia Black Dragon mit matter Oberfläche.
Black Dragon – samtige Dunkelheit trifft bullate Struktur.

Alocasia ‘Black Dragon’

  • Eltern: A. baginda ‘Silver Dragon’ × A. reginula (‘Black Velvet’)

  • Blatteigenschaften: Dunkelgrüne bis fast schwarze Oberfläche mit samtigem Schimmer über einer bullat geprägten Struktur. Die Adern treten weniger hervor, wodurch ein matter, fast geheimnisvoller Look entsteht.

  • Endgröße: Kompakt – Blätter 20–30 cm; Gesamtwuchs etwa 40 cm.

Wuchs und Pflege:

  • Langsames Wachstum und sehr empfindliche Wurzeln (bedingt durch reginula-Anteil).

  • Benötigt längere Trockenphasen als andere Dragons, um Wurzelfäule zu vermeiden.

  • Beste Bedingungen: konstante Luftfeuchtigkeit über 70 % und warme Temperaturen (22–28 °C).

  • Besonderes Risiko: Überwässerung führt schnell zu Wurzelschäden; dichte Substrate sind tabu.

Hinweis für Käufer: Diese Pflanze wird im Handel oft unter Namen wie „Segoro Biru“ oder „Black Maharani“ angeboten. Vor dem Kauf immer die Identität prüfen.



Blatt von Dragon Moon mit steinartiger Struktur und silbrigen Akzenten.
Dragon Moon – robuste Blätter mit metallischem Schimmer.

Alocasia ‘Dragon Moon’

  • Eltern: A. melo × A. baginda ‘Silver Dragon’

  • Blatteigenschaften: Dicke, massive Blätter mit skulpturaler Oberfläche und feinem silbrigen Muster.

  • Endgröße: Mittelgroß – Blätter bis 45 cm, aufrechter Wuchs.

Wuchs und Pflege:

  • Etwas langsamer als reine baginda-Sorten, aber robuster als Black Dragon.

  • Verträgt kurze Trockenintervalle und leichte Luftfeuchtigkeitsschwankungen (bis ca. 55 %).

  • Bevorzugt ein grobes, mineralisch angereichertes Substrat und helles, gefiltertes Licht für klare Kontraste.

Verfügbarkeit: Noch selten, aber zunehmend durch Vermehrung im Labor erhältlich.



Längliches Blatt von Dragon Wings mit feiner Struktur und leichter Bullation.
Dragon Wings – elegante Hybridform mit flügelartigem Erscheinungsbild.


Alocasia ‘Dragon Wings’

  • Eltern: A. baginda ‘Dragon Scale’ × A. scalprum

  • Merkmale: Schlanke, lanzettförmige Blätter mit partieller Bullation; elegante Form und ausgeprägte Struktur.

  • Zucht: Eingeführt 2024 von David Fell.

  • Aktuelle Lage: Extrem selten, noch nicht in großer Stückzahl vermehrt.

  • Warum begehrt: Gilt als eine der außergewöhnlichsten Dragons für alle, die etwas wirklich Besonderes suchen.


Weitere Kultivare und benannte Selektionen der Dragon-Serie



Blatt der Pink Dragon mit rosa Blattstiel und grüner Blattuntersite.
Pink Dragon – kräftige rosa Stiele für ein auffälliges Farbspiel.

Alocasia 'Pink Dragon' – ein Name, zwei Pflanzen



Warum die Verwirrung?

Der Handelsname „Pink Dragon“ wird im Pflanzenmarkt sehr häufig verwendet – aber nicht für eine einzige Sorte. Sowohl Alocasia ‘Aurora’ als auch Alocasia ‘Morocco’ werden oft unter diesem Namen verkauft, obwohl sie sich in Herkunft, Erscheinungsbild und Wuchsverhalten deutlich unterscheiden. Diese Verwechslung begann in den frühen 2000er-Jahren, als Aurora in Europa unter dem Label Pink Dragon eingeführt wurde. Später, mit dem Aufkommen von Hybriden wie Morocco, wurde derselbe Name auch dort genutzt.


Alocasia ‘Aurora’


  • Herkunft: Vermutlich unbeschriebene Art oder Naturhybride aus Südostasien, erstmals über den Blumenmarkt in Bangkok verbreitet. Wurde später genetische Basis für die Safari-Serie.

  • Blatteigenschaften: Mattgrün mit grüner Blattunterseite, die bei schwachem Licht ins Burgunderfarbene wechseln kann.

  • Petiolfarbe: Kräftig pink, meist einfarbig ohne starke Streifen.

  • Wuchs: Höher und offener als Morocco – etwa 50–60 cm in einem 15 cm-Topf; bevorzugt wie andere Jewel-Alocasien gleichmäßige Luftfeuchtigkeit.


Alocasia ‘Morocco’ (ALO3)


  • Eltern: Kreuzung aus Aurora × Polly; gezüchtet von Marian Osiecki (2007), patentiert durch Oglesby Plants International (USPP25803P2).

  • Blatteigenschaften: Dunkelgrün, glänzend, mit silbrigem Schimmer entlang der Adern; glänzende, burgunderrote Unterseiten sorgen für starken Kontrast.

  • Petiolfarbe: Zartrosa mit grünen oder braunen Streifen, kräftiger als bei Aurora.

  • Wuchs: Kompakt und symmetrisch – 30–35 cm in einem 15 cm-Topf. Robust, stressresistent, bildet zuverlässig Seitentriebe.


Schneller Erkennungs-Tipp:


  • Glänzende Blätter + burgunderrote Unterseite + gestreifte rosa Blattstiele = Morocco.


  • Matte Blätter + grüne Unterseite + kräftig pinke, einfarbige Blattstiele = Aurora.



Schmal zulaufendes Blatt von Dragon’s Breath mit rauchigem Silberton.
Dragon’s Breath – elegante Alternative zu den bullaten Dragons.

  • Eltern: Abgeleitet von A. heterophylla.

  • Blatteigenschaften: Schmale, speerartige Blätter mit rauchig-silbriger Tönung und dezent leuchtenden Adern – optisch komplett anders als die stark strukturierten baginda-Sorten.

  • Wuchs: Schneller und weniger wurzelempfindlich als baginda-Typen; kommt auch mit mittlerer Luftfeuchtigkeit zurecht.

  • Besonderheit: Perfekt für alle, die elegante, längliche Blattformen statt bullater Oberflächen bevorzugen.


Pfeilförmiges Blatt der Dragon’s Tooth mit violetter Unterseite.
Dragon’s Tooth – markante Pfeilform für Liebhaber architektonischer Blätter.


  • Eltern: Selektion aus A. longiloba.

  • Blatteigenschaften: Pfeilförmige Blätter mit scharfer Spitze, silbrigem Mittelnerv, dunkelgrüner Oberseite und tiefvioletter Unterseite. Blattstiele oft marmoriert in Schokoladenbraun.

  • Wuchs: Deutlich schneller als Jewel-Arten; erreicht bei guten Lichtverhältnissen bis zu 50 cm Blattlänge.

  • Für Sammler: Ideal für alle, die auffällige, architektonische Formen bevorzugen.





Spiralartig eingerolltes Blatt von Dragon Tail.
 Dragon Tail – außergewöhnliche Blattverdrehungen für Sammler.


  • Herkunft: Unbekannt; manche vermuten Identität mit A. cucullata ‘Crinkles’.

  • Merkmale: Längliche, schmale Blätter, die sich spiralförmig einrollen – erinnern an einen Schwanz. Wuchs aufrecht, kompakt.

  • Crinkles (A. cucullata-Kultivar): Bekannt für stark gewellte bis eingerollte Blattränder, wirkt daher auf Fotos sehr ähnlich wie Dragon Tail.


  • Was wir wissen:

    • Viele Händler nutzen beide Namen austauschbar – möglicherweise identisch oder sehr nah verwandt.

    • Es gibt bisher keine genetische Bestätigung und keine offizielle Kultivarbeschreibung.

    • Persönliche Beobachtung: Crinkles zeigt hellere Blattfarbe und regelmäßigere Wellen, während Dragon Tail eher unregelmäßige Ränder und dunklere Blätter hat.



  • Großes Blatt der Golden Dragon mit goldener Aderung und gestreiftem Stiel.
    Golden Dragon – imposante Größe mit goldglänzenden Blattadern.

  • Eltern: Vermutlich Kreuzung aus A. sarian × A. new guinea gold (nicht bestätigt).

  • Blatteigenschaften: Teilgefiederte Blätter mit leuchtend goldenen Blattadern und auffällig gestreiften Blattstielen.

  • Größe: Riesig – bis 2–2,5 m in Innenräumen. Braucht viel Licht und Platz.

  • Einsatz: Ideal für große Räume oder Wintergärten – weniger für klassische Sammlungen kompakter Jewel-Arten geeignet.


Dragon-Alocasien – Vergleichsmatrix

Name

Eltern / Typ

Blatteigenschaften

Endgröße

Wuchsgeschwindigkeit

Pflegeempfindlichkeit

Dragon Scale

A. baginda-Kultivar

Tiefgrün, stark bullat, gepanzerte Struktur

Blätter 30–40 cm

Mittel

Wurzelempfindlich; braucht ca. 70 % Luftfeuchtigkeit

Silver Dragon

A. baginda-Kultivar

Frostig-silberne Oberfläche, dunkle Adern

Blätter 30–35 cm

Langsam

Lichtempfindlich; reagiert auf Schwankungen

Green Dragon

A. baginda-Kultivar

Sattes Grün, dezenter metallischer Schimmer

Blätter 30–40 cm

Schneller als Silver Dragon

Weniger heikel als andere baginda-Formen

Dragon Scale Albo Variegata

A. baginda-Mutation

Weiße Marmorierung auf dunkelgrün bullaten Blättern

Blätter 20–30 cm

Sehr langsam

Helles, indirektes Licht für Kontrast notwendig

Dragon Scale Mint

A. baginda-Mutation

Mintgrün mit leichtem Silberschimmer

Blätter 20–30 cm

Sehr langsam

Wie Albo; stressanfällig

Silver Dragon Aurea Variegata

A. baginda-Mutation

Goldene Panaschierung auf frostigem Silber

Blätter 20–25 cm

Extrem langsam

Sehr empfindliche Wurzeln; konstante Feuchtigkeit

Black Dragon

Hybride (Silver Dragon × reginula)

Fast schwarze, matte Blätter mit samtiger Oberfläche

Blätter 20–30 cm; Pflanze 40 cm

Sehr langsam

Extrem wurzelempfindlich; hohe Luftfeuchtigkeit nötig

Dragon Moon

Hybride (A. melo × Silver Dragon)

Steinartige Struktur mit silbriger Frostzeichnung

Blätter 30–45 cm

Langsam

Etwas robuster; verträgt kurze Trockenphasen

Dragon Wings

Hybride (Dragon Scale × scalprum)

Lanzettförmig, teilweise bullat

Geschätzt 25–40 cm Blätter

Vermutlich mittel

Braucht hohe Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation

Pink Dragon (Aurora)

Natürliche Hybride oder unbeschriebene Art

Matte Blätter, kräftig pinke Blattstiele

Blätter 30–50 cm

Mittel

Mag stabile Luftfeuchtigkeit wie Jewel-Typen

Pink Dragon (Morocco)

Hybride (ALO3)

Glänzend grün, burgunderrote Unterseite, rosa Stiele

Blätter 30–50 cm

Mittel

Lichtempfindlich; Petiolfärbung zur Identifizierung

Dragon’s Breath

Selektion von A. heterophylla

Schmale, speerartige Blätter, rauchig-silberner Ton

Blätter 25–35 cm

Schneller als baginda-Typen

Pflegeleichter; toleriert etwas weniger Luftfeuchte

Dragon’s Tooth

Selektion von A. longiloba

Pfeilförmig, silbriger Mittelnerv, violette Unterseite

Blätter 30–45 cm

Schneller als Jewel-Alocasien

Braucht viel Licht und Platz

Dragon Tail

Vermutlich A. cucullata-Mutation

Schmale, eingerollte Blätter in Spiralform

Blätter 20–30 cm

Mittel

Stabilität unklar; braucht Wärme

Golden Dragon

Hybride (A. sarian × A. new guinea gold)

Teilgefiederte Blätter, goldene Adern, gestreifte Stiele

Gesamtgröße 2–2,5 m

Schnell bei viel Licht und Nährstoffen

Benötigt starkes Licht, großen Topf, kräftige Düngung


Hand hält ein großes Blatt von Alocasia Dragon Scale mit kräftiger Struktur.
Gesunde Blätter entstehen durch stabile Luftfeuchtigkeit und gefiltertes Licht.


Pflege-Grundlagen für Dragon-Alocasien

Dragon-Alocasien lieben Bedingungen, die dem tropischen Regenwalduntergrund ähneln: hohe Luftfeuchtigkeit, konstante Wärme und helles, indirektes Licht. Diese Anleitung gibt dir die Grundregeln für gesunde Pflanzen.


➜ Für detaillierte Infos zu Herkunft, Pflegefehlern und Lösungen findest du bei uns den kompletten Alocasia-Pflegeguide.




1. Licht – hell, indirekt und gleichmäßig

  • Optimal: Helles, gefiltertes Licht, z. B. an einem Ostfenster oder unter hochwertigen Pflanzenlampen (10.000–15.000 Lux).


  • Unbedingt vermeiden:

    ❌ Direkte Mittagssonne → führt zu Blattverbrennungen

    ❌ Zu wenig Licht → verlangsamt Wachstum, macht Farben blasser und schwächt den Silber- oder Panaschierungseffekt.


  • Panaschierte und silberfarbene Formen: Brauchen besonders viel helles, indirektes Licht, damit Muster und Kontraste erhalten bleiben.


💡 Tipp für Sammler: Wenn die Blätter gleichmäßig grün werden, ist das ein Lichtproblem – nicht fehlender Dünger.


📌 Mehr zu optimalen Lichtwerten findest du in unserem Licht-Ratgebern für Zimmerpflanzen.




2. Gießen – gezielt statt nach Kalender

  • Regel: Erst gießen, wenn die oberen 15–20 % des Substrats trocken sind (bei einem 20 cm-Topf etwa 3–4 cm Tiefe).


  • Warum: So verhinderst du Sauerstoffmangel und Wurzelfäule – die Hauptursache für Ausfälle bei baginda-Typen.


  • Besonderheiten:

  • Black Dragon: Extrem empfindliche Wurzeln → längere Trockenphasen einplanen.

  • Dragon Moon: Dicke Blätter → verträgt kurze Trockenintervalle, aber keine Extreme.


Nicht tun: Dauerhafte Staunässe, „Fluten und Ablaufen lassen“ oder starres Gießen nach festen Terminen.




3. Luftfeuchtigkeit – konstant statt Experimente

  • Ideal: 60–80 % Luftfeuchtigkeit.


  • Warum: Verhindert trockene Blattränder und erhält die bullate Struktur der Blätter.


  • Beste Methoden:

    • Luftbefeuchter für gleichbleibende Feuchte.

    • Leichte Luftzirkulation (kleiner Ventilator), um Pilzbefall vorzubeugen.


Mythen aufgedeckt: Kieselsteinschalen und tägliches Besprühen bringen kaum Wirkung und verursachen oft Flecken.


📌 Lies unseren Guide Luftfeuchtigkeit richtig erhöhen.




4. Temperatur – warm und zugfrei

  • Optimal: 20–28 °C.


  • Kritisch: Unter 15 °C → Wachstumsstopp und Wurzelschäden.


  • Tipp: Abstand zu Heizkörpern, kalten Fenstern oder Klimaanlagen halten – plötzliche Temperaturwechsel sind stressiger als leicht suboptimale Lichtverhältnisse.




5. Substrat – locker, luftig und ausbalanciert


Empfohlene Mischung:

  • 40 % feine Orchideenrinde

  • 20 % Perlite

  • 20 % Kokosfaser

  • 10 % Pflanzenkohle

  • 10 % Sphagnum-Moos


Warum: Diese Mischung ahmt lockere Regenwaldböden nach, hält gleichmäßig Feuchtigkeit und verhindert Staunässe.


💡 Fortgeschritten: Semi-hydroponische Systeme oder mineralische Substrate sind möglich – aber nur mit Erfahrung, da Nährstoff- und Sauerstoffkontrolle entscheidend sind.


📌 Mehr dazu in unserer Kategorie zu Semi-Hydro für Zimmerpflanzen.





6. Düngung – regelmäßig, nicht saisonabhängig

  • Frequenz: Alle 4–6 Wochen in der Wachstumsphase.

  • Dosierung: Flüssigdünger mit 25–50 % Konzentration (z. B. NPK 3:1:2 oder 20-20-20).

  • Panaschierte Formen: Zurückhaltend düngen – zu schnelles Wachstum belastet die weißen oder goldenen Partien, die weniger Chlorophyll enthalten.


Mythos: „Im Winter nicht düngen“ gilt nur, wenn die Pflanze wirklich ruht. Bei stabilen Indoor-Bedingungen wachsen Dragon-Alocasien das ganze Jahr.





7. Umtopfen – klein statt groß

  • Wann: Nur, wenn Wurzeln den Topf komplett ausfüllen oder das Substrat stark verdichtet ist.


  • Wie: Nur 2–3 cm größere Töpfe wählen, um Staunässe zu vermeiden.


💡 Tipp: Ein zu großer Topf fördert Wurzelfäule – weniger ist mehr!



📌 Mehr Tipps: Umtopfen leicht gemacht.




8. Gesundheits-Check – Schädlinge & Stressanzeichen

  • Häufige Schädlinge: Spinnmilben (vor allem bei samtigen Hybriden), Thripse, Schmierläuse.

  • Vorbeugung: Wöchentlich Blattunterseiten kontrollieren; bei Befall Neempräparate oder systemische Mittel einsetzen.


📌 Mehr dazu in unseren Ratgebern zu Schädlingsbekämpfung bei Zimmerpflanzen.



9. Schnelle Problemhilfe – Tabelle für häufige Symptome

Symptom

Wahrscheinliche Ursache

Braune Blattränder

Zu geringe Luftfeuchtigkeit oder Salzablagerungen durch Dünger

Gelbe Blätter

Überwässerung oder verdichtetes Substrat

Silber verblasst zu Grün

Lichtmangel

Plötzlicher Blattkollaps

Kälteschock oder Wurzelfäule

💡 Tipp: Kontrolliere auch auf Schädlinge – besonders Spinnmilben sind bei Alocasien keine Seltenheit.



  • Echte Ruhephasen treten in Innenräumen selten auf, außer die Temperatur sinkt unter 18 °C und die Lichtintensität fällt drastisch.


  • Häufig wirkt eine Pflanze „inaktiv“, ist aber nur gestresst (z. B. nach Kälteeinwirkung oder Umtopfen).


  • Wichtig: Niemals eine erzwungene „Trockenruhe“ einleiten. Wenn die Pflanze unter Kunstlicht weiterhin Blätter bildet, normal weiterpflegen – angepasst an die Wachstumsrate.




11. Giftigkeit – wichtig für Haustierbesitzer

Alle Dragon-Alocasien enthalten Calciumoxalat-Kristalle, die für Menschen und Tiere giftig sind, wenn sie aufgenommen werden.


  • Symptome: Schleimhautreizungen, Erbrechen, Speichelfluss.

  • Pflanzensaft kann Haut reizen – Handschuhe beim Umtopfen tragen.



12. Optimales Umfeld – Mikroklima macht den Unterschied

Warum Sammler auf Vitrinen oder Pflanzenschränke setzen:


  • Hält Luftfeuchtigkeit konstant bei 60–80 % ohne Dauerbetrieb des Luftbefeuchters.

  • Bewahrt Wärme und verhindert Luftzug.

  • Kleine Ventilatoren sorgen für gleichmäßige Luftbewegung und verhindern Schimmel.



Wer profitiert am meisten?


  • Jewel-Alocasien wie Silver Dragon oder Black Dragon – beide reagieren empfindlich auf Schwankungen.

  • Panaschierte Formen – wachsen langsamer und verzeihen Stress noch weniger.


Natürlich können diese Pflanzen auch im offenen Raum gedeihen, sofern Licht, Luftfeuchtigkeit und Temperatur konstant bleiben.Doch in trockenen Wohnungen oder im Winter bringt ein geschlossenes Setup deutliche Vorteile.


📌 Hol dir den kompletten Überblick in unserem Ultimativen Alocasia-Pflegeguide.



Hand hält drei kleine, braune Alocasia-Corms.
Alocasia-Knollen – unverzichtbar für die Vermehrung, aber Geduld ist entscheidend.


Vermehrungstechniken für Dragon-Alocasien

Die Vermehrung von Dragon-Alocasien ist anspruchsvoll – vor allem bei baginda-Kultivaren. Hier erfährst du, warum das so ist, welche Methoden funktionieren und wo sich Fehler vermeiden lassen.


Warum die Vermehrung schwierig ist

  • Kompakte Rhizome: Baginda-Typen bilden kaum klare Teilungspunkte.

  • Seltene Kindel: Ableger entstehen nur an sehr alten Pflanzen.

  • Empfindliche Wurzeln: Jede Störung kann Fäulnis auslösen.


Fazit: Die klassische Teilung funktioniert selten. Corm-Vermehrung ist die sicherste Methode.



Corm-Vermehrung – die beste Strategie

Corms (Sprossknollen, Knöllchen))sind kleine Speicherknollen, die sich von selbst in der Nähe des Rhizoms bilden und sich leicht abtrennen lassen.


Wo findest du Corms?

  • Im Substrat rund um die Basis des Rhizoms.

  • Meist beim Umtopfen oder beim Auffrischen der Erde sichtbar.


So gehst du vor:

  1. Sammeln: Corms vorsichtig vom Rhizom lösen, ohne die Mutterpflanze zu verletzen.

  2. Reinigen: Altes Substrat abspülen, dann mit mildem Fungizid oder Zimtpulver behandeln (gegen Fäulnis).

  3. Ankeimen: In leicht feuchtem (nicht nassem!) Sphagnum-Moos in einer belüfteten Box platzieren.


Optimale Bedingungen:

  • Temperatur: 24–28 °C

  • Luftfeuchtigkeit: 80–90 %

  • Licht: Schwaches bis mittleres, indirektes Licht – keine direkte Sonne.


Zeitplan:

  • Erste Austriebe nach 4–8 Wochen, bei baginda-Typen auch länger.

  • Wenn Wurzeln und Trieb sichtbar sind → in ein lockeres Aroid-Substrat oder in ein halb-hydroponisches System umsetzen.


💡 Erfolgstipp: Moos nur minimal feucht halten – zu nasses Milieu = Fäulnisgefahr!




Rhizomteilung – nur bei alten Pflanzen

  • Wann: Nur bei stark etablierten Exemplaren mit mehreren aktiven Wachstumspunkten.

  • Risiko: Hoher Stressfaktor. Teilstücke reagieren oft mit monatelangem Stillstand oder sterben bei ungünstigen Bedingungen ab.

  • Grund: Baginda-Arten wachsen extrem langsam, frühe Teilung kann das Exemplar dauerhaft schwächen.




Methoden, die NICHT funktionieren

  • Blattstecklinge: Unmöglich – ohne Knoten keine Neupflanze.

  • Nur im Wasser: Führt fast immer zu Fäulnis vor der Wurzelbildung.

  • Petiolstecklinge: Im Gegensatz zu manchen Aronstabgewächsen können Dragon-Alocasien keine Pflanze aus Blattstielen regenerieren.




Realistische Erwartungen für Sammler

Die Vermehrung von Dragon-Alocasien ist ein langwieriger Prozess, selbst unter optimalen Bedingungen.


  • Am zuverlässigsten bleibt die Corm-Methode.

  • Alles andere ist riskant und führt oft zum Verlust der Pflanze.

  • Hinweis: Die meisten Pflanzen im Handel stammen aus Gewebekultur (Tissue Culture), nicht aus Hobbyvermehrung.




Probleme erkennen & lösen by Dragon-Alocasien

Symptom

Wahrscheinliche Ursachen

Lösungen

Braune Blattränder

- Luftfeuchtigkeit < 50 %


- Salzablagerungen


- Unregelmäßiges Gießen

- Luftfeuchtigkeit auf 60–80 % stabilisieren


- Substrat spülen


- Gleichmäßige Wassergaben

Gelbe untere Blätter

- Überwässerung


- Verdichtetes Substrat


- Wurzelfäule

- Wurzeln prüfen und faules Gewebe entfernen


- In lockere Aroid-Mischung umtopfen


- Gießrhythmus anpassen

Silber wird grün

- Lichtmangel


- Falsches Lichtspektrum bei Pflanzenlampen

- Beleuchtung auf 10.000–15.000 Lux erhöhen


- Vollspektrum-Lampe nutzen

Plötzlicher Blattkollaps

- Kälteschock (<15 °C)


- Schwere Wurzelfäule

- Standort auf 20–28 °C bringen


- Wurzeln reinigen, in frisches Substrat setzen, Fungizid einsetzen

Blätter rollen sich ein

- Zu geringe Luftfeuchte


- Wassermangel


- Temperaturwechsel

- Luftfeuchte auf 60–80 % erhöhen


- Gießen, sobald oberste 15–20 % trocken sind


- Zugluft vermeiden

Blätter werden kleiner

- Lichtmangel


- Nährstoffungleichgewicht


- Topf zu klein

- Mehr Licht bieten


- Mit ausgewogenem Flüssigdünger (25–50 %) versorgen


- Bei Bedarf umtopfen

Braune Flecken

- Pilz-/Bakterienbefall durch schlechte Luftzirkulation


- Häufiges Besprühen

- Luftzirkulation erhöhen (kleiner Ventilator)


- Besprühen einstellen


- Betroffene Blätter entfernen, Fungizid verwenden

Langsames Wachstum

- Niedrige Temperatur


- Zu wenig Licht


- Nährstoffmangel

- Temperatur auf 20–28 °C halten


- Lichtintensität erhöhen


- Monatlich düngen

Blasse, fahle Blätter

- Eisen- oder Magnesiummangel


- Sauerstoffmangel durch Staunässe

- Volldünger mit Spurenelementen verwenden


- Drainage verbessern, Staunässe vermeiden

Stielbasis fault

- Wasser im Blattschopf


- Schlechtes Drainagesystem


- Stauende Luft

- Direkt ins Substrat gießen, Krone trocken halten


- Substrat lockern


- Luftzirkulation erhöhen



Warum Licht die Farbe von Dragon-Alocasien verändert

Farbveränderungen bei Dragon-Alocasien sind kein Zufall – sie beruhen auf pflanzenphysiologischen Prozessen:


Silber- und Frosttöne

Diese Effekte entstehen durch eine Kombination aus verdickter Cuticula und Luftkammern im Blattgewebe, die das Licht streuen.➡ Bei zu wenig Licht produziert die Pflanze mehr Chlorophyll. Dadurch überlagert das Grün den silbrigen Schimmer, und die Blätter wirken insgesamt grüner.



Dunkle bis schwarze Färbung (z. B. Black Dragon)

Die fast schwarze Optik entsteht durch hohe Konzentrationen von Anthocyanen in der oberen Epidermis.Diese Pigmente wirken wie ein natürlicher Sonnenschutz: Sie filtern überschüssiges Licht und reduzieren Wasserverlust.



Rosafarbene Blattstiele & Adern

Die Färbung wird ebenfalls durch Anthocyane erzeugt – nicht durch Chlorophyll.➡ Sie bleibt bei leicht schwächerem Licht oft stabil, verblasst aber, wenn die Pflanze unter Stress steht oder zu viel Stickstoff erhält.



Merke:

  • Silber verschwindet? Ursache ist fast immer Lichtmangel – erhöhe die gefilterte Helligkeit.

  • Panaschierung erhalten? Das Muster ist genetisch festgelegt. Licht sorgt nur für Kontrast, erzeugt aber keine neue Zeichnung.



📌 Mehr zu den Hintergründen findest du in unseren Ratgebern zu Panaschierung, Pigmenten & Blattfarben



Getopfte Alocasia Silver Dragon in einem Dekotopf mit frischem Austrieb.
Licht bestimmt die Silberintensität – erfahre, warum Helligkeit so wichtig ist.

Dragon-Alocasia – Häufig gestellte Fragen (FAQ)


1. Warum wird meine Silver Dragon grün?

Das liegt fast immer an Lichtmangel, nicht an fehlendem Dünger. Bei zu wenig Helligkeit verschwindet der silbrige Schimmer, und die Blätter wirken einfarbig grün.


Lösung: Stelle die Pflanze an einen helleren Platz mit gefiltertem Licht oder nutze eine hochwertige Pflanzenlampe (ca. 10.000–15.000 Lux). Direkte Mittagssonne unbedingt vermeiden!




2. Brauchen Dragon-Alocasien eine Winterruhe?

Nein – nicht unbedingt. Echte Dormanz tritt nur ein, wenn Temperatur und Licht stark sinken. Bei gleichbleibender Wärme (20–28 °C) und hellem, indirektem Licht können Dragon-Alocasien das ganze Jahr über wachsen.


Wichtig: Keine erzwungene „Trockenruhe“. Wenn neue Blätter erscheinen, einfach angepasst weiterpflegen.




3. Warum rollen sich meine Blätter nach innen?

Häufige Ursachen:

  • Luftfeuchtigkeit unter 50 %

  • Wassermangel oder stark verdichtetes Substrat

  • Plötzliche Temperaturschwankungen


Lösung:

  • Luftfeuchtigkeit auf 60–80 % stabilisieren

  • Substrat prüfen und gleichmäßig feucht halten

  • Zugluft vermeiden



4. Wie oft soll ich Dragon Scale oder Silver Dragon gießen?

Es gibt keinen festen Zeitplan. Gieße erst, wenn die oberen 15–20 % des Substrats trocken sind (bei einem 20 cm-Topf ca. 3–4 cm Tiefe). Überschüssiges Wasser immer abgießen – niemals im Übertopf stehen lassen!



5. Warum sind neue Blätter kleiner als die alten?

Häufige Gründe:

  • Zu wenig Licht → schwache Photosynthese

  • Nährstoffungleichgewicht → oft Stickstoff- oder Spurenelementmangel

  • Wurzelbegrenzung → Pflanze braucht mehr Platz


Lösung:

  • Mehr Licht bieten

  • Mit ausgewogenem Flüssigdünger (25–50 % Konzentration) versorgen

  • Bei Bedarf umtopfen



6. Sind Dragon-Alocasien haustierfreundlich?

Nein. Alle Alocasien enthalten Calciumoxalatkristalle – giftig für Tiere und Menschen.➡ Aufnahme führt zu starken Reizungen, Pflanzensaft kann Haut irritieren. Immer Handschuhe tragen!



7. Was ist die seltenste Dragon-Alocasia?

Ganz oben auf der Seltenheitsskala stehen panaschierte Formen wie Silver Dragon Aurea Variegata oder Dragon Scale Albo Variegata sowie neue Generationen von Hybriden wie Dragon Wings. Diese Pflanzen sind oft nur in privaten Sammlungen oder in streng limitierten Batches verfügbar.


Aber: Die Situation verändert sich. Durch Gewebekultur (Tissue Culture) gelangen einige dieser Raritäten zunehmend in den Handel – was die Preise langfristig senkt, aber auch die Verfügbarkeit schwanken lässt.


💡 Sammler-Tipp: Wenn du nicht sofort kaufen musst, lohnt sich Geduld. TC-Vermehrungen können mehrere Hundert Euro sparen, auch wenn es keine Garantie gibt, dass jede Sorte in die Massenproduktion geht. Bei stark nachgefragten Kultivaren ist die Chance jedoch hoch.



8. Wie kann ich Panaschierung bei Dragon Scale Albo oder Mint fördern?

Die Musterung ist genetisch – du kannst sie nicht erzeugen, aber den Kontrast stabil halten:


  • Viel helles, indirektes Licht (nie direkte Sonne)

  • Weniger Stickstoff → zu viel Grünwuchs vermeiden

  • Gleichmäßige Pflege ohne Stress



9. Warum bricht ein Blatt plötzlich zusammen?

Meist liegt es an:


  • Kälteschock (unter 15 °C)

  • Schwerer Wurzelfäule


Sofort handeln: Wurzeln prüfen – gesunde sind fest und hell. Faule Teile entfernen, in frisches Substrat setzen, Temperatur stabilisieren.



10. Können Dragon-Alocasien in Semi-Hydro wachsen?

Ja – aber nur mit präzisem Management.Wichtige Bedingungen:

  • Wasserstand konstant, nicht austrocknen lassen

  • Nährlösung regelmäßig erneuern und System spülen

  • Hohe Luftfeuchtigkeit ausgleichen (wegen schnellerer Verdunstung)


📌 Alles über Semi-Hydro: Hydrokultur & Semi-Hydro-Guides



Nahaufnahme mehrerer übereinanderliegender Dragon-Scale-Blätter mit kräftiger Aderung.
Von Dragon Scale bis zu Hybriden – wähle nach Struktur, Farbton und Wuchsform.

Fazit – Dein kompletter Dragon-Alocasia-Guide

Dragon-Alocasien sind weit mehr als nur „schöne Blätter“ – sie sind das Ergebnis jahrzehntelanger Züchtung auf Basis wilder Gene. Von der gepanzerten Bullation der A. baginda über die massive Struktur von A. melo bis zum samtigen Schimmer der A. reginula: Jede Eigenschaft ist eine Anpassung an den tropischen Regenwald.


Dieser Guide bündelt all diese Vielfalt an einem Ort – damit du Artenherkunft vergleichen, Hybriden sicher identifizieren und den passenden Kultivar für deine Sammlung auswählen kannst. Egal, ob du den Klassiker Dragon Scale, die schimmernde Silver Dragon oder seltene Hybriden wie Dragon Wings bevorzugst – Erfolg hängt von Präzision ab: hell gefiltertes Licht, stabile Luftfeuchtigkeit und ein luftiges, mineralisch ausbalanciertes Substrat.



Nutze diesen Artikel als Referenz und triff jede zukünftige Kaufentscheidung gut informiert.



Bereit für deine eigene Dragon-Alocasia?

Entdecke jetzt unsere vollständige Alocasia-Auswahl – von Klassikern wie Dragon Scale und Silver Dragon bis zu seltenen Hybriden und panaschierten Highlights.Jede Pflanze kommt mit detaillierter Pflegeanleitung und Sammler-Tipps für deinen Erfolg.




Quellen & weiterführende Literatur

Die folgenden Referenzen liefern fundierte Daten zu Taxonomie, Ökologie und Vermehrung der hier vorgestellten Arten. Sie umfassen peer-reviewte Studien, botanische Monografien und renommierte digitale Herbarien:




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Yusuf, M., et al. (2023). In vitro propagation of Alocasia baginda ‘Silver Dragon’ through direct and indirect organogenesis. Retrieved from https://www.researchgate.net/publication/381947962_In_vitro_Propagation_of_Alocasia_baginda_%27Silver_Dragon%27_through_Direct_and_Indirect_Organogenesis


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