Opuntia ficus-indica – Feigenkaktus
Opuntia ficus-indica, bekannt als Feigenkaktus oder „Prickly Pear“, ist einer der am längsten kultivierten Kakteen überhaupt. Seit Jahrtausenden wird er wegen seiner essbaren Früchte und als Futterpflanze in Trockengebieten genutzt. In Kultur bildet er große, strauch- bis baumförmige Pflanzen mit verholztem Stamm und breiten, flachen Gliedern (Kladodien) und erreicht Höhen von 1–6 Metern. Mit seiner markanten Silhouette und seiner langen Kulturgeschichte ist er sowohl nützlich als auch dekorativ.
● Merkmale von Opuntia ficus-indica
- Wuchsform: ausdauernder Kaktus, strauchig bis baumartig, oft mit deutlichem Stamm.
- Glieder: abgeflachte Sprossglieder (Pads), die traditionell als Nahrungs- und Futterquelle dienen.
- Blüten: große, auffällige, gelbe bis orange Blüten an den Rändern der Kladodien.
- Früchte: essbare Kaktusfeigen, variierend von grün bis rot oder violett, mit süßem, saftigem Fruchtfleisch.
● Herkunft und Domestikation
Der Ursprung von Opuntia ficus-indica liegt vermutlich im zentralen Mexiko, wo die Art seit mindestens 8.000 Jahren kultiviert wird. Von dort verbreitete sie sich in ganz Amerika noch vor der Ankunft der Europäer. Nach Kolumbus wurde der Feigenkaktus nach Europa und weiter nach Afrika, den Mittelmeerraum und Australien gebracht, wo er sich vielerorts eingebürgert hat. Heute ist er in zahlreichen Trockengebieten weltweit etabliert.
● Kulturhinweise
- Licht: benötigt volle Sonne für kräftiges Wachstum und Blütenbildung.
- Gießen: extrem trockenheitsresistent; sparsam wässern und Substrat stets vollständig abtrocknen lassen.
- Boden: bevorzugt sandige, mineralreiche und gut drainierte Erde.
- Temperatur: verträgt leichte Fröste im trockenen Zustand, ist aber nicht frosthart; ideal in warmem bis heißem Klima.
- Düngung: leichter Dünger während der Wachstumszeit unterstützt Blüten- und Fruchtbildung.
● Nutzung und Bedeutung
Der Feigenkaktus ist eine zentrale Kulturpflanze in trockenen Regionen. Seine jungen Triebe (nopales) dienen als Gemüse, während die Früchte (tunas) frisch gegessen oder zu Marmelade, Säften und Süßwaren verarbeitet werden. In vielen Ländern wurde er außerdem als Futterpflanze in Dürrezeiten genutzt. Neben seiner landwirtschaftlichen Bedeutung wird er auch wegen seiner Wuchsform und der auffälligen Blüten als Zierpflanze kultiviert.
● Mögliche Probleme
- Überwässerung: anfällig für Wurzelfäule bei dauerhaft nassem Substrat.
- Dornen und Glochiden: feine Widerhakenhärchen können Haut reizen; Vorsicht beim Umgang.
- Invasivität: in manchen Regionen breitet sich die Art stark aus und wird als invasive Pflanze bekämpft.
● Namensbedeutung
Der Gattungsname Opuntia geht auf die antike griechische Stadt Opus zurück, wo Theophrast eine Pflanze mit wurzelnden Blättern beschrieb (die genaue Identität bleibt unklar). Das Artepitheton ficus-indica verweist einerseits auf die Ähnlichkeit zur Feige (Ficus carica), andererseits auf den Irrtum der frühen Entdecker, Amerika sei „Indien“.
● Häufige Fragen zu Opuntia ficus-indica
- Kann man die Früchte essen? Ja, die Kaktusfeigen sind süß und saftig, Dornen und Glochiden müssen jedoch entfernt werden.
- Sind die Triebe essbar? Ja, junge Triebe (nopales) werden in der mexikanischen Küche als Gemüse genutzt.
- Wann trägt die Pflanze Früchte? In der Regel nach 3–5 Jahren bei ausreichend Sonne und Platz.
- Verträgt sie Frost? Leichten Frost im trockenen Zustand ja, längere Frostperioden schädigen die Triebe.
- Ist sie invasiv? In manchen warm-trockenen Regionen außerhalb des Ursprungsgebiets breitet sie sich stark aus.
- Wie groß kann sie werden? Erwachsene Pflanzen erreichen 1–6 Meter Höhe und bilden oft einen deutlichen Stamm.
● Warum Opuntia ficus-indica pflanzen?
Kaum eine andere Pflanze vereint Geschichte, Nützlichkeit und Zierwert so wie Opuntia ficus-indica. Ob wegen ihrer Früchte, der auffälligen Blüten oder der imposanten Gestalt – sie ist eine lebendige Verbindung zwischen jahrtausendealter Kultur und moderner Pflanzenwelt.
Opuntia ficus-indica
Opuntia ficus – indica ist in den folgenden Größen erhältlich:
M – ist ca. 40 cm hoch, und wird in einem ⌀ 17 cm Topf geliefert.
L – ist ca. 50 cm hoch, und wird in einem ⌀ 18 cm Topf geliefert.































