Rhaphidophora korthalsii – Tropisches Kletter-Aronstabgewächs mit schindelndem Jugendwuchs und eindrucksvoll geteilten Adultblättern
Rhaphidophora korthalsii Schott ist eine großwüchsige, pachycaule Liane, die im Habitat bis zu 20 m erreicht. Noch selten in Kultur, zählt sie zu den gesuchten Sammlerpflanzen. Jungpflanzen starten als eng anliegender, schindelnder Kletterer; mit zunehmender Höhe und Reife werden die Blätter größer, lösen sich von der Unterlage und entwickeln sich von ganzrandig zu markant geteilten Formen. Dieser Wandel macht R. korthalsii zu lebender Architektur für Innenraum oder Warmhaus.
Taxonomie & Namensherkunft
Familie Araceae, beschrieben von H. W. Schott. Der Gattungsname Rhaphidophora leitet sich von griechisch rhaphis/rhaphidos (Nadel) und phero (tragen) ab und verweist auf nadelförmige, einzellige Trichosklereiden. Das Artepitheton korthalsii ehrt den niederländischen Botaniker Pieter Willem Korthals (1807 – 1892).
Verbreitung & Lebensraum
Malesien und angrenzendes Südostasien: Süd-Thailand, Halbinsel Malaysia, Sumatra, Borneo, Java, Sulawesi, Philippinen. Tiefland- bis Hügel-Dipterocarpaceenwälder; klettert an Stämmen und Felsen in hellem, gefiltertem Licht bei ganzjährig hoher Wärme und Luftfeuchte.
Vom schindelnden Jugendstadium zu geteilten Adultblättern
- Juvenil: Überlappende, flach anliegende, lanzettliche Blätter (ca. 8 – 15 cm), eng an die Unterlage gepresst.
- Übergang: Nach etwa 2 – 5 m Vertikalwuchs in hellem, gefiltertem Licht lösen sich die Blätter von der Unterlage, vergrößern sich und bleiben zunächst ganzrandig.
- Adult: Breit elliptisch bis lanzettlich, unterschiedlich tief geteilt (pinnatifid bis pinnatisekt), in Kultur häufig 50 – 60 cm lang und ca. 30 cm breit.
- Textur: Dünn bis ledrig – abhängig von Licht, Luftfeuchte und Alter.
Petiolen, Sprosse & Aufleitung
- Petiolen: Leicht rinnig (canaliculate), meist 1/4 – 1/3 der Spreitenlänge für ausgewogene Präsentation.
- Sprosse: Juvenil eng anliegend; adulte Kletterachsen kräftig, im Habitat bis über 2 cm dick.
- Stütze: Hohe, strukturierte Träger (Baumfarnstab, Moosstange, raue Bretter) sind entscheidend, um die Adultmorphologie auszulösen und zu halten.
Lichtstrategie für den Morphologie-Wechsel
- Optimal: Helles, indirektes Licht von oben fördert größere Blätter und tiefere Teilung.
- Toleriert: Halbschatten mit verzögertem Übergang und kleineren Blättern.
- Vermeiden: Längere direkte Mittagssonne – juvenile Blätter können verbrennen.
Wasser- & Feuchtigkeitsmanagement
- Gießen: Substrat gleichmäßig feucht halten; die obersten 2 – 3 cm zwischen den Gießgängen kurz antrocknen lassen, niemals staunass.
- Luftfeuchte: Ab etwa 50 % möglich, ideal sind 60 – 80 % für größere Blätter und saubere Ränder; stabile Feuchte unterstützt den Übergang zum Adultstadium.
- Saisonal: In warm-hellen Phasen häufiger gießen; in kühlen Perioden moderat reduzieren, ohne Austrocknung zu riskieren.
Substrat & Topfwahl
- Aroid-Mix: 40 % Pflanzerde, 30 % mittlere Orchideenrinde, 20 % Perlit/Bims, 10 % Kokosfaser/feine Rinde – luftig mit verlässlicher Feuchtespeicherung.
- Gefäß: Standfester, gut drainierender Topf zur Stabilisierung hoher Stützen; Luftwurzeln an feuchtes Moos führen beschleunigt die Blattvergrößerung.
Düngung & Wuchslenkung
- Düngung: Alle 4 – 6 Wochen ausgewogener Flüssigdünger in halber Konzentration für gleichmäßige Entwicklung.
- Training: Neue Triebe frühzeitig anbinden, damit Internodien kurz bleiben und Teilungsmuster gleichmäßig ausfallen.
Temperatur & Kulturhinweise
- Optimal: 18 – 28 °C; unter 16 °C deutlich verlangsamtes Wachstum, nicht frosttolerant.
- Kultur: In gemäßigten Regionen indoor oder im Warmhaus; im Freien nur in dauerhaft warm-feuchtem Klima.
Typische Probleme & Lösungen
- Kein Übergang zu Adultblättern: Meist fehlende Höhe oder Licht; höhere Aufleitung und mehr indirektes Licht von oben bereitstellen.
- Kleine Blätter, lange Internodien: Hinweis auf Lichtmangel oder unzureichende Nährstoffversorgung; Licht erhöhen, ausgewogen düngen.
- Blasse Blätter: Häufig Stickstoff-/Magnesiummangel; regelmäßig und ausgewogen nachdüngen.
- Verbrennungen/schlaffe Juvenilblätter: Zu viel direkte Sonne oder zu geringe Luftfeuchte; Standort anpassen, Feuchte stabilisieren.
- Wurzelfäule: Zu kompaktes Substrat oder Dauernässe; luftige Mischung nutzen, Drainage verbessern.
- Schädlinge: Auf Spinnmilben und Wollläuse achten; früh abspülen und mit milder Seifenlösung behandeln.
Gestaltung & Präsentation
- Juvenile Pflanzen flach montieren und als lebendes Schindel-Paneel zeigen.
- Adulte Exemplare an hohen Totems für markante „Canopy“-Anmutung kultivieren.
- Mit Monstera und großblättrigen Anthurien für einen vielschichtigen Tropen-Look kombinieren.
- Auch für große, hochfeuchte Terrarien oder Paludarien geeignet; dort besonders kräftiger Wuchs.
Häufige Fragen zu Rhaphidophora korthalsii
- Können adulte Blätter wieder juvenil werden? Stecklinge aus juvenilem Material treiben juvenil; ein durchgehender Leittrieb muss hochklettern, um Adultformen zu halten.
- Bildet sie Fenster wie Monstera? Nein, adulte Blätter sind gelappt/geteilt, nicht perforiert.
- Kann sie hängend kultiviert werden? Möglich, aber Blätter bleiben klein und juvenil; Kletterkultur liefert die intendierte Morphologie.
- Wie groß werden die Blätter drinnen? Mit stabiler Aufleitung meist 50 – 60 cm Länge, im Habitat deutlich größer.
- Ist Rhaphidophora korthalsii selten? Ja, noch wenig verbreitet und vor allem bei spezialisierten Anbietern erhältlich.
- Ist die Pflanze giftig? Wie viele Aronstabgewächse enthält sie Kalziumoxalat; nicht verzehren, außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren halten.
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Rhaphidophora korthalsii
 - Rhaphidophora korthalsii wird in einem ⌀ 14 cm Topf geliefert, und ist ca. 30 cm hoch 
































